Ich möchte meinen Senf dazugeben* und dabei nur ganz kurz polemisch werden:
Dieser Artikel (Tag: "Uni brennt") wird nicht mal von den 5 1/2 Leuten aufgegriffen, die damals den Hörsaal zur Kneipe umfunktioniert haben. Ich hatte das Fiasko auch schon wieder vergessen.
(Ein vertrockneter Busch weht durch den Kommentarbereich)
Hat sich die gar schröckliche Lernsituation schon gebessert?
(Ein Wolf heult)
Ich kann nur für mich sprechen, aber für mich müsst ihr das Thema nicht reanimieren, der Patient war schon bei Einlieferung verschieden.
Um es mit den Worten eines Profs auf den Punkt zu bringen: "Die kriegen nicht mal ein Großraumtaxi besetzt, wenn ich es bezahle."
*An dem Video übe ich keine Kritik, das ist gut gemacht
Mir kommt die Kritik im Video zu kurz, sie klingt zwar am Anfang kurz an "In Greifswald blies allerdings nur eine sanfte Brise.", aber damit war es das auch schon fast.
Ich hätte mir zumindest eine kritische Hinterfragung der gezähmten Forderungen beispielweise in Form eines kurzen Interviews gewünscht. Was gut heraus kam, dass sämtliche Proteste handzahm waren und die Politik im Ganzen nicht in Frage gestellt wurde, dass keine allgemeine Öffnung der Universität gefordert wurde, dass keine systemkritischen Fragen diskutiert wurden, dass das ganze mehr eine Spassverantstaltung als eine politische Manifestation des Widerstands war.
Wie sagte Fabian Freiberger einmal in seiner Funktion als AStA-Referent "Bei künftigen Protesten müssen wir radikaler sein." Bei diesem Wunsch blieb es seit dem auch.
Ansonsten ist das Video gut gemacht.
"dass sämtliche Proteste handzahm waren und die Politik im Ganzen nicht in Frage gestellt wurde" – Offenbar war selbst dieser (Du nennst es "handzahme") Protest für viele Greifswalder Studierende schon zu "radikal". Von der verlogenen RCDS-Hetze gegen den Bildungsstreik sprech ich dabei noch nicht einmal, denn das ist halt das übliche Gepolter vom RCDS, wenn sich an der Uni eine progressive Basisbewegung bildet. Aber wenn ich mir die Distanzierungen und Entsolidarisierungen
durch StuPa und AStA anschaue, dann muß ich feststellen, daß der hiesige Bildungsstreik einigen offenbar ziemlich quer lag.
Alte Weisheit: Proteste können nicht von oben übergestülpt werden, sondern müssen von Bewegungen getragen werden; ohne vorhandene Bewegung gibt es auch keine in die Gesellschaft hineinwirkende Proteste. Während in Berlin z.B. der Bildungsprotest breit gewachsen ist (Schulen, Unis, Bündnisse mit Gewerkschaften, die diversen Bündnisse gegen Sozialabbau und Gentrifizierung), ist die Basis hier doch eher überschaubar: Jusos, SDS, GHG, HoPis und ein paar neue Gesichter. So gesehen war die Solidaritätsbesetzung des Audimax ein gutes symbolisches Signal an die anderen Hochschulen, aber eben kein Ansatzpunkt für Massenproteste in Greifswald selbst.
Nun können die Elfenbeinturmphilosophen von rechts (z.B. mens sana) den Bildungsstreik als schä(n)dliches Treiben und "Fiasko", die ultralinken (z.B. Meyer) den Bildungsstreik als zu "handzahm" und "nicht systemkritisch genug" abstempeln. – Beiden gemein: Aktiv am Bildungsstreik beteiligt scheinen sich beide Strömungen nicht zu haben, Solidarität mit denjenigen, die hier Protest- und Besetzungsaktionen durchgeführt haben, scheint euch fremd.
"Bei künftigen Protesten müssen wir radikaler sein." (Fabian Freiberger) – Fabian war einer derjenigen, die am heftigsten gegen den Bildungsstreik im Sommer 2009 gewettert hatten. Wenn der jetzt mehr "Radikalität" (was auch immer das in diesem Zusammenhang sein soll) einfordert, dann ist das einfach nur noch lächerlich und sagt mehr über Fabian als über den Bildungsstreik aus.
