Ein Kommentar von Carsten Schönebeck
„Es riecht nach Wurstgulasch und Nudeln in der Greifswalder Mensa.“ So beginnt der Bericht von Spiegel Online über die Urabstimmung in der vergangenen Woche. Und tatsächlich: Wer am Montag den studentischsten aller Greifswalder Futtertröge betrat, der bemerkte, dass der penetrante Geruch von Druckerschwärze, aufsteigend von den hochglanzpolitischen Flyern, verschwunden war. Der Schweißgeruch penetranter Wahlkämpfer: Verweht! Niemand, der sich einem in den Weg stellte, um Flyer oder Zeitungen loszuwerden, Unterschriften zu sammeln oder „einfach mal so ins Gespräch zu kommen.“ Es kehrt wieder Ruhe ein in der Greifswalder Studierendenschaft.
Die Auszählung der Urabstimmung am Freitag hatte noch einmal für Spannung gesorgt. Überall sah man überraschte Gesichter. Der Schock saß nicht nur bei „Uni ohne Arndt“ tief, sondern auch bei allen Sympathisanten, wiegte man sich doch lange in Sicherheit.
Arndt strikes back!
Das wohl brisanteste Ergebnis war das der Urabstimmung. Nachdem ein halbes Jahr lang ein Sturm drohte, die Studierendenschaft zu zerreißen, haben wir das Resultat nun schwarz auf weiß per Wahl manifestiert. Ergebnisse sind interpretierbar und vor allem die Verliererseite ist sich für keine noch so abstruse Erklärung zu schade. Die falsche Fragestellung sei schuld, ist eine der häufigsten Erklärungen. Dass man sich damit ein argumentatives Eigentor baut, ist nach der Vehemenz der Namensdebatte nur konsequent. Haben tatsächlich Studenten pro Arndt gestimmt, weil ihnen das schlichte aber neutrale „Uni Greifswald“ noch weniger gefällt, so muss man klar konstatieren: Sie empfinden den umstrittenen Arndt offenbar nicht als „untragbar“ – im Gegenteil.
Auch für die knappe Mehrheit könnte man orakeln, die Fragestellung sei schuld. Viele Studenten haben vielleicht kein Problem mit der Person Arndts, lehnen Namenspatrone aber grundsätzlich ab oder finden „Universität Greifswald“ einfach schöner. Vielleicht wollten sie mit ihrem Votum auch nur einer Weiterführung der Debatte aus dem Weg gehen, die im menschlichen Umgang mittlerweile grotesk-ekelerregende Züge angenommen hatte.
Dass sich eine knappe Mehrheit für den Namenspatron ausspricht, wird nun von politischen Gruppierungen missbraucht, um daran zu zeigen wie zwingend eine Namensablegung notwendig sei. Die Studierendenschaft sei tief gespalten – sie ist es aber vor allem, weil mit der Debatte ein Keil getrieben wurde. Versöhnen, das war nie Ziel der Kampagne gegen Arndt. Kompromisse wurden nicht gesucht. Auch jetzt nicht. Unversöhnlich erklärt sich ein Teil der Arndt-Gegner zu den moralischen Siegern. Wie es allerdings passieren konnte, dass aus einer vielzitierten Mehrheit von 95% auf der Vollversammlung im Juni 2009 nun magere 43 % wurden, dafür scheint sich niemand zu interessieren.
Wer in demokratischen Prozessen gewinnen will, der muss auf Sieg spielen, kann er sich nicht durchsetzen, ist immer noch Zeit, in die Defensive zu gehen.
Unabhängig vom Ergebnis: Gewinnen muss die Demokratie
Dem demokratischen Prozess, der die sonst so träge Greifswalder Studierendenschaft ergriffen hat, wird vielerorts Respekt gezollt; nun geht es darum, sich dessen würdig zu erweisen. Das Ergebnis bedarf keiner Interpretation, es bedarf einer Suche nach Lösungen.
Arndt soll bleiben, das hat die Urabstimmung zweifelsfrei ergeben. Mag es auch wehtun: Das muss auch für die Studierendenschaft gelten. Dass auch das von Arndt-Kritikern angezweifelt wird, ist Ausdruck von pubertärer Sturheit. Dieses Verhalten beschämt und vergrault weitere Sympathisanten, ein Effekt, der seit Freitag schon als Erklärungsversuch für die Schlappe herangezogen wird.
Können AStA, StuPa und auch die Medien wieder straffrei „EMAU“ schreiben, geht es darum, einen Kompromiss zu finden. Der kann weder die völlige Ablehnung Arndts enthalten, noch – auch das hat die Urabstimmung gezeigt – ein naiv-unkritisches „Weiter so!“. „Uni ohne Arndt“ und auch ihre behäbigere Stiefschwester, die Arndt-AG, haben noch nicht ausgedient. Ihr monatelanges Ringen hat die Studierendenschaft gespalten, nun müssen sie die alte Wunde heilen, die aufgerissen wurde.
Bilder:
Foto Startseite – adesigna via flickr (Pflaster), Gemeingut (Arndt)
Foto Sebastian Jabbusch – Luisa Wetzel
Foto Auszählung – Sandro Teuber
Gelungen, Schönebeck! Vor allem in Hinsicht auf die Fragen bezüglich Asta und Stupa, das wurde leider noch gar nicht angesprochen.
Statt einer Namensänderung halte ich daher eine Namensverschiebung für sinn-voll. Der Name Ernst Moritz Arndt sollte dort prominent platziert werden, wo er m.E. hingehört: in einen Forschungskontext. Als ein vielfältig wirkender Akademiker, als Bindeglied zwischen dem 18. und 19. Jahrhundert, als vielschichtige Persönlichkeit, als langlebiger Mythos und nicht zuletzt als Teil der eigenen Universitätsgeschichte ist Arndt offenkundig ein lohnendes Objekt der Forschung in unterschiedlichen Diszipli-nen und ein möglicher Ausgangspunkt für die z.B. politik-, literatur-, theologie- oder kulturgeschichtliche Erforschung der oben nur angedeuteten historischen Zusammen-hänge. Die Einrichtung eines „Interdisziplinären Forschungszentrums“ o.ä. mit Na-menszusatz „Ernst Morit Arndt“, an dem sich die verschiedenen Institute beteiligten, böte eine Möglichkeit, Arndt in der Universität weiterhin einen erkennbar prominenten Platz einzuräumen, ohne sich (um nicht zu sagen: ihm) die Last des Normativen, der Namenspatronage, aufzubürden. Das mögen die einen als Würdigung, die anderen als Bewältigung Arndts betrachten. Der symbolische Akt der Namensverschiebung sollte die methodische Grundüberlegung erläutern und die wissenschaftliche Bedeutung Arndts herausstreichen, um zu verdeutlichen, das es nicht um eine moralische Herab-setzung der historischen Persönlichkeit geht. Die Namensverschiebung läßt sich ebenso wenig, das ist die Kehrseite, mit der Forderung nach einer „Uni ohne Arndt“ vereinba-ren. Arndt wäre keine persona non grata. Durch regelmäßige Kolloquien, Vortrags-reihen, Jahrestage, Symposien etc. bliebe sein Name auf dem Campus in angemessener Weise präsent. Anders formuliert: So stünde Arndt in seiner und in unserer Zeit.
Jabbusch, wie heißt nochmal Eure Initiative?
"Uni ohne Arndt" als Namenspatron. Das hättest du aber schon vorher gewusst, wenn du dich informiert hättest.
Angaben gemäß § 5 TMG / V.i.S.d.P.
Bündnis “Uni ohne Arndt”
Vertreten durch:
Sebastian Jabbusch
Schöner Beitrag, obwohl – sagen wir mal, nett geschrieben, dann hört es nämlich auch schon wieder auf.
Was mich am meisten im Nachhinein der Urabstimmung gestört hat, regelrecht wütend macht, ist der Umstand, dass all jene, die während der ganzen Debatte immer das Ergebnis der Vollversammlung letzten Sommer beiseite gewischt haben("Das Ergebnis hätte gar nicht für die Sudierendenschaft gesprochen, waren ja nicht alle da" "Ob das wirklich 95% waren, wer weiß – und selbst wenn, ist das Ergebnis anzuzweifeln bla bla") sich nun plötzlich berufen sehen, die Demokratie zu verteidigen. Auf einmal wollen sie doch die Urabstimmung, auf einmal sind demokratische Mittel wieder recht. Das ist einfach nur lächerlich! Demokratie ja, aber nur wenn sie in unserem Sinne entscheidet.
