Wie aus einem einem Polizeibericht der Polizeidirektion Anklam hervorgeht, hat es in der Nacht zu Sonntag Ausschreitungen gegen die Greifswalder Burschenschaft „Markomannia“ gegeben. Dem Bericht zufolge seien am späten Samstagabend etwa 100 Personen von der Mensa aus zum Karl-Marx-Platz gezogen, von denen sich eine Gruppe abgespalten und das Gebäude der Burschenschaft am Karl-Marx-Platz attackiert habe. Dabei sei niemand verletzt worden, allerdings seien mehrere Fensterscheiben zu Bruch gegangen. Zu den Urherbern der Tat gab die Polizei nur bekannt, es handle sich um „Mitglieder der linken Szene“, gegen die nun wegen Landfriedensbruchs ermittelt werden.
Eine weitere Gruppierung habe eine Polizeistreife mit zwei Mann Besatzung angegriffen. Auch dieser Vorfall sei ohne Verletzte verlaufen. Die Polizei, die in der Nacht 35 Beamten aus Anklam und Neubrandenburg nach Greifswald schickte, schreibt weiter:
„Die vermummten Personen waren gewaltbereit. Dafür sprachen die mitgeführten und geworfenen Schottersteine und die Tatsache, dass einige von ihnen Körperschutz, wie zum Beispiel an den Schienbeinen, trugen.“
Der NDR berichtet unter Berufung auf die Polizei, die Gewalttäter seien auch aus Ost- und Nordvorpommern, Rostock und Hamburg angereist. Zudem äußerte sich Landtagspräsidentin Sylvia Bretschneider im NDR: Übergriffe sowohl von Links- als auch Rechtsextremisten seien nicht zu akzeptieren. Gewalt sei kein Mittel der politischen Auseinandersetzung.
Update 4.10.2009, 15:45
Der webMoritz konnte sich inzwischen vor Ort ein Bild von den Schäden am Verbindungshaus der Markomannia machen. Dort sind alle sechs Fensterscheiben im Erdgeschoss und zwei weitere Fensterscheiben im ersten Stock zerstört worden. Nach Auskünften der Burschenschaftsmitglieder Christoph Böhm und des Öffentlichkeitsreferenten Schuldt hielten sich gestern etwa 20 Menschen im Verbindgshaus auf, als die etwa 30 Angreifer gegen 20:45 Uhr mit der Attacke auf das Haus begannen.
Christoph Böhm berichtete, die ersten Steine seien gezielt geworfen worden, der erste habe ein Verbindungsmitglied nur um Zentimeter verfehlt. Bei den Steinen handelt es sich um größere Schotterstenie, sie könnten zum Beispiel von einem Eisenbahndamm stammen.
Die Polizei sei gegen den Angriff zunächst machtlos gewesen, berichtete Schuldt. Der Gruppierung seien bereits bei ihrem Lauf von der Mensa in Richtung Marx-Platz mehrere Polizeifahrzeuge gefolgt, berichtete Schuldt, der dies zufällig beobachtet hatte. Die Polizei sei allerdings auf der Langen Straße durch spontan errichtete Barrieren aus Bierkästen aufgehalten worden.
Bis zum Karl-Marx-Platz seien sie den Gewalttätern aber wieder gefolgt, von diesen am Kreisverkehr aber abgelenkt worden, indem Steine und Flaschen auf die Polizeiautos geworfen worden seien. Gleichzeitig hätten etwa 30 von ihnen mit dem Angriff auf das nahegelegene Verbindungshaus begonnen. Die Gewalttäter hätten auch versucht, in das Haus einzudringen, indem sie die Haustür zerstören wollten. Das sei von den Anwesenden aber verhindert worden. Nach der Attacke hätten sie sich schnell zerstreut, viele seien vermutlich mit dem Zug aus Greifswald weggefahren. Die Verstärkung der Polizei traf erst ein, als der Spuk bereits 20 Minuten vorbei war.
Markomannia: „Wollen den Dialog fortsetzen“
Der Öffentlichkeitsbeauftragte Schuldt nannte die Tat „heimtückisch, feige und hinterhältig“. Gleichzeitig legte er Wert darauf, niemandem die Schuld für die Ausschreitungen zu geben, außer der Antifa. Fahnen der Antifa habe man bei den Gewalttätern gesehen, sagte er. Die Markomannen hatten im vergangenen Jahr immer wieder den AStA und auch den webMoritz für deren Aussagen über die Burschenschaft kritisiert. Schuldt betonte allerdings, nach wie vor den Dialog zu suchen und dem Diskurs weiterhin interessiert gegenüberzustehen. „Wir sehen uns als Teil der Studentenschaft“, sagte Christoph Böhm.
Schuldt wies explizit darauf hin, am Vormittag bereits mit Sebastian Jabbusch, einem der schärfsten öffentlichen Kritiker der Burschenschaften in Greifswald, telefoniert zu haben. Auch ihn mache man nicht verantwortlich für die Ausschreitungen, erwarte aber eine klare Distanzierung von ihm. Diese folgte prompt via Twitter und in diesem Artikel weiter unten in den Leserkommentaren.
Bei den Markomannen saß der Schock heute noch tief in den Knochen. Das Verbindungshaus sei auch ein Wohnheim für sieben Studenten, von denen nur drei der Burschenschaft angehörten. Auch eine Kommilitonin wohne in dem Haus, sie sei aber gestern nicht anwesend gewesen. Gestern fand dort zwar eine Veranstaltung zur Semestereröffnung statt, man geht aber nicht davon aus, dass die Attacke absichtlich während dieser stattgefunden habe, da das Semesterprogramm derzeit noch nicht veröffentlicht sei.
Insgesamt fürchtet man sich bei der Markomannia davor, dass in Greifswald in Kürze „Rostocker Verhältnisse“ herrschen könnten. Dort seien die Burschenschaften regelmäßig Ausschreitungen ausgesetzt. Mitunter werde den Mitgliedern dort persönlich aufgelauert.
Update 4.10.2009, 15:50: Pressemitteilung der Markomannia
Die Markommaniahat inzwischen in einer Pressemitteilung offiziell Stellung zu den Vorgängen. Wir veröffentlichen diese auf Bitten der Verbindung ungekürzt.
Update 4.10.2009, 16:10: StuPa-Präsident äußert sich
StuPa-Präsident Korbinian Geiger (RCDS) hat gegenüber dem webMoritz die Ereignisse scharf verurteilt. Er sagte: „Wenn da ein randalierender Mob durch die Straßen zieht, ist hinsichtlich des Gewaltpotenzials kaum noch ein Unterschied zu den braunen Horden in anderen Städten zu erkennen.“
Fotos: Gabriel Kords (Markomannia), Christine Fratzke (Korbinian Geiger)
Absolute Sche*ß- Aktion!!!
Ich verorte mich selbst auch eher im linkspolitischen Spektrum und habe sicherlich meine Probleme mit den Burschenschaften. Aber was bringt denn sowas hirnloses?
Letztlich bietet es auch wieder Futter für die ganzen Verleumdungen gegen engagierte Menschen, ich erinnere nur mal an die Burschi- Flyer- Diskussion hier auf dem Webmoritz. Jetzt ist nämlich wieder jeder, der sich kritisch äußert oder eine andere Meinung vertritt, ein Steineschmeißer.
Gewalt ist durch nichts gerechtfertigt!
Ich glaube der Kommentar von Mesut spricht für die gesammte "linke"-Szene. Ich identifizier mich zumindest voll und ganz mit seiner Aussage…
Von unserer Seite wird es definitiv keine haltlosen Anschuldigungen nur aufgrund irgendwelcher politischen Meinungsbilder geben. Wir stehen zu der gewaltfreien wenn aber auch wortgewalten Diskussion die es spätestens seit den Flyern gab und sicher weiterhin geben wird. Dementsprechend bin ich auch der raschen Stellungnahme von Sebastian über Twitter dankbar.
Wir verurteilen jedoch jeden Beteiligten an der gestrigen Aktion und fordern die rasche polizeiliche Aufgreifung der Täter soweit dies möglich ist. Weiterhin verurteile ich persönlich jeden zumindest moralisch der diese Aktion gutheißt oder gar offen unterstützt.
Dies ist aber hier und auch in nicht der vorangegangen Diskussion nicht der Fall gewesen!
Einer kritischen gewaltfreien Diskussion werden wir auch weiterhin offen gegenüber stehen, da dass nun einmal unsere Auffassung eines demokratisches Diskurses ist der auch so in eine Demokratie gehört.
Ansonsten ist die Schilderung anhand des Polizeiberichtes noch relativ harmlos…
Mit freundlichen Grüßen!
Vielleicht noch als Präzisierung zu dem Update: ca 10-12 Mann haben direkt Steine geworfen, dazu kamen noch mal ein großer Haufen lauernder die sich dann auch am Erstürmungsversuch beteiligten wollten. Die restliche "Mannschaft" stand dann mit nochmal über 50 Leuten am Kreisverkehr und wären im Bedarfsfall auch ganz schnell dabeigewesen.
Nur damit über ein etwaiges Kräfteverhältnis keine Illusion entstehen…
Ich habe gestern mit einem Teilnehmer gesprochen. Der hat bestätigt, dass sich nur 10 Leute am Steineschmeißen beteiligt hatten. Wer wusste er auch nicht, aber für ihn war klar, dass er das klar verurteilt. Und _deswegen_ war er am Kreisverkehr, weil er mit diesen Idioten nix zu tun haben wollte!
Die Steine Aktion hat er klar verurteilt. Hätte er davon was gewußt wäre er auch nicht mit auf die Demo gegangen.
Er hat gesagt, dass es traurig ist, dass wieder einmal 10-20 Idioten die sonst friedliche Demo kaputt gemacht haben…
Was geht nur in den Köpfen solcher Idioten vor sich? Diese Aktion hätte sowas von ins Auge gehen können!
