Im Internet kursierte die Infozeitung zur Urabstimmung schon seit einigen Tagen – jetzt liegt sie auch gedruckt aus. Auch auf dem webMoritz kann man sie herunterladen (Bilder rechts und links).
Das kostenlose Heft stellt Argumente für und gegen den Namenspatron zusammen über den die Greifswalder Studenten in der kommenden Woche abstimmen sollen. Sie wurde von Mitgliedern der Initiativen „Uni ohne Arndt“ und „Pro Arndt“ erstellt. Für die technische Umsetzung wurde die Expertise einiger Mitarbeiter des moritz-Magazins herangezogen.
Dass die Befürworter und Gegner des Namenspatrons gemeinsam an der Erstellung gearbeitet haben, heißt allerdings nicht, dass es sich um eine Einheitliche Zeitung handelt: Die 20-seitige Publikation besteht aus zwei getrennten Teilen, die so angeordnet sind, dass man das Heft jeweils drehen muss, um den anderen Teil zu lesen (in der Internet-Ausgabe wurde das natürlich beseitigt). Innerhalb der Teile hatten die Initiativen die volle Entscheidungsfreiheit. Das Heft verfügt somit auch über zwei Impressen.
Die Publikation ist professionell gestaltet und enthält vor allem im Teil der Initiative „Uni ohne Arndt“ viel Fließtext. Die Initiative legt in ihrem Teil die bekannten Argumente nach verschiedenen Gesichtspunkten (z.B. Antisemitismus, Nationalismus, Rasissmus) gegliedert dar. Mindestens einen Lapsus muss man den Autoren allerdings anlasten: So beginnt ihr Text „Ein kurzer Abriss zur Namensgeschichte“ mit dem zweifelhaften Satz: „Im Jahre 1456 wurde die Universität Greifswald seitens der schwedischen Krone gegründet.“ Tatsächlich begann die schwedische Zeit der Greifswalder Uni erst knapp 200 Jahre später. Im Schlussteil kommen noch drei Studenten zu Wort, außerdem lassen sich die Aktivisten anhand von Beispielen über die schlechte Debattenkultur in den vergangenen Monaten aus. Zu guter Letzt findet sich noch ein Tapir-Comic zur Urabstimmung.
Die Pro-Arndt-Publikation fällt bereits auf den ersten Blick mit deutlich weniger Text, mehr Bildern und einer insgesamt etwas luftigeren Gestaltung auf. Ob diese Verkürzung der Übersichtlichkeit für den Leser entgegenkommt oder die Konsequenz aus einer weniger umfangreichen Argumentation ist, müssen die Leser des Blattes selbst entscheiden. In dem Teil kommt unter Anderem auch der Arndt-freundliche Wissenschaftler Dr. Irmfried Garbe (Kirchengeschichte) zu Wort.
Fest steht: Die von der StuPa-AG zur Namensgebung initiierte Publikation wird in den kommenden Tagen einen wesentlichen Beitrag zur Information der Studierendenschaft leisten – und erreicht somit ihr selbst gestecktes Ziel.
Genau, dann unterlass doch bitte deine unrichtige Unterstellung, jemand von UoA hätte behauptet, ALLE Arndt- Befürworter wären rechts, neurechts oder was weiß ich. Du unterminierst die Debatte vielleicht, stellst dich selbst aber auch als ziemlich begriffsstutzig dar – ist das deine Absicht?
Den größten Leierkasten spielst du doch hier, indem du deine scheinbare Beschränktheit immer wieder dadurch unterstreichst, die gleichen sinnlosen und themenfremden Fragen zu stellen.
Herr Wächter hat sich selbst als revanchistisch- hängengebliebener Opa mit eindeutig nationalistischer Gesinnung demaskiert. Klar, dass das für dich vllt keine Rolle spielt – ich hingegen find es peinlich, wenn sich sowas dann "Historiker" nennt.
die Zensurregeln auf dem Webmoritz hab ich nicht gemacht. Wenn die Redakteure der Meinung sind, zensieren zu müssen, dass Herr Wächter vllt seine Quellen im faschistischen ARNDT- Verlag bestellt – bitteschön. Ich bin nicht wirklich ausfallend geworden. Aber wenn du die Diskussion nun noch an den Webmoritz- Zensuren messen willst, wird mir die Sache wirklich langsam zu albern. Play ma allein schön weiter!
Wenn du der Steffen bist, den ich vor Augen hab, wäre ich mit meinen Äußerungen mal schön vorsichtig. Soweit ich weiß, hast du den Info- Abend mit Herrn Garbe angeleiert und zufälligerweise auch nur ihn als Redner eingeladen. Wären da eben nicht ein paar ehrliche Leute in der ESG, die auch die Gegenseite interessiert, wäre es ein Frontalvortrag geworden, was Arndt doch fürn dufter Typ war.
Weiterhin: du redest von einer fairen Debatte, ohne Beleidigungen und konntest es aber nicht lassen, bei der Wissenschaftler- Anhörung in der Aula Mitglieder von UoA zu verhöhnen, als sie ans Mikrofon gingen. Fang mal bei dir selbst an! (Das Gleichnis vom Splitter und Balken im Auge wurde hier ja schon angeführt)
Zusätzlich: die wissenschaftlichen Beiträge wurde alle, mit Ausnahme von Herrn Eichterkamp, von ihren AutorInnen freigegeben, sonst könnte man sie nicht auf der Uni- Homepage hören. Erzähl also nicht so einen Müll, nur die Pro- Arndt- Redner hätten ihr Material zur Verfügung gestellt. Würde es Herrn Garbe um eine ehrliche Publikation gehen, wäre die Texte von Prof. Inachin und Prof. Stamm- Kuhlmann mit in die Zeitung gekommen!!
*play* steht hier für das virtuelle Drücken einer Taste am fleischgewordenen Leierkasten 😉
Warum stellst Du Herrn Wächter so dar..? Das ist würdelos…
Hier gelten Deine Regeln logischerweise für Dich selbst wieder nicht.
Oder kannst Du mit achso gern von Dir geforderten Quellen belegen das Herr Wächter in einem bestimmten Verlag einkauft?
Ansonsten weiss ich jetzt was ret_marut mit dem diffamieren einzelner Personen meinte 🙂
Gewöhne Dir doch bitte mal einen vernünftigen Umgangston an, das würde einiges erleichtern und die Debatte angenehmer gestalten. Du wirfst ja wie eine Furie mit Beleidigungen um Dich!
Welch ein Beitrag. Nur ein Punkt davon stimmt, der Rest nach meinen Kenntnissen nicht. Es stimmt leider, dass ich auf der Anhörung tatsächlich zwei unfreundliche Gesten gemacht habe, für die ich mich entschuldigen möchte. Diese Gesten erfolgten jedoch nicht, als eure Redner zum Mikrofon gingen (mal wieder ein Fehler in deiner Darstellung), sondern erst, als Sie sprachen und sollten Ausdruck für die meiner Meinung nach mangelnde Qualität der Beiträge sein. Dennoch hast du Recht, dass diese Gesten nicht in Ordnung waren und ich möchte mich dafür entschuldigen.
Der Rest stimmt schlicht und ergreifend nicht. Erstens habe ich nicht alleine den ESG-Abend angeleiert, sondern die V-Runde, in der ich mit drin bin. Zweitens habe ich zu keinem Zeitpunkt jemanden von der Debatte in der ESG ausschließen wollen. Ich will nicht verhehlen, dass ich darüber, einen Redner von UoA einzuladen, nicht glücklich war. Dies lag jedoch daran, dass ich mit einem Vortrag wie er war gerechnet habe. Es zeigte sich beim Abend selbst, dass ich mit den Befürchtungen hinsichtlich der Qualität des Vortrages recht hatte, wenn man bedenkt, wie viele Korrekturen und Verkürzungen später angemerkt wurden. Wer desweiteren bei Vorträgen von Herrn Garbe zugehört hat, konnte feststellen, dass er immer gesagt hat, dass es auch negative Stellen bei Arndt gibt. Deine Beschuldigung gegenüber Herrn Garbe und das Anzweifeln seiner ehrlichen Absichten erweitert den Bestand an Beleidigungen.
