Die Universitätsbibliothek Greifswald testet derzeit Buchscanner, die Studenten das Arbeiten erleichtern sollen. WebMoritz führte zu diesem Thema ein Gespräch mit Bibliotheksdirektor Dr. Peter Wolff.
Dem aufmerksamen Bibliotheksbesucher fällt gleich am Eingang zum Lesebereich der Universitätsbibliothek ein neues Gerät auf. Direkt neben dem Selbstverbuchungsgerät steht seit über 2 Wochen ein Bucherscanner. Mithilfe dieses Gerätes ist es möglich Bücher einzuscannen und entweder als PDF-Dokument auf einem USB-Stick zu speichern oder als E-Mail zu versenden.
Zurzeit ist dieser Service der UB jedoch noch ein Versuch. „Wir haben bereits drei verschiedene Geräte getestet.“, so Dr. Peter Wolff. Geplant ist die Anschaffung von 2 Geräten. Eines wird in der Bereichsbibliothek am Schießwall, das andere in der Universitätsbibliothek aufgestellt.
„Bei der Auswahl des Gerätes achten wir vor allem auf Funktionalität und Benutzerfreundlichkeit.“, erklärt Dr. Peter Wolff. Eines der Geräte konnte bereits ausgeschlossen werden, da die Bedienung zu kompliziert war.
Die Buchscanner, die in der Anschaffung dem Preis eines Kleinwagens entsprechen, sind vor allem dazu gedacht die Notwendigkeit des Fotokopierens und die damit verbundene starke Abnutzung der Bücher zu verringern. Die Geräte sind sogenannte „Aufsichtscanner“. Dabei wird das Buch einfach aufgeschlagen und von oben abgescannt. Durch spezielle Software wird die Wölbung des Buches aus dem Bild heraus gerechnet und danach eine PDF-Datei erzeugt.
„Wir wollen mit diesem Service vor allem den Studenten das Arbeiten erleichtern. Es ist für viele Studenten praktischer ein PDF-Dokument auf dem Laptop oder Netbook in ein Seminar mitzunehmen als mehrere Bücher.“, erläutert Dr. Peter Wolff. Der neue Service wird von den Studenten mit positivem Echo belohnt. Wenn der Test beendet ist, werden die Geräte angeschafft, die sich bewährt haben. Diese werden den Studenten kostenlos zur Verfügung stehen.
Bilder:
Gabriel Kords
Links:
Bildunterschrift "Der Bücherscanner in der Stadtbibliothek" – soll wohl eher Universitätsbibliothek heißen, oder?
Allerdings, danke für den Hinweis, ist korrigiert.
Die Idee finde ich sehr gut, aber ob 2 Scanner ausreichen werden?
Finde ich ja cool, wie flexibel die Unibibliothek mittlerweile mit Copyrights umgeht. Da scheint wohl ein Umdenken stattzufinden.
Vielleicht sollten die FSR das gleich nutzen und die wichtigsten Lehrbücher einscannen und kostenlos an Erstis abgeben – spart Geld, spart Nerv und auch die Bücher, die sonst ständig vergriffen sind, können endlich von allen genutzt werden. 😉 – Vielleicht reduziert sich dadurch dann auch endlich der Buchklau in der UB.
Hallo ret marut,
da kann ich Dir nur zustimmen, als armer Student muß man Teilweise massenhaft Geld in Lehrbücher investieren, weil das Kontingent an Lehrbüchern teilweise zu gering ist. Studenten mit wohlhabenden Eltern tut der Kauf von ein paar Lehrbüchern nicht weh, aber Studenten, die auf jeden Euro aufpassen müssen überlegen dann zweimal, ob sie sich ein wichtiges Buch kaufen können. Im schlimmsten Fall hat das dann bei vergriffenen Lehrbüchern in der UB direkte Auswirkungen auf den Erfolg im Studium.
In der Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen haben wir auch zwei ähnliche Geräte und trotz 24.000 Studenten gibt es eigentlich selten eine Schlange vor den Buchscannern. Wobei diese Scanner echt ein Traum für jeden kopier-geplagten Studenten sind, schließlich schaffen die Dinger bis zu 8 Doppelseiten pro Minute!
Wenn nun aber bestimmte Bücher von vielen Studenten eingescannt werden, entstehen dann nicht dieselben Probleme wie beim Kopieren? Wäre es nicht möglich, dass verschiedene Werke von der UB/ den Fachschaften eingescannt werden und dann online verfügbar gemacht werden? Man könnte dann mittels der UB-Zugangsdaten Zugriff auf die Werke bekommen. Vorausgesetzt, der UB ist dies von Seiten des Rechts auch möglich. Weiß jemand, ob es möglich ist, dass diese Scanner die Titel auch selbst speichern? Dann könnten diese Dateien zumindest online gestellt werden, sodass die UB keine Mitarbeiter fürs Einscannen abstellen müsste.
mal ganz blöd gefragt: blättert das ding, oder muss man das manuel machen?
Hihi, nee – das muss man noch ganz altmodisch von Hand machen und dann jedes Mal aufs Knöpfchen drücken. War auch meine erste Frage…
Dieses Ding ist der Wahnsinn.
Eine Doppelseite dauert zwar 1-2 Sekunden, trotzdem ist das Buch durch die benutzerfreundliche Bedienung innerhalb weniger Minuten digitalisiert.
Allerdings hat eine 90-Doppelseiten- PDF Datei das Volumen von 100 MB: Hier streikt der Scanner, da seine Festplatte nicht groß genug zu sein scheint. Allerdings wird der momentane eh nicht genommen und bei dem Favoriten werden sogar noch die Finger automatisch rausretuschiert. Ich freu mich drauf!!
Wo ist das Ding hin?
Da kann ich nur Vermutungen anstellen. Vermutlich verhält es sich so, dass der Test nun zu Ende ist und die UB nun entscheidet, welches Gerät sie anschafft. Das wird dann langfristig aufgebaut. Oder das Gerät ist derzeit kaputt. Anders kann ich mir das nicht erklären. Auf jeden Fall hat die UB uns gegenüber erklärt, zwei solche Scanner anzuschaffen. Man wisse allerdings noch nicht, welches der getesteten Geräte es werden solle.
Die Kaufentscheidung ist gefallen und die Geräte werden vermutlich in der ersten Dezemberwoche geliefert. (ein Farbscanner für die UB und ein SW-Scanner für die Bereichsbibliothek Am Schießwall)
Mit dem Kauf von 2 Scannern OS 12000 Bookcopy hat die Unibibliothek Greifswald eine sehr gute Entscheidung getroffen. Eine funktionierende Buchfalzentzerrung und "Daumenentfernung" sind ebenso Highlights wie auch die Tatsache, dass PDF- Dateien direkt auf den USB- Stick oder eine externe USB- Platte gespeichert werden. Weitere Informationen finden sich unter http://www.mik-center.de.