Große Erwartungen schürte die Singer-Songwriterin Amy Macdonald bezüglich ihres zweiten Albums „A Curious Thing“, das im März erschien. Aus ihrem Debütalbum wurden monatelang die Single-Auskopplungen „This Is The Life“ und „Mr. Rock and Roll“ im Fernsehen und im Radio gespielt.
Sie begeisterte mit ihrer prägnanten Stimme und ihrer Gitarre und wirkte einfach nur sympathisch. Dafür gab es 2009 den Echo als beste Newcomerin. In ihren ersten Videos sieht man Amy Macdonald immer lächeln oder wie sie mit Freunden feiert. Nett, denkt man sich, könnte sie sein.
Nicht mehr so nett
Und so erschleicht einen das Gefühl, dass sie dieses nette Image mit ihrem neuen Album ein wenig ablegen möchte. Das erste Lied auf der CD ist „Don´t Tell Me That It´s over“ kommt energiegeladen daher, mit schreienden Gitarren und treibendem Schlagzeug. Das dazugehörige Video erscheint ebenfalls spannungsvoll und rockig. Man sieht rasende Wolken, Blitze, es dominieren schnelle Cuts und dunkle Farben – und eine böse dreinblickende Sängerin. Gar nicht mehr so nett.
Während ihrer Tour jammte und experimentierte Macdonald oft mit ihrer Band. Dabei stellte sie fest, dass sie auch in ihre Songs mehr Instrumente einbringen könnte, damit der Sound des neuen Albums noch größer klinge. Gesagt, getan. So wirkt ihr neues Werk spannungs- und abwechslungsreich, mitunter sogar sphärisch und sehr rockig. In „No Roots“, aus welchem auch die Zeile für den Albumnamen stammt, dominieren zwar ihre Stimme und ihre Gitarre, aber erscheint der Klang durch weitere Instrumente und Effekte wesentlich voller. Ruhig klingt die zweite Platte mit „What Hapiness Means To Me“ aus, lediglich ein Klavier und ihre Stimme sind anfangs zu hören.
Auf „A Curious Thing“ befinden sich 12 Lieder, alle von der 22-Jährigen selbst geschrieben; es erreichte sogar Platz 1 der deutschen Albumcharts. Das Album steht seinem Vorgänger in nichts nach, ist aber auch nicht wesentlich eingängiger oder abwechslungsreicher als das Debüt. Manche Songs sind tanzbar, manchen sollte man einfach nur lauschen. Dann hört man auch hin und wieder die nette Amy Macdonald. Dafür sollte man aber auch seine Erwartungen ein wenig herunterschrauben.
Foto Startsaeite – Benoît Derrier via Wikimedia Commons
gähn….
Einerseits muss ich dir ja zustimmen, die Rezension ist wirklich ein bisschen oberflächlich. Aber gewöhn dir doch mal an deine Kritik etwas diplomatischer zu äußern. 🙂 Würd mich freuen…
Keiner hat dich gezwungen, diesen Text zu lesen. Kritik finde ich richtig und wichtig, gerne auch polemisch. Aber so eine Reaktion ermuntert nicht gerade zum Schreiben. Ich würde hier gerne in Zukunft öfter Artikel von verschiedenen Autoren lesen und auf dem webMoritz herrscht seit einigen Wochen ein Klima, dass eher abschreckend als anziehend wirkt auf jene, die mit dem Gedanken spielen, hier mitzumachen!
Krieg dich ein. Wer meint, das Zerstören von Heften sei die richtige Form von Kritik, der soll gepflegt still sein. Zitat von dir zur Heftzerstörung:
am 08 Apr 2010 um 10:252Fleischervorstadt-Blog
Finde ich auch verdammt gut.
Meine Kritik etwas ausführlicher:
gähn= ideenlos geschrieben, langweilig, Zeitverschwendung
Ich finde, dass diese vernichtende Kritik in Bezug auf die Rezension unangemessen ist.
Sicherlich, man hätte noch ein bisschen mehr das Besondere an der neuen Scheibe hervor heben können.
Was ich auf jeden Fall vermisse, ist die Einbeziehung der Texte. Nun interpretiert jeder ein Lied auf seine Weise. Für mich stellt zum Beispiel das Lied "Don't tell me that it's over" keinen Bruch mit dem alten Album im Sinne von "nette Amy" zu "böse Amy" dar.
