Seit einigen Monaten macht die Kampagne „Studieren in Fernost“ mit Publikationen, aber vor allem auch im Netz auf sich und damit auch auf die Hochschulen in den neuen Bundesländern aufmerksam. Im Juni gewann die verantwortliche Agentur Scholz & Friends für die Kamapagne den deutschen Multimedia Award. Doch was hat es mit dem Projekt genau auf sich?
Bis 2020 soll die Zahl der Studienanfänger in den neuen Bundesländern stabil gehalten werden. Unter anderem, um der steigenden Studienanfängerzahl im Westen und außerdem dem demographisch bedingten Rückgang im Osten entgegenzuwirken.Die meisten Abiturienten zieht es zum Studieren in den Westen. Doch warum ist das immer noch so? Dass auch die neuen Bundesländer attraktive Studienorte bieten, soll eine Kampagne der „Hochschulinitiative Neue Bundesländer“ in Kooperation mit dem schülervz zeigen.
„Studieren in Fernost“ rankt sich dabei um die zwei Asiaten Gang und Dong als Zugpferde. Sie führen die Interessenten auf ihrer Internetseite durch die „fernöstliche“ Welt und kämpfen damit gegen die Vorurteile an, der Osten sei trostlos und marode. Denn ihre Welt ist bunt und vielseitig. Neben ausführlicher Werbung aller Hochschulen aus den neuen Bundesländern, ist der Hauptbestandteil der Internetseite die Studiensuchmaschine, mit dem man die passende Universität für sich finden soll.
Diese Suchmaschine bietet unkonventionelle Methoden um sein Traumstudium in seiner Traumstadt zu finden. Zunächst muss man beispielsweise sein bevorzugtes Arbeitsoutfit, den Arbeitsort und die Arbeitsutensilien aussuchen. Außerdem spielen auch persönliche Faktoren eine Rolle, zum Beispiel ob die Testperson ein Großstadtmensch ist, oder lieber in einer Kleinstadt studieren möchte, oder ob man Berge oder das Meer bevorzugt. Und auch über seine Wohnvorstellungen oder die Nähe zu Berlin muss man sich Gedanken machen.
Unter anderem muss man auch die Frage beantworten, was man von Studiengebühren hält, um anschließend von den beiden Asiaten aufgeklärt zu werden, dass es in „Fernost“ gar keine Studiengebühren gibt.Und trotz der teilweise sehr albernen Übergänge zwischen den Fragen, bietet diese Suchmaschine eine ernsthafte Hilfe. Am Ende werden einem mehrere Vorschläge unterbreitet, von Hochschulen und ihren Spezialisierungen mit direkten Links zu den Universitäten.
Die Internetseite ist als Blog aufgebaut. Jeden Tag werden Neuigkeiten aus den Universitäten gepostet und jeder kann diese kommentieren. Die Universität Greifswald steht zur Zeit hoch im Rennen. Hier wurde über die kürzlich stattfindende 24-Stunden-Vorlesung berichtet. Ganz nach dem Motto: „Sind die Vorlesungen zu stark, bist du zu schwach!“
Und gleich der nächste Beitrag ist ebenfalls aus Greifswald. Mit der Neuigkeit, dass Greifswald kürzlich Münster als Fahrradstadt abgelöst hat, wirbt die Initiative mit den kurzen Wegen in der Ostseestadt. Der Erfolg zeigt sich noch nicht in großen Zahlen, doch es gibt bereits eine Tendenz: 350 Studierende mehr aus dem Westen immatrikulierten sich dieses Jahr an ostdeutschen Hochschulen. Geben sich Gang und Dong weiterhin Mühe, vor allem zu Abiturzeiten, wird diese Zahl möglicherweise weiter steigen.
Bild: Screenshot
Schöner Text… Grüße aus dem Kampagnenbüro in Berlin!^^ Nicht unerwähnt bleiben sollte die Präsenz auf schülerVZ, falls hier ein jüngerer Leser des Weges kommt. Dort haben nämlich alle ostdeutschen Hochschulen und Profile und Gruppen, (mit) denen man sich anfreunden bzw. beitreten kann. Los geht es für registrierte Nutzer bis 21 auf http://www.schuelervz.net/studiereninfernost.
Der Punkt gehört natürlich nicht zur URL: http://www.schuelervz.net/studiereninfernost
Schöner Artikel.