Bei aller berechtigten Kritik an den Burschenschaften, distanziere ich mich an dieser Stelle ausdrücklich von jeglichem Einsatz von Gewalt. Die Aktion war dumm, überflüssig, gefährlich (und politisch kontraproduktiv!). Da wollten offenbar irgendwelche Leute sich mal "ein bisschen kloppen". Irgendwelche Ideologien werden dann vorgeschoben…
Ich finde es schade, dass so was passiert. Zumal die Markomannia sich immerhin (im Gegensatz zur Rugia) der Kritik der Linken stellt. Bis heute ist auf der Homepage der Markomannia der Link zum webMoritz Artikel, indem es um die umstrittene Abgrenzung nach rechts geht. Das zeugt durchaus von dem Willen zum Dialog und verdient meine Anerkennung.
Ich möchte mich daher nicht nur von der Aktion distanzieren, sondern sie auch ganz klar verurteilen. Gewalt provoziert nur Gewalt. Es wäre schlimm, wenn in Greifswald jetzt eine Spirale der Gewalt sich entpuppt.
Deshalb begrüße ich auch die klare Absage von Christoph Boehm an die Gewalt. Hoffen wir, dass sich "alle" halten sich dran !
Gruß, Sebastian Jabbusch
Hört sich an als ob du dich angesprochen fühlst? Fragt sich nur warum? Bist du denn links bzw. links/radikal? Erschließt sich mir nicht ganz…. Danke Herr Jabbusch für ihre Stellungnahme!
=)
Und wenn der ANTIFA Schriftzug an Gebäuden prangt, wie jetzt wieder frisch am botanischen Institut, sollte die OZ auch mal titeln… WIEDER LINKSEXTREMISTISCHE SCHMIEREREIEN … 😉
Und mal ehrlich, dieser verlogene Laberkram ist zwar niedlich aber nicht real, es gibt wohl zu viele Steineschmeisser in HGW… Auch hier tummeln sich Befürworter der Aktion…
Nur leider hat niemand den Mut das zuzugeben… auch sonst siehts eher spärlich aus mit dem Mut… Dafür aber nachts in der Gruppe mutig sein… mit Steinen in der Tasche… toll!
linksextrem=rechtsextrem
Ich finde es schade, dass du die Stellungnahmen und Verurteilungen der Aktion von linker Seite einfach so vom Tisch wischst. "Laberkram, zwar niedlich, aber nicht real" Bla! Ich kann meine Meinung dazu nur wiederholen und bekräftigen. Aber wie dein Kommentar zeigt, bist du an sowas eh nicht interessiert. Schade!
Was die Geschichte mit Mut zu tun hat, versteh ich auch nicht ganz.
"linksextrem=rechtsextrem"
Wie oft muss ich hier sowas unendlich dummes eigentlich noch lesen? Seit der Wende sind über 140 Menschen von Nazis ermordet wurden, tausende zu Krüppeln geprügelt. Nazis waren und sind Mörder. Durch Linke aber stirbt keiner! Linke sind keine Mörder und Linke stehen auch nicht für eine rückwärtsgerichtete Politik und reaktionäre Gesellschaftsformen, wie die Rechten, wie die Burschenschaftler. Motive und Aktionen sind unterschiedlich. Rechte erzeugen Personenschaden, Linke höchstens Materialschaden. Wer das gleichsetzt zeigt damit nicht nur unglaubliche Ignoranz sondern auch noch das Nichtvorhandensein irgendeiner Form von Menschlichkeit.
Diese Steineschmeißaktion hier ist sicherlich keine Aktionsform die jeden gefällt, aber ein paar kaputte Scheiben tun niemanden weh. Ich selber bin auch kein Freund davon, weil die Presse wieder neues Material hat um gegen die Linke Szene zu schreiben. 'Die bösen Linken die alles kaputt machen, sollten sich mal ein Beispiel nehmen an den ordentlichen disziplinierten Rechten die nichts kaputt machen und nur patrotisch denken.' (Und ständig töten, aber das intererssiert ja im Kapitalismus niemanden, denn das Kapital steht ja über dem Leben, daher wird auch Materialschaden mehr/genauso von der Öffentlichkeit gewertet wie Personenschaden. Das ist so schrecklich. Das Leben ist nichts wert in Deutschland, dank solcher Hohlbirnen wie sie hier im Forum auch viel zu präsent sind.)
Äh ja, danke für die Selbstdisqualifizierung…
Ich finde, angesichts der derzeitigen Umstände, sollten hier andere Töne angeschlagen werden.
Wir müssen ja nicht über die Gefahren und bereits geschehenen Greueltaten im Zeichen des Rechtsextremismus diskutieren. Aber die Burschis jetzt in einem Atemzug mit Mördern zu nennen, is ne Spur zu doll. kaputte Scheiben tun niemandem weh… stimmt vielleicht, aber wer kann schon so genau wissen, ob der Stein, den er/sie grad wirft, nicht doch jemanden hinter der Scheibe trifft und damit auch zum Krüppel macht….
Sowas ist durch nix gut zu reden, auch wenn "nur" Sachschaden entstand.
Unreflektiert, kurzsichtig und total sinnlos diese Aktion!
"Rechte erzeugen Personenschaden, Linke höchstens Materialschaden."
Falls du den Artikel richtig gelesen hättest, hättest du gelesen, dass die Bewohner des Hauses von Glück reden konnten, dass niemand verletzt wurde.
Ein Personenschaden wurde von den meutenden Randalierern _bewusst_ eingeplant.
Denn wenn jemand einen Stein in eine Fensterscheibe eines Zimmers wirft, indem sich Menschen befinden (und da es Dunkel war muss wohl Licht in dem Zimmer gebrannt und folglich muss man gesehen haben, dass sich Menschen in dem Raum aufhielten), wird Personenschaden einkalkuliert.
Im übrigen erscheint mir dein Kommentar sehr plakativ und, mit Verlaub, einfach gestrickt.
wow so einen Schwachsinn habe ich selten gehört! Da fehlen mir die Worte! Linksradikale tun niemandem weh, so wie Stalin und Mao uns ja bewiesen haben. Linksradikale greifen keine Polizisten oder anders denkende körperlich und mit Steinen an???? Ok das ist mir neu aber gut.
Wir reden hier von dem was Linke und Rechte heute tun, Stalin und Mao brauch man da also nicht ranziehen. (und die heutige linke Szene immer nur über Stalin und Mao zu kritisieren funktioniert nicht. Das selbe Problem haben auch Atheisten, wenn immer behauptet wird Atheismus ist gleichbedeutend mit dem deutschen Faschismus oder eben mit Stalins Politik, was natürlich totaler Quatsch ist, aber jetzt auch gar nicht Thema.)
Ja, wenn das Demonstrationsrecht und die Meinungsfreiheit durch Polizisten eingeschränkt wird, kann es zu gewaltätigen Auseinandersetzungen kommen. Mal fängt die eine, mal die andere Seite an. Aber, jeder weiß vorher worauf er sich einlässt. Niemand zwingt dich zum BGS zu gehen und niemand zwingt dich einen Stein zu schmeißen. Polizisten sind dick gepanzert, Demonstranten nicht. Daher sind sie es die meist schwere Verletzungen haben, nicht die Polizisten. Ich erinner nur an G8 in Heiligendamm wo ein Demonstrant sein eines Auge durch einen aus viel zu großer Nähe eingesetzten Wasserwerfer verloren hat. Man muss ja nur mal Polizeigewalt bei youtube eingeben. Hierzu gibt es auch einen generell sehr sehenswerten Bericht von Panorama: http://www.youtube.com/watch?v=UL6MAeFy42I
Was ich jedenfalls sagen will ist, dass das attackieren von Polizisten bei einer Demo nicht das selbe ist und auch nicht das selbe mit sich zieht, wie wenn ein paar Nazis nachts losziehen um jemanden zu Tode zu prügeln. Linke und Rechte Gewalt ist daher nicht gleichzusetzen.
Tja, nun sieht es aber so aus, dass die "Demonstranten", wie du die Randalierer nennst, unbescholtene Bürger angegriffen haben.
Ich verstehe immer noch nicht, warum du dir noch immer nicht im Klaren bist, dass das Einwerfen von Fensterscheiben, in dessen Zimmern sich Menschen aufhalten, ein Angriff ist. Denn wenn jemand zu nah am Fenster steht, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Mensch verletzt wird, außerordentlich hoch. Wenn sie, wie du es behauptest, wirklich "nur" Sachschaden hätten anrichten wollen, hätten sie gewiss ein Fenster eingeworfen, indem sich keine Menschen aufhalten (Und im Dunkeln kann man das ja wohl leicht unterscheiden).
Nur weil es nicht so viele gewalttätige Übergriffe Linksradikaler gibt, wie Überfälle Rechtsradikaler, heißt das noch lange nicht so eine Tat gut zu heißen.
Die Tat findest du ja _ausschließlich_ deshalb so schlimm, weil die Linke in den Medien dadurch in ein schlechtes Licht gerückt werden kann, nicht etwa, weil dadurch Menschen hätten verletzt werden können.
Eine solche Position halte ich für sehr bedenklich.
Tja, nun sieht es aber so aus, dass die "Demonstranten", wie du die Randalierer nennst, unbescholtene Bürger angegriffen haben.
Ich verstehe immer noch nicht, warum du dir noch immer nicht im Klaren bist, dass das Einwerfen von Fensterscheiben, in dessen Zimmern sich Menschen aufhalten, ein Angriff ist. Denn wenn jemand zu nah am Fenster steht, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Mensch verletzt wird, außerordentlich hoch. Wenn sie, wie du es behauptest, wirklich "nur" Sachschaden hätten anrichten wollen, hätten sie gewiss ein Fenster eingeworfen, indem sich keine Menschen aufhalten (Und im Dunkeln kann man das ja wohl leicht unterscheiden).