In Amys Texten geht es einfach ums Leben. "The Footballers Wife", über die Jugend von heute (1. Album) und eben auch um eine zerbrochene Liebe, bei der man nicht wahr haben will, dass sie zerbrochen ist ("Don't tell me that it's over").
Ich kann nichts zum zweiten Album sagen, zum ersten würde ich auf jeden Fall sagen, dass es gelungene Chansons im Folk-Rock-Stil sind.
Und ich finde, dass die Rezension diesem Musik-Genre angemessen ist.
Trotzdem wird nur wirklich oberflächlich auf die Songs eingegangen, grad mal gesagt, welche Instrumente eingesetzt werden. Dabei hätte man darauf eingehen können, dass der Song eine seltsamer Hybrid aus modernen Pop-Punk E-Gitarre und einer übergelagerten A-Gitarre ist, was in Teilen fast schon (gewollt?) verstörend wirkt. Ich hab mir weder das erste Album komplett angehört noch das neue, aber allein an den Singleauskopplungen kann man doch eine enorme und für einen Kommerz-Star seltsame Entwicklung erkennen.
ok dann nun meine genaue Kritik:
permanent lese ich bei uns im Magazin und nun auch hier die immer gleichen und inspirationslosen Rezensionen zu Musik und Filmen. Das verzeihe ich einem Einsteiger, aber nicht Christine, von der ich weiß, dass sie es viel besser kann.
Nun zur Problematik im Einzelnen:
Der Beitrag beginnt mit dem üblichen Blabla von wegen neues Album, ganz tolle Sängerin, hat mal was gewonnen. Schon an dieser Stelle hört der Leser in der Regel auf, weiterzulesen. Denn es zeigt sich schon hier: Der Artikel und sei es auch nur eine banale CD-Rezension, hat kein Konzept, keine Ideen. Ein Autor sollte sich ein zentrales Thema des Kunstwerks, ob nun Bild, Text, Musik oder Film, heraussuchen und damit die Rezension strukturieren. Bei dieser Themenwahl muss man kreativ sein, damit der ganze Artikel interessant bleibt. Christine hat einmal den wunderbaren Vergleich einer CD von Element of Crime mit dem Besuch einer vertrauten Kneipe unter Freunden beschrieben. Ein solches Thema kann ich hier nicht finden. Stattdessen was zum Vorgängeralbum, zu ihrem "sympathischen" Image und allgemeine Phrasen, wie "es ist rockig" oder "es ist tanzbar".
Aus diesen Gründen habe ich mich beim Lesen sehr gelangweilt und mir ist ein lautes Gähnen entfleucht.
Dennoch sage ich den webmoritzen immer wieder, dass es sehr lobenswert ist, regelmäßig solche Inhalte zu veröffentlichen, um die Seite abwechslungsreicher zu gestalten. An der Qualität muss noch gearbeitet werden, was im übrigen genauso auf das moritz-magazin zutrifft.
Musik/Film… Reviews sind generell Scheisse, denn kein Mensch hat mir zu erklären wie ich Kunst auffassen soll. Der Beitrag hier ist sehr nüchtern geschrieben, aber das gefällt mir an sich immer noch besser als das was z.b. in der Intro oder Spex betrieben wird, wo gar nicht mehr über die Musik gesprochen wird, sondern in einem Wirrwarr von aussagelosen Schachtelsätzen über die Erlebnisse des Autors mit Treffen der Interpreten berichtet wird und die Autoren während des Schreibens nen Spiegel vor sich haben, um ständig auf ihre eigene Großartigkeit abzuspritzen. Musikjournalisten sind das allerletzte, denn über Musik kann und sollte man auch nicht schreiben.
Das Problem bei dem Beitrag hier von Christine ist viel mehr der Interpret an sich. Langweilige mainstreamige Popscheisse. Das will kein Mensch hören, der sich intensiver mit Musik auseinandersetzt.
Der Webmoritz soll mir Beiträge über (Hochschul)Politik, Wirtschaft etc. aus HGW und MV liefern. Völlig sinnlos hier was über so ne Mainstreamgöre reinzupacken. Die Beiträge über klein stadt GROSS waren sinnvoll, weil das was regionales ist und ich auch nicht in jeder überregionalen Zeitung darauf stoße, wie es aber mit olle Amy hier der Fall ist.
Du sagst ernsthaft, dass Musikjournalisten das allerletzte sind? Wie verblendet und unwissend kann man eigentlich sein!?