Im Übrigen wüsste ich auch gerne, warum ich vorsichtig sein sollte. Denn dein Hinweis, dass ich vorsichtig sein soll, bezog sich ja wohl zunächst einmal auf die Organisation des Abends in der ESG. Warum du mich deswegen (auch noch zu Unrecht) angreifst, ist mir schleierhaft.
Leider gehst du mit keinem Wort auf die von mir angeführten Beleidigungen gegenüber Herrn Garbe, der ESG und mir ein. Ich glaube, das Wort "Entschuldigung" stünde dir ebenso gut an wie mir bezüglich meiner Gesten, mein Balken ist entfernt (zumindest tue ich mein Möglichstes), deiner steckt noch.
Zu der Sache mit den Vorträgen:
Nach meinen Informationen wurden die Vorträge jedenfalls nicht für den Druck freigegeben.
Kannst du (wenn wir noch weiter miteinander reden sollten) mal einen freundlicheren Ton anschlagen? Ich habe dich zu keinem Zeitpunkt als unehrlich dargestellt, du dagegen diffamierst mich und die ESG als unehrlich. Aber aus dem Schutz der Anonymität heraus (die legitim ist) lassen sich leicht so scharfe, größtenteils falsche Angriffe fahren.
Wenn Du der bist wäre ich vorsichtig? Was passiert sonst..? knallst Du mit Deiner Peitsche oder was?
Ganz ehrlich: Lächerlicher kann man sich nicht machen wenn man wie Du hier ständig was von Debattenkultur faselt und gleichzeitig die Gegenseite verhöhnt und diffamiert. Jetzt auch noch
bedroht? Und dann wieder erzählen wie böse doch alle zu Dir sind. 🙂
DIe Regeln die Du für Dich forderst lass auch Anderen zuteil werden. Dann verhöhnt Dich auch niemand mehr.
Wer hat denn gedroht? Wo ist dort eine Drohung zu lesen. LSD, der Name scheint zutreffend zu sein – aufm Trip hängengeblieben? Verschon doch bitte mich und alle anderen Leser mit deinen peinlich Unterstellungen, Behauptungen und dem anderen sinnfreien Geseier, häng dich nicht überall rein und entspann dich mal wieder.
Viel Zucker, hab ich gehört, soll Überdosierungen sanft entgegenwirken….
sorry, war vielleicht etwas derbe. Ich denke, wir können uns alle wieder entspannen. Wenn Provokationen und themenfremde Prinzipiendiskurse ausbleiben, haben alle viel mehr von der ganzen Sache.
Also – ich ruder zurück und bitte, persönliche Verletzungen, die ich in kauf genommen habe, zu entschuldigen!
Ein völkerrechtsgemäßes Verfahren einer Staatenfusion mit Volksabstimmungen in beiden Ländern ist ja so imperialistisch-faschistisch und anschlussmäßig…
Zumal klar sein sollte, dass die Wahrscheinlichkeit selbst 1990 nicht wirklich gegeben war und ist.
Nur weil es in einem rechtsstaatliche Prozess gefordert wurde, macht es die Nazi- Kacke nicht besser. Man kann in einem rechtstaatlichen Prozess auch ethnische Säuberung fordern o.ä. – damit wird es nicht humaner.
Zu Begrifflichkeiten musst du mir nix erklären. "Extrem" ist kein politikwissenschaftlicher Begriff, dementsprechend trenne ich auch nicht zwischen extrem und extremistisch.
Überdies ist Österreich kein deutscher Staat – aber das seht ihr sicherlich anders.
Als Erinnerung: es geht hier um Arndt und die Frage, ob er Namenspatron sein sollte…
@Boehm: Ach, na das macht die Sache natürlich viel viel besser.
Meine Fresse, wie beschränkt, allein auf diese Idee zu kommen.
Spielt schön weiter
"Als Erinnerung: es geht hier um Arndt und die Frage, ob er Namenspatron sein sollte… "
Lustig, amüsant, Du bist doch gerade der Off Topic Profi in dieser Debatte. Wer hat denn mit dem Thema Markomannia und Anschluß Österreichs begonnen?
Natürlich, wenn das die Mehrheit der Bürger beider Länder wirklich wollen, ist dies demokratisch vollkommen legitim…
Ich brauche keine 'Großrepublik Deutschland' und das sehen viele Bundesdeutsche und Österreicher genauso, aber wo das Nazi ist kannst Du mir ja gerne nochmal erklären.
Die Idee von Großdeutschland fängt halt nicht 1938 an, sondern ist in ihren freiheitlichen Wurzeln deutlich älter.
Da hier bisher doch etwas abseitige Diskussionen laufen, will ich noch einmal auf den eigentlichen Artikel fokussieren und in die Runde fragen, wie denn die gemeinsame Broschüre der Pro-Arndt AG und der Initiative Uni ohne Arndt den LeserInnen gefällt. Ich schätze, daß mittlerweile gut 1/4 der Studierendenschaft die Zeitung (das sind dann ca. 3.000 Zeitungsexpl.) erhalten und da auch reingelesen hat.
Ist die Zeitung zur Urabstimmung informativ, regt sie zur weiteren Diskussion (in der Mensa/Cafete, in WGs und Wohnheimen, im Freundeskreis) an, war sie bei der eigenen Meinungsbildung hilfreich?
Natürlich kann eine Zeitung mit lediglich 20 Seiten Umfang nicht alle Einzelthemen und Fragen bzgl. der Uni-Namensproblematik klären. – Sind noch wichtige Fragen offengeblieben und in den Beiträgen nicht angesprochen worden?
Ich denke, daß solch ein Feedback für die beiden beteiligten Gruppen ganz interessant wäre, um auf noch bestehende Unsicherheiten und Fragen in den wenigen Tagen vor der Urabstimmung eingehen zu können. Ziel der beiden beteiligten Redaktionsgruppen und der Organe der Verfaßten Studierendenschaft ist es ja, daß möglichst alle Studierende sich zu dem Thema Namenspatron eine eigene Meinung bilden können und diese dann auch durch Teilnahme an der studentischen Urabstimmung kundtun.
Also: Feedback zur Zeitung und evtl. noch offenstehende, unter den Nägeln brennende Fragen sind gern gesehen und erwünscht!
Wer hat denn mit dem Verfassungsschutz und der Roten Hilfe angefangen. Mach dir doch bitte die Mühe und lies ganze Threads, statt blödsinnig quereinzusteigen. Danke!
Und Gott und die Alliierten gedankt seit 1945 endgültig begraben – außer bei den Neonazis. Wenn man sich dann fast 50 Jahre später nochmal anschickt, diese Idee wieder zu verwirklichen…. ist man entweder grenzdebil oder neonazistisch – was sich ja beides nicht gegenseitig ausschließt sondern eher noch begünstigt.
Für mich ist dieser sinnlose Exkurs an dieser Stelle beendet.
Echt? wo denn? Die Bewertung würde ich schon den Redakteuren des webmoritz überlassen, auch wenn die manchmal etwas danebengreifen. Ich bin ein Freund der scharfzüngigen Auseinandersetzung, zudem muss ich mich mit 3 oder 4 Leuten gleichzeitig rumschlagen, die alle scheinbar auf Durchzug gestellt haben. Wenn du mir nun auch noch vorwirfst, ich hätte mit dem Thema Verfassungsschutz angefangen, obwohl ein paar Beiträge weiter oben klar erkennbar ist, dass es von lsd ausging – tja, da kann ich leider nicht seelenruhig bleiben. Bitte um Verständnis
"Ich bin ein Freund der scharfzüngigen Auseinandersetzung"
Scharfzüngig ist etwas anderes, Du formulierst einfach nur plump.