Ich find's jedenfalls super, daß ein paar Leute (Bildungstreikbündnis & Bildungsbündnis) den bundesweiten Impuls der Bildungsproteste aufgegriffen und auf Greifswalder Verhältnisse umgemünzt haben. Ohne diese wäre hier nämlich nada gelaufen. (Und da käme dann der von mens sana angedachte, vertrocknete Busch ins Bild gerollt.)
Und daß Greifswald nicht Berlin oder Frankfurt/Main ist, muß ich Dir wohl auch nicht sagen. Hier ist alles eine Nummer kleiner und provinzieller, v.a. weil es hier keine gelebte Protestkultur gibt. – Aber ohne die BildungsstreikaktivistInnen hätte es hier weder im Sommer 2009 noch im Winter 2009 irgendwelche Proteste gegeben. Daher mein Dank allen, die sich – auch gegen diese hysterische Greifswalder Anti-Streik-Welle – an den Aktionen beteiligt haben! 😀
Die Bezeichnung "ultralinks" bedeutet doch wohl auch links von dir, also Trotzkist? Irgendwie müsstest du selbst merken, dass das nicht ganz passt und eine eindimensionale parlamentarische links-rechts-Einordnung der Sache kaum gercht wird. 😉
"Ultralinks" im Sinne von: besonders radikal im Worte, aber die Mühen der Ebene scheuend.
Eben: entsolidarisierendes Verhalten, weil ihnen bestimmte Bewegungen nicht revolutionär oder "radikal" genug erscheinen.
Daß Ultralinke auch Linke sind, habe ich gar nicht in Abrede gestellt. Aber weder alle TrotzkistInnen sind ultralinks noch sind alle Ultralinken TrotzkistInnen. 🙂
Politisches und soziales Bewußtsein entsteht nun einmal durch solidarische gemeinsame Aktionseinheit, nicht durch verbale Notenvergabe vom fernen Logenplatz aus.
Mensch ihr wisst echt wie man auf außenstehende einen guten Eindruck macht und sie von seinen Positionen überzeugt…
Zu dem Video kann ich nur sagen, dass die Kritik von mens_sana den Nagel auf dem Kopf trifft. Die ganze Bildungsstreikgeschichte in Greifswald ist einfach nur traurig gewesen. 50 Leute auf einer Demo für bessere Bildungsbedingungen… wenn man sich da ansieht was andere veranstaltungen ziehen. Aber der Großteil der Greifswalder Studierenden hat ja wohl andere Prioritäten
Prof. Freerk Huisken "Bildungsstreik 2009: Streiken für veredelte Konkurrenz in Schule und Hochschule und wie sich Studierende damit zu nützlichen Idioten der Reform der Bolognareform machen" http://www.fhuisken.de/bildungsstreik09c.rtf
" Da stellten die Komitees eine Reihe von Forderungen auf, in denen ihre Kritik an der staatlichen Schulpolitik zusammengefasst ist, um dann am Ende doch wieder mit Forderungen an die gerade kritisierten Bildungspolitiker aufzuwarten"
Da hat er ja mal voll Recht. Aber was die Alternative zu den Protesten ist kann er auch nicht sagen… nix machen? weltweiter Kommunismus?
Kann jemand noch mehr über den Menschen erzählen als das bisschen was auf seiner Internetseite steht?
google doch einfach mal… Es gibt eine ganze Menge Infos über ihm im I-Net.
Offenbar gehört er zu einem Personenkreis kritischer Wissenschaftler, die hier im webmoritz meines Wissens bisher noch nicht thematisiert wurden, was möglicherweise daran liegt, dass sie in Greifswald "Mangelware" sind (?).
Er kritisiert auch nicht die Proteste an sich, sondern vielmehr deren Motto der Gedankenlosigkeit und Unreflektiertheit, auch in anderen Punkten steht er für unangepasste Meinungen und nicht zuletzt, habe ich natürlich auch viele Übereinstimmungen mit meinen Positionen entdeckt, auch wenn er von einem Marxistischen Standpunkt aus argumentiert, sonst hätte ich ihn nicht unkommentiert verlinkt.