Nur weil dies eine schlechte Rezension über ein relativ unbedeutendes Album ist, sind noch lange nicht alle Rezensionen dieser Welt überflüssig. Man sollte über Musik schreiben, wenn man es kann. Definitiv. Nur so erfahren Menschen, die sich nicht so mit Musik auskennen, was das eigentlich ist, was sie da hören. Nur so kommen Menschen auf neue Interpreten und Bands. Nur so wird den Künstlern eine bleibende Plattform geboten, um sich im Geschäft zu etablieren. Natürlich ist die Essenz des ganzen am Ende die Musik, aber um sich diesem Medium öffnen zu können, muss man erstmal davon erfahren.
Man kann sehr wohl über Musik schreiben, man kann es über jede Form der Kunst. Da reicht es natürlich nicht auf, ein paar der verwendeten Instrumente aufzulisten und die Songtitel zu nennen – ich erwarte eine richtige Auseinandersetzung mit dem Album, eine persönliche Idee dazu & ein kritisches Ohr.
Sledge_Hammer – ich finde deine Aussage ich sehr oberflächlich und nach der "Hau-Drauf-Methode" verfasst. Alles scheiße finden ist natürlich immer einfach.
ich kann euch beide vestehen. Zum eine hat Hammer recht, wenn er sagt, dass eine gewisse Selbstverliebtheit im Kulturjournalismus sehr verbreitet ist. Mir wird auch schlecht, wenn ich sowas lese. Dennoch brauchen wir Rezensionen, da man sich in dem gigantischen Markt sonst nicht mehr zu recht finden kann. Daher treffen zeitungen eine gewisse Vorauswahl, was an dieser stelle und auch im Magazin allerdings nicht immer gelingt
Zitat aus It Might Get Loud:
"Did the press understand what you were doing?"
Jimmy Page: "No, they didn't have a clue of what we were doing. As each album changed in its sort of concept and variety. The reviews where terrible. They didn't understand what we were doing. They gave the fourth Album a one paragraph review. And there's a lot of material on that one. Black Dog, there's Levee Breaks, Stairway to Heaven. One Paragraph! They didn't have a clue of what was going on. I didn't even bothered to read music papers after that."
Zur Erinnerung: Led Zep = einer der einflussreichsten Rockbands überhaupt.
Anderes Beispiel wäre das Album "Highway 61" von Bob Dylan, auf der das wunderbare Stück "A Ballad to a thin Man" zu finden ist. Der Song handelt von der Beziehung Dylans zur Presse: "You trie so hard, but you just don't understand … there's something happening here, but you don't know what it is, do you, Mr. Jones?"
In der Tat war das Album damals nicht so toll in der Presse rezipiert, heute ist es auf Platz vier der 500 besten Alben (Rolling Stone).
So ist es wohl sehr oft (wenn jemand anderer Meinung ist, ich würd mich über Beispiele, in denen es anders gelaufen ist, freuen :-)). Trotzdem würde ich den Rezensionen nicht ihre Existenzberechtigung abbsprechen. Man muss sich nur bewusst sein, dass auch die Rezension eines noch so behörten Journalisten/Musikers eine zutiefst subjektive Meinung darstellt, die wirklich gar nichts darüber aussagen muss, wie man selbst zur Musik steht. So kann der Eine studierte Musiker 3-Akkorde Folk/Country als langweilig abtun, während die Einfachheit der drei Akkorde für einen Anderen den Inbegriff der Genialität darstellt.
Wir sollten alle von unserem hohen Ross runterkommen und nicht versuchen allgemein verbindlich über Musik zu werten – das kann man einfach nicht.
Wenn man mit dieser Einstellung eine Rezension ließt, kann das auch durchaus interessant sein.
Zustimmung. Mein Anspruch an eine gute Rezension ist auch nicht unbedingt, dass mir mitgeteilt wird, ob das Gehörte nun gut oder schlecht ist. Vielmehr erwarte ich, dass mir eine interessante Seite an dem Stück gezeigt wird, die mich dazu bringt, mich für die Musik zu interessieren (oder eben nicht, wenn sie Mist ist). Oft lese ich auch Rezensionen zu Musik oder Filmen, die ich gut kenne, einfach um zu sehen, welche Seiten ich vielleicht noch nicht kenne oder für jemand anderen von besonderer Wichtigkeit sind. Doch dazu ist es als Autor enorm wichtig, sich intensiv mit Künstler und Werk auseinandergesetzt zu haben.