Das gleiche könnte man den Arndt- Gegnern vorwerfen, aber was hier ja immer elegant verschwiegen wird, ist, dass UoA nie einen Hehl daraus gemacht hat, dass eben NICHT die Urabstimmung entscheidet, sondern der Senat dadurch nur ein Stimmungsbild erhalten soll.
Wahlergebnisse werden immer interpretiert, auch an den großen Wahlabenden auf Landes/Bundesebene müssen PolitikerInnen Rede und Antwort stehen, wieso weshalb warum. Herrn Jabbusch und anderen daraus einen Strick drehen zu wollen zeigt, worum es in dieser Debatte am meisten ging: den (scheinbar) linken engagierten Aufmuckern mal schön in die Parade zu fahren.
Der Traum kann weitergehen, Arndt ist unser aller Held. Wie titelte die OZ auf der Meinungsseite so schön mit einem Oxymoron: "Abstimmung knapp, aber eindeutig."
Wacht auf!
Der Aufruf zur Versöhnung ist zwar nett, aber geht an der Realität vorbei. Denn solange der Senat noch nicht abgestimmt hat, werden sich die Gemüter weiter erhitzen um den Versuch zu unternehmen Einfluss zu nehmen. Bis dahin werden sich die Argumente auch weiter im Kreis drehen.
Außerdem finde ich es ein bisschen Schade das es bei einem Aufruf zur Versöhnung – kräftig mit Vorwürfen unterlegt – bleibt ohne Vorschläge zu machen wie dieser aussehen könnte.
Dass Arndt bleiben soll, hat die Abstimmung eben nicht zweifelsfrei ergeben. Die Senatsvorsitzende urteilt da zum Glück weiser: "Das 50:50 Ergebnis zeigt, dass das Thema viele in Greifswald bewegt, aber das Ergebnis auch von der Tagesform abhängt."
"dass aus einer vielzitierten Mehrheit von 95% auf der Vollversammlung im Juni 2009 nun magere 43 % wurden, dafür scheint sich niemand zu interessieren."
Dafür interessieren wir uns alle sehr, was hat der webMoritz dazu rausgefunden?? Die Initiative hat mit Studierenden gesprochen und festgestellt, dass es Studierende gab, die Arndt ablehnen aber mangels besseren Wissens der Hintergründe Nein zur Umbennung in Uni Greifswald gestimmt haben, weil sie eben grds. für einen Namenspatron sind. Aber das wird ja nur als Ausrede der Initiative abgetan.
Gab es bei euch irgendeine Recherche oder hat auch die Redaktion die Nase voll und versucht das Thema mit solchen Kommentaren nun zum Ende zu bringen?
"Kompromisse wurden nicht gesucht. Auch jetzt nicht."
Falsch. Die Initiative hat zeitlebens betont, Arndt nicht vollkommen von der Universität verbannen zu wollen. Lediglich für das Namenspatron ist er nicht der Richtige, sollte ansonsten aber durchaus Raum an der Hochschule bekommen. Nicht kompromißfähig waren stets die Arndt-Befürworter, welche keine Stellung außer der des Namenspatronats für Arndt als richtig erachten.
Dieser Kommentar soll versöhnen, will aber das Thema dabei aber abwürgen.
Alani_Prinz kann ich nur zustimmen.
Die Abstimmung hat eine knappe Mehrheit gegen eine Namensänderung offenbart. Die Initiative Uni ohne Arndt hat stets gesagt, daß sie dieses Votum akzeptiert. Vgl. auch unsere Pressemitteilung zum Ausgang der Abstimmung: http://jabbusch.tose.de/uniohnearndt/2010/01/rege…
Das Abstimmungsergebnis hat aber auch gezeigt, daß es keine klare Richtungsentscheidung in die eine oder andere Richtung gibt, die Studierendenschaft vielmehr in dieser Frage tief gespalten ist. So lehnen 43% der Studierenden den Namen EMAU grundsätzlich ab.
Werd Berufspolitiker, ehrlich! Leider ist Die Linkspartei pro Arndt…
Ja? Die Fraktion der Bürgerschaft hatte ja zunächst gesagt, sie sei gespalten. Gibt es da jetzt einen neuen Beschluss? Ich will die Wahrheit deiner Aussage nicht anzweifeln, aber ich habe das bis jetzt noch nicht gehört. Woher hast du das?
Weil Du die typischen Schönredereien schon sehr gut drauf hast. Und Linkspartei, weil Du doch Anhänger einer starken Linken bist und aktuell links von der Linken ja wohl nicht soviel im Angebot ist!?
Hört endlich auf eine demokratische 49% zu 43% Abstimmung als Unentschieden zu bezeichnen! Dann wäre jede Bundestagswahl auch ein Unentschieden! zum Kotzen ist das!
Tu dir keinen Zwang an.
Die Beurteilung als "50:50" kommt von der Senatsvorsitzenden, deren Unabhängigkeit von der Initiative wohl auch du nicht ignorieren willst. Wenn Du damit nicht einverstanden bist, dass es eben nicht jeder so beurteilt wie du, dann schreib der Senatsvorsitzenden einfach eine Mail.
Die Initiative "Uni ohne Arndt" hat schon vor dem Wahlergebnis ein mögliches Kompromissangebot unterbreitet. Wir verweisen dabei auf den Vorschlag des Podsdamer Militärhistorikers Dr. Echternkamp:
http://www.uni-greifswald.de/fileadmin/mp/e_senat…
Zitat Sebastian Jabbusch, damit das Thema ggf. für heute Nachmittag schon etwas vorbereitet wird:
"Echternkamp ist den Arndt-Gengern zwar unbekannt, man “befürchtet” aber, “dass Echternkamp versuchen wird den racheschnaubenden, zum Volkhass trommelnden Arndt für seinen „Soldatenkatechismus“ als Pazifisten zu feiern o.ä.” Belege für diese Hypothese gibt es freilich nicht."
http://www.webmoritz.de/2009/12/08/arndt-anhorung…
Mein Hinweis auf den Sinneswandel von Sebastian steht übrigens schon einige Tage als Kommentar unbeantwortet auf der Homepage von UoA.
Zu begrüßen ist, das hier nach Kompromissen gesucht wird. Der Beitrag von Hr. Echternkamp könnte m. E. als Diskussionsgrundlage, aber nicht als Beweis der Thesen von UoA herangezogen werden.
Es wäre auch hilfreich, wenn die Protagonisten von UoA versuchen würden sich die Kommentare der Andersdenkenden erst einmal in Ruhe (ggf. auch wissenschaftlich) durchzulesen, bevor sie antworten. Ausnahmen bestätigen … .
Die zitierte Passage stammt aus dem Zeitraum VOR der Anhörung. Daß die Befürchtungen bei der Person Echternkamp als nicht zutreffend erwiesen, hat die Initiative Uni ohne Arndt NACH der Anhörung (also dem hörenswerten Vortrag von Herrn Echternkamp) öffentlich eingeräumt und sich für diese Fehleinschätzung entschuldigt. Auf unserer Homepage steht dazu z.B. am 10. Januar (also VOR der Urabstimmung): "Der Text [von Prof. Echternkamp] stellt aus Sicht der Initiative eine der bisher besten Stellungnahmen zum Namenspatron da."
Der "Sinneswandel" (wie Sie das nennen) bzgl. Prof. Echternkamp erfolgte ergo im Dezember 2009 nach der gemeinsamen Auswertung seines Redebeitrages und nicht, wie Sie suggerieren im Januar (bzw. gar erst nach der Urabstimmung).
Ihr Kommentar auf unserer Homepage zur heutigen Anhörung im St. Spiritus wurde übrigens von mir dort gestern beantwortet.
Ich habe an keiner Stelle suggeriert, dass der Sinneswandel erst jetzt erfolgte.
Es gilt also immer noch : Erst einmal in Ruhe durchlesen …!
Wo ist übrigens Eure öffentliche Entschuldigung zu finden? Ich kenne nur den (Jubel)Beitrag vom 10.01.10 auf Eurer Homepage ohne irgendeinen Hinweis, geschweige denn Entschuldigung, bezüglich Eurer früheren Einschätzung.
Mein Hinweis zur Antwortpraxis auf Eurer Homepage UoA bezog sich auf diesen Beitrag/Kommentar:
"Jan 13 Deutschlandradio Kultur über Arndt-Debatte"
Der ist auch jetzt noch nicht beantwortet. Hat sich aber hiermit erledigt.