Hm, also dann hätten sie zum Eintrag zur 24h-Vorlesung auch ein Bild von selbiger nehmen können, oder wenigstens irgend eines aus Greifswald.
Gute Sache und schöner Artikel.
Guter Artikel und die Initiative finde ich auch gut. Schön, dass Greifswald so gut abschneidet. Um auf den Punkt zu kommen…, wie im Artikel erwähnt wird, ist der Faktor, dass es hier keine Studiengebühren gibt sehr vorteilhaft und natürlich gibt es nichts besseres als dieses publik zu machen. Ich hoffe, dass sich viele Abiturienten, grade aus sozial schwächeren Haushalten, sich so informieren, damit niemand mehr sagen kann, dass die Kosten ein Grund sind nicht zu studieren.
echt peinlich dieser Artikel. wie kann denn die Chefredaktion solches Guerillamarketing zulassen.
– Die studieren in Fernost-Seite ist billig und schlecht informierend aufgemacht, einfach nur ein paar gegoogelte Zeitungsartikel, die zu 3-Zeilern zusammengefasst werden und ein thematisches Foto aus der Bilddatenbank dazugepackt
-Die Ergebnisse der Studiensuchmaschine sind ein Witz und wer sich so informiert, sollte lieber nicht studieren
-Das Kampagnenbüro meldet sich mit nem Kommentar, kurz nachdem der webmoritz-Artikel online geht
-die ganze Kampagne ist echt ne Geschmacks- bzw. Niveaufrage (wenn die Kampagne Friseusen oder 12-16jährige ansprechen soll – dann okay, aber so fallen doch echt nur die Deppen drauf rein)
-irgendwie wirkt das ganze, wie von einem Projektleiter und 5 Praktikanten (und da war nicht mal nen angehender Kommunikationsdesigner dabei) erstellt
-schwarz-weiss-rosa macht zwar gerade jeder, aber dieser beige-braune background macht echt augenkrebs
btw: ich find die Kampagne zum DongEnergy-SteinkohleKraftwerk in Lubmin wesentlich gelungener, aber da geht es ja auch um mehr als Praktikantenbeschäftigung und nen popeligen Multimedia-Award.
Also bitte lieber webmoritz, wenn ihr Geld braucht, dann schaltet Werbung, aber diese virale Marketingscheisse brauch ich echt nicht. Danke
Guter Kommentar.
Mir gefällt die Seite auch nicht besonders. Sie ist vor allem nicht besonders übersichtlich. So gibt es keinen "Komplettkatalog" der Hochschulen. Also welche Hochschulen gibt es und was man da studieren kann. Die Seite bleibt zudem weitestgehend oberflächlich. So gibt es zum Beispiel keine seriösen Beschreibungen zum Studentenleben (zumindest hab ich sie nicht gefunden- dass man mich an der Stelle nicht falsch versteht: Humor kann und soll bei einer seriösen Beschreibung schon dabei sein. Guter Humor bringt Menschen zum schmunzeln/ lachen.). Beispiel FH Stralsund. Man erfährt von Gang und Dong in dem Film was man studieren kann und das die Ostsee vor der Haustür ist und das die FH zwei 96 PS starke Rennwagen hat. Sehr informativ. Man erfährt in dem Film aber nichts über das Meeresmuseum, das Marinemuseum, die reizvolle Kneipenszene, die schönen Hafenanlagen, kurz: es gibt keine Infos über das Flair, was die Stadt zu bieten hat.
Aber so weit geht die Seite leider nicht in die Tiefe.
Erstmal muss ich die Seite hier in Schutz nehmen. Dass ich für das Kampagnenbüro direkt geantwortet habe, war Google-induzierter Zufall und nicht Absprache oder Ausverkauf. Ich habe mich ganz unschuldig über den Artikel gefreut. Zu Tonalität und Gestaltung: Wir wollen in erster Linie diejenigen erreichen, die bisher gar nicht auf die Idee gekommen sind, an einer ostdeutschen Hochschule zu studieren – oder sogar noch nie von den Städten dort gehört haben. Die Filme sind also eher Appetithappen als Dokumentation. Fast jede Hochschule hat bereits Image- und Infofilme, die all das abdecken, was Du Dir wünschst. Und die Kampagne will Schüler direkt zu den Hochschulangeboten weiterleiten. Ebenso ersetzt die Suchmaschine natürlich keine Studienberatung, sondern will eine allererste Orientierung bieten. Den Komplettkatalog der Hochschulen findest Du hier (übrigens von den Hochschulen selbst gepflegt), zumindest nach Studienrichtungen lässt sich hier ebenfalls filtern:
http://www.studieren-in-fernost.de/hochschulen/
Klar kann man über die Gestaltung reden. Einerseits wollten wir keine Allerweltskampagne machen, die allen gefällt (und nicht weiter auffällt – welche Hochschulmarketingkampagne findet Ihr denn besser?), andererseits sind wir gerade mal sechs Monate unterwegs und können und werden natürlich einiges noch besser machen. Und bitte wirklich nicht vergessen: Die Kampagne findet größtenteils auf schülerVZ statt, nicht auf dem Kampagnenblog.