Nur weil es nicht so viele gewalttätige Übergriffe Linksradikaler gibt, wie Überfälle Rechtsradikaler, heißt das noch lange nicht so eine Tat gut zu heißen.
Die Tat findest du ja _ausschließlich_ deshalb so schlimm, weil die Linke in den Medien dadurch in ein schlechtes Licht gerückt werden kann, nicht etwa, weil dadurch Menschen hätten verletzt werden können (siehe dein erster Kommentar zum Thema).
Eine solche Position halte ich für sehr bedenklich.
Es ist einfach ein Mythos zu glauben, dass ein Linksextremist weniger Gewaltbereit ist als ein Rechtsextremist. Wenn dir Mao und Stalin zu weit weg sind nimm die RAF oder wen auch immer. Das die Polizei bei Demosntrationen nur da ist um Linke am demonstrieren zu hindern ist doch albern. Niemand bestreitet auch überflüssige Gewalt auf Seiten der Polziei. Aber bsw. der schwarze Block geht zu solchen "Demosntrationen" gezielt um Gewalt auszuüben sei es gegen Polizei oder meinetwegen rechte Demonstranten ( auch die haben ein Recht auf Demonstration). Was hält denn Linke davon ab nachts loszuziehen und vermeintlich oder auch realle rechte zu verprügeln? Wie man hört ist es in Rostock schon zu solchen Übergriffen gegen Burschenschafter gekommen! Wo setzt du den Schlußstrich? Gestern wurden auch die Polizeiautos mit Steinen beworfen ohne dass sie eine Demonstration verhindern wollten! Was ich damit sagen will, Gewalt ist Gewalt unabhängig von der Frage rechts oder links ( auch Steine auf Fenster schmeißen ist Gewalt, und sobald jemand dabei getroffen wird auch möglicherweise tödlich). Die Reflexartige Behaubtung "aber die anderen doch auch" macht es nicht besser! Ein solches Denken führt unweigerlich in einen Teufelskreis in den ich nicht geraten möchte. Deswegen kann ich weder die rechte noch die linke Gewalt tolerrieren oder gut heißen egal wie "gut" sie gemeit ist. Gewalt in dieser Art und Weise ist einfach nur ein Zeichen von Dummheit und Intoleranz und in Sachen Intoleranz und Dummheit stehen die Linksextremisten ihren Rechten Extremisten in nichts nach.
"…wie wenn ein paar Nazis nachts losziehen um jemanden zu Tode zu prügeln. Linke und Rechte Gewalt ist daher nicht gleichzusetzen."
Gestern Abend sind gewaltbereite "Linke" losgezogen, um das Haus der Burschenschaft zu zerstören und wie bereits gesagt, in Kauf zu nehmen, dass Menschen verletzt werden.
Worin besteht also bei _dieser_ Tat gestern der Unterschied zwischen Gewalt durch Neonazis und Gewalt durch Linksextremisten?
In deinem Fall ziehen Nazis los um unschuldige Menschen zu verprügeln (oder auch Fensterscheiben iher Häuser einzuschlagen).
Im gestrigen Fall zogen Menschen los, die sich für Linke halten, um unschuldige Menschen zu schädigen, indem sie die Fensterscheiben ihres Hauses einschlugen.
Worin besteht nun außer in der politischen Motivation der Unterschied in der Tat? Woran würdest du es festmachen, diese Tat als moralisch besser zu werten, als wenn Nazis losgezogen und bspwse. die Fensterscheiben des IKUWO oder KLEX eingeschlagen hätten?
"Durch Linke stirbt keiner", aha, soso. Dann schau mal genau hin: es ist zum Glück beim Versuch geblieben.
http://www.youtube.com/watch?v=_RPR0nM9W5o
Was soll so eine Aktion bringen???
Ich kann es schlichtweg nicht nachvollziehen. Ich hab mit bestimmten Ansichten, die Burschenschaften vertreten, auch meine Probleme bzw. lehne sie ab.
Aber dann trete ich doch lieber in ein Streitgespräch, dass meinetwegen auch zu einer hitzigen Debatte ausufern kann, bei der sich danach aber alle wieder vertragen, als dass ich mit Steinen werfe.
Menschen, die mit Steinen werfen, beweisen nur, dass ihre geistigen Fähigkeiten nicht ausreichen, sich mit Menschen zu unterhalten, die andere Positionen vertreten.
Und dabei ist es vollkommen egal, ob sich die Steinewerfer nun für Linke oder für Neonazis halten.
Was soll so eine Aktion bringen???
Ich kann es schlichtweg nicht nachvollziehen. Ich hab mit bestimmten Ansichten, die Burschenschaften vertreten, auch meine Probleme bzw. lehne sie ab.
Aber dann trete ich doch lieber in ein Streitgespräch, dass meinetwegen auch zu einer hitzigen Debatte ausufern kann, bei der sich danach aber alle wieder vertragen, als dass ich mit Steinen werfe.
Menschen, die mit Steinen werfen, beweisen nur, dass ihre geistigen Fähigkeiten nicht ausreichen, sich mit Menschen zu unterhalten, die andere Positionen vertreten.
Und dabei ist es vollkommen egal, ob die Steinewerfer Linke oder Neonazis sind.
Ich finde es schade, das nachdem es mehr oder weniger erstmals zu einer produktiven Auseinandersetzung mit dem Reizthema Burschenschaften kam, jetzt so ein gefährlicher Unsinn stattfindet!
Wie wohl alle wünsche ich mir, dass die Täter zur Rechenschaft gezogen werden und bin froh, das zumindest niemand verletzt worden ist.
Die Ausrüstung mit Körperschutz spricht wohl eher dafür, das man auf "Nahkampf" eingestellt war, das ist ein neues Niveau, vorher wurde "nur" bei Nacht und Nebel Sachbeschädigung begangen.
Als ich gestern Abend über den Wall ging war wüste Musik und Gröhlen zu hören, in infernalischer Lautstärke. Da war es so um sieben Uhr, gut das ich dem Mob nicht über den Weg gelaufen bin.
Vielleicht war diese Aktion sogar gezielt geplant um einen Dialog zwischen Burschenschaftern und deren Kritikern zu stören?
Schließlich ist Fanatikern Dialog immer ein Dorn im Auge.
Die Theorie wird sich wohl nicht so einfach bestätigen lassen, außer von den Tätern. Ich bin mir nicht sicher ob die Debatte AStA versus Markomannia überegional verfolgt wurde.
Gerade der gewaltbereite Flügel der Antifa hat doch nach dem ersten Mal, als sie "Faschismus ist keine Meinung sondern ein Verbrechen" gehört haben, jede weitere geistige Auseinandersetzung mit dem vermeintlichen politischen Gegner eingestellt und smasht lieber facism. An Dialogen in jedweder Form besteht meiner Meinung nach von der Seite aus keinerlei Interesse. Insofern hätten die Markomannen wohl Nichts machen können, um aus der Schusslinie dieser Kreise zu kommen.
Gestern war ja auch ein nationaler Feiertag und mWn die Semesterantrittskneipe der Markomannen.
"Der NDR berichtet unter Berufung auf die Polizei, die Gewalttäter seien auch aus Ost- und Nordvorpommern, Rostock und Hamburg angereist."
Entweder haben die zu viel Geld oder zu viel Langeweile, oder auch beides. Aus Hamburg anzureisen um mal einen Stein in eine Fensterscheibe zu werfen. Die können ja richtig stolz auf sich sein!
In der Zeit hätte man wirklich produktiveres machen können. Und das Geld in wesentlich sinnvollere Sachen umsetzen können, als in Spritvergeudung (oder Sitzplatzwärmen in den Zügen der Deutschen Bahn)
Auf einer gewissen einschlägigen rechtsextremen Neuigkeitenseite gibt es nun auch einen Artikel über die Ereignisse, der aber nur den Polizeibericht zitiert und dann in Schadenfreude übergeht, dass den Wischiwaschi Buxen und einem gewissen StuPa-Kanidaten das ja recht geschehen sei…
Finde ich irgendwie widerlich, auch wenn mich das bei eben dieser Seite auch nicht wirklich wundert.
Noch ein bisschen Hintergrund:
Um 18:00 fand vor der Mensa ein "Spontankonzert" statt, durch das wahrscheinlich mehr Teilnehmer der Aktion angelockt wurden, als sonst erschienen wären. Schon während des Konzertes fuhr mehrmals eine Polizeistreife vorbei. Danach zog die Gruppe durch die Innenstadt los, ausgerüstet mit Böllern, Feuerwerk und einem Soundsystem.
Die Formulierung "Barriere aus Bierkästen" finde ich etwas übertrieben, tatsächlich sind 3 Polizeiwägen der Gruppe gefolgt, die am Ende der langen Straße zum ersten mal von rund 5 Punks aufgehalten wurden, indem diese ihren einen Bierkasten abstellten und stehen blieben. Am Karl-Marx-Platz ging es dann tatsächlich radikaler zu, aber tatsächlich wurde der Wagen eher durch Personen als durch eine Barrikade aufgehalten.
Ich hatte den gesamten Abend ab dem spontanen Konzert verfolgt. Ich habe dazu auf meinem Blog eine kleine Schilderung geschrieben. Schaut mal vorbei unter http://www.klosepictures.blogspot.com.
“Wenn da ein randalierender Mob durch die Straßen zieht, ist da hinsichtlich des Gewaltpotenzials kaum noch ein Unterschied zu den braunen Horden in anderen Städten zu erkennen.” (Korbinian Geiger)
So richtig dieser Kommentar ist, so hat er doch einen kleinen Fehler. "Braune Horden" (unglücklicher Begriff übrigens!) gab es durchaus auch mal in Greifswald. Nicht zuletzt gab es deshalb in Greifswald 2001 eine große Demonstration gegen Rechtsextremismus mit (glaube ich – verbessert mich bitte!) 10.000 Teilnehmern…
Hintergrund war einer der größten angekündigten Nazi-Aufmärsche in MV. Damals hat sich der Bürgermeister Arthur König sogar bei der Sitzblockade beteiligt 😉
Deshalb gibt es auch eine "Präventionsbeauftragte" in Greifswald und einen jährlichen "Tag gegen Gewalt" etc. etc.