Oooh, na wenn du das so konstatierst. Ich gehe in mich und denke darüber danach
Das ist sehr freundlich von Dir.
Gerne 😉
Die "Drucksache" ist offensichtlich einseitig, da aus der Vorlesung nur die Pro-Arndt-Statements heraus genommen wurden, die zudem noch während der Sitzung wiederlegt wurden.
Die Wissenschaftler die diese "Drucksache" zitiert sind mit ihren Einstellungen (Arndt war kein Antisemit / kein Rassist) teils scharf an der Grenze, teils weiter über die Grenze der Geschichtsrelativierung hinaus. Prof. Stamm-Kuhlmann hat das in der Debatte klar gestellt, die natürlich keinen Eingang in die "Drucksache" gefunden hat…
Die Debatte in der ESG hat vor allem gezeigt, dass es immer noch die gleich zwei Menschen sind, die für sich immer wieder in Anspruch nehmen, allein die "richtige" Interpretation von Arndt gefunden zu haben. Garbe und Alvermann vertreten diese Position seit 2001 und konnten sich weder in der Wissenschaft noch vorgestern in der ESG inhaltlich durchsetzen.
Bei der Debatte im Dezember wurde z.B. Prof. Bach eingeladen, der auch kam ! Prof. Bach ist auch in Eurem Heft (euch = Du hast es ja heute auch verteilt) auch drin. Wo ist also bei uns Einseitigkeit? Wir haben einen Vertreter Eurer Gruppe eingeladen. In Eurer "Drucksache" wurde hingegen auf jegliche Arndt-Kritiker verzichtet. Das spricht für sich…
Für das Comic ist der Zeichner verantwortlich. Genauso wie übrigens sind für die Statements der Kommilitonen auch diese selbst verantwortlich sind. Uns das unterschieben zu wollen ist unverantwortlich.
"Mich interessiert, welche Beiträge dir nicht gefallen. "
<< Inhaltliche Beiträge wie die von Herrn Garbe oder Herrn Alvermann sind immer zu begrüßen, auch wenn sie schon zu häufig wiederlegt wurden, als das ich mich jetzt daran abarbeite. Ich verweise dazu auf unsere Homepage:
http://www.uni-ohne-arndt.de/uniohnearndt/pro-arn…
—
P.S.: Im weiteren werde ich auf diesen Dialog nicht weiter eingehen, da wir bereits intensiv miteinander gesprochen haben und Du meiner Meinung nach nicht zu einem ruhigen und sachlichen Dialog bereit bist. Ich wünsche uns beiden trotzdem viel Erfolg. Vielleicht können wir uns ja mal zu einem anderen Thema auf einen Tee in der ESG treffen?
"Wer sich die Drucksache genau durchließt wird feststellen, dass nur bestimmte Historiker zitiert werden…"
…so zum Beispiel auch Herr Prof. Stamm-Kuhlmann (für die Umbenennung) und Herr Dr. Echternkamp (für die Umbenennung).
Danke ret_marut, dass Du das Thema hier mal wieder zurück holst !
Mir gefällt das Heft.
Ich stimm für Arndt.
🙂
Mir gefällt das Heft auch – toll, dass der Tapir dabei ist. Insgesamt ist die Aufmachung professionell, auch wenn ich die Texte der UoA- Gruppe besser finde.
Danke an beide Gruppen.
Ich stimm gegen Arndt.
🙂
Auch wenn du mir nicht mehr antworten willst, lasse ich es mir nicht nehmen, auf dich zu antworten.
Eure Einseitigkeit besteht nicht etwa darin, andere nicht zu euren Gesprächen einzuladen. Sie besteht darin, dass ihr Arndt selbst höchst einseitig beleuchtet. In Hinblick auf Herrn Alvermann und Herrn Garbe mit dir zu reden scheint mir sinnlos, da wir da zu grundverschiedene Ansichten haben. Die fortwährende Kritik an der Veröffentlichung der Beiträge zeigt mir, dass du meinen ersten Beitrag nicht genau gelesen hast, sonst hättest du auch meine Begründung dafür lesen können und darauf eingehen können.
Wer etwas veröffentlicht, ist auch dafür verantwortlich. Ihr habt diesen Comic veröffentlicht, also seid ihr auch dafür verantwortlich, auch wenn ich verstehe, dass dir das nicht passt.
Wenn du mit den "Statements der Kommilitonen" "viele eurer Äußerungen" meinst, so kann ich gerne präzisieren: Der Vortrag von Jan Steyer wurde aufs gründlichste widerlegt, auch wenn du das vermutlich nicht wahrhaben wollen wirst. Dies war jedoch der Eindruck, den ich später in Gesprächen mit ESGlern gewonnen habe, auch wenn ich noch nicht mit allen gesprochen habe und keinesfalls in Anspruch nehmen möchte, für alle zu sprechen.
Ich danke dir, dass du mir Erfolg wünscht, bis auf für die Kampagne und weitere demagogische Aktionen wünsche ich dir ebenfalls viel Erfolg.
P.s.: Nur damit du weißt, warum ich eure Aktion demagogisch nenne: Demagogie zeichnet sich durch Verkürzung, Unwahrheiten und Hetze aus. Die Verkürzung in der Darstellung von Arndts Werken bei euch ist offenkundig. Die zahlreichen inhaltlichen Korrekturen während des Vortrags in der ESG belegen für mich den Sachverhalt der Unwahrheiten. Über die Hetze kann man geteilter Meinung sein, meiner Meinung nach jedoch ist z. B. der Tapir in der Urabstimmung Hetze gegen die Befürworter Arndts.
Auch ich lauschte den Worten…
Eine Demaskierung war mir nicht hörbar oder gar ersichtlich…
Lass das Dreck werfen doch bitte sein.
Ich dachte wir wollten hier höflich miteinander umgehen…
na gut!
Bevölkerungstransfer ist ein üblicher internationaler Terminus in dieser Sache; im Deutschen wird dagegen der ziemlich unpassende Begriff "Vertreibung" für die Umsetzung der nach dem Potsdamer Abkommen erlassenen Aussiedlungsgesetze in Polen und der CSR benutzt. Selbst auf Wikipedia heißt es unter dem Stichwort "odsun" (erstaunlich, daß es dafür überhaupt einen Eintrag gibt!):
"Tschechen und Deutsche konnten sich bis heute nicht auf eine gemeinsame Bezeichnung für die Deportationen einigen: Wer über Abschiebung oder Aussiedlung spricht, wird von Deutschen meist als Verharmloser des Vorgangs angesehen; in ihren Augen erscheint ausschließlich der Begriff Vertreibung angemessen. Tschechen beziehen sich hingegen auf die Vorgeschichte des Vorgangs, die vielen von ihnen (zumindest damals) die Entfernung der Deutschen aus der Tschechoslowakei als angemessen erscheinen ließ. Sie wählen daher lieber neutralere Begriffe als den ungerechtfertigte Entfernung und moralische Verurteilung implizierenden Begriff Vertreibung.
Im Englischen sowie im Potsdamer Abkommen wurde der technische, das tatsächliche Geschehen ausblendende Ausdruck „transfer“ benutzt, der in diesem Kontext im Tschechischen kein entsprechendes Äquivalent hat, – nur ungefähr nähert sich ihm der Ausdruck „přesun“."
