Die Liberale Hochschulgruppe (LHG) an der Greifswalder Universität hat vor kurzem einen neuen Vorstand gewählt. Altbekanntes Gesicht dabei ist der angehende Jurist Patrick Kaatz, der als Vorsitzender im Amt bestätigt wurde. Ebenfalls nicht ganz neu im Geschäft ist BWL-Student Markus Durchlaub, der vor einigen Jahren bereits als AStA-Finanzreferent in der Hochschulpolitik aktiv war.

Juliane Hille ist neu im Vorstand der LHG

Die Überraschung dürfte für viele die neue stellvertretende Vorsitzende sein: Die AStA-Referentin für Ökologie und Nachhaltigkeit, Juliane Hille, war Anfang des Jahres noch bei der Grünen Hochschulgruppe aktiv.

Ihren parteipolitischen Wechsel begründete Juliane dem webMoritz gegenüber mit der bisher schwach ausgeprägten umweltpolitischen Strömung innerhalb der Liberalen. Dort sei eine Sensibilisierung für das Thema weitaus wichtiger als bei den Grünen.

Patrick Kaatz, der nun seit knapp einem Jahr das Amt des LHG-Vorsitzenden bekleidet, schaut zufrieden auf seine erste Amtszeit zurück. Die anfangs dünne Personaldecke habe zu der Entscheidung geführt, zunächst die Jungliberalen (JuLis) als Gruppe zu stärken. Die Zahl der aktiven Mitglieder habe sich in den vergangenen Monaten deutlich gesteigert. Rund zwanzig Jungliberale nehmen regelmäßig an den Veranstaltungen der Gruppe teil.

Programmatisch sei man auf dem besten Wege, die „gesamte Breite des liberalen Spektrums“ abzudecken: „Von Sozialliberalen, die sich mit den Seeheimern der SPD die Hand reichen können oder Ökoliberalen, welche von bürgerlichen Grünen kaum zu unterscheiden sind, gibt es eine unglaubliche Bandbreite. Diese zu vereinen und in unserer Programmatik widerzuspiegeln, ist unser erklärtes Ziel.“, so Kaatz.

„Starkes Ergebnis“ bei der StuPa-Wahl?

Das Ergebnis der StuPa-Wahlen im Januar (keiner der Kandidaten konnte ein Mandat erringen) sieht er als „starkes Ergebnis“ und erklärte uns gegenüber: „Kein Wahlkampf und dennoch haben mehrere Kandidaten die oberen Nachrückerplätze erreicht. Hieraus kann man erkennen, dass wir durchaus unsere Wähler und Sympathisanten haben. (…) Im Verhältnis Aufwand-Ergebnis kann man also von einem Erfolg sprechen.“

Neuer und alter Vorsitzender: Patrick Kaatz

Den fehlenden Wahlkampf begründete er mit der Fokussierung auf die JuLis im vergangenen Jahr: „Als wir uns der Hochschule zuwandten, erkannten wir schnell eine Vielzahl von Problemen. Jedoch widerstrebte es uns einfach, polemischen Wahlkampf mit unreifen Konzepten zu führen.“

Als Ziele für das kommende Jahr benannte er eine Stärkung des Interesses der Studierendenschaft an der Gremienarbeit, sowie ein Projekt gemeinsam mit der Rostocker LHG zur Bachelor-Master-Problematik an den Hochschulen. Allerdings wolle man ob dieser großen Arbeitfelder nicht vergessen, sich um kleinere Belange der Studierenden zu bemühen: „Zum Beispiel die Ausstattung der Fachbibliothek Am Schießwall mit teilweise einer Steckdose auf 6 Arbeitsplätze. Hier bitten wir alle Studenten, wenn sie das Problem nicht selbst lösen wollen oder können, sich mit diesen an die Hochschulgruppe ihrer Wahl zu wenden.“

In der Pressemitteilung zur Vorstandswahl heißt es, die LHG wolle sich künftig stärker sozialen wie auch ökologischen Belangen widmen. Besonders letzterer Punkt kann unter Umständen als Zugeständnis an den Neuzugang Juliane Hille sein. Kaatz erklärte dem webMoritz gegenüber: „Das Thema Ökologie ist ein uraltes liberales Thema und wurde von uns schon deutlich vor den Grünen bearbeitet – es wurde nur nie „an die große Glocke gehängt“. (…) Juliane ist uns daher eine gern gesehen Bereicherung, um diesen Flügel auch hier in Greifswald weiter auszubauen.“

Bilder:

  • Logo Liberale Hochschulgruppe – LHG Greifswald
  • Foto Juliane Hille – Arik Platzek
  • Foto Patrick Kaatz – webMoritz Archiv