Ebenfalls gab es in den letzten Jahren zwei mehr oder weniger unglückliche Versuche einer Händlerin in Greifswald einen Laden einzurichten der Klamotten der rechtsextremen Szene verkaufen wollte. Nach Protesten von Linken wurden diese geschlossen, nicht aber ohne einen Protestzug der rechten…
So oder so. Ich wollte den StuPa-Präsidenten bitten, dass Problem des Rechtsextremismus nicht "in anderen Städte" zu verweisen. Die Fremdenfeindlichkeit ist in Greifswald gut verwurzelt. Man erinnere sich nur an den Leserbrief des Ex-NPD-Vorsitzenden in der Ostsee-Zeitung oder die zahlreichen Leserbriefe von Bürgern, die meinten, dass sich in Greifswald nur Greifswalder politisch beteiligen dürfen (Arndt-Debatte). Fremde – auch Professoren – hätten hier nichts zu sagen und mögen, wenn sie ein Problem hätten, doch bitte gehen.
All das rechtfertigt natürlich keine Gewalt (schon gar nicht gegen die Burschenschaft!). Trotzdem gibt es in Greifswald ein Problem mit latenter Fremdenfeindlichkeit (wie in jedem Dorf!). Das sollte man eben auch nicht runterspielen…
Gruß, Sebastian
Hört sich irgendwie an als ob du dich angesprochen fühlst. Fragt sich nur warum? Bist du links?
Nur als Ergänzung zu deinem Post:
Wenn ich mich recht entsinne bestand der Diskurs mit der Bekleidungshändlerin unter Anderem in – Überraschung- dem Einwerfen des Schaufensters?
Ich habe ein Photo auf dem Rechner von der Demo gegen den anderen Laden.
Auf einem Transpi ist ein brennendes Haus mit Thor Steinar-Schriftzug zu sehen, fünf steinewerfende Personen und der Spruch "Naziläden zerschlagen". Stolz mit Antifalogo versehen.
Von einer Podiumsdiskussion der Antifa habe ich aber eigenartigerweise noch kein Bild gesehen, werde ich wohl verpasst haben 😉
Diese Aktion war dumm und sinnlos. Ich verurteile sie im hohen Maße. Sie trägt nicht´s zur Debatte um Burschenschaften bei.
Ich möchte jedoch darauf hinweisen, dass die Bewohner des Karl-Marx-Platzes alle Wochenenden wieder die Lautstärke der "Partys" der Markomannia bis tief in die Nacht ertragen müssen, dass die Burschenschaftler grölen und eindeutig rechtes Liedgut in die Nacht schreien. Und das geht jedes Wochenende so. Das muss ebenfalls betrachtet werden.
Dies soll jedoch keine Rechtfertigung für mutwillige Sachbeschädigung und marodierende Truppen in HGW sein.
Über ne Freundin von mir im Melrose Place kann ich bestätigen, dass es bei den Herrn Burschenschaftlern immer mal wieder etwas lauter ist, aber jedes WE? Das würde ich nach ihrer Aussage bezweifeln.
Und was das Liedgut angeht, bis jetzt habe ich wenn ich mal vorbei kam und Krach hörte, immer nur Rammstein und Onkelz als Extreme gehört, meistens aber irgendwelche 90er Jahre Blubpop oder Schlager.
Und wenn es nichts dazu beiträgt, warum mußt Du es mitteilen? Wenn es zu laut ist, kannst Du ja die Polizei rufen. Steht jedem offen, genauso wie Liedgut nicht immer gleich als Rechtes zu bezeichnen, was immer das sein mag.
Heftig auch die Kommentare zu einem Bericht über die Aktion auf einem berüchtigtem Online- Forum der rechten Szene. Darunter auch gewaltbereite Ankündigungen (wunschweise) zukünftiger Studenten in Greifswald, aus denen sich die Lust am "Zurückschlagen" ablesen lässt.
Die Reaktion in den Stellungnahmen der Markomannia finde ich lobenswert und positiv. Im eigenen Interesse sollte die Verbindung darauf achten, solchen Leuten eine Aufnahme zu verwähren. Wenn Verbindungsstudenten dort schon als "erbärmliche Distanzierer" bezeichnet werden….. ne?!
Lieber Juppiklopper,
gewalt ist also nicht gleich gewalt und einige sind gleicher als andere? und nach dem Steineschmeißen kann man dann auf jeden fall saufen und feiern gehen und zur Thunderdome 3 tanzen, weil man Glück gehabt hat, dass niemand mit einem Schädelbasisbruch im Krankenhaus auf der Intensivstation liegt.
Es geht hier gar nicht um die politische Gleichsetzung von linksextrem und rechtsextrem, sondern darum das Gewalt immer Gewalt ist. Da spielt das Spektrum keine Rolle.
Freiheit ist immer auch die Freiheit des Andersdenkenden. Wir leben in einer freien Gesellschaft, in der Opfer vor links- und rechtsextremen Putztruppen wirksam geschützt werden müssen.
Ein Lob an alle, die sich von Gewalt distanzieren. Man stelle sich nur vor, es wären Kinder bei der Veranstaltung gewesen und ein Stein hätte ein Kind erschlagen.
Die Bereitschaft der Burschenschaft Markomannia, trotz zahlreicher im Wesentlichen unsachlicher und polemischer, und nun zum wiederholten Male auch strafrechtlich relevanter, Angriffe weiterhin zu einem konstruktiven und gewaltfreien Dialog bereit zu sein, halte ich für sehr lobenswert. Ebenfalls bleibt festzuhalten, dass auch die teilweise zügellose und nicht faktenbasierte verbale Kritik gegenüber Studentenverbindungen im Allgemeinen, und den Burschenschaften im Besonderen, den geistigen Nährboden für diese intoleranten und lebensgefährlichen Gewaltakte bietet.
"Freiheit ist immer auch die Freiheit des Andersdenkenden. " der Spruch ist übrigens von einer Frau die heute wie damals als linksextremistisch eingestuft wird: Rosa Luxemburg, noch dazu eine polnischen Jüdin also jene Menschen, die die Nazis u.a. im Warschauer Ghetto fast ausgerottet haben. Die freie Gesellschaft von der du sprichst, erlaubt die Reaktivierung jenes Gedankengutes ja fördert es sogar u.a. mit Wahlkampfkostenrückerstattung für die NPD, polizeilichen/militärischen Schutz für nationalistische Ausländerhetzdemos oder der öffentlichen Verbreitung brauner Propaganda durch "demokratische" Politiker, wie wir es nicht nur vom politischen Aschermittwoch der CSU oder aus Wahlkampfreden der hessischen CDU-Führung kennen.
"Freiheit ist immer auch die Freiheit des Andersdenkenden. " .. die Betonung liegt auf ~denkenden und ich denke, dass die Markomannia als Teil der intellektuellen Elite des braunen Sumpfes (bzw. der Neuen Rechten) eben grade nicht in die Kategorie "Denkende" gehört, sonst würde sie z.B. nicht unter dem Deckmantel der Tradition braunes Liedgut konservieren, sonst gebe es nicht so viele Berührungspunkte mit dem brauen Mob, der beispielsweise 1992 ein überwiegend von ausländischen Studenten bewohntes Studentwohnheim in der Makarenkostraße in Brand gesetzt hat. Es war sicher nur rein zufällig, dass der Studentenclub der Markomannia damals im Ergeschoss dieses Hauses war und man sich offenbar an der "Überfremdung" störte… Darüber kann auch keine geheuchelte Liberalität hinweg täuschen, spätestens in 4 Augengesprächen bemerkt jede klar denkende Mensch welcher Gesinnung die Kameraden äh Brüder sind. Die braune Nähe wird bekanntlich nicht nur von Linken kritisiert, sondern auch vom Webmoritz – ja selbst von staatlichen Organen.
Zum einen postulierst Du hier gerade eine Abnahme der gewährten Freiheit proportional zu Abnahme des Denkens. Ein durchaus interessanter Gedankengang – den wir Markomannen uns allerdings nicht zu eigen machen.
In dem 1992 brennenden Studentenwohnheim in der Makarenkostraße hatten wir tatsächlich den Studentenclub "Falle". Dieser stand allerdings nicht nur uns, sondern allen Studenten unabhängig von Herkunft, Sozialisation oder politischer Einordnung offen.
Daneben wohnten in diesem Studentenwohnheim auch noch mehrere Bundesbrüder, teilweise mit Freundin.
Und auch wenn das SWH I in der Makarenkostraße zeitweilig einen Zusammenprall unterschiedlicher Kulturen sehr deutlich darstellte – nein, wir waren weder selbst motiviert noch haben wir andere motiviert, unser Heim anzuzünden.
Kleine Frage noch: Welches staatliche Organ kritisiert im Zusammenhang mit der Markomannia die braune Nähe?
Gruß, Klaus
Ich glaube mich doch zu erinnern, dass die Falle selber von den Auschreitungen betroffen war, sprich dass der Laden auch von den Braunen überfallen wurde?
Wer zündet schon ein Haus an, bzw. unterstützt Brandstiftung an einem Haus, in dem man selbst einen Club betreibt???
Irgendwie ist der Standartvorwurf "Burschenschaft im Spektrum der Neuen Rechten/ als intellektuelle Elite des Braunen Sumpfes" oder "Ich habe eindeutig rechtes Liedgut gehört" oder "Ich kenne jemanden, der irgend jemanden kennt, der wieder einen kennt, der eine Hakenkreuzfahne gesehen haben soll" langsam echt ausgekaut und schlichtweg langweilig.
Das fällt unter die Kategorie "Klatsch und Tratsch"
Zumal solche Gerüchte innerhalb eines Diskurses überhaupt nichts bringen.