Vorschlag: Wir bereiten uns jetzt erst einmal auf die Anhörung vor und pflegen die friedliche Koexistenz.
Das es von der Senatsvorsitzenden kommt macht es kein bisschen besser! Im Gegenteil. Und wie man hier oft genug sieht, ist der schriftliche Kontakt meist sowieso müßig. Verblendet ist eben verblendet…
Bitte mach dich nicht lächerlich. Du und die Arndt-Fans würden ein umgekehrtes Ergebnis genauso sehen wie die Senatsvorsitzende es jetzt tut.
Nein, das würde ich nicht! Auch wenn es für mich nicht relevant ist, wie viele der Studenten im WS 09/10 EMA für einen geeigneten Patron halten. Für die Organe der Studierendenschaft wäre auch ein 50,1% zu 49,9% bindend!
Nein, bindend ist sowas nur, wenn die Mehrheit der Stimmberechtigten sich für eine Seite entscheidet, bei der Urabstimmung war es nicht mal die Mehrheit der abgegebenen Stimmen. Die Jusos setzen sich für eine stärkere Bindeung der Organe der Studierendenschaft an die Ergebnisse von VV und Urabstimmung ein, vielleicht willst du da ja mit machen?
Zustimmung! Es hätten sich 50,01% aller 12.200 Studierenden für oder gegen Arndt aussprechen müssen, damit eine bindende Wirkung eintritt.
Der Ball ist rund und das Spiel dauert 90 Minuten.
Dann geht mal in die 3. Halbzeit, aber wundert euch nicht, wenn irgendwann keiner mehr mit euch spielen will!
Das nenne ich einen vorzüglichen Artikel. Bravo Carsten!
Schade, dass einige Aktivisten diesen Artikel sofort nutzen um ihre Demagogie weiterzutreiben.
Kämpft doch endlich gemeinsam für Freiheit und Bildung anstatt diesen jetzt unsinnigen Grabenkampf fortzuführen…
Unsinnig wäre ein Grabenkampf, bei dem klare Kräfteverhältnisse herrschen. Das das aber überhaupt nicht der Fall ist, hat zur Zeit noch nicht jeder bemerkt.
Danke für das Angebot, aber dieses konservative Geschwätz hör ich mir nicht an 😉
Lächerlich.
Zeig mir eine Stelle an der es anders heißt.
Von der Startseite uni-ohne-arndt.de:
"Und kann eine weltoffene Universität, mit vielen Studenten aus allen Ecken der Welt, so einen Namen tragen?"
Nie gelesen? Es ging immer um die Frage der Namenspatronage.
Das ist ein Satz, der Name steht.
Mit haltlosen Anschuldigungen und Provokationen hast Du sie ins rollen gebracht.
Noch einige Anmerkungen zum Artikel:
– Wir (Uni ohne Arndt) haben sowohl in den Medien als auch hier in den Kommentaren deutlich gemacht, dass wir das Votum der Studierendenschaft akzeptieren und respektieren! Daran ist niemand "Schuld", sondern dies ist eine demokratische Entscheidung. Schuld hingegen ist ein negativer Begriff, der bei einer demokratischen Entscheidung imho unpassend ist.
– Es gibt auch keine "richtige" oder "falsche" Fragestellung. Es gibt nur die, die gestellt wurde. Und nur die wurde beantwortet. Die Antwort lautet, dass ein Teil der Studierenden eben keine "Universität Greifswald" will und ein anderer Teil eben keine "Ernst Moritz Arndt Universität Greifswald" will. Beides ist zu respektieren. Die Lösung liegt eigentlich recht offensichtlich in einem neuen Namenspatron oder einem anderen Kompromiss.
– Das wir uns lieber ein deutlicheres Ergebnis gewünscht hätten, ist klar. Trotzdem sind wir nicht "geschockt" oder ähnliches.
– Das wir Kompromisse schon vor dem Wahlausgang angeboten haben, habe ich oben bereits dargestellt. Die Behauptung wir böten keine Kompromisse an, ist also falsch. Zumal es irrational wäre zu glauben, man könne seinen Willen in der Politik zu 100 % durchsetzen.
– Schade empfinde ich, dass die Formulierung "grotest-eckelhafte Züge" hier pauschal auf alle geworfen wird, die sich an der Debatte teilgenommen haben. Ich empfinde es sowohl als eine Beleidigung gegenüber der Pro-Arndt AG, aber auch gegenüber ret_marut und anderen. Gerade hier auf dem webMoritz gab es zahlreiche unsägliche Debatten, die meist von anonymen Kommentarschreibern wie "LsD", "Mens Sana", "Hurtz" und ähnlichen angestoßen wurden. Diese Leute, die sich früher oder später selbst oft als Burschenschaftsmitgliedern oder Menschen aus der rechten Szene outeten (Stichwort "Ja ich finde Ethnopluralismus gut!"), waren sich für nichts zu schade.
Häufig ließ der webMoritz jedoch gewähren und löschte die Pöbelleien, Off-Topics oder Beleidigungen zu spät. Die Angegriffenen fühlten sich in der Zwischenzeit genötigt auf die Debatten einzusteigen, um den "Mitlesern" nicht das Gefühl zu geben, dass die Neurechten hier am Zug sind. Am aktivsten u.a. ein gewisser "Zorro", der lautstark (oft zu stark!) zurückpolterte.
Dazu kamen auch außerhalb des webMoritz unangenehme Debatten zustande. Den Mitgliedern der Initiative wurde (und wird) aus der Neonazi-Szene mit Leib und Leben gedroht. In den Lebensläufen einiger Mitglieder wird gewühlt, angebliche Väter oder Urgroßväter für abenteuerliche Begründungen herangezogen. Manchen Mitgliedern wird unterstellt Mitglied in illegalen oder verfassungswidrigen Organisationen zu sein, den anderen wieder schlicht Kommunisten-Freundlichkeit und ähnliches. Dann gibt es alte Greifswalder, die uns am liebsten aus der Stadt jagen würden, nur weil wir es "wagen" den guten alten Ernst Moritz Arndt in Frage zu stellen.
Und auch die Pro-Arndt AG hatte es bei weitem nicht leicht! Einige Mitglieder – gerademal erstes Semester und politisch kaum erfahren – verhalten sich ungeschickt und lassen sich – in diesem Fall unwissend – von einer rechtsextremen Zeitung instrumentalisieren. Oder treten im Studi-VZ in Gruppen mit zweifelhaften Unterstützung bei… Auch die Pro-Arndt AG muss sich viel unangenehme Kritik anhören.
Wenn man all das überschaut, ist es enttäuschend wie welcher Pauschalität hier der Chefredakteur des webMoritz auf alle Lager (Arndt-Bewahrer, Arndt-Kritiker, Burschenschaftler, Alt-Greifswalder, Neonazis, Normalstudenten) gleichermaßen den Knüppel haut.
Denn gerade die Pro-Arndt und die Uni ohne Arndt Initiative haben auch zahlreiche sachliche und fantastisch, inhaltsstarke Debatten geführt. Wenn nun mit dem Wort "grotesk-eckelhaft" alles pauschal verurteilt wird, ist niemandem geholfen. Eine Versöhnung wird so auch nicht eingeführt.
Stattdessen muss konstantiert werden, dass – abgesehen von Neonazi-Seiten, gerade hier auf dem webMoritz die "grotestk-eckelhaftesten" Debatten stattfanden und auch heute noch stattfinden. Und sie werden wohl auch in Zukunft stattfinden, wenn die Wörter "Arndt", "Burschenschaft", "Nazi", "linke Szene", "rechte Szene", "Drittes Reich" fallen.
Bei Stern.de hat man eine ganz einfache Konsequenz gezogen: Bei solchen Themen werden Beiträge nur noch moderiert freigeschaltet. Ich glaube DAS würde für den Heilungsprozess in der Studierendenschaft den zurzeit größten Beitrag leisten.
aua
Noch besser: Kommentare ganz sperren, dann muss sich keiner mehr ärgern. Und ich hab endlich meine Ruhe… 🙂
Exakt. Und diese Ablehnung des Namens EMAU ist viel klarer als die der Gruppe der 49,9 Prozent, welche lediglich gegen für eine Umbennung in Uni Greifswald sind – weil sie grds. Interesse an einem Namenspatron haben, Arndt aber teilweise ablehnen.
Sorry, ich hätte eher nicht gegen Arndt schreiben sollen, oder einige in der Linkspartei…
Nein, schreibe nur weiter für Arndt, aber bleibe bitte korrekt! Es ist nun mal ein Unterschied, ob die ganze Linkspartei oder nur einige Mitglieder für Arndt. Sollte es keinen offiziellen Beschluss geben und weiterhin unterschiedliche Meinungen in der Linksfraktion bestehen, wäre deine Aussage eben falsch.
