Im Internet kursierte die Infozeitung zur Urabstimmung schon seit einigen Tagen – jetzt liegt sie auch gedruckt aus. Auch auf dem webMoritz kann man sie herunterladen (Bilder rechts und links).
Das kostenlose Heft stellt Argumente für und gegen den Namenspatron zusammen über den die Greifswalder Studenten in der kommenden Woche abstimmen sollen. Sie wurde von Mitgliedern der Initiativen „Uni ohne Arndt“ und „Pro Arndt“ erstellt. Für die technische Umsetzung wurde die Expertise einiger Mitarbeiter des moritz-Magazins herangezogen.
Dass die Befürworter und Gegner des Namenspatrons gemeinsam an der Erstellung gearbeitet haben, heißt allerdings nicht, dass es sich um eine Einheitliche Zeitung handelt: Die 20-seitige Publikation besteht aus zwei getrennten Teilen, die so angeordnet sind, dass man das Heft jeweils drehen muss, um den anderen Teil zu lesen (in der Internet-Ausgabe wurde das natürlich beseitigt). Innerhalb der Teile hatten die Initiativen die volle Entscheidungsfreiheit. Das Heft verfügt somit auch über zwei Impressen.
Die Publikation ist professionell gestaltet und enthält vor allem im Teil der Initiative „Uni ohne Arndt“ viel Fließtext. Die Initiative legt in ihrem Teil die bekannten Argumente nach verschiedenen Gesichtspunkten (z.B. Antisemitismus, Nationalismus, Rasissmus) gegliedert dar. Mindestens einen Lapsus muss man den Autoren allerdings anlasten: So beginnt ihr Text „Ein kurzer Abriss zur Namensgeschichte“ mit dem zweifelhaften Satz: „Im Jahre 1456 wurde die Universität Greifswald seitens der schwedischen Krone gegründet.“ Tatsächlich begann die schwedische Zeit der Greifswalder Uni erst knapp 200 Jahre später. Im Schlussteil kommen noch drei Studenten zu Wort, außerdem lassen sich die Aktivisten anhand von Beispielen über die schlechte Debattenkultur in den vergangenen Monaten aus. Zu guter Letzt findet sich noch ein Tapir-Comic zur Urabstimmung.
Die Pro-Arndt-Publikation fällt bereits auf den ersten Blick mit deutlich weniger Text, mehr Bildern und einer insgesamt etwas luftigeren Gestaltung auf. Ob diese Verkürzung der Übersichtlichkeit für den Leser entgegenkommt oder die Konsequenz aus einer weniger umfangreichen Argumentation ist, müssen die Leser des Blattes selbst entscheiden. In dem Teil kommt unter Anderem auch der Arndt-freundliche Wissenschaftler Dr. Irmfried Garbe (Kirchengeschichte) zu Wort.
Fest steht: Die von der StuPa-AG zur Namensgebung initiierte Publikation wird in den kommenden Tagen einen wesentlichen Beitrag zur Information der Studierendenschaft leisten – und erreicht somit ihr selbst gestecktes Ziel.
Wichtig war uns, dass hier die Pro-Arndt und die Uni-ohne-Arndt Gruppe zusammenarbeiten. Marco von der Pro-Arndt AG hat aus meiner Seite wirklich konstruktiv mit uns zusammen gearbeitet. Das war sehr erfreulich. Das wir inhaltlich andere Positionen haben als er, liegt ja in der Natur der Sache und nun kann / sollte jeder Student entscheiden, wie er die Sache für sich bewertet.
Wichtig aber ist, dass es hier nicht um "historisch richtig" oder "falsch" geht. Bei allem Streit um die Auslegung, sind wir uns, denke ich inhaltlich eigentlich einig. Es geht halt um die politische Bewertung: Wir sagen, dass der Namenspatron mit unseren Werten heute zumindest vereinbar sein muss. Die Pro-Arndt-Seite sagt, dass vieles in seiner Zeit zu bewerten ist und legt zudem etwas andere Schwerpunkte bei der Bewertung des Gesamtwerkes.
Wichtig jetzt für die letzten Wochen ist, dass man sich nicht "zu Tode streitet", sondern gemeinsam auf eine Entscheidung in der Urabstimmung und dann im Senat hinarbeitet. Ich glaube niemand will mehr diskutieren *g*
Für dieses "Gemeinsame" in einem durchaus konstruktiven Streit ist diese Zeitung sicher auch ein Symbol.
Zurzeit kursiert auch eine Art "Drucksache / Zeitung" von Herrn Garbe. Grau und 32 Seiten lang kleingedruckter Text. Wurde heute auch in der Mensa verteilt. Dazu mein kurzes Statement:
– Inhaltlich sind die dort dargestellten Texte nicht neu, sondern ja überwiegend das, was schon bei der Anhörung vor der Senatskommission von den Arndt-Bewahrern kam. Die wichtigsten Pro-Argumente haben wir hier kommentiert bzw. widerlegt: http://www.uni-ohne-arndt.de/uniohnearndt/pro-arn…
– Kritisieren möchte ich aber, dass man nicht versucht hat, mit uns Kontakt aufzunehmen, um einmal _beide_ Seiten darzustellen. Auch wir haben etliche Aufsätze von Wissenschaftlern, die wir gerne abgedruckt hätten. Schade, dass man hier den Weg der "Konfrontation" geht…
– Insgesamt freue ich ich über _jeden_ Beitrag der zur Debatte erscheint und hoffe, dass auch möglichst viele dann auch zur Wahl gehen.
Nächste Woche gehts los:
11. bis 15.1.
Wahllokale sind die selben, wie bei der StuPa-Wahl…
Es würde mich interessieren, warum die Drucksache als "eine Art 'Drucksache/Zeitung' " bezeichnet wird. Über den Fakt, dass es eine Drucksache ist, braucht man doch nicht zu diskutieren. Ich habe den Eindruck, dass damit noch vor Beginn des Statements die Schrift abgewertet werden soll. Wenn ich mich täuschen sollte, bleibt es mindestens eine ungünstige Wortwahl und ich wäre erleichtert über meinen Irrtum.
Die Texte sind überwiegend tatsächlich das, was bei der Anhörung vorgetragen wurde. Ich finde es auch völlig legitim, diese Punkte nochmal dem Teil der Hochschulöffentlichkeit zugänglich zu machen, die vielleicht keine Zeit hatten, sich die Vorträge anzuhören oder Texte lieber lesen als hören. Was deine These angeht, dass ihr die Argumente widerlegt habt, muss ich dir widersprechen, das habt ihr nicht. Ihr habt überwiegend eure gängigen Thesen wiederholt. Zum Wiederlegen gehört mehr. Ich darf außerdem an die Debatte in der ESG erinnern, in der gezeigt wurde, dass viele eurer Äußerungen auf Verkürzung und falschen bzw. mangelhafter Informationen beruhen.
Zu deiner Kritik, dass nicht versucht wurde, Kontakt aufzunehmen: Es ging bei der Drucksache darum, die Beiträge der öffentlichen Hochschulanhörung zu veröffentlichen. Leider haben nicht alle Referenten ihre Vorträge zum Druck freigegeben (nach meinen Informationen), was erklärt, warum nicht alle darin enthalten sind. Die Unterstellung, hier sollte der "Weg der 'Konfrontation'" gegangen werden, ist schlicht und ergreifend falsch.
Schön, aus deinem Munde die Forderung nach einer Darstellung "_beider_ Seiten" zu hören. Noch schöner wäre es allerdings, wenn ihr euch im Rahmen von Diskussionen selbst an diese Forderung gehalten hättet. Sowohl bei der öffentlichen Anhörung im Dezember als auch bei der Debatte in der ESG wurdet ihr (wie du ja sicher noch weißt) für eure Einseitigkeit kritisiert. Deine Einsicht in die Notwendigkeit ist gut, ihr hättet sie früher auch in Debatten haben sollen.
Zu euren Beiträgen im Infoheft.
Ihr schreibt "Wer sich in der moralischen Abwägung jedoch für Tradition und die nationale Komponente Arndts entscheidet, ist kein Unmensch und schon gar kein Nazi". Es ist gut, dass dies klar gestellt wird. Nicht jeder, der sich für Arndt entscheidet, tut dies aus Traditionsgründen oder nationalen Gründen.
Ihr schreibt weiterhin
"Wir rufen für die letzten Wochen hier zu einer sachlicher(en) und stärker an Argumenten orientierten Debatte auf". Zugleich seit ihr für die Karrikatur "Pro Arndt" in eurem Teil des Infoheftes verantwortlich. Es erschließt sich mir nicht, was an dieser Art der Darstellung zu einer sachlicheren Debatte führen soll. Es ist jedoch bezeichnend, dass diese Karikatur unter eurem Beitrag "Diskussionsunkultur" erscheint, damit zeigt ihr zumindest, dass ihr sie inhaltlich einzuordnen wisst. Das hat meiner Meinung nach nichts mit Humor zu tun, sondern birgt die Gefahr, dass Arndtbefürworter in politische Richtungen einsortiert werden, von denen ich mich ausdrücklich distanziere. Euer Vorgehen an diesem Punkt finde ich verantwortungslos.
Eine Frage noch: soll _jeden_ "jeden" heißen? Mich interessiert, welche Beiträge dir nicht gefallen.
Wenn du auf meinen Beitrag antworten möchtest, bitte ich dich, ihn vorher genau zu lesen und mir nichts zu unterstellen, was ich nicht gesagt habe. Es tut mir leid, das so deutlich sagen zu müssen, aber leider zeigte mir die Vergangenheit, dass man diese Forderung bei dir explizit stellen muss. Zu einer sachlichen Auseinandersetzung, die beim Thema bleibt, bin ich gerne bereit.
Ich finde den Tapir-Comic in der Urabstimmungszeitung übrigens sehr passend. Ist halt der Tapir, so wie wir ihn alle kennen.