Eine ausgezeichnte Rezension zu Tocotronics "Schall und Wahn" wurde übrigens von Lofi Deluxe geschrieben, der nicht nur eine Sendung auf radio98eins macht, sondern als freier Mitarbeiter auch hin und wieder für die INTRO aktiv ist.
Wer in Rezensionen eher Selbstgefälligkeit und -beweihräucherung liest und sowas wie Sprachkunst nicht erkennen mag, wird diesen Text nicht mögen, allen anderen viel Vergnügen mit "Stall und Hahn"!
http://www.lofideluxe.de/blog/?p=645
oh, deshalb die wahnsinns-zugriffszahlen in zweistelliger höhe auf meinem blog 😉
danke für's verlinken.
ich kann jockels comment hier paar absätze drunter nur beipflichten.
spannend werden rezensionen oder der sogenannte kulturjournalismus in dem moment, wenn bestehende horizonte und verlinkungen aufgezeigt werden. dass das rezensierte also in einem (pop)kulturhistorischen kontext gesehen und besprochen wird. dass man etwaige linien zurückverfolgbar macht. denn vorher sind ja schon sachen, also musikalische strömungen, schlicht musikveröffentlichungen PASSIERT. damit hat man dann fast schon objektive – jedenfalls also in büchern nachzulesende und auf tonträgern nachzuhörende – VERGLEICHS-objekte.
per se kann man natürlich niemals nie sagen "diese musik ist jetzt saudufte, weil ich die so gern beim klogang höre" … oder wasauchimmer.
aber auch so etwas muss nicht schlecht sein, WENN man erklärt, weshalb diese musik den klogang so gut musikalisch untermalt oder gar in den weg leitet …. es gibt ja die krude these eines "braunen tons" … jeder kann sich denken, was in diesem klogang-kontext damit gemeint ist.
ich vermute aber das ist eher so eine art märchen, und wenn, dann haben sich ween oder primus den braunen ton ausgedacht. die haben nämlich längst vor jack black und tenacious d. den an scum-rock geschulten comedy-furz-whatever-rock geprägt.
… womit wir wieder bei den zurückverfolgbaren linien wären, hihi …
spannende kiste in jedem fall, diese kritik an der kulturkritik.
popkultur ist ja, in dem moment, wo sie etwas neues schafft im grunde ja ohnehin absolut dilettantisch und damit subjektiv.
so war es bei blues, bei rock'n'roll, bei punk, hip-hop und techno.
da gab's keine adelshäuser und mäzene.
aber das führt doch etwas weit zurück.
Wieso verblendet und unwissend? Ich studiere seit mehr als 10 Jahren die deutsche Musikpresse und den Wandel einer bestimmten Szene. Musikjournalisten tragen nicht dazu bei, das sich da was positiv verändert. In der Intro bekommt die Band mit der größten Werbung natürlich auch die beste Rezension, bei anderen Magazinen läuft die Bestechung anders ab. Musikjurnalisten haben extrem viel Macht, weil viele Menschen dumm genug sind, sich von ihnen beeinflussen zu lassen. Das tut der Musik nicht gut. Wie MobyDick schon sagte sind Rezensionen extrem subjektiv. Und daher auch im Bereich der Unterhaltung, der Literatur oder wie auch immer anzusiedeln, aber doch nicht im Bereich des Journalismus! Das ist ja das nächste Problem unser Generation: "Ich hab nen Blog, also bin ich Journalist." Diese ganze Medienschafferei ist doch einfach nur lächerlich. Aber glaubt mal ruhig alle das ihr irgendwann Chefredakteur der Spex seit und das am besten auch bis zur Rente. Mehr Musikjournalisten braucht das Land. HAHA!