Genau diese Ungenauigkeit in der Argumentation macht es eben so schwierig, gegen euch anzukommen.
Lobenswert! Guter Artikel!
Im Übrigen versteh ich nicht, wieso hier ernsthaft Leser von einem neutralen Berichterstatter Vorschläge zur Lösung irgendwelcher Probleme fordern. Das sollten ja wohl immernoch die beiden "Seiten" in die Hand nehmen.
Der kluge Kommentator zeigt den Parteien dahin, wohin sie selber noch nicht gedacht haben. Der profane Kommentator versucht eine Situation nach seiner Meinung zu deuten.
Wichtiger als die Frage ob "Studierendenschaft" und "Senat" ist eine andere Unterscheidung:
A) Vollversammlung: HIer war die Frage ob wir den Namen Ernst Moritz Arndt ablegen und einen neuen Namen suchen (Fand großen Zuspruch)
B) Urabstimmung: Hier war die Frage ob wir Ernst Moritz Arndt ablegen ohne einen neuen Namen zu suchen (Fand nur bei einem Teil der Studierenden Zuspruch).
Absurd wäre es jedoch, aus der Urabstimmung eine ZUSTIMMUNG FÜR Arndt herauslesen zu wollen…
Nur etwa 10% aller Studenten haben gegen Arndt gestimmt … das sind die nakten Zahlen. Etwas mehr für ihn. Der Mehrheit war es egal, diese Leute kann man aber bestimmt nicht als Gegner vereinnahmen, als Befürworter zwar auch nicht, aber der Punkt ist ein völlig anderer. Das Ergebnis zeigte auf, daß nur etwa 10% der Studenten etwas gegen Arndt haben.
Die Fragestellung ist immer entscheidend für die gewünschten Ergebnisse. Eine Umdeutung der Abstimmung finde ich daher völlig daneben. Ihr hättet mal fragen besser sollen, ob man denn für Arndt ist. Dumm gelaufen sage ich nur … 😉
Hm, als Befürworter kann man sie auch nicht vereinnahmen, das ist aber ein ganz anderer Punkt? Wie jetzt?
Ich kann es ja jedem, der an dem alten antisemitischen und fremdenhassenden Hetzer hängt, nachsehen, dass er die Mehrheit von sage und schreibe rund 180 Stimmen, gern als Bestätigung Arndts als Volksheld interpretieren möchte. Leider ist das aber ein Luftschloss. Sicherlich ist es müßig, da nun die Formulierung auf dem Wahlzettel zu diskutieren etc.
Aber die Debatte nun als beendet zu erklären, wäre falsch und unakademisch! Und wie gesagt, seltsam, dass sich nun jene zum Retter der Demokratie berufen fühlen, die die Vollversammlungsbeschlüsse immer runtergeredet haben/ forderten, wem es nicht passt, der solle bitte abhauen.
Und dumm gelaufen ist schonmal gar nichts! Es gibt eine Auseinandersetzung mit dem Interimsnamenspatron, wie nie zuvor!
Niemand deutet hier die Ergebnisse um. Allerdings scheinen die Arndt-Befürworter die Frage für sich umdeuten zu wollen.
Die Frage hieß: Wollt ihr eine "Uni Greifswald". Dafür gabs keine Mehrheit. Punkt. Das ist zu akzeptieren.
Der Versuch der Arndt-Bewahrer, jetzt eine Mehrheit der Studenten "FÜR" Arndt zu reklamieren, finde ich ziemlich übel…
Schöne Augenwischerei!
Wie ich mich erinnere, kamen damals (unangebrachterweise) neue Namensvorschläge. Und als diese kamen, wurde immer wieder sehr sehr deutlich betont, "neuer Name hin oder her hier geht es um die Ablegung des Namens Ernst-Moritz-Arndt". Ebenso wurde als Argument aufgeführt "es tragen ja sowieso nur 50% aller UNIs in Deutschland einen Namenspatron im Titel". Vergessen sie Ihre Argumente, die Ihnen damals gut genug waren für Stimmenfang nicht so schnell Herr Jabbusch!
Von Uni ohne Arndt wurde stets gesagt: Bevor wir uns über neue Namen unterhalten, muß der alte Name erst einmal weg sein. Alles andere wäre Wolkenkuckucksheim.
Zur Neunamensfindung haben wir schon im Sommer einen konkreten Vorschlag (öffentlicher Wettbewerb) gemacht.
"Absurd wäre es jedoch, aus der Urabstimmung eine ZUSTIMMUNG FÜR Arndt herauslesen zu wollen… "
Also da finde ich manche Eurer Theorien (z.B. "Die Studierenden haben gegen die Namensänderung gestimmt, weil sie den Namen "Universität Greifswald" nicht wollen.") wesentlich absurder.
Ich finde das gar nicht so absurd. Denn genau das wurde bereits auf der Vollversammlung im Juni 2009 gesagt.
Denn bereits dort auf der Vollversammlung einen Beschluss zu Arndt, der immer vergessen wird, nämlich dieser:
"Die Studierendenschaft der Greifswalder Universität sieht die positiven Möglichkeiten eines Namenspatrons wie Identifikation, Satire, Spitznamen etc. und fordert die Hochschulleitung und alle Gremien auf, einen würdigen Patron zu finden."
Ergo: Die Studenten haben bei dieser Urabstimmung fast das gleiche gesagt wie bei der Vollversammlung: Eine "Uni Greifswald" ist uns nicht genug. Ernst Moritz Arndt geht aber auch nicht.
Ich denke das kann man als Fazit hierbei raus nehmen.
Schöner Artikel. Hat mich überrascht.
In den Kommentaren hier vollzieht sich nun wieder genau das, was Carsten oben anprangert. Weiterhin versucht jede Seite, das Ergebnis für sich passend zu interpretieren. Der Webmoritz ist dabei der gemeinsame Feind, der nicht parteiisch genug berichtet (beziehungsweise jeweils zu stark die andere Seite verteidigt). Beachtenswert, daß Carsten hier nicht seine persönliche Meinung kundtut, sondern die neutrale Position hält.
Sag mal, vorab eine Frage. Aus welchen Gründen bist du im Sommer zur Vollversammlung gekommen?
Der Grund ist ganz einfach: Interesse an der Hochschulpolitik.
Schön, danke. Das freut mich zu hören, gerade von dir als Mediziner.
Wahr ist nämlich, dass der UoA-Initiative immer wieder ganz massiv unterstellt wurde, alle Studierenden auf der VV wären nur wegen der Geldverlosung dorthin gekommen und hätten thematisch überhaupt kein Interesse gehabt.
Wie interpretierst du denn das vorläufige Ergebnis in der Debatte um die Eignung von EMA als Namenspatron?
Das war denke ich ein generelles Problem der Vollversammlung im Sommer – hier kamen mehrere Faktoren zusammen (im Sommer draußen, Arndt, Verlosung, Bildungsstreik etc.). UoA hatte ja damals bereits im Vorfeld stark für die Arndt-Debatte geworben; deshalb denke ich, daß die Beschlußfähigkeit nicht nur durch die Verlosung zustande kam, aber auch nicht nur durch die Themen.
Was die Interpretation angeht, so denke ich, daß der Senat nun genau so frei entscheiden kann wie vorher. Zwar ist auch eine kleine Mehrheit eine Mehrheit, doch die Wahlbeteiligung hätte ja für studentische Verhältnisse extrem hoch sein müssen, damit die Urabstimmung Gültigkeit hat. Eine klare Entscheidung zur Empfehlung an den Senat wurde also nicht getroffen. Wohl aber zeigt sich, daß nach der langen Debatte die 95% der Urabstimmung nicht mehr zuzutreffen scheinen. Die Studierendenschaft sollte daher den aufgrund der Vollversammlung klar getroffenen Beschluß der Namensablegung noch einmal überdenken und sich hier an der Universität orientieren, also die anstehende Entscheidung des Senats als Grundlage nehmen.
Das halte ich für eine angemessene Reaktion: Sich nicht zu Schnellschüssen nach der knappen Urabstimmung verleiten lassen und erst mal in Ruhe die Entscheidung des Senats abwarten.
Trotzdem meine ich, dass die Stupisten (herzlichen Glückwunsch übrigens zum Wahlsieg!) vor allem nach ihrem Gewissen entscheiden sollten, da weder UoA-Initiative noch die Pro-EMAU von sich behaupten können, sie sprächen für die Mehrheit der Wähler.