Mich stören auch die seltsamen Forderungen der Bildungsstreikbewegung a la "gebt uns mehr Geld damit wir besser lernen können". aber ich finde es gut das überhaupt mal jemand sich für etwas engagiert. Traurig genug wenn 50 von 12 000 Studierenden auf die Straße gehen.
Aber seine Kritik finde ich nicht konstruktiv weil er nicht sagt wie die Studierenden ihre Positionen sonst vertreten sollen (aber das kann ich auch nicht).
Und der marxistische Standpunt… tja da hab ich wohl andere Ansichen aber seine Kritik ist durchaus berechtigt.
Doch das sagt er, google einfach mal, dann findest du ein älteres Spiegelinterview, in dem er sich vorausschauend darauf bezieht. Seine Hauptkritik geht sinngemäß dahin, dass die Fehler nicht erst an der Uni beginnen und wer sich allein darauf bezieht, begibt sich auf einen Standpunkt, wo er die eigentlichen Ursachen bereits billigend in kauf genommen hat.
Hmm… ist nicht persönlich gemeint aber ich musste grade grinsen wenn jemand einen schwarzroten stern als avatar benutzt aber google nutzt und spiegel liest 😉
Ist aber auf jeden Fall ein interessantes interview. Gewundert hat mich nur: "Die CDUCSUFPD sind die letzten, die etwas gegen deutsche Princeton-Unis haben. " Solche Parteihintereinandersetzung hab ich bis jetzt nur bei der NPD gelesen, denn aber natürlich mit den andern großen Parteien.
PS: Mal als Tip; alternativ zu google gibts scroogle.org, nutzt die gleiche software, ist genauso schnell aber speichert keine Daten, und bietet auch eine ssl version an.
Also solche Parteienaneinderreihungen gab es in viel extremerer Form in den Wahlkämpfen der 90er: SPDS. Inhaltlich ist CDUCSUFDP aber völlig korrekt, da sie sich ja selbst als DIE bürgerlichen Parteinen bezeichnen, also sich selbst als ein Lager verstehen.
Warum sollte ich nicht Medien benutzen, nur weil ich deren Standpunkte und Überzeugungen nicht teile? Der Spiegel hat immer noch den Ruf eines Leitmediums des bürgerlichen Spektrums und natürlich versuche ich meine Argumentation auch nach dem Gegner auszurichten…
Deine Kritik an google ist natürlich völlig berechtigt, in dieser Frage war mein Handeln einfach unreflektiert. Die einfache Blockierung von google-ads und google-cookies reicht in der Tat nicht, da Suchanfragen gespeichert und Daten auch an amerikanische Regierungsbehörden weiter gegeben werden.
Also mich hat Sebastian hier nicht gezwungen zu schreiben 😉
Das mit der Parteiendrehung hab ich ja auch schon woanders gesehen, aber ich finde es ist eine andere Qualität ob das in Wahlkämpfen gemacht wird oder ein Professor für Politik schreibet/sagt, und da finde ich ehrlich gesagt ein bisschen dünn. Sicher begreifen die sich als ein Lager, aber ich denke auch , dass zumindest teilweise und lokal die FDP weiter von der CDU weg ist als Grüne und SPD (siehe Hamburg. Da haben sich die Grünenwähler bestimmt nicht vorgestelle, Elbvertiefung, Studiengebühren und Kohlekraftwerk zu wählen…) Also warum nicht gleich alle in einen Topf?
Und ich lese auch ab und zu mal Spiegel (neulich beim arzt sogar mal Focus, aktuell sehr unterhaltsam) und blätter auch gerne mal die bild und welt durch. Ich fande es eher lustig dass du den spiegel als Quelle für deine argumentation genutzt hast (so kam es mir zumindest vor).