Ich finde den obigen Begriff weder euphemistisch noch unpassend. Zudem habe ich mich zumindest mit den Benes-Dekreten und den deutschen "Vertriebenenverbänden" recht umfassend und intensiv in zwei Hausarbeiten beschäftigt. Teile meiner Familie sind übrigens auch aus dem "deutschen Ostgebieten" vor dem Vorrücken der Roten Armee geflohen. Das revanchistische Etikett "Vertriebenenfamilie" laß ich mir dadurch jedoch nicht anheften. Der revanchistische BDV, in dem weniger als 5% aller "Vertriebenenfamilien" organisiert sind, macht halt mit diesem Etikett seinen ideologischen Feldzug. So gilt sogar eine Erika Steinbach, deren Vater als Besatzungssoldat in Polen stand, als sie dort geboren wurde, als "Vertriebene" – das ist dann schon vollkommen lächerlich!
* Alles andere wäre jetzt off-topic, also bitte wieder zum eigentlichen Thema. Weiter unten habe ich ja Konkretes zur Zeitung angefragt, vielleicht magst Du dazu ja was beisteuern. *
Ich akzeptiere natürlich deine Meinung und möchte mich für die Unterstellung des Lehrbuchwissens entschuldigen. Vielleicht bin ich bei diesem Thema zu sensibel, wobei ich mich deiner Meinung bezüglich der Neutralität des Begriffs nicht anschließen kann. Ich möchte diesen Offtopicstrang jedoch nicht weiter ausführen.
Gerne werde ich weiter unten etwas beisteuern.
Gruß
Anstatt hier die große Welle zu machen, werd doch mal konkret: Wo wurde Jan widerlegt?
Nenn doch mal ein Beispiel.
Willst Du etwa immer noch Garbes Traum folgen, dass Arndt kein Rassist war? Oder kein Antisemit? Sind das die "Widerlegungen" von denen Du sprichst?…
oh man…
Gesichtsrelativierung pur!
Du dich als Gesprächspartner für mich selbst ins Abseits gestellt. Es ist sinnlos, mit Polemikern zu reden.
Sind wir wieder am Beginn der Debatte, wo die Gegenseite dauernd "Demagogie" ruft und uns gar "Unwahrheiten" und "Hetze" unterstellt? Ich dachte, diese platte polemische Phase hätten die KritikerInnen an unserer Initiative endlich überwunden.
Mein Appell an alle: Bitte wieder in die Sachlichkeit wechseln! Ich finde es bescheuert, wenn solche Polemiken kommen, die dann zu ebensolchen spitzen Erwiderungen verleiten. Das dreht sich dann nur im polemischen Kreisel – und Gabriel muß dann am Schluß wieder ganz viel löschen.
Nur kurz: Der Vortrag von Uni ohne Arndt wurde entgegen Deiner Aussagen nicht "aufs gründlichste widerlegt", sondern es gab in der Runde unterschiedliche Bewertungen von historischen und politischen Erscheinungen, so u.a. zu den "Befreiungskriegen", zur Rolle der französischen Armee in Deutschland oder zur Frage, was Arndts Rolle in der Paulskirche anbelangt. – So etwas gehört zwangsläufig zu einer Diskussion, wo konträre Positionen in der Runde vertreten sind. Mir ist aber nicht zu Ohren gekommen, daß jemand die auf der ESG-Veranstaltung von der Uni ohne Arndt zitierten Arndt-Passagen "widerlegt" habe oder die Echtheit der Zitate angezweifelt hätte. Gestritten wurde dagegen um Deutungen der Geschichte, v.a. Herr Garbe hat dabei auch immerfort versucht, das rassistische und antisemitische Weltbild Arndts peinlicherweise zu relativieren. Um mal ein Beispiel zu bringen: Herr Garbe stellte die These auf, bei Arndt fände sich gar kein rassistisches Denkgebäude; daraufhin wurde ihm (Garbe) dann mittels zweier recht eindeutiger Zitate Arndts dieses rassistische Weltbild unseres Namenspatrons aufgezeigt, woraufhin Herr Garbe weiterhin den Rassismus weiterhin unverzagt abstritt. Ich finde, das ist schlicht ein unredliches Vorgehen gewesen von Herrn Garbe, obwohl er es anhand seiner Textlektüre besser wissen sollte. Natürlich billige ich Herrn Garbe eine gefestigte Meinung zu Arndt zu, aber dann konkret belegte Tatsachen vehement abzustreiten und entsprechende Kritik abzubügeln, weil es nicht ins eigene Welt- bzw. Arndtbild paßt, hat das mit einem wissenschaftlichen Diskurs nicht mehr viel gemein. Wer über Arndt diskutiert, sollte bitte auch die Scheuklappen abnehmen. Wir machen das als Initiative ja auch und haben ein entsprechend differenziertes Bild dargelegt, was jeder und jede auf unserer Internetseite einsehen kann.
Am Abend in der ESG hat jan Steyer ein Zitat von Arndt ausgesprochen um zu zeigen wie schlecht Arndt ist. Später kam von Seiten der Pro Arndtler ein weiteres Zitat und danach stellte sich raus, dass Uni ohne Arndt diese Sätze quasi rausgerissen hat um ja nicht zugeben zu müssen das Arndt überwiegend gute Seiten hatte.
Dieses differenzierte Bild ist leider nur nirgendwo in Euren Veröffentlichungen zu sehen.
Auch man… die Abgründe die die Arndt-Debatte aufreißt sind jedesmal wieder größer.
Jetzt muss Arndt schon für die Vertriebenen herhalten!
genau – den Tapir gibts übrigens jetzt auch bei uns online in Farbe !
http://www.uni-ohne-arndt.de/uniohnearndt/2010/01…
Danke ret_marut für den Aufruf zur Sachlichkeit. Auch ich will wieder dahin zurück kehren.
Wie ret marut schon schrieb versucht Garbe (vorsichtig) und seine Fans hier auf dem webMoritz recht offensichtlich, Arndts Antisemitismus und Rassismus zu leugnen. Herr Garbe steht mit dieser Interpretation recht allein da. Nur von Herr Alvermann hat er ein wenig Unterstützung bekommen.
Sollten diese zwei Herren "Recht haben", würden sie den wissenschaftlichen Konsens der Deutschen Geschichtswissenschaft der letzten 40 Jahre umstürzen. Ich habe hier mal zusammengetragen welche Professoren und Wissenschaftler durch den Herrn Dr. und den Uniarchvar widerlegt würden:
– Prof. Dr. Heinrich August Winkler
– Prof. Dr. Arno Herzig
– Prof. Dr. Manfred Wichelhaus
– Prof. Dr. Helmut Berding
– Prof. Dr. Buchholz
– Dr. Leon Poliakov (Forschungsleiter am Centre national de la recherche scientifique in Paris)
– Prof. Ernst Weymar
– Prof. Dr. Thomas Stamm-Kuhlmann
– Prof. Max Braubach Gebhardt (Forschungsschwerpunkte sind das Zeitalter der napoleonischen Herrschaft sowie der moderne Antisemitismus)
– Prof. Dr. Ute Daniel (Akademie der Wissenschaften zu Göttingen)
– Historiker Hannes Heer (bundesweit bekannt für die bekannte Ausstellung “Verbrechen der Wehrmacht 1941-1944″)
– Prof. Dr. Wolfgang Benz (Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung an der TU Berlin)
– Niels Hegewisch und Dirk Mellies (Wissenschaftliche Mitarbeiter am Institut für Geschichte in Greifswald)
– Militärhistoriker Dr. Jörg Echternkamp
– Historiker Peter Fasel (Hat gerade erst ein Buch veröffentlicht, indem er sich intensiv mit Arndts Rassismus beschäftigt)
– Friedjof Strauß (Nordist, Universität Greifswald)
So… Das sind jetzt mal die, die "auf die Schnelle" finden konnte. Wenn ich in die ganzen Standartwerke gucken würde, gäbe es da sicher noch mehr…
ABER:
Manchmal kann auch ein bislang unbedeutender Wissenschaftler eine sicher großartige Entdeckung machen (z.B. "Arndt war kein Antisemit"). Das wäre möglich. Komisch ist nur:
Garbe behauptet dies ja nicht erst seit diesem Jahr oder seit "neustem", sondern schon sehr viel länger. Trotzdem ist es ihm nicht geglückt seine "revolutionären" (!) Erkenntnisse in irgend einer wissenschaftlich anerkannten Zeitung zu veröffentlichen.