Kai-Uwe Makowski hat damit mal wieder ins Schwarze getroffen; dank noch einmal für den zeichnerischen Beitrag für unseren redaktionellen Teil!
kritisierst Du auch die Zusammenarbeit von Euch mit der Pro Arndt Initiative weil auf Eurer Seite das Pro Arndt Heft nicht verlinkt ist..?
@ LsD:
1. Wir haben niemals "Zitate" von Arndt benutzt, sondern immer vollständige und ausführliche Textpassagen. Die sind auch nicht einseitig, sondern es ist der Rassismus (als Grundlage für seinen völkischen Nationalismus) und Antisemitismus der sich nun mal eben durch Arndts Werk zieht:
JEDER kann das hier unsere Arndt-Lesung (nicht Zitate!) selbst als PDF nachlesen:
http://jabbusch.tose.de/blog/24h-Lesung-Arndt.pdf
2. Wie schon oben geschrieben, teilen wir nicht inhaltliche Positionen der Pro-Arndt AG, sehen in einigen Passagen auch Verharmlosungen und Relativierungen, die wir nicht mittragen. Daher haben wir auf unserer Homepage nur unsere Argumentation veröffentlicht, so wie die Arndt-Bewahrer natürlich auf Ihrer Homepage auch nur ihren Teil veröffentlichen und nur ihre Argumente präsentieren.
3. Obwohl wir inhaltlich eine unterschiedliche Position haben, wurde diese Zeitung gemeinsam erstellt. Das finde ich gut. Hab grad gestern Abend mit Marco u.a von der Pro-Arndt AG wieder eine gute Diskussion gehabt in der ESG…
Das Eingangsproblem der Textpassagen wäre einfach zu lösen gewesen, indem du auf digitalisierte Werke von Arndt verlinkt hättest. Dazu noch eine Kapitel- oder Seitenangabe und schon hätte sich jede interessierte Person selbst ein Bild von Arndts Schrifttum machen können, ohne dafür auf deine Interpretationsschablonen zurückgreifen zu müssen.
Wie gesagt, es wäre ein Leichtes gewesen (denn originale Arndt-Schriften sind durchaus umfangreich zu finden) – wenn es denn in dieser Propaganda-Schlacht tatsächlich darum gegangen wäre, eine Diskussion zu führen oder die Leute zum Nachdenken anzuregen. Dummerweise hätte dann natürlich nicht das eigene Ego im Zentrum der Kampagne gestanden.
Offenbar hast Du die vergangenen Diskussionen zwischen Arndt AG und Uni ohne Arndt schlicht verschlafen und Dir stattdessen selber besagte "Interpretationsschablonen" zusammengebastelt. Hättest vielleicht mal eine der vielen gemeinsamen Diskussionsveranstaltungen zum Thema Arndt oder eine der eigenständigen Uni ohne Arndt-Veranstaltungen besuchen sollen.
Texte von Arndt findest Du übrigens im Internet in größerer Anzahl bei Googlebooks sowie (neuerdings, dem neuen Bibliotheksscanner sei Dank!) auf der Seite der Uni-Bibliothek als pdf-Ausgabe.
Ich empfehle zudem, für alle, die nicht derart tief ins Quellenstudium einsteigen mögen/können/wollen, die vom Webmoritz auch verlinkte und als Druckausgabe in der Mensa verteilte Zeitung zur Urabstimmung. Dort finden sich die vermutlich wesentlichen Argumente pro und contra Arndt als Namenspatron dieser Uni.
Also: Informieren, gemeinsam diskutieren und vom 11.-15. Januar an der Urabstimmung beteiligen!!!
"Die richtigen Geschichtswissenschaftler arbeiten zahlreich mit "Zitaten". Das geht auch gar nicht anders. Schlimm wäre es nur, wenn manipulativ Zitate herausgeriffen werden, und dadurch der Gesamtkontext kaputt gemacht wird."
Nach der ESG Debatte kann ich darüber wirklich nur noch lauthals lachen, genau das wurde euch vorgeworfen und genau diese manipulativen verkürzten Zitate wurden durch Jan Steyer eingesetzt!
"[…] so wie die Arndt-Bewahrer natürlich auf Ihrer Homepage auch nur ihren Teil veröffentlichen und nur ihre Argumente präsentieren."
Das stimmt nicht, es werden auf pro-.emau.de auch Argumente gegen Arndt analysiert, außerdem wird von dort auf eure Seite verlinkt, mit dem Hinweis:
"Unabhängig davon, dass unsere AG die Ausrichtung des Internetblogs auf die zu starke Konzentration auf den Themenbereich „Antisemitismus und völkischer Nationalismus“ kritisiert und ein entgegengesetztes Ziel als unsere AG verfolgt, finden sich auf diesen Seiten dennoch interessante Aussagen von Historikern über Arndts Antisemitismus und Nationalismus sowie eine Analyse der Debatte von 2001, die sowohl unsere Initiative, als auch die „Uni-ohne-Arndt“ nicht wiederholt sehen möchte."
Gruß
Wie beschränkt kann man denn sein. In einer Diskussion vertritt immer eine Seite ihre Argumente, die Gegenseite dann eben die Gegenargumente. Die Aufforderung "Ihr hättet ja auch mal pro- Argumente für Arndt bringen können" ist also einfach nur schwachsinnig. Das ist die Aufgabe der pro- emau AG und sie kommt dieser teilweise ganz gut nach.
Hinterher draufhauen ist so einfach. Aber es war ja auch schon auffällig, wie resistent viele junge Leute sind, dass die Angriffe gegen Jan Steyer und uni ohne arndt bejubelt wurden, die Antworten dann aber einfach weggewischt wurden bzw. man einfach nicht mehr zuhörte. Ein weiteres Armutszeugnis. Vorne sich eine ehrliche Debatte wünschen, sich dann aber hinten die Ohren zuhalten, wenn Argumente kommen, die einem nicht schmecken – peinliche Nummer!
Zuerst einmal verbitte ich mir diesen Ton, beschränkt ist hier denke ich mal niemand.
"Die Aufforderung "Ihr hättet ja auch mal pro- Argumente für Arndt bringen können" ist also einfach nur schwachsinnig. "
Historisch korrektes arbeiten zielt eigentlich darauf ab ein möglichst vollständiges objektives Bild eines Sachverhaltes/einer Person zu zeichnen. Wenn ich jetzt von den >200 Werken Arndts mich auf maximal 10 beziehe, dann ist das nicht die korrekte Art mit so einer historischen Persönlichkeit umzugehen. Insbesondere dann nicht wenn die 10 Werke nach bevorzugt negativen Aspekten durchsucht werden und positive ausgeblendet bzw. nicht genannt werden. Das ist nicht objektiv, das ist tendenziös.
Gruß
Tendenziös war wohl eher der Garbe-Vortrag, bezeichnenderweise endend mit einem christlichen Liedtext Arndts. Über den manifesten Rassismus bei Arndt und dessen völkischer Ideologie einfach hinwegzusehen und ihn zu einem weltoffenen, liberalen Kosmopoliten umzudichten, so wie Prof. Garbe es getan hat, ist schon ziemlich dreist. Mensch kann ja gerne Geschichte unterschiedlich bewerten, sich aber die Geschichte derart zurechtzubiegen, ist wirklich beschämend für einen habilitierten Akademiker.
Offenbar hat sich Prof. Garbe rein selektiv mit Arndt befaßt, anders sind seine Relativierungen des Arndtschen Antisemitismus wohl kaum noch zu erklären. Persönlich finde ich solch ein Herumgeeier beim Thema Antisemitismus für einen Theologen schon sehr befremdlich.
Lieber Jan,
schade das du nicht bei der Andacht vor der Debatte warst. Dort kam ein sehr schön auf deinen obigen Beitrag passendes Bild vor:
"Was kümmerst du dich um den Splitter im Auge deines Bruders, bemerkst aber den Balken in deinem eigenen Auge nicht? Wie kannst du zu deinem Bruder sagen: 'Halt still, ich will dir den Splitter aus dem Auge ziehen!' – und dabei ist der Balken doch in deinem Auge? Du Heuchler! Zieh zuerst den Balken aus deinem Auge! Dann wirst du klar sehen und den Splitter aus dem Auge deines Bruders ziehen können." Matthäus 7
Ich denke als angehender Akademiker verstehst du worauf ich damit hinaus will.
Gruß
Sehr schön. Mir ist das Gleichnis bekannt, ich find es hier aber völlig fehl am Platze.
Es ist natürlich immer sehr einfach zu behaupten, bei einem selbst würde nur der Splitter stecken, die anderen haben ja den viel größeren Balken im Gesicht….
Gerade von Christen, denen das Gebot der Nächstenliebe das wichtigste sein sollte, kann man erwarten, dass sie auch sich selbst hinterfragen – bei euch steckt auch nicht nur der Zahnstocher im Sehschlitz! Wie z.B. kann Herr Garbe einen Diskurs zur Aufweichung des Antisemitismus- Begriffs anstoßen, um Arndt in Schutz zu nehmen, um BLOß keine Parallele zur Shoa herstellen zu müssen, sich dann aber am 9. November vor dem jüdischen Gebetshaus hinstellen und betroffen Hundeaugen machen und fein Gedichte vorlesen? Wer ist da der Heuchler??
PS. Gleichnisse aus dem Alten Testament würde ich sowieso mit Vorsicht genießen, sonst sind wir hier bald wieder bei "Auge um Auge, Zahn um Zahn" – Da halt ich es mit Ghandi, der gesagt hat: "An eye for an eye makes the world blind"
Es ist mir schleierhaft, was daran verwerflich sein soll, einen Vortrag zu jemandem, der sich immer als Christ verstanden hat, mit einem christlichen Liedtext abzuschließen.