"Argumentation auch nach dem Gegner auszurichten… " ohhohh das kling böse aber es geht ja nichts über ein einfaches Feindbild…
Ich möchte meinen Senf dazugeben* und dabei nur ganz kurz polemisch werden:
Dieser Artikel (Tag: "Uni brennt") wird nicht mal von den 5 1/2 Leuten aufgegriffen, die damals den Hörsaal zur Kneipe umfunktioniert haben. Ich hatte das Fiasko auch schon wieder vergessen.
(Ein vertrockneter Busch weht durch den Kommentarbereich)
Hat sich die gar schröckliche Lernsituation schon gebessert?
(Ein Wolf heult)
Ich kann nur für mich sprechen, aber für mich müsst ihr das Thema nicht reanimieren, der Patient war schon bei Einlieferung verschieden.
Um es mit den Worten eines Profs auf den Punkt zu bringen: "Die kriegen nicht mal ein Großraumtaxi besetzt, wenn ich es bezahle."
*An dem Video übe ich keine Kritik, das ist gut gemacht
Mir kommt die Kritik im Video zu kurz, sie klingt zwar am Anfang kurz an "In Greifswald blies allerdings nur eine sanfte Brise.", aber damit war es das auch schon fast.
Ich hätte mir zumindest eine kritische Hinterfragung der gezähmten Forderungen beispielweise in Form eines kurzen Interviews gewünscht. Was gut heraus kam, dass sämtliche Proteste handzahm waren und die Politik im Ganzen nicht in Frage gestellt wurde, dass keine allgemeine Öffnung der Universität gefordert wurde, dass keine systemkritischen Fragen diskutiert wurden, dass das ganze mehr eine Spassverantstaltung als eine politische Manifestation des Widerstands war.
Wie sagte Fabian Freiberger einmal in seiner Funktion als AStA-Referent "Bei künftigen Protesten müssen wir radikaler sein." Bei diesem Wunsch blieb es seit dem auch.
Ansonsten ist das Video gut gemacht.
"dass sämtliche Proteste handzahm waren und die Politik im Ganzen nicht in Frage gestellt wurde" – Offenbar war selbst dieser (Du nennst es "handzahme") Protest für viele Greifswalder Studierende schon zu "radikal". Von der verlogenen RCDS-Hetze gegen den Bildungsstreik sprech ich dabei noch nicht einmal, denn das ist halt das übliche Gepolter vom RCDS, wenn sich an der Uni eine progressive Basisbewegung bildet. Aber wenn ich mir die Distanzierungen und Entsolidarisierungen
durch StuPa und AStA anschaue, dann muß ich feststellen, daß der hiesige Bildungsstreik einigen offenbar ziemlich quer lag.
Alte Weisheit: Proteste können nicht von oben übergestülpt werden, sondern müssen von Bewegungen getragen werden; ohne vorhandene Bewegung gibt es auch keine in die Gesellschaft hineinwirkende Proteste. Während in Berlin z.B. der Bildungsprotest breit gewachsen ist (Schulen, Unis, Bündnisse mit Gewerkschaften, die diversen Bündnisse gegen Sozialabbau und Gentrifizierung), ist die Basis hier doch eher überschaubar: Jusos, SDS, GHG, HoPis und ein paar neue Gesichter. So gesehen war die Solidaritätsbesetzung des Audimax ein gutes symbolisches Signal an die anderen Hochschulen, aber eben kein Ansatzpunkt für Massenproteste in Greifswald selbst.
Nun können die Elfenbeinturmphilosophen von rechts (z.B. mens sana) den Bildungsstreik als schä(n)dliches Treiben und "Fiasko", die ultralinken (z.B. Meyer) den Bildungsstreik als zu "handzahm" und "nicht systemkritisch genug" abstempeln. – Beiden gemein: Aktiv am Bildungsstreik beteiligt scheinen sich beide Strömungen nicht zu haben, Solidarität mit denjenigen, die hier Protest- und Besetzungsaktionen durchgeführt haben, scheint euch fremd.
"Bei künftigen Protesten müssen wir radikaler sein." (Fabian Freiberger) – Fabian war einer derjenigen, die am heftigsten gegen den Bildungsstreik im Sommer 2009 gewettert hatten. Wenn der jetzt mehr "Radikalität" (was auch immer das in diesem Zusammenhang sein soll) einfordert, dann ist das einfach nur noch lächerlich und sagt mehr über Fabian als über den Bildungsstreik aus.