Wer zündet schon ein Haus an, bzw. unterstützt Brandstiftung an einem Haus, in dem man selbst einen Club betreibt???
Irgendwie ist der Standartvorwurf "Burschenschaft im Spektrum der Neuen Rechten/ als intellektuelle Elite des Braunen Sumpfes" oder "Ich habe eindeutig rechtes Liedgut gehört" langsam echt ausgekaut und schlichtweg langweilig.
Das fällt unter die Kategorie "Klatsch und Tratsch"
Zumal solche Gerüchte innerhalb eines Diskurses überhaupt nichts bringen.
Du schränkst die gewährte Freiheit in Abhängigkeit vom eigenständigen Denken ein – sicherlich ein interessanter Ansatz, den wir Markomannen uns aber nicht zu eigen machen.
In dem 1992 (teilweise) brennenden Studentenwohnheim hatten wir Markomannen tatsächlich unseren Studentenclub – die "Falle".
Darüber hinaus wohnten in diesem Studentenwohnheim allerdings auch noch mehrere unserer Bundesbrüder, zum Teil auch mit ihren Freundinnen.
Sicherlich konnte man in dem SWH I in der Makarenkostraße 52 zeitweise den Zusammenprall der Kulturen erleben – aber nein, ganz sicher waren weder wir motiviert, noch haben wir andere dazu motiviert, uns unser Heim über dem Kopf anzünden.
Und dann als kleine Frage: Welche staatlichen Organe kritisieren die braune Nähe im Zusammenhang mit der Burschenschaft Markomannia?
Gruß, Klaus
P.S.: Aus mir nicht bekannten Gründen ist mein zumindest sinngleicher Beitrag von heute morgen nicht mehr da – also nochmal.
Falls mein Beitrag irgendwie zensur-"würdig" ist, dann hätte ich wenigstens gerne eine Erklärung. Aber vielleicht ist es ja auch nur ein technisches Problem
Kleine technische Anmerkung: Der eine Rechner mit IE 8 zeigt meinen ersten Beitrag nicht an. Der andere Rechner mit Firefox 3.0 zeigt beide Beiträge an. Das unterschiedlkiche Verhalten ist reproduzierbar.
Mit der Bitte um Entschuldigung für meinen dunklen Verdacht, Gruß, Klaus
Freiheit ist immer auch die Freiheit des Andersdenkenden. Wir leben in einer freien Gesellschaft, in der Opfer vor links- und rechtsextremen Putztruppen wirksam geschützt werden müssen.
Ein Lob an alle, die sich von Gewalt distanzieren. Man stelle sich nur vor, es wären Kinder bei der Veranstaltung gewesen und ein Stein hätte ein Kind erschlagen.
Die Bereitschaft der Burschenschaft Markomannia, trotz zahlreicher im Wesentlichen unsachlicher und polemischer, und nun zum wiederholten Male auch strafrechtlich relevanter, Angriffe weiterhin zu einem konstruktiven und gewaltfreien Dialog bereit zu sein, halte ich für sehr lobenswert. Ebenfalls bleibt festzuhalten, dass auch die teilweise zügellose und nicht faktenbasierte verbale Kritik gegenüber Studentenverbindungen im Allgemeinen, und den Burschenschaften im Besonderen, den geistigen Nährboden für diese intoleranten und lebensgefährlichen Gewaltakte bietet.
Kinder bei der Veranstaltung bei der Makromannia? Bei diesem grölenden Halbstarken…das bezweifle ich.
Es ist das erste Mal, das ich das sage, aber könnte jemand den Post von Locas mal löschen?
Darauf kann nichts folgen, das on topic wäre.
Da hier des öfteren der AStA als kritisches Organ gegenüber den Burschenschaften genannt wird, möchte ich mich als ehemaliger Referent für politische Bildung und Autor des Faltblattes "Burschenschaften im rechtsextremen Spektrum" ausdrücklich von dem gewaltsamen Übergriff auf das Haus der Markomannia distanzieren und diesen scharf verurteilen. Gewalt lehne auch ich als Mittel politischer Auseinandersetzung ausdrücklich ab und stimme mit vielen meiner Vorredner in der Auffassung überein, dass auch Linksextremismus antidemomkratisch und damit abzulehnen ist. Politische Diskurse sollten mit Worten ausgetragen werden, so wie es in der Vergangenheit durch besagtes Faltblatt und der Gegenschrift der Markomannia auch erfolgt ist. Ich begrüße ausdrücklich die Äußerungen in der hier veröffentlichen Pressemitteilungen, in der die Markomannia deutlich macht diesem Diskurs auch weiterhin offen gegenüber zu stehen.
Wer Steine auf Burschenschaftshäuser wirft, der darf Brandanschläge auf Ausländerwohnheime nicht verurteilen. Beides ist verachtenswert, kann mit Schwerverletzten oder schlimmer enden und schadet letztendlich einer Gruppe ungemein: Alljenen die sich sachlich mit Problemen auseinandersetzen.
Hoffen wir, dass man sich nicht gegenseitig hochschaukelt – es nützt nur den Extremen.
Wo ist denn die Distanzierungsaussage von KLEX und IKUWO? Kommt da noch was? Und warum war da Samstag keiner, alles dunkel? Waren die alle auf Klassenfahrt??
wieso sollten die Orte Distanzieren die haben nix damit zu tun vielleicht sollte sich noch das Jugend Blas Orchester Distanzieren so ein Quatsch und zum Klex dort war ein Hardcore Konzert und das IKUWO hat immer noch Sommerpause
mich würde auch interessieren, wie eine distanzierung des ikuwos aussehen würde.
Ich muss sagen,dass ich es mehr als befremdlich finde, in welcher Art und Weise dort aggiert wurde.
Die Leute die in den letzten Jahren merhfach aktiv, wenn auch nur verbal, gegen verschiedene Bruschaften gehetzt haben, müssen sich doch die Frage der Mitverantwortung gefallen lassen.
Es ist wirklich sehr traurig, dass es zu solchen Übergriffen kommen kann. Besonders stellt sich mir doch die Frage, warum die Polizei nicht früher eingegriffen hat und das Konzert gleich unterbunden hat! Ein Armutszeugnis für die beteiligten Beamten.
Ich erwarte eine offizielle Distanzierung des AStAs zu diesen Vorfällen, denn es kann nicht sein, dass dieser schweigt. Zum Glück haben wir wenigstens einen kompetenten StuPa-Präsidenten..
Wenn die Polizei chronisch unterbesetzt ist bzw. immer mehr Planstellen gestrichen werden muss man sich dann leider auch nicht wundern, wenn solche Lagen nicht kontrollierbar sind. Schon allein, dass 35 Beamten teils aus anderen Kreisen eilig und notfallmäßig zusammen gezogen werden mujssten, spricht hier für sich.
wieso muss sich jetzt jeder, der irgendwann mal was gegen die markomannen gesagt hat von der aktion distanzieren? der autor des flugblattes hat dies nebenbei schon getan.
zum asta: der muss erst nen beschluss fassen um sich zu distanzieren. dafür muss er ne sitzung abhalten und der nächste sitzungstermin ist erst nächsten montag (wenn sie die termine nicht geändert haben), da heute wegen ersti-woche keine reguläre sitzung sein dürfte.
korbinian kann als stupa-präsident direkt auf anfrage was sagen, bei einem asta ohne regulären vorsitz sieht das logischerweise anders aus.
Richtig!
Ich fand schon Korbinians Distanzierung eigentlich unnötig. Denn der Umkehrschluss, dass die Steine geflogen sind, weil der AStA vor einem Jahr (!!) einen (vergleichsweise harmlosen!) Flyer rausgegeben hat, halte ich doch für sehr sehr weit hergeholt.
Dass sich Korbinian von Gewalt distanziert, ist trotzdem gut und richtig. Die Burschenschaft sollte sich nun jedoch nicht als hilfloses "Opfer" gerieren und irgendwelche Distanzierungen einfordern, die hier bereits zahlreich vorliegen…
Es wäre mir neu, dass wir irgendwelche Distanzierungen einfordern. Wir haben unsere Meinung dazu bekannt gegeben. Gerade diesen hergeholten Umkehrschluss haben wir für uns ausgeschlossen, insbesondere nachdem die Diskussion während der AStA-Flyer Sache da in eine vollkommen falsche Richtung lief.
Grundsätzliche halte ich es dennoch für positiv, dass man Gewalt jeglicher Art als "Diskussionsmittel" ausschließt und generell verurteilt und das auch entsprechend kundtut. Wir würden ähnliche Worte finden, wenn zB ein brauner Mob das IKUWO überfällt.
Etwas anderes hat Korbinian auch nicht gesagt!
Gerade weil auch Burschenschaften ein Teil der Studentenschaft sind, sollte auch der AStA sich für sie einsetzen! Ich finde es echt enttäuschend! Und diese dämlichen Ausreden,dass der AStA keien Zeit hätte sind doch totaler Schwachsinn
Erschrekend, wie wenig Ahnung du von hochschulpolitischen Abläufen hast…
von mir auch nocheinmal ein ernstes "scheiss-aktion" in den äther.
jahrelange arbeit wird durch hirnlosen aktionismus bekloppter und besoffener
"hools" von außerhalb zerstört. denke nicht, dass sich irgendeine greifswalder
gruppierung des linken spektrums über die aktion freut.
[Moderator: Aufrufe zu Gewalt werden hier gelöscht.]
PS: von antifas zu reden ist relativ da dort keine antifa fahnen zu sehn waren! die einzige fahne die wehte war eine schwarze…dies jedoch ist kein zeichen "der" antifa
Da hingen auch keine Hakenkreuzbanner am Haus, aber "Nazis" sind es dann doch für die Angereisten.
Die lokale Antifa scheint eh schon länger in der Versenkung verschunden zu sein.
oder du peilst es halt einfach nicht…
*mimimi* :p
Mann, bin ich getroffen, muss mal kurz mein Weltbild überdenken aufgrund deiner komplexen Darlegung meiner Irrtümer.