Wenn wir schon beim Thema Bedenklichkeit sind: Ich finde es bedenklich, dass euch während eures Vortrages gezeigt wurde, dass ihr wissenschaftlich unseriös arbeitet. Belege mir bitte (wortwörtlich) dass deine Vorwürfe gegenüber Dr. Garbe stimmen. Und belege mir ebenfalls, dass ihr euch umfangreich DIREKT mit Arndts Schriften befasst habt. Eure sieben Zitate mögen für eure Zwecke Argumentation halbwegs passen. Eine umfangreiche Beschäftigung mit dem Werk zeigen sie nicht. Desweiteren ist mindestens ein Zitat für eure Zwecke auch noch falsch ausgewählt, um Arndts Antisemitismus zu belegen, genau genommen das dritte im Abschnitt "Arndt und der Antisemitismus". Arndt ruft "diese Juden" dazu auf, sich vorzusehen, weil er die Möglichkeit sieht (denn das drückt der Konjunktiv "könnte" aus), dass "deutsche Bauern" gewalttätig werden könnten. Er fürchtet, dass die "armen in Flecken und Dörfern lebenden Glaubensgenossen" Opfer von Übergriffen werden könnten. In diesem Zitat ruft er nicht im Geringsten zu Gewalt auf. Der wiederholte Mangel an Qualität bei euren Beiträgen führt dazu, dass ich euren Ausführungen in Bezug auf Arndt keinen Glauben schenken kann, da ich nicht sicher sein kann, dass ihr dort nicht ebenso schlecht gearbeitet habt. Ich möchte betonen, dass ich damit nicht eure menschlichen, sondern lediglich eure fachliche Qualität in Frage stelle.
Diese Art "Drucksache/Zeitung" nennt sich übrigens "Wortmeldungen zu Ernst Moritz Arndt" ist jedem nur zu empfehlen der sich über Arndt informieren möchte. Es sind Aufsätze von Karl-Ewald Tietz, Reinhard Bach, Reinhard Staats, Irmfried Garbe und Dirk Alvermann enthalten die Arndt keineswegs beschönigen sondern einen Gesamteindruck Arndts vermitteln wollen.
Es wäre doch eigentlich nur fair, im Sinne der Initiative, wenn sie diese "Drucksache" auf Ihrer Seite veröffentlichen würde. Denn Ihr wollt über Arndt informieren, oder?
Äh, was hat das jetzt schon wieder mit der Roten Hilfe zu tun? Wer fragt dich denn, in welchem Schützenverein du deine Freizeit verbringst?
Öffentlich forderst du sicherlich eine "offene, sachliche Debatte", anonym bedienst du dich dann wieder dem Werkzeug der Diffamierung. Was nützt das der Debatte um Arndt?
Der Verfassungsschutz beobachtet übrigens so einiges, u.a. auch die Partei der Linken oder evangelikale Freikirchen – vllt. schmeckt das ja dem einen oder anderen in der ESG auch nicht – so what?
Sonst noch was?
Das kann und werde ich Dir gern erklären selbsternannter Rächer.
Ich lese hier immer wieder Vorwürfe Pro Arndtler seien rechts, neurechts oder stehen Rechtsextremen nahe…
Da finde ich es dann umso interessanter wenn sich rausstellt, dass der Sprecher der Initiative Uni ohne Arndt gleichzeitig Sprecher einer linksextremistischen Vereinigung ist. Ich steh nämlich nicht so auf Extremismus. Egal welcher Art. Und ich bediene mich hier sicher nicht anonym einem Werkzeug. Wir können uns gern mal treffen und das sachlich besprechen. Gleichwohl erkenne ich keine Diffamierung wenn ich höflich nachfrage ob ein bestimmter Sachverhalt zutreffend ist.
Offenbar scheinst Du hier kurz vor der Urabstimmung das bisherige Niveau noch einmal in ältere Webmoritz-Zeiten zurückkurbeln zu wollen, wo statt sachlicher Argumente, polemisch-platte Angriffe auf einzelne VertreterInnen der Initiative liefen. 🙁
Naja, mit solchen Anfeindungen, die wir zur Genüge kennen, hat die Initiative mittlerweile zu leben gelernt. Wir wollen einen sachlichen und auf wissenschaftlicher Basis geführten Diskurs, dafür haben wir uns von Beginn an eingesetzt. Es wäre schade, wenn jetzt hier wieder von einzelnen ein Niveau-Limbo initiiert würde.
Die Texte der "Wortmeldungen" beinhalten, wenn ich das richtig überblicke (habe die Zeitung erst heute Mittag erhalten und aus Zeitgründen nur kurz überflogen), wohl lediglich die Reden einiger (nämlich nur der dezidiert Pro-Arndt-) Kommissionsmitglieder während der Anhörungsveranstaltung. Selbige Reden sind übrigens als Audio-Datei auf dem Webmoritz schon vor einiger Zeit verlinkt worden. – Also wirklich Neues scheinen diese Wortmeldungen somit nicht zu beinhalten. – Es ist natürlich sehr erfreulich, daß sich Herr Garbe et al., wenn auch recht spät, mit einer solchen Publikation an die Studierendenschaft wenden. Jeder sachliche Beitrag zu der entscheidenden Frage, aus welchen Gründen ein völkischer Nationalist wie Arndt im Jahre 2010 Vorbild für eine Universität und ihe Studierenden sein soll, tut meiner Meinung nach dieser Universität gut.
Im Uni-Laden und in der Stadtinformation gibt es übrigens seit Dienstag auch die Zeitung zur Urabstimmung mit Beiträgen von Uni ohne Arndt und der Pro-Arndt AG.
"Es wäre doch eigentlich nur fair, im Sinne der Initiative, wenn sie diese "Drucksache" auf Ihrer Seite veröffentlichen würde. Denn Ihr wollt über Arndt informieren, oder?"
Die Arndt AG ist schon in Kontakt mit u.a. Dr. Garbe getreten und bemüht sich die "Wortmeldungen zu Ernst Moritz Arndt" auf ihrer Präsenz einzubinden.
"Die Pro-Arndt-Publikation fällt bereits auf den ersten Blick mit deutlich weniger Text, mehr Bildern und einer insgesamt etwas luftigeren Gestaltung auf. Ob diese Verkürzung der Übersichtlichkeit für den Leser entgegenkommt oder die Konsequenz aus einer weniger umfangreichen Argumentation ist, müssen die Leser des Blattes selbst entscheiden."
Gewiss sollte das der Leser selbst für sich entscheiden können.
Dennoch möchte ich mich dazu äußern. Es ging mir bzw. der Inititaive vorrangig darum, einen klar gegliederten Überblick mit wesentlichen Hauptargumenten und Zitaten zu präsentieren.
Er sollte so gestaltet sein, dass man in der Mensa problemlos beim essen die wesentlichen Argumente und Belege unserer Argumente sofort lesen kann bzw. ins Auge stechen.
Dass heißt, uns ging es um ersteres (Übersichtlichkeit für den Leser). Des weiteren sollte unsere Zeitung sowohl inhaltlich klar und straff gegliedert und ansprechend zugleich sein. Eben so mehr im Stil der "GeoEpoche". Inwiefern uns das gelungen ist, kann und muss der Leser selbst entscheiden.
Insgesamt hätten wir noch wesentlich mehr schreiben können.
Gerade was Arndts Engagement in Sachen Bauernbefreiung, Meinungs- und Pressefreiheit, Religion (v.a. auch des Christentums), seine Vorstellung vom Staat (wenn man Arndts Schriften liest, die sich mit möglichen deutschen Verfassungen auseinander setzen, so kommt man zu dem Schluss, dass Arndts Staatsvorstellung eines "künftigen Teutschlands" (in Pro Populo Germanico "Deutschlands") eine Symbiose aus den positiven Aspekten der konstitutionellen Monarchien Frankreichs, Großbritanniens und Schwedens (und Schweden war damals bereits eine fortschrittliche konstitutionelle Monarchie) darstellt.
Deswegen hat Arndt sich ja auch 1812-1814 dem mit Abstand reaktionärsten Regime unter den absultistischen Monarchien, nämlich dem russischen Zarismus, angedient. 😉
Fakt ist: Arndt war zeitlebens ein entschiedener Gegner republikanischer Ideen und wollte in Deutschland (siehe Arndts Rolle in der Paulskirchenversammlung) keine Republik, sondern eine Monarchie auf Grundlage eines Ständestaates.
Als der preußische König Wilhelm IV. die ihm u.a. von Arndt (sog. "Kaiserdeputation, bestehend aus 32 Abgeordneten) angetragene "Bürgerkrone" nicht annehmen wollte, hat Arndt sich 4 Wochen später resigniert aus dem Paulskirchenparlament und von der bürgerlichen Bewegung verabschiedet. – Eine echte bürgerliche Revolution mit einer bürgerlich-parlamentarischen Demokratie wollte Arndt sowieso nie. Diese wurde auch erst am 9. November 1918 durch die sozialistische Revolution von ArbeiterInnen und Soldaten in Deutschland erkämpft.
Den Aspekt des Einsatzes Arndts für die Einheit Deutschlands haben wir außen vor gelassen. Nicht, weil er unwichtig ist, sondern weil eine entsprechend seriöse Auseinandersetzung mit dem Einheitsgedanken Arndts den Rahmen dieser Schrift gesprengt hätte. Schließlich muss man sich bei Arndts Einheitsbestrebung zwangsläufig mit seinem völkischen Nationalismus auseinander setzen und dann wiederum entsprechend abwägen, was an Arndts Einheitsbestrebung lobenswert ist, und was alles andere als löblich ist. Die genaue und tiefgründige Einordnung in den historischen Kontext hätte ebenso erfolgen müssen. All dies hätte wie gesagt den Rahmen entweder bei weitem gesprengt oder die Zeitung wäre um einiges unübersichtlicher bzw. gestalterisch langweiliger geworden.
Auch zu Arndts Lyrik hätten wir noch mehr schreiben und vor allem viel tiefgründiger auf seine Verschiedenartigkeit seiner Gedichte eingehen können. Oder aber auf seine Kirchenlieder (das "Friedensgebet" möchte ich an dieser Stelle mal hervor heben).