Ich find's jedenfalls super, daß ein paar Leute (Bildungstreikbündnis & Bildungsbündnis) den bundesweiten Impuls der Bildungsproteste aufgegriffen und auf Greifswalder Verhältnisse umgemünzt haben. Ohne diese wäre hier nämlich nada gelaufen. (Und da käme dann der von mens sana angedachte, vertrocknete Busch ins Bild gerollt.)
Und daß Greifswald nicht Berlin oder Frankfurt/Main ist, muß ich Dir wohl auch nicht sagen. Hier ist alles eine Nummer kleiner und provinzieller, v.a. weil es hier keine gelebte Protestkultur gibt. – Aber ohne die BildungsstreikaktivistInnen hätte es hier weder im Sommer 2009 noch im Winter 2009 irgendwelche Proteste gegeben. Daher mein Dank allen, die sich – auch gegen diese hysterische Greifswalder Anti-Streik-Welle – an den Aktionen beteiligt haben! 😀
Die Bezeichnung "ultralinks" bedeutet doch wohl auch links von dir, also Trotzkist? Irgendwie müsstest du selbst merken, dass das nicht ganz passt und eine eindimensionale parlamentarische links-rechts-Einordnung der Sache kaum gercht wird. 😉
"Ultralinks" im Sinne von: besonders radikal im Worte, aber die Mühen der Ebene scheuend.
Eben: entsolidarisierendes Verhalten, weil ihnen bestimmte Bewegungen nicht revolutionär oder "radikal" genug erscheinen.
Daß Ultralinke auch Linke sind, habe ich gar nicht in Abrede gestellt. Aber weder alle TrotzkistInnen sind ultralinks noch sind alle Ultralinken TrotzkistInnen. 🙂
Politisches und soziales Bewußtsein entsteht nun einmal durch solidarische gemeinsame Aktionseinheit, nicht durch verbale Notenvergabe vom fernen Logenplatz aus.
So ist das wohl, der Eine solidarisiert sich mit leninistischen Regimes und der Andere mit Befreiungsbewegungen, das ist der Unterschied zwischen uns.
Mensch ihr wisst echt wie man auf außenstehende einen guten Eindruck macht und sie von seinen Positionen überzeugt…
Zu dem Video kann ich nur sagen, dass die Kritik von mens_sana den Nagel auf dem Kopf trifft. Die ganze Bildungsstreikgeschichte in Greifswald ist einfach nur traurig gewesen. 50 Leute auf einer Demo für bessere Bildungsbedingungen… wenn man sich da ansieht was andere veranstaltungen ziehen. Aber der Großteil der Greifswalder Studierenden hat ja wohl andere Prioritäten
Prof. Freerk Huisken "Bildungsstreik 2009: Streiken für veredelte Konkurrenz in Schule und Hochschule und wie sich Studierende damit zu nützlichen Idioten der Reform der Bolognareform machen"
http://www.fhuisken.de/bildungsstreik09c.rtf
" Da stellten die Komitees eine Reihe von Forderungen auf, in denen ihre Kritik an der staatlichen Schulpolitik zusammengefasst ist, um dann am Ende doch wieder mit Forderungen an die gerade kritisierten Bildungspolitiker aufzuwarten"
Da hat er ja mal voll Recht. Aber was die Alternative zu den Protesten ist kann er auch nicht sagen… nix machen? weltweiter Kommunismus?
Kann jemand noch mehr über den Menschen erzählen als das bisschen was auf seiner Internetseite steht?
google doch einfach mal… Es gibt eine ganze Menge Infos über ihm im I-Net.
Offenbar gehört er zu einem Personenkreis kritischer Wissenschaftler, die hier im webmoritz meines Wissens bisher noch nicht thematisiert wurden, was möglicherweise daran liegt, dass sie in Greifswald "Mangelware" sind (?).