Aber wie wir schon häufig festgestellt haben: Herr Garbe ist nun mal der einzige der Arndt "wirklich" versteht ! Ich beneide ihn um seine "Gabe"… 😉
Auf die Schnelle finden? Wieder ein Beleg dafür wie schnell Eure Argumente sich drehen. Vor wenigen Wochen war Echternkamp ja mit ganz anderen Worten in Eurer Pressemitteilung beschrieben worden. Und auch er gab ausdrücklich kein Urteil über Arndt ab.
Ich bin mit dem Heft zufrieden, meiner Auffassung nach hätte UoA auf die "Flüche und Hassbotschaften" verzichten können, diese Seite halte ich für wenig konstruktiv. Des weiteren sind einige der "populären Irrtümer" selbst Irrtümer: Die Umbennenung würde viel Geld kosten, man kann einen Namen nicht ausschleichen, wenn dann muss es sofort passieren, alles andere wäre inkonsequent.
Die Arndt AG versucht E.M. Arndt für sich selbst sprechen zu lassen was mMn auch gut gelungen ist. Es wird hier versucht ein differenziertes Bild von Arndt zu zeichnen. Vielleicht hätte man ein wenig mehr Fließtext einbinden können, oder auf das Gedicht verzichten können.
Alles in allem kann ich jedem Leser nur empfehlen sich selbst ein Bild zu machen und BEIDE Teile der Zeitung aufmerksam zu lesen und BEIDE Teile zu hinterfragen. Anhand der Quellenangaben hat man ja die Möglichkeit sich weitergehend zu belesen.
Gruß
Überwiegend gute Seiten? Ich finde nicht, dass man Rassismus und Antisemitismus in irgendeiner Weise wettmachen kann – nicht mit Kirchenliedern, nicht mit Gedichten, nicht mit Schriften zu nationalen Einigung (die heut, in einer globalisierten Welt eh keinen mehr interessiert), nicht mit Schwärmereien über heimische Wälder.
Ret Marut hat Recht. Es gilt tatsächlich eine moralische Entscheidung zu fällen.
Nämlich ob wir Linksextremisten, Stalinverehrern und ewiggestrigen Deutschenhassern die Deutungshoheit über unsere Geschichte überlassen.
Man muß ja Arndt nicht idealisieren. Aber der Typ hat tausendmal mehr für Deutschland und unsere Freiheit geleistet als die steinzeitkommunistischen Claquere, die ihn vom Dach stoßen wollen.
Sorry, aber in der Drucksache sind lediglich Aufsätze von:
Tietz, Staats, Garbe, Bach und Alvermann zu finden.
Wo Du Echternkamp und Stamm-Kuhlmann hernimmst, erschließt sich mir nicht. Oder gibt es mittlerweile eine erweiterte Drucksache?
uups.. lies doch einfach Marcos Kommentar nochmal und versuch wenigstens mal einen Zusammenhang zu verstehen… 😉
Stamm-Kuhlmann taucht gleich mehrfach auf…
Kommentare sind ja erwünscht, dem komme ich gerne nach.
Gut, dass beide Seiten zusammengearbeitet haben und Respekt vor dem Einsatz, die ihr hineingesteckt habt.
Aller Einsatz der UoA nicht dazu geführt, dass ihr Beitrag kritiklos stehengelassen werden kann.
Er hat – losgelöst davon, ob man ihre Meinung teilt – einige wissenschaftliche Schwächen.
Zunächst einmal ist ihr 3. Arndtzitat im Abschnitt "Arndt und der Antisemitismus" (leider fehlen dem gesamten Heft Seitenzahlen, deshalb diese umständliche Art der Ortsangabe) sonderbar gewählt. Da auf eine Darstellung des Zitatsumfeldes verzichtet wurde, schließe ich daraus, dass UoA es für aussagekräftig genug hält, damit einen Aufruf Arndts zur Gewalt gegen Juden zu belegen. Dieses Zitat alleine reicht dafür nicht aus. Man beachte, dass Arndt bei der Schilderung der Gewalt der Bauern gegen die Juden im Konjunktiv spricht, was eine Möglichkeit ausspricht und nicht imperativisch verstanden werden kann. Wenn Arndt sogar noch schreibt "mögen sich vorsehen" sieht das eher nach Sorge um die jüdische Bevölkerung aus. Arndt formuliert hier keinen Aufruf zur Gewalt, er warnt davor, dass es dazu kommen könnte. Hier einen Aufruf zur Gewalt sehen zu wollen ist eine schlichte, aber wirkungsvolle Verkennung der sprachlichen Gegebenheiten. Ihr werdet nun vermutlich einwenden, die "Hepp-Hepp-Krawalle" gingen auf seine Formulierung "Hepp, Hepp" zurück. Dass es zu Progromen gekommen ist will ich euch glauben, auch wenn ihr keine Quellenangabe macht (1. wissenschaftliche Schwäche). Gewalt gegen andere Menschen ist nicht zu rechtfertigen, dies gilt insbesondere für Pogrome. Die kann und darf man nicht beschönigen. Dafür jedoch Arndt mit genau dieser Stelle verantwortlich zu machen offenbart jedoch einen erschreckenden Mangel an Sprachkenntnis. Wie gesagt: Konjunktiv, nicht Imperativ. Leider habt ihr auch nicht angegeben, wann die Bezeichnung "Hepp-Hepp-Krawalle" aufkam und ich habe keine Zeit, eure wissenschaftlichen Schwächen auszubügeln. Die Verwendung "Hepp-Hepp" rechtfertigt meiner Meinung nach dennoch nicht, Arndt mit dieser Stelle für Gewalt gegen Juden verantwortlich zu machen. Die mangelnde wissenschaftliche Qualität an dieser Stelle weckt in mir die Befürchtung, dass ihr an den anderen Stellen (selbst wenn sie inhaltlich auf den ersten Blick passen) mit ebensowenig wissenschaft-licher Sorgfalt gearbeitet habt.
Der Mangel an Qualität ist auch daran ersichtlich, dass ihr nicht durchgängig eure Zitatsquellen zeigt. Beispiele dafür sind die Zitate in "Ein kurzer Abriss zur Namensgeschichte" und das Zitat zu Beginn von "Arndt und sein Rassismus".