Die Rezeption Arndts durch frühe Liberale, konservative und linke Demokraten hätten wir ebenfalls noch behandeln können.
Oder all jene Werke, in denen Arndt heute noch nachwirkt (Fallersleben hat sich mit seinem "Lied der Deutschen" nachweislich von Arndt inspirieren lassen, er war übrigens genau so wie Heine ein Student Arndts, und auch Heine hatte Arndt lange Zeit geschätzt – was die wenigsten wissen).
Also die Liste dessen, worüber wir alles hätten schreiben können ist immens lang. Nur wollten wir den Leser nicht mit Text überfrachten, sondern ihm einen kurzen, aber aussagekräftigen Eindruck in sein Lebenswerk vermitteln und gleichzeitig aufgrund dessen für Arndt als Patron plädieren.
Noch etwas:
Hinsichtlich der Punkte, die sich direkt mit Arndts Werk befassen, haben beide AGs in etwa genau so viel Text geschrieben. Schließlich ist die Initiative "Uni-ohne-Arndt" noch auf die Namensverleihung 1933, und 1954, die Geschichte der Namensdebatte, auf diverse Privatpersonen, die gegen Arndt sind, auf "Populäre Irrtümer" (von denen einige eigentlich gar keine "Irrtümer" sind, aber darüber lässt sich trefflich streiten) und auf "Die Moralische Entscheidung" (eine Art Einleitung in ihre Argumentation) eingegangen.
Wir haben uns in unserem Text fast ausschließlich auf Arndt selbst beschränkt, d.h. ausschließlich auf den Kern der Diskussion. Wissenschaftler haben wir nicht wortwörtlich zitiert (bis auf Herr Dr. Garbe und auch da nur in Auszügen), sondern sinngemäß (also mit Fußnotenverweis) und viel mehr Wert auf direkte Zitierung Arndts gelegt.
Garbe will mit seiner Zeitung informieren, unabhängig? Wieso tauchen dann nicht Inachin, Stamm- Kuhlmann, Eichterkamp in seinem Blättchen auf?
Verlogene Geschichte! Und würde es nicht ein paar ehrlich Köpfe in der ESG geben, hätte Garbe da gestern auch allein sein Geschwafel durchgezogen und Arndt über den grünen Klee gelobt, damit seine Schäfchen auch fein bei der Urabstimmung gegen die Namensablegung stimmen. So ist ja wenigstens noch contra gekommen – was den meisten natürlich nicht gepasst hat. In solchen Momenten wie gestern, wenn die verbohrt- senilen alten Herren aufstehen und auf die Tränendrüse drücken, was denn "mit UNS DEUTSCHEN nach dem 2. Weltkrieg gemacht wurde" und aufwendig ausgearbeitete Argumentationsstrukturen als "Märchenstunde" vom Tisch wischen, schäme ich mich, als Deutscher geboren zu sein!
Wie sagtest du selbst doch ein paar Postings weiter oben:
"Wie beschränkt kann man denn sein. In einer Diskussion vertritt immer eine Seite ihre Argumente, die Gegenseite dann eben die Gegenargumente."
Es wäre auch sehr verwunderlich gewesen.
Was willst du damit jetzt sagen?
Eine Diskussion zeichnet sich als solche vor allem dadurch aus, das Thesen und Positionen belegt werden und eine gewisse Diskussionsethik herrscht. Das war beim Galle-spuckenden Herrn Wächter nicht der Fall. Wenn dann auch noch faschistische Wortergreifung betrieben wird… naja, mir tut die ESG leid, dass der Abend so fürn A*** war!
Herr Dr. Garbe hat definitiv nicht geschwafelt. Und die Diskussion im Anschluss hat eindeutig bewiesen, dass ihr in vielerlei Hinsicht komplett falsch gelegen habt.
Gerade eure Auffassung, wie es zur Namensgebung 1954 kam, ist ziemlich realitätsfern. Herr Dr. Alvermann hat in diesem Zusammenhang auf seinen Text zu den Namensgebungen von 1933 und 1954 hingewiesen. Und in diesem steht u.a. drin, dass es 1954 eine Studentenvollversammlung gab, in der die Mehrheit für eine Wiederverwendung des Namens EMA war. Des weiteren wurde der Name zwischen 1945 und 1954 offliziell nie abgelegt, sondern lediglich nicht verwendet.
Das ist ein deutlicher Unterschied.
Dann wurde von euch behauptet, Arndt hätte etwas gegen getaufte Juden gehabt. Auch das wurde anhand von Zitaten widerlegt. (In "Wortmeldungen zu Ernst Moritz Arndt").
Auf die falsche Bewertung des Napoleonischen Russlandfeldzuges hatte Herr Wächter hingewiesen. Von Jan wurde Napoleon so dargestellt, als wenn er der Heilsbringer der Deutschen gewesen sei, weil er ja Menschen und Bürgerrechte nach Deutschland brachte.
Nach der Argumentation könnte man übrigens auch Bush als Heilsbringer der Iraker betrachten, schließlich befreite er ja die Iraker von ihrer Unterdrückung (nur mal der Vergleich, um die Absurdität dieser Argumentation zu verdeutlichen).
Das Argument war doch, daß Napoleon bürgerlich-republikanische Ideen und Rechte nach Deutschland gebracht hat (z.B. Code Civil), die kein absolutistisches System dort von sich aus gewährt hätte. Daher wurde die französische Armee beim Einmarsch in die Rheinlande auch – zu Recht! – bejubelt als Befreier von der feudalen Knute der Vergangenheit.
Außerdem sollte vielleicht die (in Deutschland ja generell bei Kriegen mit deutscher Beteiligung gerne abgebügelte) Frage gestellt werden, wer denn da wen überfallen hat. Frankreich hat nicht die deutschen Monarchien angegriffen, sondern Frankreichs Nachbarn haben gegen das republikanische Frankreich 5 (fünf!) Interventionskriege durchgeführt, um die bürgerliche Revolution im eigenen Blut zu ersaufen. Ich kann mich als Demokrat in keinster Weise mit absolutistischen Staaten wie das damalige Preußen, Rußland oder Österreich identifizieren, wohl aber mit einem (damals revolutionären) bürgerlichen Staat wie das damalige Frankreich, wo alle StaatsbürgerInnen zumindest bürgerliche Rechte besaßen.
Und zum Rußlandfeldzug: Wenn ich vor die Wahl zwischen einem zaristischen Rußland, mit einem absolutistischen Herrscher, mittelalterlich-feudalen Verhältnissen und insb. einer besonders skrupelosen Leibeigenschaft, gestellt werde und einer bürgerlichen Republik Frankreich, dann kann ich Dir ganz klipp und klar sagen, auf wessen Seite ich da stünde.
Napoleon führte den Code Civil ein. Das ist richtig. Richtig ist aber auch, dass er unabhängige Staaten unterwarf: Preußen, Teile Schwedens usw., bzw. ließen sich unabhängige Staaten von Napoleon freiwillig (wegen den Code Civils) unterwerfen. Napoleon hat den Code Civil als Mittel für seine imperialen Zwecke missbraucht. Das wird schon alleine daran deutlich, dass Napoleon im Zuge seines Russlandfeldzuges ein Unterdrückungsregime aufbaute mit einer aggressiven Geheimpolizei, fehlender Meinungs- und Pressefreiheit (obwohl diese im Code Civil verankert waren, gab es unter Napoelon trotzdem Zensurgesetze usw.).
In Folge dieser Unterdrückung baute sich ein Hass auf "die" Franzosen auf. Denn Napoleon war nicht überall. Seine Soldaten, also die Franzosen aber schon. Daher auch der Hass auf "die" Franzosen und nicht nur auf Napoleon.
Heute ist diese Zeit, die den Grundstein für die Befreiungskriege, den Vormärz und die Mairevolution von 1848 legte nicht mehr so stark im Bewußtsein der Deutschen verankert, dennoch wurde damals nicht nur die deutsche Nation, sondern auch deren demokratische Tradition begründet und fortgeführt. Ein abschließendes Verständnis Arndts ist ohne die Beschäftigung mit dieser Epoche nur schwerlichst möglich.
Nach den Ereignissen der Französischen Revolution, dem Aufstieg Napoleons und den ersten Koalitionskriegen, war Frankreich zur vorherrschenden Kontinentalmacht geworden, während die deutschen Staaten zu Vasallen des Kaiserreichs geworden waren und unter militärischer Besatzung standen und in verschiedenen Graden vom französischen Kaiserreich abhängig waren.
Die linksrheinischen Gebiete waren direkt annektiert und zu vier Departements umfunktioniert wurden.
Mit dem Königreich Westphalen und den beiden Großherzogtümern Berg und Frankfurt gab es im Rheinbund Quasi-Satelitenstaaten, derren Herrscher durch Napoleon eingesetzt wurden.
Die übrigen Mittel- und Kleinstaaten des Rheinbundes waren zwar nominell unter ihren eigenen Fürsten unabhängig, praktisch aber Vasallen Frankreichs.
Der Rheinbund selbst diente Napoleon vor allem als Beherrschungsinstrument der ehemaligen deutschen Staaten und zur Mobilisierung derer wirtschaftlichen und militärischen Potenzen in seinem Krieg gegen England und später auch Rußland.
So wurden durch Zwangsaushebungen gleichzeitig über 120.000 Deutsche als Soldaten in die Napoleanischen Kriege gepresst, während Aushebungsflüchtige gnadenlos verfolgt wurden.
Preußen verdankte schließlich seine weitere Unabhängigkeit dem Patt zwischen den beiden letzten kontinentalen Großmächten Frankreich und Rußland mit ihrem anhaltenden Mißtrauen gegeneinander. Trotzdem befand sich das durch den Tilsiter Frieden um mehr als die Hälfte verkleinerte Königreich, in Folge der Gebietsverluste, der Lasten des Krieges samt Niederlage, der französischen Besatzung, sowie der Wirkung der napoleanischen Wirtschaftspolitik in einer mehr als katastrophalen Lage.