Schade, dass die Uni ohne Arndt Gruppe die einzige ist, die hier bisher einen Kompromissvorschlag aufgemacht hat (siehe oben, der von Dr. Echterkamp). Die Arndt-Befürworter scheinen jedoch gar kein Interesse zu haben über Kompromisse zu diskutieren.
Die einzigen Antworten die darauf erfolgten waren zynische Provokationen, die nun ja zu Recht gelöscht wurden.
Ich möchte noch einmal alle auffordern, jetzt über diesen Kompromissvorschlag zu sprechen oder eigene aufzutun. Die Zeit des Wahlkampfs ist – da stimme ich Carsten zu – vorbei. Wir alle sollten jetzt das Wahlergebnis akzeptieren (insbesondere auch die Pro-Arndt Seite). Jetzt müssen wir schauen, was man damit tun kann !
Wach auf, Sebastian! Ein neuer Name steht, nach dem knappen (aber eindeutigen Votum der Studenten), nicht zur Debatte. So wie sich keiner beschwert hat, als das Vollversammlungsvotum im Juni 09 im Stupa umgesetzt wurde, solltest du dich auch nicht beschweren, wenn nun die aktuellere Entscheidung (mit mehr als doppelt so vielen Teilnehmern) auch akzeptiert wird. Der Senat entscheidet unabhängig, wie bereits angekündigt will er sich ja von keinem der beiden Abstimmungen der Studenten (zuletzt immerhin 23%) beeinflussen lassen. Einzige Ausnahme dürftest du sein, Sebastian, der du nur die Vollversammlung vor über einem halben Jahr akzeptierst.
Folglich hat es keinen Sinn der Entscheidung nun vorrauszugreifen. Ihr wart es, die uns vorgeworfen habt, dass wir schnelle Folgen verlangten, also solltet ihr auch die Füße ruhig halten indem ihr der Senatsentscheidung nicht vorrausgreift. Bis zum Beschluss wäre sowieso unmöglich ein "Ersatz" gefunden, der nicht gleich wieder eine Gegenbewegung hervorrufen würde.
Es gibt kein knappes und gleichzeitig eindeutiges Votum. Hast du den ersten Kommentar zu diesem Artikel immer noch nicht verstanden?
Das Votum, was wir haben, ist extrem knapp und deshalb ausgesprochen uneindeutig.
Nochmals: Die Vollversammlung im Juni 2009 hatte zwei Ergebnisse:
– 95 Prozent wollten Arndt nicht mehr als Namen
– 80 Prozent forderten einen neuen Namen
(hier noch mal der Beschlusstext:
"Die Studierendenschaft der Greifswalder Universität sieht die positiven Möglichkeiten eines Namenspatrons wie Identifikation, Satire, Spitznamen etc. und fordert die Hochschulleitung und alle Gremien auf, einen würdigen Patron zu finden.")
Praktisch das selbe Ergebnis haben wir nun bei der Urabstimmung:
– Ein Großteil der Studenten sagt: Eine Uni ohne Namenspatron wollen wir nicht (49 %)
– Ein anderer Großteil sagt: Ernst Moritz Arndt wollen wir aber auch nicht (43 %)
Damit wurde das Meinungsbild der Vollversammlung im Prinzip bestätigt. Ärgerlich war, dass die zwei Fragen der Vollversammlung nicht sauber getrennt vorlagen, sondern hier in einer Frage gemeinsam vereint waren. (Das wollten wir damals im StuPa ja ändern, durfen aber nicht. Siehe dazu Ausführungen von Peter M.)
Es ist nun aber nicht die Zeit in diese Urabstimmung irgendetwas "hineinzuinterpretieren" was nicht da ist. Zum Beispiel, dass die Studenten jetzt plötzlich "hinter Arndt" stehen. Das sollte auch Du lieber Thorben, nicht für die Pro-Arndt AG tun, die schon das Ergebnis der Vollversammlung nicht akzeptieren wollte.
Jetzt gilt es konstruktiv mit dem Ergebnis umzugehen und eine Lösung zu finden, mit der alle Seiten leben können.
Eine Möglichkeit wäre die Namensverschiebung in einen "Ernst Moritz Arndt Forschungsschwerpunkt". Eine andere Lösung wäre die Suche nach einem neuen Namen, hinter der sich alle Studenten stellen könnten.
Ein Kreativwettbewerb wäre für diesen Prozess der kollektiven Identität am besten geeignet.
Ich halte es aber auch für wichtig zu sagen, dass unter den 49 %, die mit Nein (also gegen "Uni Greifswald") gestimmt haben, sehr sehr viele Arndt-Befürworter waren. Es ist richtig, dass das Problem mit der ungenauen Fragestellung nicht verschwiegen wird. Trotzdem: Selbst wenn ich die Frage letzten Juni besser formuliert hätte, wären vermutlich immer noch deutlich mehr Nein- als Ja-Stimmen abgegeben worden. Dafür ist der Unterschied einfach zu groß.
Ich finde viel wichtiger zu betonen, was das Ziel der Urabstimmung war: Ein Zeichen setzen. (Wer aufgepasst hat weiß: wir werden seit mehr als einem halben Jahr nicht müde das zu betonen). Die UoA konnte kein Zeichen setzen, ganz klar. Wer 49% als klares Zeichen für Arndt sieht, der ist aber auch leicht überheblich. Wir sollten alle mal durchschnaufen und uns eingestehen: Keiner hat die Mehrheit der Wähler überzeugen können.
Thorben, nach dem eindeutigen VV-Votum haben wir nicht gesagt: "Schaut her, Arndt-Befürworter, das Ergebnis ist eindeutig und Klappe zu". Wie sagten stattdessen: "Wir wollen eine breite Debatte; wir wollen, dass über Arndt diskutiert wird; wir wollen die Debatte in den Senat tragen". Wir haben Diskussionen veranstaltet mit Arndt-Befürwortern, wir haben ausdrücklich begrüßt, dass sich trotz VV-Votums eine Pro-Arndt-AG bildet. Wir haben seitdem stets für unsere Position geworben, aber niemals gesagt "Eine Beibehaltung des Namens steht nicht zur Debatte".
Ich denke, dass beide Gruppen die Ergebnisse akzeptieren. Nur fordern wir nicht, dass sich alle der Mehrheitsmeinung anpassen müssen. Wenn du sagst "Ein neuer Name steht nicht zu Debatte", dann bist du es, der der Senatsentscheidung vorausgreift.
Genau richtig, Peter! Es ist schön und nötig, dass es mal jemand außer Sebastian so klar wie du aussprichst!
"Ein neuer Name steht nicht zu Debatte"
Es dürfte klar sein, dass damit meine persönliche Einstellung gemeint ist, weshalb ich mich nicht an dem Prozess einer Namensneufindung beteiligen werde, solange der Senat dies nicht erforderlich gemacht hat mit seinem Votum (das dann aber bitte am Ende von allen akzeptiert werden sollte). Wie bereits oben ausgeführt, müsste es sowieso eine Übergangsphase mit "Uni Greifswald" geben, weil ihr den Namen erst jetzt ernsthaft ersetzen wollt (dass das als Minimalkompromiss im Interesse der Studenten liegt, wurde bereits auf der VV klar, da ihr Arndt schon damals loswerden wolltet, hättet ihr besser schon damals nach Alternativen gesucht. In dem Fall wüsste der Senat nämlich welchen Teufel er sich danach ins Haus holt, wenn er den guten Arndt wirklich abwählen sollte. Dass diese Bestrebungen erst jetzt kommen ist allein euer Verschulden, genauso wie der Text der Urabstimmungsfrage auf eure Kappe geht. Noch eins: Peter, du hast nie den Kontakt zur Arndt AG gesucht, da du bei unserer Gründung bereits in Frankreich warst. Auch hat es nie den Aufruf gegeben eine Initiative für Argumente für die Namensbeibehaltung zu gegeben. Wir haben uns ganz selbstständig gegründet und mussten uns in der Anfangsphase wüster Beleidigungen von eurer Seite erwehren. Veranstaltungen mit Arndt Befürwortern, die ihr veranstaltet hättet, fallen mir nicht ein (damals im Ikuwo, als Herr Professor Bach aus der Romanistik sich alleine gegen ANTISEMITISMUS-Experten, und Geschichtsdozenten aus ganz Deutschland erwehren musste, die alle samt nur zur Namensablegung plädiert haben, kann ja wohl kaum ernsthaft gemeint sein).