*Kopf -> Tischplatte, Kopf -> Tischplatte*
Der Abdruck des Tapirs ist meiner Meinung nach mindestens an der Grenze der Hetze gegen Arndtbefürworter. Ihr sagt zwar in Debatten, nicht jeder, der für Arndt sei, sei ein Nazi oder gar ein "Unmensch". Mit dieser Karikatur handelt ihr jedoch entgegen eurer Äußerung und geht das Risiko ein, Arndtbefürworter weit in die rechte Ecke zu stellen. Dies ist umso schlimmer, weil ihr selbst zu Beginn des Heftes "zu einer sachlicher(en) und stärker an Argumenten orientierten Debatte" aufruft (auf der Seite mit der Überschrift "Eine moralische Entscheidung auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse"). Das Photo neben dem Artikel "20 Jahre Arndt-Debatte: Uni schweigt – Über Arndt diskutieren nur seine Kritiker" ist aufschlussreich. Leider gebt ihr auch hier keine ausführliche Quelle an, ich weiß zwar, dass es mal auf eurer Seite stand und die Fotografin wird erwähnt, aber leider nicht, wann es entstanden ist. Wenn es unmittelbar vor der "1200-Leute-VV" entstanden ist, verstärkt das noch den Eindruck, den ich von euch habe. Denn wenn das so gewesen sein sollte, wurden die Studenten mindestens vor Beginn der VV bereits manipuliert. Leider konnte ich die VV nicht mitverfolgen, ich vermute aber, ihr habt den Studenten in eurer gewohnten Art und Qualität erklärt warum man Arndt ablehnen muss. Wie ich dazu stehen würde, wenn es so war, könnt ihr euch denken. Sollte dem nicht so gewesen sein, entschuldige ich mich an dieser Stelle schon jetzt dafür. Aber zurück zum Heft. Eine weitere Überschrift lautet "20 Jahre Arndt Debatte: Uni schweigt – Über Arndt diskutieren nur seine Kritiker". Es ist schon seltsam, dass ihr in der Überschrift von 20 Jahren Arndt-Debatte schreibt und gleich der erste Satz des Beitrages lautet "Eigentlich beginnt die Debatte direkt nach dem 2. Weltkrieg". Später schreibt ihr "Die erste "echte" inhaltliche Debatte über den Namenspatron im Senat findet tatsächlich erst im Juli 2009 statt". Also noch ein Debattenbeginn. Soll das darauf folgende Datum 1991 etwa "euer Beginn" der Debatte sein? "Dabei gab es schon 1991, 1993 und auch später im AStA die Idee einer Umbenennung". Selbst wenn man sich – wohlwollend – für das 1991-Datum entscheidet und damit den Beginn eures Artikels ignoriert, landet man nicht bei 20, sondern 19 Jahren Arndtdebatte. Ihr mögt einwenden, dass es ja auf ein Jahr nicht ankommt. Ich finde jedoch, gerade in einer solchen Debatte sollte man keine "geschichtliche Aufrundung betreiben, sondern bei den Fakten bleiben. Und eine Bitte: Zeigt mir gerne, wenn ich mit den genannten Fakten Unrecht haben sollte. Aber beruft euch nicht auf "Wir hatten ja nicht soviel Zeit" "du bist zu kleinkariert" oder Ähnlichem. Belegt mir, in welchen Punkten ich euch möglicherweise Unrecht getan habe. Ich akzeptiere kein Ausweichen in Vorwürfe wie "du willst Antisemitismus verharmlosen", Auflistungen von Wissenschaftlern, die doch angeblich eurer Meinung sind etc. Von Antisemitismus distanziere ich mich ausdrücklich. Ich erwarte von euch lediglich die wissenschaftliche Sorgfalt, die bei solch einem Heft selbstverständlich sein sollte. Denn soweit ich das sehe, weist der Beitrag der Arndt-AG diese Sorgfalt an diskussionsrelevanten Punkten auf, so könnte ich z. B. bei ihnen jedes einzelne Zitat, das sie in der Diskussion verwenden, nachprüfen. Nur beim Schlusswort fehlt leider eine ganz genaue Quellenangabe, was jedoch für die Diskussion unerheblich ist. Unterm Strich bleibt, dass ihr wissenschaftlich ungenau(er) arbeitet. Am Schluss nun noch eine Bemerkung was eure so oft betonte Nutzung von Arndttexten als Argumentationsgrundlage angeht: Pro-Arndt bezieht sich nach meiner Zählung 10 Mal auf Arndtzitate, ihr 7 Mal. Da ich bereits sagte, dass sie auch wissenschaftlich sauberer arbeiten als ihr bedeutet das: Euer Beitrag ist in Qualität und Quantität schlechter. Ich weiß, dass ihr (vermutlich wenigstens) viel Arbeit in den Beitrag gesteckt habt und für die Arbeitszeit und habt ihr meinen Respekt, nicht jedoch für das Ergebnis. Nun möge jeder selbst entscheiden, wie er euren Beitrag angesichts der wissenschaftlichen Mängel bewertet und ob es angesichts der aufgezeigten wissenschaftlichen Mängel (fehlende Quellenangaben, falsche Verwendung mindestens eines Zitates und mindestens eine Ungenauigkeit bei geschichtlichen Daten) glauben kann, dass er nach der Lektüre eures Beitrages tatsächlich "eine moralische Entscheidung auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse" treffen kann.
Der Abdruck des Tapirs ist meiner Meinung nach mindestens an der Grenze der Hetze gegen Arndt-befürworter. Ihr sagt zwar in Debatten, nicht jeder, der für Arndt sei, sei ein Nazi oder gar ein "Unmensch". Mit dieser Karikatur handelt ihr jedoch entgegen eurer Äußerung und geht das Risiko ein, Arndt-befürworter weit in die rechte Ecke zu stellen. Dies ist um so schlimmer, weil ihr selbst zu Beginn des Heftes "zu einer sachlicher(en) und stärker an Argumenten orientierten Debatte" aufruft (auf der Seite mit der Überschrift "Eine moralische Entscheidung auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse"). Das Photo neben dem Artikel "20 Jahre Arndt-Debatte: Uni schweigt – Über Arndt diskutieren nur seine Kritiker" ist aufschlussreich. Leider gebt ihr auch hier keine ausführliche Quelle an, ich weiß zwar, dass es mal auf eurer Seite stand und die Fotografin wird erwähnt (oder steht es noch mit dieser Angabe auf euer Seite? gesehen habe ich es jetzt nicht mehr, muss vielleicht genauer gucken), aber leider nicht, wann es entstanden ist. Wenn es unmittelbar vor der "1200-Leute-VV" entstanden ist, verstärkt das noch den Eindruck, den ich von euch habe. Denn wenn das so gewesen sein sollte, wurden die Studenten mindestens vor Beginn der VV bereits manipuliert. Leider konnte ich die VV nicht mitverfolgen, ich vermute aber, ihr habt den Studenten in eurer gewohnten Qualität erklärt warum man Arndt ablehnen muss. Wie ich dazu stehen würde, wenn es so war, könnt ihr euch denken. Sollte dem nicht so gewesen sein, entschuldige ich mich an dieser Stelle schon jetzt dafür. Aber zurück zum Heft. Eine weitere Überschrift lautet "20 Jahre Arndt Debatte: Uni schweigt – Über Arndt diskutieren nur seine Kritiker". Es ist schon seltsam, dass ihr in der Überschrift von 20 Jahren Arndt-Debatte schreibt und gleich der erste Satz des Beitrages lautet "Eigentlich beginnt die Debatte direkt nach dem 2. Weltkrieg". Später schreibt ihr "Die erste "echte" inhaltliche Debatte über den Namenspatron im Senat findet tatsächlich erst im Juli 2009 statt". Also noch ein Debattenbeginn. Soll das darauffolgende Datum 1991 etwa "euer Beginn" der Debatte sein? "Dabei gab es schon 1991, 1993 und auch später im AStA die Idee einer Umbenennung". Selbst wenn man sich – wohlwollend – für das 1991-Datum entscheidet und damit den Beginn eures Artikels ignoriert, landet man nicht bei 20, sondern 19 Jahren Arndtdebatte. Ihr mögt einwenden, dass es ja auf ein Jahr nicht ankommt. Ich finde jedoch, gerade in einer solchen Debatte sollte man keine "geschichtliche Aufrundung betreiben, sondern bei den Fakten bleiben. Und eine Bitte: Zeigt mir gerne, wenn ich mit den genannten Fakten Unrecht haben sollte. Aber beruft euch nicht auf "Wir hatten ja nicht soviel Zeit" "du bist zu kleinkariert" oder Ähnlichem. Belegt mir, in welchen Punkten ich euch möglicherweise Unrecht getan habe. Ich akzeptiere kein Ausweichen in Vorwürfe wie "du willst Antisemitismus verharmlosen", Auflistungen von Wissenschaftlern, die doch angeblich eurer Meinung sind etc. Von Antisemitismus distanziere ich mich ausdrücklich. Ich erwarte von euch lediglich die wissenschaftliche Sorgfalt, die bei solch einem Heft selbstverständlich sein sollte. Denn soweit ich das sehe, weist der Beitrag der Arndt-AG diese Sorgfalt an diskussionsrelevanten Punkten auf, so könnte ich z. B. bei ihnen jedes einzelne Zitat, das sie in der Diskussion verwenden, nachprüfen. Nur beim Schlusswort fehlt leider eine ganz genaue Quellenangabe, was jedoch für die Diskussion unerheblich ist. Unterm Strich bleibt, dass ihr wissenschaftlich ungenau(er) arbeitet. Am Schluss nun noch eine Bemerkung was eure so oft betonte Nutzung von Arndttexten als Argumentationsgrundlage angeht: Pro-Arndt bezieht sich nach meiner Zählung 10 Mal auf Arndtzitate, ihr 7 Mal. Da ich bereits sagte, dass sie auch wissenschaftlich sauberer arbeiten als ihr bedeutet das: Euer Beitrag ist in Qualität und Quantität schlechter. Ich weiß, dass ihr (vermutlich wenigstens) viel Arbeit in den Beitrag gesteckt habt und für die Arbeitszeit und habt ihr meinen Respekt, nicht jedoch für das Ergebnis. Nun möge jeder selbst entscheiden, wie er euren Beitrag angesichts der wissenschaftlichen Mängel be-wertet und ob es angesichts der aufgezeigten wissenschaftlichen Mängel (fehlende Quellenangaben, falsche Verwendung mindestens eines Zitates und mindestens eine Ungenauigkeit bei geschichtlichen Daten) glauben kann, dass er nach der Lektüre eures Beitrages tatsächlich "eine moralische Entscheidung auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse" teffen kann.
