von radio 98eins | 16.11.2009
Erscheinungsdatum: 20.11.2009
Label: End of The Road
Die CD der Woche bei radio 98eins:
The Young Republic mit dem Album "Balletesque"
Das Sextett The Young Republic kommt aus dem für seine Musiksprößlinge bekannten Städtchen Nashville in Tennessee. Das diese Band etwas anders ist, merkt man schon mit einem Blick auf die Bandbesetzung. So gehören nicht nur die typischen Gitarre, Bass, Schlagzeug in ihr musikalisches Repertoire, sondern auch die Violine, die Bratsche und die Pedal-Steel-Gitarre.
Die Band gründete sich 2005 und hat seitdem zwei EPs und ein Album herausgebracht. Nun folgt darauf der Zweitling „Balletesque“. Das Album zeigt eine musikalische Bandbreite und Ernsthaftigkeit, die man von einer solch jungen Band nicht immer erwarten kann.
Die Texte der Band erinnern an eine Zeit irgendwann Anfang des letzten Jahrhunderts, als man sich Geschichten noch am Feuer oder im Saloon erzählte. Im Fall von The Young Republic ist es Sänger und Songschreiber Julian Saporiti, der von Geschichten von scheinbar längst vergangenen Zeiten und aktuellen Gefühlslagen berichtet. Noch interessanter wird das Ganze dadurch, dass die Band auf den in dieser Musik typischen Pathos verzichtet und trotz der vielen urigen Americana/Country Elemente, doch auch zum Teil knackig britisch daher kommt.
Gewinnen:
Diese Woche könnt ihr wieder ein Exemplar des Albums gewinnen. Um diese zu gewinnen müsst ihr nur die Frage aus unserer Sendung “Das Magazin” zwischen 19-20 Uhr beantworten und die Lösung an musik@98eins.de schicken.
Der Gewinner oder die Gewinnerin wird unter den richtigen Einsendungen ausgelost und am Montag, den 23.11., benachrichtigt.
Die Verlosung läuft bis Sonntag den 22.11.09, 12 Uhr. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
von Carsten Schönebeck | 13.11.2009
Seit Montag besetzen Studenten der Universität Greifswald, als Protest gegen Bildungsmissstände, den Hörsaal 4 des Auditorium Maximum (Audimax) in der Rubenowstraße. Heute wollen die Studenten den Streik beenden.
Die Sachen sind gepackt...
Nachdem es am Mittwoch, auf Vermittlung des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA), zu einer Einigung mit dem Rektorat kam, wollen die Studenten den Hörsaal am frühen Nachmittag wieder freigeben. Die Uni-Leitung stellt der Protestgruppe ein Jahr lang jeden Abend zwei Räume in der Slavistik zur freien Verfügung. In der Pressemitteilung der Besetzer heißt es:
„Dort wird die inhaltliche Arbeit fortgesetzt. Zusammen mit der Studentischen Selbstverwaltung und der Universitätsleitung sollen bestehende Probleme angegangen werden. Außerdem ist es ein zentrales Moment, einen möglichst breiten Dialog unter den Studierenden und SchülerInnen über ihre jeweiligen Ansprüche an Bildung, Wissenschaft und Gesellschaft zu befördern.“ (mehr …)
von Laura Brehme | 12.11.2009
Am Dienstag Abend sprach Dr. Frank Lobigs, Professor für Journalistik an der TU Dortmund, zum Thema „Täter oder Opfer? Medien und die Wirtschaftskrise“. Der Fachschaftsrat des Instituts für Kommunikations- und Politikwissenschaft lädt diese Woche zu Expertenvorträgen über die Wirtschaftskrise ein.
„Die Medien haben geflüstert, wo sie sonst eigentlich geschrien hätten“, sagt Lobigs. Er lehnt es jedoch ab, den Medien eine Täterrolle während der Wirtschaftskrise zuzuschreiben und entwickelt eine Verkettung des medialen Verhaltens: Am Anfang der Krise trugen die Medien zur Krise bei, indem sie positiv berichteten um ihr gutes Verhältnis zu den Führungsriegen in den Unternehmen aufrechtzuerhalten. Danach erfolgte eine Aufarbeitung der Wirtschaftskrise mit komplexen Erklärungen gefolgt von einer Kritik, die die Medien an sich selbst gegenseitig ausübten.
Professor Frank Lobigs
Lobigs sieht ein positives Merkmal des medialen Verhaltens darin, dass sie keine Angst geschürt haben, indem Schockmeldungen vermieden wurden. Die Bild-Zeitung erhielt für dieses Verhalten sogar den Journalismuspreis „Prometheus“. Eben dafür, dass sie nicht die Schlagzeile brachten: „Finanzkrise: Die Ersten holen ihr Geld ab“. Andernfalls hätten nach Aussagen der Jury zu viele Deutsche reagiert und ihr Geld von der Bank geholt. Das hätte den Zusammenbruch des deutschen Finanzsystems zur Folge gehabt.