Der Handel kam durch die französische Kontinentalsperre und die französischen Satellitenstaaten in weiten Teilen zum erliegen und auch das Gewerbe wurde dadurch hart getroffen. So wurde die einst bedeutende Berliner Seidenindustrie komplett ruiniert. Hinzu kamen horrende bis utopische Reparationszahlungen die an Frankreich.
Bis 1808 standen alleine in Preußen über 150.000 französische Soldaten als Besatzungsmacht in Deutschland, während weiterhin die wichtigsten preußischen Festungsstädte in französischer Hand blieben und Militärstraßen für französische Truppen bereitgehalten werden mussten.
Das ganze spätere Deutschland war somit zu einem fremdbeherrschten Aufzugs- und Versorgungsgebiet von und für Frankreichs Gnaden degradiert wurden und litt unter dieser auf oktroyierten Last.
Oftmals wird dagegen angeführt, dass über die französischen Truppen der Geist und die Werte der französischen Revolution und Aufklärung nach Deutschland kamen und Napoleon mit der Einführung des Code Civil den Grundstein eines modernen deutschen Rechtssystems legte.
Und nun kam der – Deutsche nach 1945 Vergleich- die Deutschen unterwarfen zwischen 1939 und 1945 mehrere europäische Völker auf brutalste Weise. Somit baute sich ein Hass gegen "die" Deutschen auf, also gegen alle Deutschen, nicht nur auf die Nazis (siehe Vgl. Hass auf "die Franzosen" und nicht nur auf Napoleon). Nichts weiter war damit gemeint.
Auf die Tatsache, dass ihr die Kernaussage, bzw. die Grundannahme Arndts, dass "Sprache ein Spiegel des Volkes" sei, überlesen habt, habe ich bereits gestern hingewiesen. Denn diese Grundannahme ist die Grundausgangslage jeglichen völkischen Nationalismuses bei Arndt.
D.h. "reine Sprache=reines Volk", das ist Arndts Formel seines völkischen Nationalismuses, das sich durch den "Volkshass" zieht. Die biologistische Komponente spielt zwar auch mit hinein, weshalb man unter diesem Gesichtspunkt Arndt bereits als frühen Rassisten sehen kann (aber nicht muss) ist aber nicht zentral.
Und mMn ist es auch für die moralische Bewertung vollkommen egal, ob Arndts Fremdenfeindlichkeit nun "ethnopluralistisch", "anthropologisch", oder "rassistisch" geprägt war, da Fremdenfeindlichkeit so oder so nicht akzeptabel ist.
Für die wissenschaftliche Richtigkeit ist die Unterscheidung, genau so wie die zwischen Antijudaismus und Antisemitismus hingegen wieder äußerst relevant.
Aufwendig ausgearbeitete Argumentationsstrukturen müssen übrigens nicht immer richtig sein.
Nein, aber die Art und Weise, wie rückständige, halbsenile Möchtegern- Historiker wie Herr Wächter aufführen, das ist natürlich absolut richtig.
Ich find es verlogen, nun auf die UoA- Gruppe einzubashen, nur weil mithilfe von Herrn Alvermann einige interessante Argumente "neu" auf den Plan getreten sind. Immerhin haben sich dort auch Leute wochenlang den A**** aufgerissen, Texte gelesen, Aufsätze geschrieben, Veranstaltungen vorbereitet uvm.
Dieses Engagement vom Tisch zu wischen ist einfach das allerletzte und bestätigt mich in meiner Annahme, dass es vielen gar nicht um Arndt an sich geht, sondern hier einfach in ein pommersches Wespennest gestochen wurde, dass man lieber hätte schlummern lassen sollen.
@ Marco: deine Verbissenheit enttäuscht mich etwas, warst du es doch, mit dem man aus dem Kreise der pro- Arndtler noch immer am besten kommunizieren konnte (was man von außen so wahrnehmen konnte)
Verbissenheit? Das was ich kritisiert habe, habe ich bisher immer kritisiert. Nämlich das eher einseitige, fast ausschließlich positiv konnotierte Franzosenbild. Neu ist nur hinzu gekommen, dass ihr tatsächlich einen wirklich markanten Punkt im Falle Arndts Fremdenfeindlichkeit übersehen habt. Und das habe ich nur angemerkt (gestern und eben auch heute). Das hat nichts mit Verbissenheit zu tun.
Kommunikation heißt nicht immer einer Meinung zu sein. Und wenn bestimmte Sachverhalte mMn falsch oder einseitig dargestellt werden, dann sage bzw. schreibe ich das auch.
Und ich war von Jans Ausführungen gestern nicht wirklich begeistert (abgesehen von den guten Formulierungen). Und ich habe Jan auch gestern persönlich gesagt, dass er mMn oftmals zu oberflächlich war. Ich habe einfach viel zu viele Punkte gefunden, bei denen ich ihm hätte widersprechen können.
Und das ist nun einmal in einer Diskussion so.
Das ist auch kein "einbashen" auf die UoA-Gruppe. Ich gehöre nicht zu denen, die auf jemanden "einprügeln" (um es mal anders zu formulieren), nur weil sie eine andere Meinung haben.
1. Sie tauchen nicht auf, weil sie bei der öffentlichen Vorträgen entweder keinen Vortrag gehalten haben oder ihre Vorträge nicht zum Abdruck freigegeben haben. Wegen Fehlen dieser Autoren die Veröffentlichung als verlogen zu bezeichnen ist eine Beleidigung.
2. Die ESG als "Garbes Schäfchen" zu bezeichnen ist eine Frechheit. Die ESG ist niemandes "Schäfchen", sondern selbstständige, erwachsene Menschen, auch hier wird beleidigt.
3. "würde es nicht ein paar ehrliche Köpfe in der ESG geben, hätte Garbe da gestern auch allein sein Geschwafel durchgezogen und Arndt über den grünen Klee gelobt, damit seine Schäfchen auch fein bei der Urabstimmung gegen die Namensablegung stimmen." Hier werden alle, die Herrn Garbes Meinung sind, als unehrlich diffamiert. Das fügt sich jedoch ganz in den beleidigenden Ton des gesamten Beitrags. Ich bin sehr für eine sachliche Auseinandersetzung, bitte jedoch darum, Beiträge, die derart beleidigend sind, zu löschen. Man kann inhaltlich Kritik üben, aber nicht beleidigen. Nur weil man anonym agiert, heißt das nicht, dass man sich alles erlauben darf.
Ach, na dann belege deine Behauptung doch mal, du würdest hier immer wieder Vorwürfe dieser Art lesen – und weitergehend, schärfe deinen Blick dafür, von wem diese Behauptungen ausgehen. In einem Blog wie diesen kann sich jeder in jeder Art äußern. D.h. noch lange nicht, dass diese Behauptungen mit der Meinung der UoA- Gruppe konform gehen.
Außerdem würd ich dir empfehlen, die VS- Berichte genauer zu lesen. Die Rote Hilfe wird dort nur in der Nähe linksextremer Organisationen verortet bzw. werden Kontakte beobachtet.
Jan Steyer ist zudem nicht Sprecher der Initiative! Einfach mal genauer informieren, bevor hier falsche Dinge als Tatsache dargestellt werden.
Wer gerade Sprecher der Initiative ist schein ne spannende Frage. S. Jabbusch ist es jedenfalls nicht mehr wie ich mitbekam. Aber hat Jan Steyer nicht gestern Abend und auch den Abend davor im Hauptgebäude für die Initiative gesprochen?
Also stimmt es, dass Herr Jan Steyer, der für die Initiative bereits mehrfach sprach, Mitglied der Roten Hilfe Greifswald ist? Welch auch vom Verfassungsschutz beobachtet wurde.
"Außerdem würd ich dir empfehlen, die VS- Berichte genauer zu lesen. Die Rote Hilfe wird dort nur in der Nähe linksextremer Organisationen verortet bzw. werden Kontakte beobachtet."
Nö, das ist so nicht richtig. Die rote Hilfe wird immer wieder in den verschiedenen VS-Berichten implizit oder auch explizit, aber sehr wohl eindeutig als linksextremistisch bezeichnet.
So werden z.B. im VS-Bericht 2009 des Bundes nicht nur darauf verwiesen, dass die Rote Hilfe von Linksextremisten unterschiedlicher ideologisch-politischer Ausrichtung getragen wird – es werden auch explizit die Mitglieder der Roten Hilfe als Mitglieder linksextremistischer Parteien und Gruppierungen bezeichnet.
Gruß, Klaus
Warum fragst du ihn das nicht selbst, ich kann darüber keine Auskunft geben – und will es auch gar nicht, weil es weder mit der Arndt- Debatte, noch mit der bevorstehenden Urabstimmung zu tun hat, sondern die Frage wieder mal nur zur Diffamierung engagierter Menschen dienen soll. Deine Behauptung hast du desweiteren nicht belegt, weshalb ich davon ausgehe, dass auch diese nur dem zuspammen der Debatte dienen sollte.
Meld dich doch nochmal, wenn du wieder als Diskussionspartner ernstgenommen werden kannst, ja?!
Hier bin ich schon :). Achte bei Deinen Kommentaren bitte auf die Regeln der Höflichkeit.
Hab da was für dich rausgesucht. Hatte übrigens auch nicht Dich gefragt, Du hast dich nur berufen gefühlt darauf einzugehen. Das Dokument, eine Stellungnahme der Roten Hilfe Greifswald ans STUPA, liegt hier auf dem Webmoritz und endet mit den Worten:
In diesem Sinne rufen wir alle bildungspolitisch aktiven linken Studentinnen und Studenten auf, in
die Rote Hilfe einzutreten!
Solidarität ist eine Waffe!