Da sagten Polizei und Augenzeugen was anderes…
Zumal deine Argumentation sinnig ist, das war ne "gute Aktion" gegen "Nazis" von der Antifa, die das verdient haben. Aber hihihi, es war gar nicht die Antifa…
Auch wenn mir Meinungen von Extremisten wie Dir hinten vorbei gehen: Nein – wir Markomannen sind keine Nazis und wir wollen auch niemanden tot sehen.
Zur Wahrscheinlichkeit des Trefferwillens kann ich nichts sagen – allerdings wurde gezielt auf erleuchtete Fenster mit dahinter sichtbaren Personen geworfen, das ist eigentlich ein deutliches Zeichen für den Willen. Die Wahrscheinlichkeit ernsthafter Personenschäden erachte ich als entsprechend hoch.
Mit Lichtenhagen oder auch der SHOA haben wir übrigens nichts zu tun und wir lassen uns da auch nichts in die Schuhe schieben.
Klaus
ah, der erste Sympathisant dieser Aktion. Ich wunderte mich schon, dass diese sich gar nicht zu Wort melden. Es geht nicht darum, dass die Täter vielleicht niemand direkt treffen wollten, es aber zumindest billigend in Kauf genommen haben. Also wenn das keine Gewalttäter gewesen sein sollten, dann weiß ich auch nicht! Du bist schon der zweite, der diese Aktion verharmlost.
"…antifas in greifswald? das sind mehr als stumpfe gewalttätter_innen und Radalierer_innen!"
Es bezweifelt gewiss niemand, dass es innerhalb der Antifa auch Linke gibt, die, wenn sie sagen "Jeder Mensch ist gleich und Gewalt ist grundsätzlich abzulehnen", das auch verinnerlicht haben und folglich mit demokratischen gewaltfreien Mitteln Nazis bekämpfen. Aber eben Nazis. Und nicht alles, was politisch rechts der SPD ist. Genau so wie es überall Schläger und Fundamentalisten gibt, genau so gibt es überall kluge und vernunftbegabte Menschen.
Gegen die Schönebeck-Zensur, ich will lesen können, was andere zu dem Thema geschrieben haben. Ich kann selbst entscheiden, ob das Blödsinn ist, dazu brauche ich dich nicht!
Ich habe in meinem Blog unter http://www.klosepictures.blogspot.com noch einen Zusatz geschrieben, da Beschwerden seitens einiger Leute kamen, die am besagten Abend dort waren.
Schließlich war ja nicht der gesamte Abend schlecht und gewalttätig. Die anfängliche Idee mit Musik friedlich seine Meinung mitzuteilen, ist ja nichts Verkehrtes.
Aber wie gesagt mehr dazu auf meinem Blog.
Ich versteh gar nicht die Aufregung aufgrund dieser zwar schwer nachvollziehbaren und reichlich bedeutungslosen Aktion von übermotivierten "erlebnisorientierten Jugendlichen".
Ich frage mich vor allem, welche gesellschaftlichen Ursuchen soviel Wut in Jugendlichen erzeugt, dass sie militant in Aktion treten und sich der Gefahr staatlicher Repression aussetzen. Mit der Unterstützung linker und linksradikaler Projekte, Jugendzentren und Jugendkultur würde die Stadtverwaltung sicherlich solche Ereignisse verhindern können und gleichzeitig Greifswalds Ruf als tolerante und weltoffene Stadt ausbauen. (nur mal so nebenbei erwähnt)
So hier noch ein Lied zum Thema:
[youtube 38-5ZXxBrI8 http://www.youtube.com/watch?v=38-5ZXxBrI8 youtube]
und die Parole des Tages lautet:
"Heul doch! – Deutschland, du Opfer!"
Ich versteh gar nicht die Aufregung aufgrund dieser zwar schwer nachvollziehbaren und reichlich bedeutungslosen Aktion von übermotivierten "erlebnisorientierten Jugendlichen".
Ich frage mich vor allem, welche gesellschaftlichen Ursachen soviel Wut in Jugendlichen erzeugt, dass sie militant in Aktion treten und sich der Gefahr staatlicher Repression aussetzen. Mit der Unterstützung linker und linksradikaler Projekte, Jugendzentren und Jugendkultur würde die Stadtverwaltung solche unschönen Ereignisse wie am Samstag verhindern können und gleichzeitig Greifswalds Ruf als tolerante und weltoffene Stadt ausbauen. – Mein Vorschlag für heut abend.
So hier noch ein Lied zum Thema:
[youtube 38-5ZXxBrI8 http://www.youtube.com/watch?v=38-5ZXxBrI8 youtube]
Und die Parole des Tages lautet:
"Heul doch! – Deutschland, du Opfer!"
recht hat er
wollwoll! schöner song zum thema. dafür reicht der horizont bei vielen nicht…
Wie bitte? Die Stadt soll linksRADIKALE Projekte fördern? Das kann nicht dein Ernst sein. Setzen, sechs.
ick finds jut! 🙂
Ich habe nicht fördern sondern unterstützen geschrieben, damit ist z.B. die Bereitstellung von (leerstehenden) Räumlichkeiten für ein AJZ oder ähnliche Projekte. Die Bemuehungen um die StraZe haben ja wohl eindeutig gezeigt, dass es einen großen Bedarf an Freiräumen gibt.
btw: Hast du noch nie was von akzeptierender Jugendarbeit gehört, vllt möchte die Stadt auf diesem Weg die linksradikalen Jugendlichen "resozialisieren"? 😉
Ich habe nicht fördern sondern unterstützen geschrieben, damit ist z.B. die Bereitstellung von (leerstehenden) Räumlichkeiten für ein AJZ oder ähnliche Projekte gemeint. Die Bemuehungen um die StraZe haben eindeutig gezeigt, dass es einen großen Bedarf an Freiräumen gibt.
btw: Hast du noch nie was von akzeptierender Jugendarbeit gehört, vllt möchte die Stadt auf diesem Weg die linksradikalen Jugendlichen "resozialisieren"? 😉
klingt nach Gudrun Ensslin………..
Was "klingt nach Gudrun Ensslin"? Was möchtest du damit ausdrücken und was bringt es dir, in solchen Rätseln zu schreiben?
"Wie bitte? Die Stadt soll linksRADIKALE Projekte fördern? Das kann nicht dein Ernst sein. Setzen, sechs. "
Die Stadt soll gar nichts fördern, die Stadt soll endlich das Maul halten, weil jene Verkappten genau das befördern, was sie vorgeben zu bekämpfen… nämlich Faschismus. Hochschilds Wahlkampfflyer 2009 enthielt einen Slogan "Gib rechts keine Chance, nein zu Anklam, Greifswald muss eigenständig werden." … Wer Patriotismus mit Patriotismus bekämpfen will, hat entweder 'nen riesigen Sprung in der Schüssel und gehört in eine geschlossene Antstalt, auf jeden Fall gehört er abgewählt und im zweifelsfall von den Bürgern dieser Stadt, die ihren Unmut auf dem Marktplatz kund tun.
Ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob du das ironisch meinst, wayne?
Für die Kontrolle seiner Wut ist jeder Einzelne selbst verantwortlich, das kann einem keiner abnehmen.
Was du als sich der Gefahr staatlicher Repression aussetzen nennst ist vulgo: gegen die Regeln der Gesellschaft verstoßen und dafür bestraft werden. Gerade in den Unistädten mit starker linker Szene gibt es die meisten Übergriffe auf Andersdenkende, zb. Göttingen, Hamburg und Berlin.
Edit:
Da fällt mir noch etwas von Nietzsche ein, er hat das Denkmuster dieser Leute schon vor 120 Jahren erfasst:
"Wenn der Anarchist, als Mundstück niedergehender Schichten der Gesellschaft, mit einer schönen Entrüstung ‘Recht’, ‘Gerechtigkeit’, ‘gleiche Rechte’ verlangt, so steht er damit nur unter dem Drucke seiner Unkultur, welche nicht zu begreifen weiss, warum er eigentlich leidet, — woran er arm ist, an Leben … Ein Ursachen-Trieb ist in ihm mächtig: Jemand muss schuld daran sein, dass er sich schlecht befindet … Auch thut ihm die ’schöne Entrüstung’ selber schon wohl, es ist ein Vergnügen für alle armen Teufel, zu schimpfen, — es giebt einen kleinen Rausch von Macht."
Friedrich Nietzsche, Götzendämmerung
Es ist also bedeutungslos wenn 100 Mann durch die Straßen ziehen, sich unterwegs Steine besorgen, Schutzkleidung anlegen und dann erlebnisorientiert angebliche Nazis verprügeln wollen und durch ihr Vorgehen schon eine gewisse abgebrühte Routine zeigen.
So wie du das formulierst könnte man glatt auch die Frage stellen, was bei den Glatzen diese Wut erzeugt, welche gesellschaftlichen Ursachen soviel Hass erzeugen, dass sie solche Scheiße tun, und was man als Stadtverwaltung zur Unterstützung der rechten Jugendkultur dagegen tuen könnte. Gehts noch? Wir leben ganz sicher nicht in den 30er Jahren und das Gott sei Dank.
Ja es ist ziemlich bedeutungslos und uninteressant, wenn 100 Leute in Greifswald verkünden "still not lovin' Germany", von denen dann 20 militant in Erscheinung treten und ein paar Fenster einschmeissen. Denn Desinteresse ist es, was unsere Gesellschaft zusammenschweisst oder hat es euch jemals interessiert wer beim Dönerladen die Scheiben einschmeisst, interessiert es jemand, dass sich im "Treffer" Nazis treffen und rumpöbeln, interessiert sich jemand für andere, wenn diese auf ner Party (oder wo auch immer) abkacken oder interessiert sich irgendwer dafür unter welchen Bedingungen seine Laptops, Handys oder Klamotten hergestellt werden? Nein, also die meisten die sich hier beschweren, sind vor allem damit beschäftigt nach oben zu buckeln und nach unten zu treten und jetzt soll ich Mitleid haben, mit denen die dies in ihrem konservativen Denken und Handeln als zentralen Punkt vertreten, Nein danke.