Er kritisiert auch nicht die Proteste an sich, sondern vielmehr deren Motto der Gedankenlosigkeit und Unreflektiertheit, auch in anderen Punkten steht er für unangepasste Meinungen und nicht zuletzt, habe ich natürlich auch viele Übereinstimmungen mit meinen Positionen entdeckt, auch wenn er von einem Marxistischen Standpunkt aus argumentiert, sonst hätte ich ihn nicht unkommentiert verlinkt.
Mich stören auch die seltsamen Forderungen der Bildungsstreikbewegung a la "gebt uns mehr Geld damit wir besser lernen können". aber ich finde es gut das überhaupt mal jemand sich für etwas engagiert. Traurig genug wenn 50 von 12 000 Studierenden auf die Straße gehen.
Aber seine Kritik finde ich nicht konstruktiv weil er nicht sagt wie die Studierenden ihre Positionen sonst vertreten sollen (aber das kann ich auch nicht).
Und der marxistische Standpunt… tja da hab ich wohl andere Ansichen aber seine Kritik ist durchaus berechtigt.
Doch das sagt er, google einfach mal, dann findest du ein älteres Spiegelinterview, in dem er sich vorausschauend darauf bezieht. Seine Hauptkritik geht sinngemäß dahin, dass die Fehler nicht erst an der Uni beginnen und wer sich allein darauf bezieht, begibt sich auf einen Standpunkt, wo er die eigentlichen Ursachen bereits billigend in kauf genommen hat.
Hmm… ist nicht persönlich gemeint aber ich musste grade grinsen wenn jemand einen schwarzroten stern als avatar benutzt aber google nutzt und spiegel liest 😉
Ist aber auf jeden Fall ein interessantes interview. Gewundert hat mich nur: "Die CDUCSUFPD sind die letzten, die etwas gegen deutsche Princeton-Unis haben. " Solche Parteihintereinandersetzung hab ich bis jetzt nur bei der NPD gelesen, denn aber natürlich mit den andern großen Parteien.
PS: Mal als Tip; alternativ zu google gibts scroogle.org, nutzt die gleiche software, ist genauso schnell aber speichert keine Daten, und bietet auch eine ssl version an.
Also solche Parteienaneinderreihungen gab es in viel extremerer Form in den Wahlkämpfen der 90er: SPDS. Inhaltlich ist CDUCSUFDP aber völlig korrekt, da sie sich ja selbst als DIE bürgerlichen Parteinen bezeichnen, also sich selbst als ein Lager verstehen.
Warum sollte ich nicht Medien benutzen, nur weil ich deren Standpunkte und Überzeugungen nicht teile? Der Spiegel hat immer noch den Ruf eines Leitmediums des bürgerlichen Spektrums und natürlich versuche ich meine Argumentation auch nach dem Gegner auszurichten…
Deine Kritik an google ist natürlich völlig berechtigt, in dieser Frage war mein Handeln einfach unreflektiert. Die einfache Blockierung von google-ads und google-cookies reicht in der Tat nicht, da Suchanfragen gespeichert und Daten auch an amerikanische Regierungsbehörden weiter gegeben werden.
Also mich hat Sebastian hier nicht gezwungen zu schreiben 😉
Das mit der Parteiendrehung hab ich ja auch schon woanders gesehen, aber ich finde es ist eine andere Qualität ob das in Wahlkämpfen gemacht wird oder ein Professor für Politik schreibet/sagt, und da finde ich ehrlich gesagt ein bisschen dünn. Sicher begreifen die sich als ein Lager, aber ich denke auch , dass zumindest teilweise und lokal die FDP weiter von der CDU weg ist als Grüne und SPD (siehe Hamburg. Da haben sich die Grünenwähler bestimmt nicht vorgestelle, Elbvertiefung, Studiengebühren und Kohlekraftwerk zu wählen…) Also warum nicht gleich alle in einen Topf?
Und ich lese auch ab und zu mal Spiegel (neulich beim arzt sogar mal Focus, aktuell sehr unterhaltsam) und blätter auch gerne mal die bild und welt durch. Ich fande es eher lustig dass du den spiegel als Quelle für deine argumentation genutzt hast (so kam es mir zumindest vor).
"Argumentation auch nach dem Gegner auszurichten… " ohhohh das kling böse aber es geht ja nichts über ein einfaches Feindbild…