Mit solidarischen Grüßen
Jan Steyer
http://www.webmoritz.de/wp-content/uploads/2009/1…
Na siehste, wenn die Belege so offen rumliegen, wieso sparst du dir die provokante Fragerei nicht komplett? Oder klär das doch mit Jan Steyer persönlich, oder fehlt dir dazu der Anstand und der Mut.
Zudem meinte ich Belege dafür, dass Leute aus der UoA- Gruppe (vllt auch mal jemand anderes als Herr Jabbusch) behauptet haben, Arndt- Befürworter wären rechts, neurechts o.ä.
Bis jetzt haltlos…
wenn jemand Müll erzählt, den er sich womöglich aus Landser- Heften oder sonstwo abgeschrieben hat, von wissenschaftlichen Historikern nur noch ausgelacht wird (ja, ich rede von Herrn Wächter) und dann sich aufplustert und behauptet, die Argumentationsstränge von Herrn Steyer seien Märchen gewesen, kann man diesen Menschen dann noch ernst nehmen. ähm—- nein!
Du vllt nicht, aber ich erinnere da mal an Schlagworte wie "Kulturbolschewisten", "Linksextreme", "gelangweilte Studenten" oder gestern eben ganz aktuell "Märchenstunde", "Profilierungssucht" etc.
Ich finde es schade, dass sich da auch die pro- Arndt- Seite nicht mal bemüht, dieses Hass- Gerede auszubremsen. Hobbyhistoriker wie Herr Wächter, die ihre Quellen wahrscheinlich zum größten Teil im rechtsextremen Arndt- Verlag bestellen, können sich da auskotzen, von denen, die sich sonst immer eine sachliche Debatte wünschen, kommt dann aber nicht mal ein Zeichen, dass man sich damit nicht abfindet. Bitter!
Richtig ist, dass Herr Wächter mit seinen Worten durchaus provoziert hat. Viel eher mit dem Wort "Märchenstunde".
Aber unabhängig davon, wie jemand etwas sagt, sollte man ihm trotzdem zuhören und ihn trotzdem versuchen zu verstehen. Die Art und Weise von ihm fand ich persönlich auch nicht gerade besonders freundlich – wie gesagt, sehr emotional und erregt.
Über den Sinn dieses Vergleiches kann man sich gerne streiten. Persönlich weiß ich nicht, inwiefern der Vergleich wirklich so glücklich ist, schließlich sind beide Geschichten (also die des Russlandfeldzuges Napoleons und die des zweiten Weltkrieges) wesentlich komplexer und komplizierter.
Wenn man diesen Vergleich aber schon macht, dann sollte man ihn in Gänze ausführen, um eben entsprechende Missverständnisse zu vermeiden.
Im Übrigens würde ich an deiner Stelle, so sehr du dich über diesen Satz auch aufregst, diesen Menschen nicht beleidigen. (Weil mMn so etwas genau so wenig konstruktiv ist, wie provozierende Worte wie "Märchenstunde" – und von der Methode "So wie du mir, so ich dir halte ich nichts).
Aber mit den Worten "Was hat man denn uns Deutschen nach 1945 angetan." wollte er nicht darauf hinaus, den zweiten Weltkrieg oder das NS-Regime schön zu reden, sondern viel mehr darauf hinaus, dass die Vertreibung/ Umsiedlung, die nach dem zweiten Weltkrieg stattfand, nicht alleine daraus resultierte, dass das NS-Regime verheerende Verbrechen beging, sondern dass man allen Deutschen diese Verbrechen anlastete und als eine Art "Rache" eben die Deutschen aus den Ostgebieten und Sudeten vertrieben habe. D.h. dass die Ursache dieses Verfahrens nach 1945 ebenfalls Hass auf die Deutschen war, den man nachvollziehen kann, genau so, wie im Umkehrschluss der Hass auf die Franzosen in Folge der Napoleonischen Unterdrückung nachvollziehbar ist.
Daher habe ich diesen Satz jetzt auch nicht überbewertet. Zumal er wie gesagt in einer vollkommen erregten Situation formuliert wurde. Weder du noch ich, wohl kaum einer, wird, wenn er sich über etwas maßlos aufregt, immer die besten Formulierungen finden. Wohl eher aufgepeitschte, emotionale und es werden Dinge gesagt, die leicht missverstanden werden können.
Ein Kommentar von Eurem damaligen Sprecher :
"…
Ich (persönlich!) habe lediglich festgestellt, dass die rechten immer noch nicht akzeptieren wollen, dass die Mehrheit der Studenten sich gegen Arndt ausgesprochen hat. Die Vollversammlungsbeschlüsse 2007, 2008 und 2009 werden weiterhin ignoriert. Das ist bei konserativen Studenten (insbesondere RCDS – guck Dir die StuPa-Protokolle an) nun mal häufiger…"
Im Gastbeitrag zur Arndt Debatte zu finden 🙂
kurz nachgehakt: Wenn jemand wider besseren Wissens falsche Tatsachen behauptet und falsche Zusammenhänge bemüht so ist die Bezeichnung "Märchenstunde" eine wahre Behauptung…
Ja und? Wo steht da jetzt explizit: "(Alle) Arndt- Befürworter sind rechts, neurechts o.ä." ??
Dass Arndt weiterhin von rechtsextremer Seite instrumentalisiert wird ist ja wohl nicht zu leugnen (siehe z.b. faschistische Zeitschrift "zuerst" Ausgabe Dezember 2009) – damit ist aber nicht bewiesen, dass jemand von UoA gesagt hätte, Arndt- Befürworter wären prinzipiell rechtsextrem.
Nochmal versuchen?
Entschuldigt bitte meine Direktheit. Löscht wenn es OT erscheint.
Bist Du lieber ret_marut zufällig Jan Steyer?
Jeder hat doch bei der ESG erfahren das das "Zurechtbiegen von Geschichte" auch ganz gut auf die Initiative zutrifft. Bezogen auf die Argumente von Herrn Alvermann und der Geschichte um die Namensgebung.
Wie gesagt, das Bundesamt für Verfassungsschutz bezeichnet auch die Partei "Die Linke" als linksextrem….
Dass im VS- Bericht auch Burschenschaften wie Markomannia und Rugia auftauchen, wird komischerweise im webmoritz nicht so häufig aufs Brot geschmiert… woran das wohl liegen mag???
nee lass mal 🙂 Es wäre egal was ich bringe. Du würdest nie darauf eingehen und immer wieder schnell das bereits Gesagte abspulen. Scheint abgesprochene Taktik zu sein 😉
Sag mal bist du verliebt oder was?
Ständig hängst du dich an der Person Jan Steyer auf… ES GEHT UM ERNST MORITZ ARNDT. Vielleicht geht das auch endlich mal in deinen Kopf rein
Falls das mit den polemisch platten Angrffen gegen Vertreter die Initiative an mich gehen sollte schreib bitte noch wo Du einen solchen gesehen hast.
Des weiteren hast Du die Zeitung bereits gestern Abend erhalten. In der ESG wurden genügend verteilt.
Das ist keine Taktik, das ist total normales Hinterfragen. Du stellst eine Behauptung auf ("UoA bezeichnet alle Arndt- Befürworter als rechts, neurechts bla bla") und belegst diese dann nicht. Tut mir ja leid, dir sagen zu müssen, dass auch dein letzter "Beleg" nicht wirklich greift. Da steht "Viele Arndt Befürworterkommen aus der rechtsextremen Szene…oder es sind eben alte Leute…" Daran ist nichts auszusetzen. Guck dir altermedia an, kauf dir das Magazin "zuerst", frag in den rechts-nahen Burschenschaften nach – alles Arndt- Kumpels.
Damit ist aber noch lang nicht gesagt, dass alle Befürworter des bisherigen Uni- Namens rechts sind….
Ja ich bin verliebt. Verliebt in ein freies Land freier Menschen. Ohne irgendeinen Einfluss recht- oder linksextremer Positionen. Hier wird oft vor rechten Strukturen gewarnt. Und gottseidank auch vor linken. Ich möchte mich lediglich informieren. Sachlich und neutral. Und eine Verflechtung linksextremistischer Vereinigungen mit der Initiative halte ich zumindest für erwähnenswert. Bevor ich allerdings solche Unterstellungen anstelle frage ich lieber ob es an dem auch wirklich ist.
Ad eins: Die Rote Hilfe wird nicht als linksextrem, sondern als linksextremistisch eingestuft.
Ad zwei: Doch, das wurde uns – woran das wohl liegen mag??? – hier beim Webmoritz schon des öfteren aufs Brot geschmiert. Wir Markomannen sind diesbezüglich aber befundfrei und für andere Burschenschaften im Sinne der Deutschen Burschenschaft sind mir über eine sorgenvolle Beobachtung im Einzelfall hinaus keine wesentlichen Nennungen bekannt.
Gruß, Klaus
Befundfrei? Na ich erinnere mal an die Forderung Deiner Verbindung, Österreich wieder an das Großdeutsche Reich anzuschließen. Hilf mir auf die Sprünge, auf welchem Burschenschaftstag war das nochmal?
Damit hatten sich die Markomannen plötzlich in den Charts der als extremistisch eingestuften Studentenverbindungen ziemlich schnell nach oben katapultiert.
Sei's drum, es geht hier um den Uni- Namen, nicht um das Bundesamt für Verfassungsschutz (die ja – das ist bekannt – selbst nicht die saubersten sind), nicht um Jan Steyter, nicht um die Kommunistische Plattform der Linken, nicht um Allmachtsfantasien verquerer Burschis. OK?!
Der Verfassungsschutz kennt nur die Kategorie "extremistisch", nicht "extrem". Das hat mit dem zugrundeliegenden seit 1973 benutzten Konstrukt der bundesdeutschen Extremismustheorie zu tun. Letztere ist mittlerweile in der Wissenschaft derart umstritten (weil völlig unsinnige Grundvoraussetzungen bedingend), daß sich dort in den letzten Jahren zunehmend die Theorie der Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit durchsetzt. Im Gegensatz zur Extremismustheorie, die von einer demokratischen Mitte und bösen Rändern ausgeht, wird hierbei von klassischen Diskriminierungskategorien ausgegangen, die in gesellschaftlichen Gruppen untersucht werden. Naja, für einen ersten Einstieg einfach mal unter http://de.wikipedia.org/wiki/Gruppenbezogene_Mens… nachschlagen.