Sledge_Hammer, auch wenn das vermeintlich deine kleine "Hater"-Welt zerstört, you are not alone. Auch ich "studiere" die Musik, seitdem ich einigermaßen klar denken kann (ist schon ne Weile) und dies tun andere ebenfalls. Glücklicherweise. Dass das rezensieren von Kunst subjektiv ist, ist doch keine Neuheit? Kritik kann nie objektiv sein, das ist auch garnicht der Sinn des Ganzen. Eine Kritik ist immer eine Meinung eines Einzelnen zu einem Produkt, und beim Lesen entscheide ich für mich, ob ich damit konform gehe oder entsetzt die Zeitung in die Ecke schleudere. Wenn du es nicht als Journalismus anerkennst, ist das deine Meinung, in Ordnung. Ich seh das anders: Glossen, Essays, Kommentare sind alle ebenfalls sehr subjektiv (gewollt) – sind sie deshalb minderwertiger als Nachrichten oder Beiträge? Nö, find ich nicht. Ich lese sie sehr gerne, zuweilen sogar lieber als trockene, objektive Artikel. So seh ich das auch im Feuilletonbereich der Rezensionen, es ist absolut nicht einfach gute, lesenswerte Kritiken zu schreiben.
Zu deinem blog-journalismus-ding: ganz anderes Thema. (mach doch n blog auf und kotz dich darauf aus? 😉 )
Also ich erfahre gerne Hintergründe in Musikrezensionen, insbesondere Parallelen zu mir bis dato unbekannten Künstlern erweitern meinen Horizont. In Sachen Spex bin ich froh, dass ich Texte von Leuten lese, die ein gewisses kulturelles Niveau ausstrahlen und wortgewandt agieren. Nebenbei schätze ich doch sehr die dort gepflegte popkulturelle Diskursivität.
Von der INTRO halte ich auch nicht viel, aber würde noch die testcard ins Gespräch bringen, die etwa halbjährlich im Mainzer Ventilverlag erscheint. Prädikat lesenswert.
Lustig, wie schnell hier die Beiträge bewertet werden.
Weil ich annehmen muss, dass das Stimmvieh noch nie von der testcard gehört hat, hier der Link:http://www.testcard.de/
Die Anthologien lohnen sich wirklich!
"Langweilige mainstreamige Popscheisse. Das will kein Mensch hören, der sich intensiver mit Musik auseinandersetzt."
Ist das wirklich so? Es gibt genügend Menschen, die sich intensiver mit Musik auseinandersetzen und Amy Macdonald trotzdem gut finden. Sie macht doch auch gute Musik. Klar ist das eine Musikrichtung, die jeder hören kann. Aber ist Amy Macdonalds Musik deshalb gleich "Scheiße"?
Was ich überhaupt nicht leiden kann, sind Menschen, die sich einbilden etwas besseres zu sein, weil sie meinen dass sie mit dem Abschwören vom hören "kommerzieller" Musik einen besonders tollen Musikgeschmack haben.
Bei dem, was ich schon manches Mal so in Sachen z.B.: Free-Jazz angehört habe, möchte ich dann doch lieber weg rennen, als dass ich es mir anhöre. Und dass es "in Gotha einen Laden gibt", wo es "…den Schnaps auf Raten gibt", ist zwar ganz lustig, zeugt aber auch nicht gerade von besonders hohem intellektuellem Niveau, und auch hierbei handelt es sich um nicht-kommerzielle Musik.
Die Schlussfolgerung "Kommerz= Einheitsbrei= Scheiße" und "Nicht-Kommerz= außergewöhnlich= hochintellektuell= besonders wertvoll" ist mE nicht zutreffend. (Wobei zumindest "außergewöhnlich" in jedem Fall auf "Nicht-Kommerz" zutrifft. Andererseits sind auch die "White-Stripes" oder "System of a Down" Kommerz, trotzdem würde ich die Musik nicht gerade zum Bestandteil des Einheitsbreis und farblos zählen.)
Jede Musikrichtung ist es mMn wert rezensiert zu werden. Warum auch nicht?
Bei so einem großen Musikmarkt ist es schon nicht schlecht, Empfehlungen oder Nicht-Empfehlungen für Musik zu bekommen.
Wer kommt hier zu dieser Schlussfolgerung? Ich jedenfalls nicht, weil sie Quatsch wäre. Beatles, Stones, Dylan etc. reich und berühmt ohne Ende, aber auch geil ohne Ende. Dagegen viele kleine Bands, wo einem das Kotzen kommt. Ich sage auch nichts gegen bestimmte Musikrichtungen. Aber Amy Macdonald ist einfach nur ein inhaltsleeres Kommerzprodukt. Sie macht keine vernüftige souveräne Musik, sondern lässt sich von den großen Firmen vor den Karren spannen und macht langweilige Musik für die dumme Masse.