Aha, die übliche, gut qualifizierte Form deiner Auseinandersetzung. Hinweis: DIES WAR IRONIE (bei dir kann man ja nie wissen, wie du so etwas sonst verstehst oder dir zurechtbiegst. Naja, du hast letztlich nur mein Bild von dir bestätigt, mit sachlich fundierter Kritik nicht umgehen zu können.
So, das musste mal sein.
Gabriel, sollte ich ihn jetzt deiner Meinung nach beleidigt haben (könnte ja sein), dann lösch gerne diesen Kommentar (nicht meine beiden längeren), dann jedoch gleich mit seinem, der nichts zur Debatte beiträgt. Seine Niveaulosigkeit nervt.
Sachlich fundierte Kritik?
Den Abdruck des Tapirs als Verunglimpfung der Arndt- Befürworter zu bezeichnen ist einfach nur geistiger Dünnschiss, entschuldige bitte.
Aber klar, jetzt auf einmal war es Ironie…. oder einfach Kommentar löschen. Is klar
Danke erst einmal für das Feedback!
Vorangestellt: Wir hatten insg. (ohne Titelseite und Selbstdarstellung) nur 8 Seiten a 4.500 Zeichen. Du kannst Dir also sicher vorstellen, daß wir a) nicht allumfassend und b) nicht in epischer Breite auf alle Themen eingehen konnten. Die Beiträge sind entsprechend kurz und prägnant, damit sie z.B. während des Mensaessens oder Zwischendurch in einer Pause zwischen zwei Veranstaltungen "mal eben" gelesen werden können. Außerdem war das Ziel, v.a. auch die zu erreichen, die sich nicht 30-Seiten-Aufsätze mit unzähligen Fußnoten zu dem Thema durchschmökern würden. Deswegen haben wir auch einen Zeitschriftenstil gewählt und keinen einer wissenschaftlichen Arbeit – da wären wir dann auch mit den 8 Seiten beiweitem nicht ausgekommen.
Daß es keine Seitenzahlen gibt, liegt nicht in unserer Verantwortung, sondern beim (gemeinsamen) Layouter. Ich vermute, er hat auf Seitenzahlen verzichtet, weil die Broschüre von zwei Seiten aus gelesen werden kann. – An den Seitenzahlen soll es aber nicht scheitern, denn die Zeitung ist mit 20 Seiten ja einigermaßen übersichtlich.
Jetzt zu den konkreten Fragen:
1. Hepp-Hepp-Krawalle begannen am 02.08.1819 in Würzburg und wurden danach in verschiedenen anderen deutschen Städten "aufgegriffen". Es handelt sich also um eine antijüdische Pogromwelle in Deutschland. – Arndt wußte sehr genau um diese Pogromwelle, die vor 30 Jahren durch deutsche Lande schwappte und dann in den 1840ern erneut über die jüdische Bevölkerung hereinbrach.
Wie Prof. Helmut Berding in seinem Aufsatz "Volksbegriff und Frühantisemitismus" (in: EMAU, Gedenkveranstaltung "Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus" 27. Januar 2003, Reihe Greifswalder Universitätsreden, Neue Folge Nr. 104, dort S. 7): "Wichtiger [als damalige Mißernten] sind, schließlich, die judenfeindlichen Schriften, die in den Jahren vor dem Ausbruch der blutigen Unruhen das Land überschwemmten. Allein in den Jahren zwischen 1813 und 1815 erschienen mehr als tausend antijüdische Traktate, Broschüren und Flugblätter. Sie trugen das ihre dazu bei, die latente Aversion gegen Juden in akute Aggressionen zu verwandeln und die Pogrome hervorzurufen. […] Die Juden, hieß es, bildeten eine international verzweigte Gemeinschaft – solidarisch allenfalls mit den Juden in aller Welt, aber nicht mit den Deutschen. Niemand vertrat diese Auffassung mit so großer Überzeugungskraft wie Ernst Moritz Arndt. Er, der populärste Publizist und Lyriker der Befreiungskriege, betrachtete die Juden als nationale Feinde und Verräter der Deutschen."
2. Zum Konjunktiv II, ohne tief in linguistische Analysen zu gehen: "Mögest Du mir bloß nicht im Morgengrauen auf der Straße begegnen!" – Von der Funktion her ist das ja schon ein zukünftige Aussage, die nicht unbedingt Gutes verheißen läßt, v.a. wenn im Vorfeld eindeutig pejorativ Stellung bezogen wurde; "mögen sich wohl vorsehen" – Aussage dürfte klar sein, spätestens aus dem Kontext (siehe "Reden und Glossen"); eine "Sorge um die jüdische Bevölkerung" rauszulesen, finde ich jedenfalls höchst gewagt.
3. Die Quellenangabe im Rassismusbeitrag ist tatsächlich irgendwo in der Endkorrektur (bzw. -Kürzung) im digitalen Nirvana verlorengegangen. Ich schätze mal, das Zitat stammt aus "Über den Volkshaß und den Gebrauch einer fremden Sprache" (1814), müßte ich allerdings nachschlagen.
4. Die Zitate aus dem kurzen Abriß zur Namensgeschichte sind Originaldokumenten der Protokolle des Senats bzw. den entsprechenden Briefwechseln entnommen. Die Dokumente sind alle in der Alten Bibliothek der Uni einsehbar. Wir wollten sowieso morgen einen etwas längeren Text zur Namensgebung auf unsere Internetseite stellen, auf den ich hiermit schon einmal vorausblickend verweise.
Dank auch für dieses weitere Feedback.
1. Der Tapir ist der Tapir. Daß sich die Leute am Tapir reiben, liegt in der Natur dieser Comic-Figur. Ich finde den Tapir von Kai-Uwe Makowski für unseren Redaktionsteil sehr gelungen.