Eine Überwachung des VS sagt übrigens noch nicht viel aus, weil die Beobachtung ja nicht automatisch läuft, sondern konkreten (partei)politischen Rahmenbedingungen unterliegt. Daher weichen die Objekte der Überwachung der einzelnen Verfassungsschutzbehörden (siehe deren öffentliche VS-Berichte) auch von Behörde zu Behörde ab.
Im nicht gerade linksliberal verschrieenen Bayern hatte der VS vor einigen Jahren aufgrund öffentlicher Empörung (erinnert sei an den rassistischen Überfall auf einen Griechen) übrigens die Danuben, eure BG-Brüder, überwacht – die sprichwörtlichen Einzelfälle halt.
Diese Aussage lässt allerdings keinen "Rest" …
"Viele Arndt-Befürworter kommen nun mal aus der Rechtsextreme / Deutsch-nationalen / und nationalen Szene. Oder es sind eben alte Leute, die nur aus "deutscher Tradition" am Namen festhalten…"
Ihr bezeichnet es gern als faschistoide Wortergreifungsstrategie 🙂
Mit Verlaub: Schwachsinn! Als Wortergreifung bezeichnet man z.B. die Verdrehung historischer Fakten, Aushöhlung von Begrifflichkeiten, Relativierung gesellschaftlich- politischer Gefahren im Rahmen öffentlicher Veranstaltungen u.ä.
Übrigens: da steht "VIELE Arndt- Befürworter…" nicht "Alle Arndt- Befürworter…" Aber ich merke, du bist da resistent und beharrst auf deiner falschen Behauptung. Weiterhin viel Spaß damit!
Auch durch ständige Wiederholung gewinnt ein unrichtiger Sachverhalt nicht mehr Wahrheit…
*play*
Ach du liebe Zeit….. verliebt in ein freies Land. Dann bin ich verliebt in Vanille- Eis mit Erdnussbutter. Egal.
Sehr löblich, dass du extreme Positionen verurteiltst, aber dann hinterfrage doch bitte auch die Solidarität rechtsextremer Akteure mit Arndt und der Namenserhaltung!
Erklär mir bitte den Zusammenhang zu Landser Heften?
Steht alles was Dir nicht passt in Landser Heften?
Und wo kann man diese kaufen, bzw was steht da noch drin? Ich kenne sowas nicht.
Du kennst sowas nicht?
Geschichtsrevisionismus at its best. Verborhte Wehrmachts- oder SS- Opis schreiben romantisierte Kriegsgeschichten, bei denen die Deutschen natürlich am besten da stehen. Würde mich nicht wundern, wenn Herr Wächter da auch gern ma nen Beitrag leistet. Geschenkt. Fakt ist, dass eben jener Herr Wächter sich gestern selbst demaskiert hat, u.a. mit seinen Äußerungen zum "Schandvertrag von Versaille" und dem Rumgeheule, wie übel es den armen Deutschen nach der Befreiung durch die Alliierten 1945 ergangen wäre. Auch wieder Geschichtsrevisionismus at its best….
Es ist nicht das erste mal, dass Herr Wächter in dieser Form über die Stränge schlägt. Sehr ehrhaft von dir, dass du ihn noch in Schutz nehmen möchtest und es auf die emotional aufgeheizte Situation zurückführst – da kann ich teilweise zustimmen. Jedoch hat sich Joachim Wächter in vergangener Zeit nicht dadurch ausgezeichnet, qualifizierte Beiträge nach wissenschaftlichen Standards zu liefern und damit die Debatte zu bereichern – im Gegenteil, er hat wirklich Geschichtswissenschaftler wie Herrn Stamm- Kuhlmann angegriffen, ohne Sinn und Verstand. Er möchte gern Historiker sein, ist es aber nicht, vllt kann er das nicht verdauen. Aber was solls, ich rede über einen armen alten Mann, der wahrscheinlich eh nicht webmoritz liest. Aber auch die anderen sollen wissen, mit wem sie es da zu tun hatten.
Nebenbei ist mit noch immer nebulös, was das alles mit dem Uni- Namen zu tun hat. Plötzlich sind wir bei den Sudeten gelandet (versteh dich schon, Marco)….
Wir haben ja nun bereits oft genug darüber diskutiert.
Und festgestellt, dass wir diesbezüglich unterschiedliche Auffassungen haben.
Aber der Russlandfeldzug war kein revolutionärer Akt.
Und letztendlich bestreitet niemand, dass Frankreich zunächst als Befreier gefeiert wurde.
Aber was nützt einem der Code Civil, wenn er unterwandert bzw. gebrochen wird?
Was nützen mir Menschen- und Bürgerrechte, wenn sie von Napoleon nicht eingehalten werden?
Aber wie gesagt, wir haben da ja unterschiedliche Auffassungen. Dir wäre es halt lieber, dass Napoleon den Russlandfeldzug gewonnen und dann womöglich weiter nach China gezogen wäre, ich hingegen habe kein Problem damit, dass Napoelon gescheitert ist. Letztlich haben sich die Deutschen ohne Napoleon die Demoktratie erkämpft. (Und die Franzosen und Tschechen, Polen, Russen etc. ebenso).
Wie gesagt, auf eine polemische Debatte gegen Personen, die von inhaltlichen Fragen abzulenken suchen, werde ich hier nicht eingehen. Bei Sachthemen können wir liebend gerne diskutieren, aber auf persönliche Angriffe gegen einzelne Mitglieder der Uni ohne Arndt Initiative, ob nun gegen Jan, Sebastian oder wen auch immer, werde ich nicht eingehen. – Vielleicht besinnst Du Dich ja doch noch mal auf die eigentliche Frage, die bei der Namensablegung zentral im Raum steht: Kann eine derart fragwürdige Person wie Ernst Moritz Arndt heute noch ein Vorbild für eine weltoffene Universität in einem bürgerlich-demokratischen Gemeinwesen sein? Worin soll sein Vorbildcharakter liegen? Wohl kaum im Antisemitismus und in seiner völkisch-nationalen Positionen, oder? Und genau das ist die Frage, zu der wir als Studierende auf der Urabstimmung kommende Woche unser Votum abgeben sollen: Ist Arndt (noch) als Namenspatron tragbar oder vielmehr eine mittlerweile unerträgliche Belastung.
Die gemeinsame Zeitung der Uni ohne Arndt und Pro-Arndt AG soll zu dieser Frage Input geben – die Entscheidung und Klärung muß aber selbständig in den Köpfen jedes und jeder einzelnen Studierenden erfolgen.
Aus meiner Sicht jedenfalls gibt es keine ernsthaften Gründe, die Arndt als Namenspatron prädestinieren, aber viele, sehr erhebliche, die ihn als Namenspatron unhaltbar werden lassen.
da isse wieder… die bekannte Taktik 😉
ich fühl mich also nicht angesprochen…
und jetzt spule einfach Dein Tonband wieder und wieder ab…
Noch eine Anmerkung:
Die fünf Koalitionskriege richteten sich gegen die Französische Republik.
Als Napoleon Machthaber war, war er Kaiser und damit war Frankreich zwar ein Verfassungsstaat, aber keine Republik, sondern eine konstitutionelle Monarchie. Der Code Civil war einer der wenigen Errungenschaften, die von der Revolution geblieben sind.
Naja, vermutlich beabsichtigte er zu provozieren. Aber mal im Ernst: Mit solcher Art Vorwürfe macht er sich doch völlig lächerlich. Er hat sich und seinen Positionen nicht wirklich geholfen.
"Und zum Rußlandfeldzug: Wenn ich vor die Wahl zwischen einem zaristischen Rußland, mit einem absolutistischen Herrscher, mittelalterlich-feudalen Verhältnissen und insb. einer besonders skrupelosen Leibeigenschaft, gestellt werde und einer bürgerlichen Republik Frankreich, dann kann ich Dir ganz klipp und klar sagen, auf wessen Seite ich da stünde."
Frankreich war zu diesem Zeitpunkt keine Republik mehr.
Aber mal ganz davon abgesehen, würde ich mich lieber dazu durchringen, gemeinsam mit Gleichgesinnten mir die Freiheit zu erkämpfen, eine Nationalversammlung zu bilden, eine eigene Gesetzgebung entwerfen, anstatt mir von jemand anderen, irgend eine Gesetzgebung aufdrücken zu lassen.
Zur Erreichung der wirtschaftlichen und militärischen Ziele war aber gerade solch eine Wertordnung äußerst hinderlich. Deutschland sollte nicht zu einem gleichberechtigten befreiten Staate nach französischen Vorbild werden, sondern zur Erreichung der Kriegsziele Napoleons sollte soviel Potenzial und Kräfte wie möglich ausgenutzt werden.
Krassestes Beispiel dieser Entwicklung war unter anderem das Königreich Württemberg, dessen Herrscher Friedrich der I. seit 1805 die Gunst der Stunde nutzte um bereits zaghaft umgesetzte liberale Reformen zurückzunehmen und ein Regime despotischer Willkür einzurichten. Gerade aus dieser Vorgeschichte rührten dann die besonders starke Beteiligung der württembergischen Bürger im Vormärz und der Mairevolution von 1848.
Auch wurde bereits vor 1789 in den deutschen Staaten über Freiheit und Gleichheit, der Anerkennung von Menschenrechten oder der Beseitigung von bäuerlichen Abhängigkeiten und über größere religiöse Toleranz gesprochen. Die französische Revolution verschärfte diese Diskussion nun deutlich, indem sie eine Stellungnahme eines jeden politischen Deutschen erzwang.