Du sprichst in der öffentlichen Wahrnehmung nicht nur als anonymer Kommentator, sondern als Vorsitzender der Pro Arndt AG und als RCDS-Mitglied.
Da du das nun mal bist musst du davon ausgehen, dass ohne expliziten Hinweis deine Äußerungen dementsprechend verstanden werden.
Für den Aufruf zur Gründung einer Pro Arndt Initiative ist in keinem Fall Peter verantwortlich.
Aber eine Sache würde mich mal besonders interessieren. Nämlich die Frage, welchen Teufel du da grad angekündigt hast?
Thorben, diese Antwort kann ich nur als Schnellschuss interpretieren:
– Wenn ich von "wir" spreche, dann sehe ich mich nicht doppelt, sondern rede als Mitglied der UoA;
– Ich habe nicht gesagt, dass wir zur Gründung eurer AG aufgerufen oder beigetragen haben. Wir haben aber ausdrücklich begrüßt, dass es Leute gibt, die sachlich für Arndt argumentieren. Nichts anderes habe ich behauptet. Wenn du von wüsten Beschimpfungen gegen eure AG sprichst, dann sage mir bitte wann und wo. Das war zumindest nie Position der UoA.
– Noch vor der VV veranstalteten wir eine Diskussion mit dem Arndt-Befürworter Prof. Ott als einzigen Teilnehmer! Im Juli im Ikuwo waren dann 1 Befürworter und 3 Gegner. Wenn Prof. Bach, der kurz zuvor noch verkündet hatte, Arndt sei kein Antisemit gewesen, diese Statement zurückziehen muss, dann ist das wohl unvermeidlich, Er hatte allerdings auch die Gelegenheit zu anderen Punkten zu sprechen, bei denen er nicht so auf verlorenem Posten stand. Wenn ich mich richtig erinnere, hat die Pro-EMAU keine Veranstaltung mit einem Arndt-Gegner durchgeführt, das sind diese zwei doch schon mal nicht schlecht.
– Dass wir nicht andere Vorschläge gebracht haben, liegt daran, dass Arndts Tauglichkeit als Namenspatron und die von Friedrich, Koeppen, Zweigler etc. einem anderen Blatt stehen.
Hallo Thorben,
Ein Kreativewettbewerb für einen neuen Namenspatron kann erst durchgeführt werden, wenn eine Entscheidung zur Ablegung des alten Namenpatrons erfolgt ist.
Allerdings muss dazwischen nicht zwingend die Bezeichnung "Universität Greifswald" liegen. Möglich wäre auch ein Kombi-Beschluss dieser Art:
„Der Senat legt zum 1.1.2012 den Beinamen „Ernst Moritz Arndt“ ab.
Ein Kuratorium unter der Schirmherrschaft der Senatsvorsitzenden führt im Jahre 2010 einen offenen Wettbewerb für einen neuen Namen durch und legt im Dezember 2010 dem Senat drei Vorschläge für einen neuen Namen vor. Der Senat wählt im Januar 2011 eine neuen Namen aus. Die restliche Zeit dient zum Übergang.“
Mein Fazit, nachdem ich euer aller Beiträge gelesen habe: Der Chef der Pro Arndt Gruppe war nicht ausreichend informiert und droht nun mit dem Teufel.
Es gibt kein knappes und gleichzeitig eindeutiges Votum. Hast du den ersten Kommentar zu diesem Artikel immer noch nicht verstanden?
Das Votum, was wir haben, ist extrem knapp und deshalb ausgesprochen uneindeutig.
Gut, sprechen wir doch mal über den so genannten Kompromiss.
Merkmal eines Kompromisses: Beide Seiten sollten angemessen berücksichtigt werden.
Der Vorschlag sieht wie folgt aus:
Bestandteil eins: Der Name "Ernst Moritz Arndt" wird durch einen anderen Namen ersetzt – wunderbar für UoA. 1:0 Für UoA.
Bestandteil zwei: Die Arndtforschung an der Uni wird gestärkt. Positiv zu werten für beide Seiten, keiner bestreitet (nach meinen Informationen) die Notwendigkeit einer Arndtforschung im universitären Rahmen. Dieser Vorschlag ist klar zu begrüßen. 2:1 (für UoA)
Bestandteil drei: Die zu errichtende Einrichtung trägt Arndts Namen. Eine Institutsbenennung ist im Vergleich mit einer Unibennung ein Rückschritt – Wunderbar für UoA. Dennoch bleibt der Name Arndt der Uni ein Stück weit erhalten – negativ für UoA. Dies ist der einzige Negativaspekt für UoA in diesem Kompromiss. Bei keinem anderen Punkt muss UoA Zugeständnisse machen, es kommt zum
3:2 für UoA.
Fazit: Der sogenannte "Kompromiss" geht stärker zugunsten von UoA aus und ist meiner Meinung nach ein fauler Kompromiss.
Dr. Echtenkamp hat keinen Kompromissvorschlag gemacht!!
In der Streitfrage Arndt kann es gar keine Kompromisse geben.
UoA ist gegen Arndt als "Namenspatron".
Die ProArndt-Gruppe für Arndt als "Namenspatron".
Seit wann ist ein alternativer Name ein Kompromiss?
Seit wann ist die Einrichtung einer Arndt-Forschunggruppe ein Kompromiss?
Ersteres kann nur erfolgen, wenn Arndt vom Senat abgelehnt wird, was bedeutet, das UoA gewonnen hat.
Letzteres ist ebenso nur möglich wenn der Name Arndt abgelegt wird (so jedenfalls Echtenkamps "Kompromiss"), was wieder bedeutet, das UoA gewonnen hat.
Echtenkamp wird doch nur von UoA zitiert, weil der für die Ablegung ist, und nicht weil er den guten Vorschlag eines Arndt-Forschungsinstituts gemacht hat. Was ich persönlich sehr begrüße. Aber eben mit Arndt als Namenspatron.
Lasst euch also nicht blenden! Entweder der Name bleibt oder er bleibt nicht. Alles andere ist nur Augenwischerei.
Volle Zustimmung! Der Vorschlag stellt keinen Kompromiss dar, einen solchen kann es auch kaum geben.
Man sollte immer zu Kompromissen fähig sein.
Intressant, der O-Ton der UoA-Fraktion bleibt, wer Pro-Arndt ist, ist Antisemit, Fremdenhasser und schlicht Undemokratisch… Man kommt mit anderen Meinungen wohl doch nich so gut klar, wie man immer behauptet? Oder habt ihr schlicht keinen geeigneten Argumentationsweg parat? :S
Werte/r 3_R: Kompromisse sind nuneinmal dadurch charakterisiert, daß beide Seiten nicht ihre Maximalforderungen durchsetzen können, aber ein Ergebnis dabei herauskommt, mit dem beide Seiten leben können. Ziel dabei ist die Überwindung eines Zustandes, der beide Seiten lähmt, in diesem Falle die ganz offensichtliche Spaltung der Studierendenschaft in dieser Frage.
Wenn also die Initiative Uni ohne Arndt gegen Arndt als Namenspatron und die Pro-Arndt AG für Arndt als Namenspatron ist, dann kann zur Überwindung dieses Konfliktes und dieser gegenseitigen Blockade nur laufen, sich auf einen anderen Namen zu verständigen, der allseitig akzeptabel ist.
Und damit die Pro-Arndt-Fraktion ihren heißgeliebten Arndt, an dem soviel Herzblut und pommersche Identifikation hängt, nicht zu Grabe tragen muß, wurde der Vorschlag (von Herrn Echternkamp) seitens der Initiative Uni ohne Arndt als Angebot gebracht: Da es bei der Frage um Arndt stets nur um den Uni-Namen ging (nicht ums "Schleifen" von Denkmälern, nicht ums Umbenennen von Schulen etc.), könnte es ja für alle Seiten ein gangbarer Weg sein, ein eigenes Forschungsinstitut "Ernst Moritz Arndt" einzurichten, das an einer Professur angedockt wird. Dort könnte dann die Arndtforschung, die hier 2009 hinsichtlich der Namensdebatte erstmals größer angestoßen wurde, wissenschaftlich verankert werden, also ein kritischer Umgang mit Arndt und seinem Werk. (Daß dort auch die – von einigen in den letzten Wochen immer wieder ins Gespräch gebrachte kritische Arndt-Gesamtausgabe – umsetzbar wäre, sei nur am Rande erwähnt.)