2. Das besagte Foto stammt von der VV am 17.06.2009. Das Foto liegt, glaube ich, hier im Webmoritz-Fotoarchiv auch vor.
3. Klar, wir haben auf der VV 1.200 arme studentische Schäfchen demagogisch indoktriniert. 😉 – Mal im Ernst: Wer auf der VV war (immerhin 10% aller Studierenden; schade, daß Du nicht anwesend warst), weiß wie sachlich die Diskussion dort gelaufen ist. Es gab Änderungsanträge zum vorgelegten Antragstext und Ivo Sieder vom RCDS hat einen längeren Redebeitrag gegen den Antrag/zur Namensbeibehaltung gehalten. An den offenen Mikrofonen gab es sowohl Pro- als auch Contra-Beiträge zum Antragstext, wobei natürlich die Pro-Argumente überwogen (entsprechend dem folgenden Abstimmungsergebnis). Auf Youtube findest Du meines Wissens zwei Beiträge über die VV, wenn ich mich nicht irre von G-TV und Moritz-TV. Kannst Dir die ja mal anschauen, um ein reelles Bild von dem Ablauf damals zu erhalten.
4. Einleitung "Arndt-Debatte": In 1945 wird der Name abgelegt aufgrund der grundsätzlichen Richtlinien der Alliierten zur Entfernung nationalsozialistischer und militaristischer Erscheinungen. Dementsprechend auch die Einleitung des Textes mit der Jahreszahl 1945, wo der Name EMAU erstmalig abgelegt wird – meiner Meinung nach aus gutem Grunde. 🙂
5. Mit "20 Jahre" wollten wir zeigen, daß die eigentliche Debatte erst nach 1989/90, als nach der Wendezeit eingesetzt hat. Die ersten Belege für einen solchen Versuch, den Namen zu thematisieren, fanden wir 1991. Unter http://ow.ly/L0jN (wie in der Zeitung angegeben) findest Du eine (unvollständige) Zeitleiste, die wir erstellt haben. Die erste Debatte mit einer gewissen Breitenwirkung begann dann jedoch 1998 durch den ZEIT-Artikel. Danach wurde es entsprechend wieder ruhiger, weil (Arndt-)kritische Geister unter der Professorenschaft sich wegen der massiven Diffamierungen (v.a. aus der OZ) wieder aus der Debatte zurückzogen. Startpunkt für die aktuelle "Etappe" dürfte die (nicht beschlußfähige) Winter-VV 2008 gewesen sein, wo ein entsprechender Antrag zur Ablegung mehrheitlich angenommen wurde. Nach der Uni-VV vom Juni hat sich dann unsere Initiatve offiziell konstituiert.
6. Klar können wir jetzt alle die verwendeten Arndt-Zitate zählen, die Frage ist halt nur, was das aussagt. Wir haben offenbar (ich habe es nicht nachgezählt) weniger – Du sagst damit sei unsere "Quantität" schlechter. Hätten wir mehr gehabt, hätte mensch uns wahrscheinlich vorgeworfen, wir würden hier statt eigenem Inhalt "mit Arndt-Zitaten um uns werfen". Wer nicht genug Arndt-Zitate gefunden hat, möge doch bitte eines der vielen Bücher Arndts aufschlagen (bzw. im Internet online lesen), da gibt es dann 100% Arndt.
Was die Kategorie Qualität anbelangt, ist das natürlich immer auch eine subjektive Ermessenssache. Ich hoffe, wir haben die Argumentationslinien verständlich rübergebracht und konnten den historischen Kontext von Arndt und seiner Rezeption auch allgemeinverständlich beleuchten, denn das war Ziel unseres redaktionellen Teils. Das ist uns bei solch einer Zeitung jedenfalls wichtiger als Seitenzahlen in kleingedruckte Fußnoten zu schreiben. – Wer mehr Infos (über die Zeitung hinaus) haben möchte, sei übrigens wärmstens auf unserer Webseite verwiesen.
"schade, daß Du nicht anwesend warst), weiß wie sachlich die Diskussion dort gelaufen ist"
Schön wäre es gewesen. Ich kann mich sehr gut daran erinnern, dass Ivo Sieder für seinen Redebeitrag ausgebuht und ausgepfiffen wurde.
Der Name Ernst Moritz Arndt Universität wurde zwischen 1933 und heute kein einziges Mal abgelegt.
Er wurde lediglich zwischen 1945 und 1954 auf offiziellen Dokumenten nicht mehr verwendet. Eine offizielle Ablegung erfolgte aber nicht.
Das ist schon ein – wenn auch nur kleiner, aber feiner – Unterschied.
Der Name ist 1945 von den Alliierten (in diesem Falle der SU) gestrichen worden, als Maßnahme gegen die bisherigen nationalsozialistischen und militaristischen Symbole im befreiten Deutschland.
Nachdem der Senat unserer Uni das Status der Uni mit dem Hinweis auf den Namen "Ernst Moritz Arndt Universität" offiziell eingereicht hatte, antwortete das DDR-Staatsekretariat ihm 1954 wie folgt:
"Das Statut der Universität Greifswald wurde akzeptiert. Der Name Ernst Moritz Arndt Universität wurde jedoch gestrichen. Der Ministerrat wird nunmehr über die Namensgebung [!!!] entscheiden."
Sprich: Damals wurde noch davon ausgegangen, daß der von den Nazis verliehene Name nicht mehr bestehe.
Am 13.08.1954 teilte das DDR-Staatssekretariat für Hochschulwesen dem Senat der Uni Greifswald dann abschließend mit:
“Da vonseiten der Regierung der Deutschen Demokratischen Republik [!!!] der Name ihrer Universität nicht aufgehoben wurde, erheben wir unsererseits keinen Einwand. Den gegebenen Umständen entsprechend bedarf es also keiner feierlichen Namensverleihung.”
– Der Name war also schon 1945 abgeschafft worden, d.h. 4 Jahre vor der Gründung der DDR.
Soviel zu den kleinen, aber feinen Spitzfindigkeiten, wie sie in diesem Fall auch von staatlichen Stellen der DDR getroffen wurden.
Na dann bezieht sich doch unser jetziger Name "Ernst Moritz Arndt" Universität nicht auf die Namensverleihung von 1933, sondern eher auf die Wiederaufnahme des Namens 1954.
Denn hätte es nach 1945 keine Bestrebungen gegeben, den Namen wieder aufzunehmen, dann hießen wir heute "Universität Greifswald".
Entscheidend dafür, dass der Name "Ernst Moritz Arndt" heute noch oder wieder als Patron der Uni dasteht, ist die Namensgebung von 1954.
Somit stehen wir ja dann, genau genommen, nicht in der Tradition von '33 sondern in der von '54.
Noch etwas zum Tapir:
Durch den Tapir-Comic wird suggeriert, dass, wenn man für Arndt sei, für den "Führer", also Hitler sei und damit ein Nazi oder zumindest Naziakzeptant sei.
Es wurde außerdem auf eurer Internetseite immer wieder, wenn über Arndt-Befürworter berichtet wurde, fast ausschließlich darüber berichtet, dass es Nazis seien, die sich für Arndt aussprächen.
Damit wurde das Bild "Arndt-Befürworter=Rechtsextrem(istisch)" gezeichnet.
Aufgrund der Reaktionen auf diese Kritik meinerseits kann ich aber davon ausgehen, dass ihr euch der psychologischen Beeinflussung nicht bewusst seid.
Also kurz: Der Umgang mit den Arndt-Befürwortern von eurer Seite war und ist schon nicht immer ganz nett oder gar fair. (Darauf hatte ich aber auch bereits mehrfach hingewiesen)
"In 1945 wird der Name abgelegt aufgrund der grundsätzlichen Richtlinien der Alliierten zur Entfernung nationalsozialistischer und militaristischer Erscheinungen. Dementsprechend auch die Einleitung des Textes mit der Jahreszahl 1945, wo der Name EMAU erstmalig abgelegt wird -[…]"
Bitte einen Quellenbeleg für die Entscheidung über die Ablegung des Namens, in der Zeitschrift findet man dazu ja leider keinen Verweis.
Nach meinen Informationen wurde nach 1945 der Name lediglich nicht verwendet, jedoch nicht abgelegt, was mMn schon einen Unterschied darstellt.
Gruß