Wer mit der Aktion vom Wochenende ein Problem hat, hat vor allem damit ein Problem, dass es Menschen gibt, die sich nicht in ihrer nationalen Identität suhlen, sondern diese als konstruierten Schwachsinn ablehnen.
Ich empfinde den konsumgeilen Mob, der während des Mitternachtsshopping durch die Greifswalder Innenstadt marodiert, tatsächlich als gefährlicher und bedeutungsvoller als das Ereignis vom Wochenende. Unser Verhalten gegenüber den Hungernden, Unterdrückten und Ausgebeuteten der Welt und die nachhaltige Zerstörung der Umwelt ist gewalttätiges Handeln und nicht weniger zu verurteilen als ein paar eingeschmissene Scheiben. Natürlich ist es Scheisse Gewalt zu erfahren, allerdings leben wir in einer gewalttätigen Welt, also ist jegliche Distanzierung von Gewalt, nichts weiter als armselige Heuchelei.
Hallo wayne,
deine Beiträge verfolge ich gern und stimme meistens auch mit deiner Meinung überein. An dieser Stelle hier muss ich dir jedoch leider ma widersprechen!
Ich finde es ziemlich weit hergeholt, eine völlig bescheuerte Aktion, die viel mehr dem übermäßigen Biergenuss und dem Aufheizen durch debile Stadiongesänge, als durch tatsächliche Politisierung geschuldet ist, nun unter das Zeichen sozial- revolutionärer Ambitionen zu stellen. Kann da nur für mich sprechen, aber ich habe sowohl mit der samstäglichen Aktion der Hooligan- Kloppis als auch mit dem Abfeiern auf nationale Identitäten nen Problem. Ich finde es zum Kotzen, wenn 10jährige in Bangladesch Turnschuhe für wenige Cent am Tag zusammennähen müssen und wir hier schön auf unseren Konsumwahn abspritzen können.
Ich finde, der oben stehende Kommentar verunglimpft aber jegliche Kritik und Aktivität von links, die nicht über das Steinewerfen hinauskommt. Also wirklich: das waren die absoluten Ober- Hirnis, die das zu verantworten haben. Ich würde fast sagen, dass es denen eben so sche*ßegal ist, wo ihre Klamotten herkommen, wie das Fleisch in ihre Burger gelangt und so weiter, wenn es nur hinterher noch Pfeffi und Sternburger gibt. Los ziehen mit Bock auf Adrenalin und dabei wissen, dass man auf der scheinbar richtigen Seite steht ist ja sowas von einfach!
Es erwartet wohl keiner, das du Mitleid hast. Wir haben allerdings ein Recht darauf, nach unserer eigenen Weltanschauung zu leben und zu handeln. Wenn du darlegst, das "die Anderen" konsumgeile Scheuklappenträger seien, machst du dir das sehr leicht.
Die Überzeugung, man müsste "die Anderen" nur aufwecken, damit sie deine Weltsicht annehmen ist sicherlich bequem aber völlig falsch. Aus dieser Überzeugung lassen sich nämlich leicht Gründe für solche Aktionen wie Samstag Nacht finden.
Glaubst du denn ernsthaft, das jetzt mehr Leute contra Markomannia eingestellt sind als vorher?
Oder pro Autonome? Da haben Einige ihre Wut sinnlos und feige ausgelebt. Wobei anzumerken ist, das es anders als "feige" gar nicht geht, da die Attackierten sich eben nicht auf dieses Niveau herunterziehen lassen und eine Strassenschlacht auf dem Karl-Marx-Platz entfesseln.
Und selbst wenn, was dann? Hätten die gewonnen, wären sie dann im Recht? Und hätten sie verloren, hätte das irgendwas geändert? Wo ist denn der Glaser aus Bangladesch, der jetzt von der glorreichen Tat profitiert? Selbst die Deutschlandgegner und Linken die mitfeierten distanzieren sich von den Steinewerfern, das war ein Eigentor im Kampf um Sympathien und Unterstützung.
Es ging nur darum, sich selbst mal wieder "Action" zu gönnen, mit selbstlosem Kampf zum Wohle Anderer hat das nichts zu tun.
Wenn deine Parole "Deutschland, du Opfer!" lautet würde ich dir nahelegen die Vorzüge der Niederlassungsfreiheit im EU-Raum zu nutzen und dir folglich ein Plätzchen zu suchen, dass dir mehr behagt.
[Polemik on]
Das sagt ja auch die NPD: "Wer Deutschland nicht liebt, soll Deutschland verlassen." 😡
Ich bezweifle allerdings, ob diese Lösung/Losung diesem Lande und seinen Nachbarn wirklich gut bekäme.
[Polemik off]
ist mir sch***egal was die Deppen von der NPD sagen und deine billigen Assoziierungstricks kannst du dir sparen
dito
na ob Du damit Recht hast? ANTIANTEN gibts es genug in HGW. Auch hier liest man gewisse Genugtuung heraus… ala:
"Die Burschenschaft sollte sich nun jedoch nicht als hilfloses "Opfer" gerieren"
"wieso muss sich jetzt jeder, der irgendwann mal was gegen die markomannen gesagt hat von der aktion distanzieren?"
"…eben grade nicht in die Kategorie "Denkende" gehört"
"…sonst gebe es nicht so viele Berührungspunkte mit dem brauen Mob"
denke das die ANTIFANTEN sich ganz sicher darüber freuen…
ja und? klar gibt es eine antifa. wo ist in dem wort jetzt freude über die aktion versteckt?t
hier schreiben ein paar einzelpersonen und du überträgst deren aussagen ohne jedeweden
anhaltspunkt.
mensch, "die" antifa denkt meiner meinung ein wenig mehr nach als du.
@k.blog -> Bei Dir wird die Freude über die Aktion schon deutlicher kommuniziert…
"Andreas hat gesagt…
warum militanz?
um es den nazis schwer zu machen!
diese ratttenfänger von den burschis sind scheisz faschisten und müssen auch so behandelt werden und nicht noch beschützt, so wie ihr das macht! echt zum heuln das ihr so unreflektierte scheisze auch noch ins netz setzt! aber die burschies wixxer sich bestimmt schön ein drauf!!!
kleiner tipp: lies dir mal die kommentare auf altermedia zum vorfall durch!
"
Nach den Kommentaren auf besagter Seite würde ich mir als Markomanne eher Sorgen machen, dass nicht noch ein brauner Mob auftaucht und die "systemangepassten" "BRDler" nochmal abstraft…
Zum Zitat:
kleiner tipp: lies dir mal die kommentare auf altermedia zum vorfall durch!
Jener Kommentarschreiber scheint da aber unter partieller Blindheit zu leiden. Denn in den Kommentaren von o.g. Neonazi-Stammtischparolenblog werden die Burschenschafter mal "bloß" als Feiglinge, mal als Verräter am Patriotismus ("Patriotismus bis zur CDU") bezeichnet. Und diejenigen die Interesse am Beitritt in die B! Markomannia bekundet haben, tuen gleich kund, dass sie ja "aus anderem Holz geschnitzt sind".
Aus den Kommentaren genannter Plattform geht zu einem großen Teil Schadenfreude und Abneigung gegenüber den Burschenschaftern hervor.
Distanziert wird sich ja hier schon wie bei den Großen. Es würde doch eigentlich reichen, wenn man einfach seine Ablehnung zu dieser Tat bekundet, warum ständig dieses Distanzieren.
Es brauch hier auch keiner kommen und meinen, diese Steinewerfer wollten keine Leute treffen. Das ist doch glatt gelogen. Ich nehm auch keiner NS-Glatze die einen Brandsatz auf ein Asylheim wirft ab, dass er nur das Gebäude treffen wollte aber gewiss keine Personen.
Wenn man schon diese Tat gutheißt dann bitte auch konsequent, dann muß man aber auch dazu stehen, dass Leute verletzt werden und kann sich nicht damit rechtfertigen, dass es Verletzte und Tote nur durch Nazis gibt, "Linke" aber höchstens ein bischen Sachschaden anrichten.
Es ist ja ehr lobenswert, dass sich fast alle von den Vorgängen am Wochenende distanzieren, aber wir sollten mal über die Dimension sprechen in der hier gehandelt wurde.
Vielleicht bin ich durch meine Herkunft und die Tatsache dass meine Familie während der Shoa getötet oder vertrieben wurde sehr sensibel, aber für mich stellen sich die Züge dieses Hassverbrechens wie die, die man aus der Zeit der frühen 30er Jahre kennt, dar. Eine Gruppe von Menschen kommt geplant zusammen, stachelt sich ein wenig auf (früher mit Trommeln und Märschen, heute mit Punkrock) und geht dann los um,wie würde es zu Zeitendes Nationalsozialismus heissen, den "Volkszorn" zu entladen.
Die Tat ist ein geplanter, politisch motivierter Gewaltexess wie er im dritten Reich vorgekommen ist.
Man mag mir den Vergleich übel nehmen, jedoch ist für mich das Ganze eben so Angst einflößend wie rechte Angriffe auf linke Zentren und religiöse Stätten.
Wäre es in diesem Fall umgekehrt gewesen, hätten wir bundesweit auf allen Kanälen davon lesen, hören und sehen können.
Man überlege sich dass einmal, 50 Nazis hätten ein "Spontankonzert" veranstaltet und wären dann zu einer, von "Linken" genutzen Einrichtung gezogen und hätten Steine geschmissen und die Polizei angegriffen… das wäre eine nationale Schlagzeile gewesen.