Ein wichtiger Kritikpunkt sei gewesen, erklärt Lobigs weiter, dass die Medien die Wirtschaftskrise nicht früher vorhergesehen hätten. Doch auch hier argumentiert Lobigs für die Medien: Selbst viele Experten konnten das Ausmaß der Krise nicht voraussagen.
Im zweiten Teil stellte Lobigs die Medien als Opfer der Krise dar: Die Werbeeinnahmen und Auflagen gingen zurück, es mussten massive Einsparungen erfolgen.
Im Anschluss kam es zu einer regen Diskussion, an der sich ein kleiner Teil der etwa 60 Zuhörer beteiligte. Hier kamen die Medien als vierte Macht im Staat zur Sprache, sowie die Frage, ob sie Informationen den Konsumenten bewusst vorenthalten können. Natürlich rief vor allem der Preis für die Bild-Zeitung im Publikum Erstaunen hervor.
Insgesamt waren die Reaktionen recht positiv, was am kräftigen Klopfen auf die Tische zu bemerken war. Lobigs konnte seine Argumente gut darlegen und schaffte es seinen Vortrag durch kleine Anekdoten interessant zu gestalten. Zu Beginn sprach er sich lobend über den Fachschaftsrat aus, der den Vortrag organisiert hatte: „So etwas gibt es bei uns an der Uni nicht“.
Und was waren die Medien in der Wirtschaftskrise nun? Täter oder Opfer? Auch wenn diese Auffassung im Anschluss des Vortrages kritisch diskutiert wurde – Lobigs sagt: „Wenn ich mich entscheiden müsste, hieße die Antwort – zumindest für die deutschen Medien – eindeutig Opfer. Leider!“
Bilder:
Laura Brehme
von radio 98eins | 12.11.2009
Das Magazin am Puls der Stadt hat auch heute wieder ein buntes Programm für euch. Neben den Veranstaltungstipps für die Abendgestaltung in der Hansestadt Greifswald gibt es wie jeden Tag unsere Spotlights, die Nachrichten aus Greifswald und Mecklenburg Vorpommern. Außerdem werdet ihr mit dem aktuellen Wetter für die Nacht versorgt.
Wir haben des weiteren ein Interview mit Björn Reichel zur morgigen „10 Jahre Gender Troubel“ Party und zu seinen Aufgaben als Gleichstellungsbeauftragter des Astas. Die Grüne Hochschulgruppe war heute Nachmittag bei uns zu Gast und hat erklärt warum sie heute Mittag an der Mensa eine Umfrage zum Thema Radfahren in Greifswald durch geführt hat. Wie jeden Donnerstag gibt es heute natürlich auch unsere Rubrik „Ich hab da mal ne Frage“, die sich heute mit dem Thema „kalte Füße“ beschäftigt. Und schlißelich könnt ihr wie jeden Tag ein Titel aus der aktuellen CD der Woche hören, die von Friska Viljör kommt.
Durch die Sendung führt euch ab 19 Uhr Jakob Rüger. Also reinhören lohnt sich.
von Carsten Schönebeck | 12.11.2009
Seit Montag ist der Hörsaal 4 des Greifswalder Audimax in der Rubenowstraße nun schon besetzt, die Universitätsleitung tolerierte die Protestaktion, die sich gegen bildungspolitische Missstände richtet, bisher. Am gestrigen Abend haben Besetzer und Rektorat gemeinsam mit dem Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) einen Kompromiss erarbeitet. Der sieht vor, dass die Besetzung bis Freitagvormittag weiterhin geduldet wird. Die Universitätsleitung stellt dem Protestbündnis zudem einen Raum zur Verfügung der ein Jahr lang jeden Abend für Treffen, Diskussionen und Veranstaltungen genutzt werden kann.
Ab Freitag wird der Wachdienst das Audimax wieder verschließen.
Die Aktion hat in den vergangenen Tagen zwar durchaus öffentliche Aufmerksamkeit erfahren, doch nur wenige Kommilitonen ließen sich überzeugen an der eigentlichen Besetzung teilzunehmen. Hatten am gestrigen Plenum noch rund siebzig Personen teilgenommen hatten die Nacht über nur noch sechs Studenten im Hörsaal ausgeharrt. Am heutigen Vormittag war die Zahl der Besetzer teilweise bis auf drei geschrumpft.
Am heutigen Donnerstag soll gegen 16 Uhr noch einmal ein Plenum stattfinden, ab 20 Uhr ist ein Abendessen und Hörsaalkino geplant. Am Freitag will das Aktionsbündnis die Besetzung mit einem Brunch und einem kleinen Straßenfest vor dem Auditorium Maximum ausklingen lassen. Details dazu sind derzeit noch nicht bekannt. Unter den Streikenden hofft man darauf, mit dem Abschluss der Aktion noch einmal möglichst viel Aufmerksamkeit zu erregen. (mehr …)