Lieber "wayne_inter",
der Artikel ist sachlich. Er beschreibt den Internetauftritt der Kampagne und kommentiert an keiner Stelle. Ich verstehe nicht, was daran peinlich sein soll. Wenn du die Kampagne oder deren Internetauftritt peinlich findest, ist das eine andere Sache. Mit dem Artikel hat das nichts zu tun.
Es liegt in der Natur des Journalismus, wenn über Ereignisse, Personen, Veranstaltungen o.ä. berichtet wird, dass auf die eine oder andere Art Werbung betrieben wird. Der Chefredaktion kann also kein Vorwurf gemacht werden.
Normalerweise antworte ich nicht auf Kommentare, deren Verfasser sich hinter Namen wie "wayne_inter" tarnen und jegliches Niveau vermissen lassen. Diesmal mache ich angesichts der absurden Behauptungen eine Ausnahme.
Dann lass das Beantworten von derartig schrecklich niveaulosen Kommentaren doch bitte auch in Zukunft sein. Wird niemand vermissen! Zudem: wer ist denn eigentlich Jan?
Hi Jan,
wer sagt denn, dass Gorilla-Marketing nicht sachlich ist bzw. sein sollte? Und natürlich über Geschmack und somit die optische Aufmachung von SiF lässt sich streiten (und die Albernheit wird sogar einmal im Text kommentiert). Wenn ein Artikel aber mit 1/3 des Textvolumens die Funktion der Uni-Suchmaschine beschreibt, unlogische Phrasen wie "Sie führen die Interessenten auf ihrer Internetseite durch die “fernöstliche” Welt und kämpfen damit gegen die Vorurteile an, der Osten sei trostlos und marode. Denn ihre Welt ist bunt und vielseitig." enthält und der letzte Satz des Artikels an Inhaltslosigkeit nicht zu übertreffen ist (gut es gibt auch das Sommersemester zum Einschreiben, aber wann ausser zu Abiturzeiten könnte dies Zahl noch steigen?).
Ich äussere mich selten zur Qualität der Artikel im webmoritz, sondern mehr zu den Inhalten, wenn sich jedoch ein Artikel wie Produktwerbung liest und für Studierende nahezu irrelevant ist, habe ich durchaus das Recht dies zu kritisieren und dann geht die Kritik natürlich an die Chefredaktion, denn diese ist verantwortlich für die "Auswahl". (@Chefredaktion: Interessant fände ich zum Beispiel einen Beitrag über die seit 5 Tagen andauernde Universitätsbesetzung in Wien).
btw: der maskierte zorro ließ es schon anklingen, aber "Jan" ist genauso anonym, wie wayne_inter (wenn ich hier was schreibe, wissen dank intense debate wenigstens alle, dass es von derselben Person stammt, du kannst heute unter jan und morgen unter jürgen posten, (ich natürlich auch) so what?)
Zugegeben: jetzt hast du mehr oder weniger begründet, warum du den Artikel an sich "peinlich" findest. Zuvor war das nicht der Fall.
Über den Sinn und Unsinn anonymer Kommentare lässt sich länge streiten. Ob ich mich jetzt in meinen intensedebate Account einlogge oder nicht, macht daher keinen Unterschied.
Klar, ich bin ja auch für berechtigte Kritik offen. =;o)
Kritik ist super, Lob aber auch. Ich empfehle für beides in Bezug auf "Studieren in Fernost" die Lektüre der "Zeit" vom heutigen Tage!
Schon gesehen? Dann bin ich aber auch mal ruhig… ab 2:39 wird es spannend.
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/content/878028?inP…