Es geht hier nicht um "Ihr oder Wir", sondern angestrebt wird eine gemeinsame Win-Win-Situation, um hier auf Grundlage des Ergebnisses der Urabstimmung eine pragmatische Lösung zu finden.
Es gibt keine "Win-Win"-Situation… In so einem Streit kann es keinen Kompromiss geben.
Entweder der Name kommt weg, was UoA ja trotz der negativen Urabstimmung trotzdem durch den Senat zwingen möchte, oder er bleibt wofür sich die Mehrzahl der Studierendenschaft ausgesprochen hat!
Es ist widersinnig zu behaupten, dass es ein Kompromiss wäre, wenn einfach ein neuer Patron gefunden wird! Herr Jabbusch hat doch immer wieder betont, das die UoA-Initiative sowieso einen neuen Patron finden lassen will, hmm?
Natürlich kann es einen Kompromiß geben, entsprechend ja mein Kommentar.
Mit "Widersinn" hat das nichts zu tun, sondern mit einer pragmatischen Lösung der Patt-Situation nach der Urabstimmung.
Ich sag ja nicht, daß das die einzige Kompromißmöglichkeit ist, es ist halt ein konkreter Vorschlag. Kompromisse aber unisono abzulehnen, finde ich ziemlich borniert und wenig lösungsorientiert.
Gibt es hier noch Leute die anders denken als "Nodezck" und "3_R" ?
Immerhin bietet dieser Vorschlag von Dr. Echternkamp die Möglichkeit einer aktiven Erinnerungskultur und einer aktiven Arndt-Forschung. Das wäre sogar eine wichtigere Funktion als Arndt bisher hatte, wie ich leider zugestehen müsste…
Für uns sind das auch Zugeständnisse, denn es gibt aus unserer Sicht Denker für die es sich weit mehr lohne würde, zu forschen und zu erinnern…
Also: Arndt als Forschungsschwerpunkt – ein Kompromiss?
Gegenvorschlag.
Der Name bleibt und es gibt eine aktive Arndt-Forschung um dessen "Vergangenheit" aufzuarbeiten. Wäre der umgekehrt selbe Vorschlag wie bei UoA 😉
Wäre auch ein Kompromiss… nur bei diesem müssten die UoA Befürworter etwas mehr aufgeben… bin ja mal auf die Kommentare jetzt gespannt.
Da der Streit unter der Studierendenschaft sich ja um den Uni-NAMEN dreht, muß eben auch an der Stelle eine Kompromißlösung gefunden werden. Dein Vorschlag löst den Knoten nicht, sondern betreibt, um den Begriff mal aufzugreifen, Augenwischerei. 43% der Studierendenschaft haben sich explizit gegen einen Uni-Namen ausgesprochen, welcher Bezug auf Arndt nimmt. – Damit wäre doch vorprogrammiert, daß es auch in den kommenden Jahren wieder ob dieses mehr als zweifelhaften Namens zu Unmut und entsprechenden Debatten innerhalb der Uni und von außen kommt.
Es muß also eine Lösung bzgl. des Uni-Namens gefunden werden. – Und wenn wir als Studierende in dieser Phase keine Vorschläge bringen, wird das wohl oder übel in der einen oder anderen Form vom Senat über unser aller Köpfe hinweg entschieden. Und das wäre für die Studierendenschaft, die ja die lebhafte Debatte um Arndt und die Namensgebung geführt und mit 23% Beteiligung an der Urabstimmung teilgenommen hat, sicher mit Blick auf studentische Partizipation nun keine wirklich prickelnde Lösung. 🙁
Dieser Gegenvorschlag ist doch mehr Augenwischerei, als du der UoA- Gruppe vorwirfst!
Es kann meiner Meinung nach kein Kompromiss sein, das Studium und die Lehre unter dem Namen eines fremdenverachtenden, judenhassenden Hetzers weiterzuführen!
Die kritische geschichtswissenschaftliche Auseinandersetzung mit Arndt muss weitergehen, ja, aber nicht, WEIL er Namenspatron einer Universität ist, sondern höchstens, weil er regional einen gewissen Stellenwert besitzt.
Wenn Greifswald im 21. Jahrhundert ankommen will, gibt es zur Namensablegung keine Alternative!
Ich finde es einfach aberwitzig, dass ein Kompromiss für die UoA darin bestünde den Namen abzulegen und weiter zu forschen. Den Namen ablegen ist kein Kompromiss sondern das ZIEL der UoA Initiative… und das wäre damit erreicht. So ein Quatsch sowas als Kompromiss zu bezeichnen und im Gegenzug eine Beibehaltung als nicht Kompromisswürdig zu verurteilen.
Aber genau das war es womit ich gerechnet habe 🙂
gefällt mir. So könnte man unter Umständen den Lehrstuhl für Pommersche Geschichte und Landeskunde erhalten.
Sehr guter Artikel!
Soll aber ein Kommentar sein!
Die Debatte wird so lang immer wieder aufflammen, bis der Name endlich abgelegt ist. Tut mir echt leid für alle Arndt- Fans, obwohl ich noch immer nicht begreifen kann, wieso er als Namenspatron so vehemt verteidigt wird. Hier will niemand sein Ansehen als Ido beschmutzen.
Machen wir doch mal eine Rechnung auf, die die Meinung der Studenten etwas realitischer widerspiegelt:
11,3% (1.398 Stimmen) = Der Name bleibt!
9,8% (1.217 Stimmen) = Der Name kommt weg!
1.7% (215 Stimmen) = Enthaltung!
76,9% (~9.474 Stimmen) = Sehe keinen Handlungsbedarf!
Somit sehen 89,9% aller Studenten keinen Bedarf den Namenspatron zu ändern, oder mit Arndt was auch immer zu machen!
Ist doch eigentlich recht eindeutig?!
Milchmädchenrechnung. Schlag doch am besten Forsa und Infratest Dimap bei der nächsten Bundestagswahl vor, genau so zu verfahren. Dann müßte aber ein recht breites Regierungsbündnis gebildet werden. 😉
Abstimmungsergebnisse werden weiterhin anhand der abgegeben, gültigen Stimmen ermittelt. Wer als abstimmungsberechtigte Person nicht an einer Wahl/Abstimmung teilnimmt, hat sich der Wahl nun einmal grundsätzlich entzogen und sich dafür entschieden, NICHT an der demokratischen Entscheidungunsfindung zu beteiligen.
PS: Außerdem gab es zu der Urabstimmung eine Wahlordnung, in der das eindeutig geregelt ist. Wenn Du mit demokratischen Spielregeln nicht einverstanden bist, tut mir das leid.
Also du machst dich echt lächerlich (genauso wir Prof. Matschke in einem ähnlich lautenden Leserbrief). Man kann genauso gut sagen: Nur 11,3 % haben sich für Arndt ausgesprochen. Das heißt, dass 88,7 % kein Problem damit haben, wenn der Herr aus dem Uninamen verschwindet!
Wenn wir auch noch anfangen, die nicht abgegebenen Stimmen zu werten, dann wirds ganz schwierig mit Wahlergebnissen umzugehen. 2005 hat sich nur eine Minderheit für die Oppositionparteien ausgesprochen. Hätte deiner Meinung nach Rot-grün bleiben sollen?
Hm, komisch dass dann beispielsweise bei den Europawahlen die geringste Wahlbeteiligung zu finden ist, obwohl die EU das System ist, dass in Staaten wie Großbritannien, Frankreich, Deutschland u.a. die meiste Kritik einfährt.
Aber schön, dass du immer wieder einen Weg findest, den alten Antisemiten und Hassdichter als Namenspatron schönzureden. Es gibt eben Menschen, die sind in Sachen Scham komplett schmerzfrei….
Gut auch, wie du dich immer wieder auf diese Schlagwörter beschränkst!
Aber lauf mal deiner Moral hinter her und drück Arndt weiter in die böse, deutsche Ecke…
Der Kompromissvorschlag von Edel_Herb ist wohl der Vernünftigste, der Name bleibt und es wird sich in einem Institut wissenschaftlich mit Arndt auseinander gesetzt!
Tja, es soll tatsächlich Menschen geben, die etwas wie Moral besitzen (der muss man nicht hinterherrennen…) und die sich in einer gewissen historischen Verantwortung sehen. Klar, dass das du und deine Mitstreiter nicht hören wollen.
Drück mal Arndt weiter in gute Volksheld- Ecke, wir alle haben ihn total lieb. Vor allem, weil er großartiges geleistet hat, wofür es ihm eigentlich zustünde, noch mindestens 2 Universitäten in Frankreich und eine in Israel nach ihm zu benennen.