Wenn man Empfehlungen braucht OK, aber war Amy denn in der Hinsicht etwas Neues? Ich denke nicht. Das ist es doch. Die kennt doch eh jeder, da brauch ich also nix drüber lesen.
Es stimmt schon, dass Amy Macdonald eigentlich im vergleich zur übrigen Popmusik eher farblos ist.
Ich dachte, dass du den Schwerpunkt bei der "Kommerz-Scheiße" auf "Kommerz" legst, also kommerzielle Musik ablehnst, weil sie kommerziell vermarktet wird (…gibt ja durchaus Leute, die solche Auffassungen vertreten).
Zurück zu Amy: Als ich die heftige Kritik an der Rezension gelesen habe, habe ich mich gefragt, wie ich denn an diese Sache heran gegangen wäre. Was kann man an Amys Songs besonders hervor heben, was sich von anderen Bands/ LiedermacherInnen abhebt?
Ich konnte nicht wirklich viel finden. Und da muss ich dir zustimmen. Amys Lieder gehen schnell ins Ohr, sind nett anzuhören, tanzbar, aber ansonsten ist es doch alles ziemlich farblos. Und das schlägt sich dann auf die Rezension nieder.
Das ist doch das was ich unter anderem gesagt habe: schlechte Rezensionen braucht kein Mensch – schlecht im Sinne von nichtssagend, unbedeutend, larifari, oberflächlich, floskelhaft verfasst. Was aber nicht heißt, das Rezensionen generell überflüssig sind! Im Gegenteil, sie sind sehr hilfreich oder aber öffnen andere Eindrücke für das persönliche Ohr.
Das aktuelle Amy McDonald Album ist eben eher für das allgemeine Ohr gedacht, zum nebenbei-hören. Und dafür ist es auch super und gelungen.
Jedoch gibt es da auch zig andere Alben, die in dieses Genre fallen und hier hätten im gleichen Wortlaut rezensiert werden können.
Ergo: Absolut unnötig, dieses Album in der Art und Weise zu präsentieren. Es gibt so viele andere Künstler, die gerade neue Alben rausgebracht haben, die noch wesentlich unbekannter oder aber erwähnenswerter sind. (Bratze; Fertig, Los!; Gorillaz; Sade; The Sounds; Peter Gabriel; Gentleman; Mgmt; Goldfrapp; Gisbert zu Knypshausen; An Horse…) Egal ob die dann gut gefunden werden oder eben nicht. Denn Rezension heißt ja auch nicht immer die ultimative Lobhudelei, dessen sollten sich einige auch mal bewusst werden.
Die Zerstörung der Bundeswehrwerbung wird an anderer Stelle diskutiert und ist hier OT. Im übrigen solidarisiere ich mich uneingeschränkt mit denjenigen, die das getan haben. Dennoch besteht ein Riesenunterschied zwischen deinem persönlichen Kommentar gegenüber der Autorin und dieser Aktion, die sich ja in erster Linie gegen die Geschäftsführung richtet und der eine unterdrückte Diskussion vorausging.
Zerstörung der Hefte mein Lieber, die Werbung ist noch ganz.
Den Unterschied wüsste ich gerne. Dass ich nicht hinterrücks, feige und anonym gehandelt habe, sondern allenfalls pampig? Dass ich nicht Christines Arbeit kaputt gemacht habe, sondern deutlich kritisiert?
Der Unterschied besteht darin, dass
1. du hier eine einzelne Autorin angegriffen hast und nicht ein Kollektiv aus Redaktion und Geschäftsführung
2. deine Kritik hier veröffentlicht wird und gegebenenfalls darauf reagiert werden kann und nicht totgeschwiegen und durch die Delagation von Verantwortlichkeiten in die Versandung getrieben
Außerdem bist du für diejeinigen, die sich mit der Zusammensetzung der Moritz-Redaktion nicht auskennen, ebenfalls anonym. AlexanderM ist nicht gerade deutlich. Dein Einwand mit der Werbung stimmt allerdings, die ist zumindest bei meinem Exemplar noch gar. Ich konnte übrigens das Heft sehr gut lesen und habe mit die Titelseite im Internet angesehen, von Zerstörung der Hefte kann deswegen auch keine Rede sein.
Und "mein Lieber", wir sind hier jetzt wirklich off-topic, hier geht es um Kulturjournalismus und nicht um das Thema, das uns schon ca. 240 Kommentare bescherte. Klick auf den Daumen und gut ist!