Den Reformatoren Preußens und damit Arndt, die den Grundstein der deutschen Nation formten, lag es ebenfalls an der Festigung und Überführung dieser freiheitlichen Werte in das immer noch entstehende deutsche Nationalbewußtsein, weswegen Arndt diese Grundwerte in sein Werk einfließen.
Die Verarmung des Landes durch besetzte Städte, die Lähmung des Ackerbaus, Freiheit des Handels gehemmt und dadurch der die Quelle des Erwerbs und des Wohlstandes verstopft
Politische, menschliche und materielle Belastung der besetzten Länder durch Frankreichs Kriege und die damit verbundenen Tributleistungen wurden zu einer immer größeren Belastung der Bevölkerung
Ab 1808 befeuerte das spanische Vorbild des Guerilla-Krieges, den organisierten Widerstandsgeist in Deutschland. Insbesondere, da durch die angespannte Lage des französischen Kaiserreichs die Übergriffe der Besatzungstruppen zu nahmen.
Hatte ich als Textrohling noch auf der Platte…
Erklär mir bitte den Zusammenhang zu Landser Heften?
Steht alles was Dir nicht passt in Landser Heften?
Und wo kann man diese kaufen, bzw was steht da noch drin? Ich kenne sowas nicht.
naja, sei ihm gegönnt, dass er sich mal wieder irgendwo auskotzen konnte. sonst hört ihm ja keiner mehr zu – fragt sich nur, warum.
Naja, daß eine Nation, die allein 20 Mio. SowjetbürgerInnen, 5,6 Mio PolInnen und 6 Mio. Juden und Jüdinnen Europas massakriert hat, bei den Nachbarn nicht gerade hoch im Kurs steht, dürfte ja wohl klar sein. Und daß die von Deutschland filetierten Staaten wie Polen und die CSR kein Interesse haben, erneut von deutschen 5. Kolonen unterminiert und dann in einem neuerlichen Expansions-, Raub- und Ausrottungskrieg ausgelöscht zu werden, ist auch nur zu verständlich. – Daher auch die Potsdamer Beschlüsse und die rechtlichen Regelungen zum Bevölkerungstransfer (im Tschechischen ist der Begriff odsun recht passend dafür gewählt) in Polen und der CSR.
Die Äußerungen gestern von Herrn Wächter waren lediglich altbackener Revanchismus. Mich schockt so etwas mittlerweile nicht mehr, dafür habe ich genug derartiger "Beiträge" erlebt. Es ist aber bedauerlich, daß in einer Diskussionsrunde über Arndt solch revanchistischer Müll in die Runde geworfen wird. – Was hat das mit Arndt zu tun und was hat das bitteschön mit der Frage nach einem geeigneten Uni-Patron/ einer geeigneten Uni-Patronin zu tun??!
Fazit: Der Herr Wächter hat sich in seinem erhitzten Beitrag schlicht in Rage geredet und hat aus seinem Herzen keine "Mördergrube" gemacht – entsprechend auch der revanchistische Auswurf am Ende seines Redebeitrags.
Ich habe lange überlegt aber kann deinen Kommentar nicht unkommentiert stehen lassen. Dein Wissen über den "Bevölkerungstransfer" scheinst du nur aus Lehrbüchern zu haben. Wer wie ich Verwandte hat (bzw. hatte )denen dieses Schicksal zuteil wurde der weiß das es eine Vertreibung war. Daran ist nichts schön zu reden.
Bevölkerungstransfer ist ein Euphemismus und mMn vollkommen unpassend!
Das ist nicht revanchistisch gemeint, es ist schrecklich was wir als Deutsche taten und teilweise genauso schrecklich was uns nach dem Krieg wiederfuhr. Gegen solches Tun sprach sich übrigens Arndt direkt aus.
Gruß
"So wurden durch Zwangsaushebungen gleichzeitig über 120.000 Deutsche als Soldaten in die Napoleanischen Kriege gepresst, während Aushebungsflüchtige gnadenlos verfolgt wurden." – Zwangsrekrutierungen waren in den absolutistischen Staaten Deutschlands ebenfalls an der Tagesordnung. Der wesentliche Unterschied: Die einen kämpften für einen absolutistischen Staat ohne grundlegende bürgerliche Freiheiten, die anderen für eine bürgerliche Republik und entsprechende Grundrechte. – Letztlich ein ideologisch-gesellschaftlicher Krieg zwischen der progressiven bürgerlich-republikanischen Bewegung mit dem Zentrum Frankreich und den reaktionären Fürstentümern in Deutschland, die die Historie am liebsten wieder auf die Zeit vor 1789 zurückdrehen wollten, was dann ansatzweise nach dem Sieg über das napoleonische Frankreich auch in die Tat umgesetzt wurde. Entsprechend repressiv und offen reaktionär (Karlsbader Beschlüsse etc.) war dann ja auch die Zeit von 1818-1848 in den deutschen Staaten. Arndt hat mittels seiner durch die preußische Exilregierung geförderte Pamphlete eben auch das Ancient Regime in den deutschen Staaten wieder auf den morschen Thron gehoben.
Wie gesagt: Eine bürgerliche Revolution wie in Frankreich hätte Preußen und Rußland damals ganz gut getan, wurde aber durch die dortigen reaktionären absolutistischen Monarchien aus verständlichen Gründen im Ansatz erstickt bzw. für die eigene Wiedererlangung der Macht instrumentalisiert.
Klar hat Deutschland letztlich eine Republik erhalten, nur halt 100 Jahre später, nämlich 1918. Ich finde schon, daß die Niederschlagung der französischen Herrschaft die bürgerlich-republikanische Bewegung in Deutschland von außen erwürgt hat. Erst 1848 kam es wieder zu einer neuerlichen Bewegung der deutschen Bourgeoisie, die aber – eben auch durch Leute wie Arndt – in der Paulskirche aus Angst vor der eigenen Courage erneut abgewürgt wurde (Stichwort: Kaiserdeputation), diesmal von innen heraus.
Prof. Garbe hatte eingangs seines Vortrags am Montag in der ESG auf die allgemeine Erklärung der Menschenrechte in Paris verwiesen. Eben solche unveräußerlichen Menschenrechte hat die französische Revolution mit sich gebracht – genau diese wollten die absolutistischen Staaten Europas verhindern.
Napoleon krönte sich 1804 zum Empéreur. Danach folgten der 3., 4. und 5. Interventionskrieg GEGEN Frankreich.
Fakt ist: Napoleon wollte natürlich eine Restauration, aber die wesentlichen Errungenschaften der bürgerlichen Revolution von 1789 ließen sich nicht mehr abschaffen. Insofern haben die französischen Truppen, das hatte ich anderenorts schon geschrieben, republikanische Ideen und Vorstellungen mit im Marschgepäck, als sie gegen die Angreifer an die Front zogen.
"Aber mal ganz davon abgesehen, würde ich mich lieber dazu durchringen, gemeinsam mit Gleichgesinnten mir die Freiheit zu erkämpfen, eine Nationalversammlung zu bilden, eine eigene Gesetzgebung entwerfen, anstatt mir von jemand anderen irgend eine Gesetzgebung aufdrücken zu lassen." – Und was hat Arndt getan? Er hat gemeinsam mit dem preußischen und russischen Königshaus Hetzpamphlete gegen Frankreich (bzw. bei Arndt: gegen die Franzosen als solche) in Umlauf gebracht und den Aufruhr in Deutschland geschürt. Hätten er und andere mal den eigentlichen Gegner, nämlich die deutschen Fürsten, in die Wüste geschickt und eine eigene Nationalversammlung ausgerufen! Dazu waren aber Arndt und Kollegen nicht bereit.
Selbst 1848/49 wurde von Arndt und Gleichgesinnten statt einer echten bürgerlichen Republik eine konstitutionelle Monarchie unter der preußischen Kaiserkrone eingefordert.
Sowohl in der Phase 1805-1814 als auch 1848/49 hat Arndt keine Anstalten gemacht, eine solche echte bürgerliche Republik zu errichten.
Ich bin auch kein Fan von Napoleon. Aber die gesellschaftlichen Errungenschaften in Frankreich waren auch unter Napoleon den deutschen Zuständen noch Meilensteine voraus. Napoleons Restaurationsbestrebungen konnten vieles zurückstauchen, aber eben nicht die (vom Dritten Stand selbst erkämpften!) Grundlagen einer bürgerlichen Gesellschaft.
Tja, wenn einige Menschen einfach mal resistent oder begriffsstutzig sind, muss man eben vieles mehrmals sagen…
Glaube nicht, dass das Taktik ist – versteh es einfach als guten Willen gegenüber den geistig umnachteten Mitmenschen 🙂
genau… etwa analog zu der Behauptung Dü müsstest viele Beleidigungen etc. einstecken…
und schau ich mir diesen Thread dann an ist wer gleich mehrmals zensiert..?
Hab manchmal eben das Gefühl da wird mit zweierlei Mass gemessen…
Aber ich gönne es gern den geistig umnachteten Mitmenschen 🙂
*play*
Du solltest schon Sorgfalt walten lassen – wir waren beim Thema der Verfassungsschutzberichte und diesbezüglich ist meine Burschenschaft Markomannia befundfrei – sehr im Gegensatz zur Roten Hilfe.
Unser damaliger – und vor der Verhandlung zurückgezogener – Antrag hatte übrigens mit dem Großdeutschen Reich nichts zu tun, sondern zielte explizit darauf ab, dass die jeweiligen Regierungen für eine Zusammenführung der beiden deutschen Staaten sorgen sollten – das ist in meinen Augen nichts anderes als die Wiedervereinigung von BRD und DDR, Dir mag es extrem erscheinen – extremistisch ist es aber sicher nicht, da wir eben einen rechtsstaatlichen Prozess gefordert haben.
Diesbezüglich solltest Du etwas mehr Sorgfalt bei der Begriffswahl walten lassen.
Gruß, Klaus