Nochmal: dein angeführter Kompromissvorschlag ist Augenwischerei! Der Name muss weg, wenn sich Greifswald nicht zum Gespött machen will.
Der Name besteht nun seit über 50 Jahren durchgängig, wenn der Patron so verwerflich wäre, dann wäre die EMAU wohl schon das gespöt Europas… Ist sie aber nicht, hmm, Zusammenhang?
Ja und da stört es den UoA Aktivisten nicht im geringsten wenn nun auch die letzte Grundlage der demokratischen Legitimation zusammengebrochen ist.
Immer wurde gerufen, dass 95% der Studierendenschaft angeblich gegen den Namen ist. Auf einmal spielt es keine Rolle wie die Urabstimmung ausging, ja es wird sogar versucht das Ergebnis für eine Namensablegung zu "interpretieren". Warum hier der Verweis auf Demagogie eine Provokation darstellt ist mir ein Rätsel. Es entspricht doch der Realität das einige die UoA für die Sache aller Gutgesinnten ausgeben und dabei das demokratische Ergebnis einfach und bewusst falsch darstellen um die eigene Sache durchzubringen.
"Immer wurde gerufen, dass 95% der Studierendenschaft angeblich gegen den Namen ist." – 95% der Studierendenschaft haben auf einer studentischen VV den Namen Ernst Moritz Arndt für die Organe der Verfaßten Studierendenschaft abgelegt. Und zwar nicht "angeblich", sondern ganz konkret und nachweisbar. Dieser bindende Beschluß ist vom Studierendenparlament im Sommer bestätigt worden. Dieser Beschluß ist selbstverständlich solange in Kraft, bis es zu dieser Frage (Änderung der Namensnutzung seitens der Organe der Verfaßten Studierendenschaft) eine neue Abstimmung per VV-Beschluß gibt, die diesen Beschluß aufhebt.
Noch einmal zum Mitschreiben: Die Urabstimmung diente nicht der Namensregelung der Studierendenschaft, sondern war ein Appell und Antrag an den Senat, den Universitätsnamen abzulegen. Dieser Antrag ist am Freitag gescheitert, weil er keine Mehrheit erhielt.
Warum werden jetzt zwei völlig unterschiedliche Fragekomplexe von Dir zusammengemixt? Lehnst Du demokratisch gefällte Entscheidungen grundsätzlich ab, oder nur in diesem speziellen Falle??!
Na dann ändere ich halt die Formulierung, wenn es dir dann besser gefält:
Sehr guter Kommentar (ich meine den Eingangskommentar von Carsten Schönebeck).
na sowas, da gehe ich auf einen Hinweis ein und danach passt es einigen immer noch nicht, nun bin ich aber erstaunt 😉
Wie du vielleicht am internationalen (!) Presseecho ablesen kannst, fragen sich schon eine Menge Leute, was in der kleinen Stadt an der Ostsee nicht so ganz richtig gelaufen ist.
Im übrigen dürfte dir auch nicht entgangen sein, dass den Großteil der Zeit, in der die Uni diesen Namen trägt, totalitäre Systeme in Deutschland herrschten, die Arndt für ihre Zwecke instrumentalisierten. Die Zeiten sind vorbei und in einer globalisierten Welt ist es leider nunmal hinfällig, Fremdenverachtung und Judenhass über die Lehre zu stellen und dann auch noch paradoxerweise mit der Einigung Deutschlands zu argumentieren.
Ich kann dir sagen, was in dieser kleinen Stadt an der Ostsee nicht in Ordnung ist. Es wurde zugelassen, dass eine kleine Gruppe von Moralaposteln mit politischen Wortkeulen eine Spaltung der universitären Gemeinschaft hervorruft.
Und wenn für die Arndtgegner das "ankommen im 21. Jahrhundert" zum Ziel hat eine bestehende Gemeinschaften zu zerstören, dann ist das nichts weiter als der Beweis, welche geistigen Kinder ihr seid.
Der Hass, den ihr hinaustragt, wird aber eines Tages auf euch zurückfallen, wenn ihr nicht vernünfig und einsichtig seid. Ich bin sicher, ihr versteht was ich meine.
Deshalb kann ich euch nur den Rat geben, über euer Handeln und dessen Folgen nachzudenken. Dann merkt ihr vielleicht, das ihr ein unbegründete Schuld von euch abschaschen wollt.
Und deshalb biedert ihr euch dem Zeitgeist an, weil ihr meint, wenn man die Geschichte verleugnet (d.h. Namen wegstreicht), dann wird alles besser.
Aber ihr seht ja, was dabei herauskommt, wenn man Institutionen und Traditionen angreift. Ihr habt einfach nur Angst vor der Beständigkeit. Weil diese nämlich impliziert, das auch mal was gegen den aktuellen Zeitgeist ist. Und damit könnt ihr nicht leben. Ihr wollt immer auf der richtigen Seite stehen. Opportunismus nennt man sowas.
Bitte konkrete Nachweise zu einem negativen Kommentar in der internationalen Presse! Danke
So wird ausserdem sichergestellt, dass die Forschung über Ernst Moritz Arndt aufklärt ohne zu beschönigen… vielleicht sogar einen Kontext zu anderen bedeutenden Personen dieser Zeit herstellt …
um zu verhindern das diese Debatte je wieder aufflammt…
Was soll denn daran "aberwitzig" sein?
Warum stemmst Du Dich derart gegen nun eingebrachte Lösungsmöglichkeiten, die vermutlich für beide Seiten gangbar wären?
Na wenn das mit dem Institut und mit der Professur so toll ist und soviel leisten kann dann verbuchen Sie es doch als Gewinn der UoA Initiative und versuchen sie es nicht den Arndt Befürwortern unterzujubeln. 🙂
Aber anscheinend können Sie sich ja mit der Weiterforschung selbst auch nicht zufrieden geben, oder?
Auch Honecker glaubte bis zum Schluss an den Kommunismus. Seine Margot lebt heute noch dafür. Und in dieser Tradition wirst Du immer gegen Arndt kämpfen und Dir die Dinge zurechtdrehen bis es Dir passt.
mein Vorschlag: sorgt für die Durchführung einer zweiten Urabstimmung. Diesmal mit der einfachen Fragestellung "Arndt weg". Antwortmöglichkeit "JA". Sollte etwas anderes drauf geschieben werden ist die Stimme selbstverständlich ungültig. Und UoA zählt die Stimmen aus. Aber natürlich nur um kein unnötiges Kapital in die Urabstimmung zu binden… 😉
Der Name soll bleiben und wir richten ein interdisziplinares Forschungszentrum ein.
Warum nochmal ist das kein Kompromiss..?
Sorg Du doch für eine zweite Urabstimmung. Im Gegensatz zu Dir wissen wir als Initiative, was das für ein Aufwand ist, Unterschriften für eine Urabstimmung von mind. 10% der Studierenden zu sammeln.
btw: Ich bezweifle zudem, daß die Honeckers an den Kommunismus "geglaubt" haben. Ich gehe vielmehr davon aus, daß beide (Margot Honecker als Mitglied der KP Chile auch heute noch) aufgrund ihrer Beschäftigung mit dem historischen Materialismus, der Politischen Ökonomie und der dialektisch-materialistischen Philosophie (sprich: de drei Bestandteile des Marxismus) zu dem Schluß gelangt waren, daß die bürgerliche Klassengesellschaft letztlich durch eine höhere Gesellschaftsstufe ersetzt werden wird, in welcher die Klassengegensätze aufgehoben sind (gemeinhin: Kommunismus).
– Also laß mal den Antikommunismus stecken, denn der hilft bei der Frage, wie es in der Namensdebatte weitergehen solll, nicht wirklich weiter.
Weil die ArndtbefürworterInnen ihren Arndt an der Uni behalten (in Form eines Forschungsschwerpunktes) und weil der spaltende Uniname dann weg ist.
Das heißt: Die eine Seite macht Abstriche, die andere Seite auch. So etwas nennt mensch gemeinhin Kompromiß.
Wie schonmal geschrieben. Ein Kompromiss wäre es ebenso den Namen zu behalten (pro Arndt) und also Forschungsschwerpunkt Arndt kritisch "im Auge zu behalten"
Ist der selbe Kompromiss nur aus der andern Richtung 🙂
Und die Spaltung ist ja laut Eurer Interpretation eben nicht Mehrheitsrelevant (bzw das Wahlergebnis) hehe also kann man den Spieß ganz einfach rumdrehen 🙂