Die Aussage, der Anschlag sei "…absolut sinnlos…" finde ebenfalls sehr bedenklich, denn diese Aussage verurteilt in keiner Weise die Tat. Vielmehr habe ich den Eindruck, dass von Vielen hier die Tat in politischer Korrektheit relativiert wird. Man sollte linke, wie rechte Gewalt niemals dulden oder verharmlosen, wir alle wissen heute wozu dies führen kann !!!
In diesem Sinne,
mir freundlichem Gruß
Benjamin
es gibt sehr viele rechte angriffe auf alternative zentren/versammlungsorte.
such mal bei indymedia im openposting… bei bild findeste da nix drüber.überraschung?
für mich nicht.
…oder schau dir den Pressespiegel von http://www.links-lang.de an, dann erfährst du wie die Realität in Vorpommern aussieht.
Ändert dieser Umstand etwas an der Tatsache, dass man Gewalt (egal ob jetzt politisch motiviert oder nicht, egal wie sie politsch motiviert ist) immer als "Kommunikationsmittel" ablehnen sollte?
Übrigens ist es in ganz Deutschland so, dass linke Gewalttaten weniger häufig sind als rechte.
Das heißt aber noch lange nicht, dass die Taten grundsätzlich harmloser sind (siehe Samstagabend).
Ich stimme zu 100% mit Benjamin überein!
Mal ganz generell, objektive Nachrichten und Schilderungen wirst du weder bei Indymedia (bei denen ich übrigens mal beschäftigt war) noch auf der Homepage rechter Kameradschaften oder in der "Bild" finden.
Es stellt sich immer die Frage, ob es sinnvoll ist einer extrem politisch-motivierten Presse eine andere extrem politisch-motivierte Presse entgegen zu stellen.
Außerdem habe ich nicht in Frage gestellt, dass es viele, wahrscheinlich viel mehr rechte als linke Übergriffe auf anders gesinnte politische Treffpunkte gegeben hat.
Nur ist dies keine Rechtfertigung für einen gewaltsamen Angriff mit faschistischem Hintergrund, so wie er in den vergangenen Tagen stattgefunden hat.
Des Weiteren ist zu bemerken, dass es sich bei dem Ziel des Anschlags nicht um eine (z.B. illegale) rechtsradikale Gruppierung, sondern um eine Burschenschaft aus dem rechtskonservativen Spektrum gehandelt hat.
"Wäre es in diesem Fall umgekehrt gewesen, hätten wir bundesweit auf allen Kanälen davon lesen, hören und sehen können.
Man überlege sich dass einmal, 50 Nazis hätten ein "Spontankonzert" veranstaltet und wären dann zu einer, von "Linken" genutzen Einrichtung gezogen und hätten Steine geschmissen und die Polizei angegriffen… das wäre eine nationale Schlagzeile gewesen."
ich bezog mich mit meinem post ganz klar auf deine relativierende aussage. die alternativen treffpunkte sind mitnichten im großteil illegal! indymedia habe ich als beispiel gewählt, weil es eine unabhängige medienplattform ist. sie ist eben nicht durch parteizwang, finanzielle komponenten oä dominiert.
Nachdem jetzt alle ihre Betroffenheit ausgelebt haben, alle ihre moralische Empörung kundtun konnten und einige sich sogar öffentlich distanzieren durften, könnten wir vielleicht einmal gemeinsam hinterfragen, warum offenbar Steine gerade auf dieses Objekt geworfen wurden. Scheinbar (das entnehme ich jedenfalls dem Nordkurier, der Polizeimeldung sowie der Pressemitteilung der Markomannia) ist das betreffende Verbindungshaus der Markomannia nicht wahllos, sondern gezielt ausgewählt worden. Das spricht doch eher gegen die hier öfters geäußerte Vermutung (bzw. Polemik), es handele sich um einen "marodierenden Volksmob" oder "hirnlose Idioten", die am 3. Oktober "in der Stadt randalieren". Ich würde das nach den vorliegenden Informationen doch eher als eine gezielte Sachbeschädigung mit politischem Background bezeichnen.
Ich selber will mich hier nicht auch noch zu Sinn oder Unsinn dieser konkreten Aktion äußern, denn das haben andere ja in den letzten Tagen in epischer Breite getan (und manche dabei auch en passant gleich noch die Shoa relativiert). Ich verhehle auch nicht, daß ich wenig Sympathie für Rechtsextreme habe und es grundsätzlich mit Woody Guthrie halte: "Fascists, your bound to lose!"
[youtube VwcKwGS7OSQ&feature=related http://www.youtube.com/watch?v=VwcKwGS7OSQ&fe… youtube]
Sicher ist in Greifswald die Aufregung groß, wenn bei einer Burschenschaft die Scheiben zu Bruch gehen, zumal solche Ereignisse hier eher Seltenheitswert besitzen. Politisch kann ich es trotzdem nicht nachvollziehen, daß der Webmoritz als Medium der Verfaßten Studierendenschaft die Pressemitteilung einer Burschenschaft hier als pdf hinterlegt, die in einem AStA-Flyer vor einigen Monaten zu recht als rechtsextrem bezeichnet; vielleicht mag es daran liegen, daß einer der Chefredakteure selber Korporierter ist, vielleicht war es auch nur ein Versehen der Chefredaktion.
Ich finde, wir sollten den Vorfall als Anlaß nehmen, uns mit der Verbindung genauer zu befassen. In Greifswald gibt es nun einmal zwei offen rechtsextreme studentische Verbindungen, die Rugia und die Markomannia, über welche der Webmoritz in der Vergangenheit schon mehrfach kritisch berichtete. Gerade auch für die Erstsemester hier mal ein paar kurze Infos zu den beiden studentischen Verbindungen:
"Warum" diese Steine geflogen sind ist völlig irrelevant. Steinewerfen ist ein unmenschlicher Gewaltakt, der strafrechtliche Konsequenzen nach sich zieht. Dabei ist es total egal wen es trifft oder warum Gewalt angewandt wurde.
Deine Versuche linksextreme Gewalt zu verharmlosen sind skandalös und empörend! Ich fordere eine klare Distanzierung von Gewalt!
Die Rugia:
Die Rugia hat in der Vergangenheit eine enge personelle Verpflechtung mit anderen rechtsextremen und faschistischen Organisationen gepflegt. Nicht nur, daß offen rechtsextreme Redner zu politischen Veranstaltungen "aufs Haus" geladen wurden, auch stiegen Aktive der Rugia in führende Funktionen der faschistischen Bewegung auf. Zu nennen sind hier u.a. die Gebrüder Stephan und Matthias Rochow, die auch heute noch in der NPD in leitenden Funktionen aktiv sind.
* Matthias Rochow wurde 1995 Mitglied des Landesvorstand der rechtsextremen Jungen Landsmannschaft Ostpreußen (JLO) und 1998 Mitglied des Nationaldemokratischen Hochschulbunds (Hochschulgruppe der NPD). Seit 1999 ist er Mitglied der NPD. Während seines Studiums in Greifswald war er nicht nur aktives Mitglied der Rugia, sondern auch Mitbegründer des NPD-Kreisverbandes, wo er die Funktion des stellvertretenden Kreisvorsitzenden übernahm. Als Ordner, später auch als Redner nahm er aktiv an Aufmärschen der NPD und der Freien Kameradschaften teil. Als Mitglied der Pseudo-Bürgerinitiative "BI für die Wahrung der Grundrechte“ war er Mitorganisator einer rassistischen Unterschriftensammlung „gegen den weiteren Zuzug von Ausländern nach Schönwalde II“.
* Sein Bruder Stephan Rochow wurde ebenfalls in der Rugia politisiert und trat der NPD bei. Von 1997 bis 2001 war er stellvertretender Bundesvorsitzender der Jungen Landsmannschaft Ostpreußen (s.o.). Im Jahre 2001 wurde er, mittlerweile zur Rugia-Schwester "Burschenschaft Dresdensia-Rugia zu Gießen" umgezogen, zum hessischen Landesvorsitzenden der Jungen Nationaldemokraten (Jugendorganisation der NPD). Zudem agiert Stephan Rochow als offizieller Vertreter des rechtsextremen, revanchistischen Witikobund im Vorstand der (ebenfalls revanchististischen) Sudetendeutschen Landsmannschaft.
Die beiden Brüder wurden 2007 bzw. 2008 aus der Rugia ausgeschlossen, nicht etwa wegen ihrer NPD-Mitgliedschaft, sondern wegen "disziplinarischer Verstöße".
Aber auch jenseits solcher personellen Wechselbeziehungen macht die Rugia keinen Hehl, wo sie so steht:
* Am 18. Januar 2003 beispielsweise veranstaltete die Burschenschaft Rugia gemeinsam mit der Jungen Landsmannschaft Ostpreußen unter Federführung der damaligen Mitglieder der Rugia (und aktiven NPD-Funktionäre, s.o.) Stephan Rochow und Mathias Rochow eine Feier zum Jahrestag der Gründung des Deutschen Kaiserreiches (!). Im Jahr 2004 hielt der, laut Hamburger Verfassungsschutz, Rechtsextremist Reinhold Oberlercher einen Vortrag bei der Greifswalder Burschenschaft Rugia.
* Ein geplanter Vortrag von Gerd Schultze-Rhonhof (Generalmajor der Bundeswehr a. D.) im November 2005 rief öffentliche Kritik aus der Greifswalder Studierendenschaft hervor. Schultze-Rhonhof sollte auf Einladung der Greifswalder Burschenschaft Rugia im Audimax der Universität Greifswald einen Vortrag über sein geschichtsklitterndes Buch „1939 – der Krieg, der viele Väter hatte“ halten. Die zunächst von Universitätskanzler Behrens erteilte Erlaubnis hierfür wurde durch Rektor Westermann wenige Stunden vor Beginn der Veranstaltung widerrufen. Die Veranstaltung, die aufgrund des öffentlichen Protestes erfolgreich aus den universitären Räumen verbannt wurde, fand dann im Verbindungshaus der Rugia in der Robert-Blum-Straße statt.
Es gäbe sicher noch mehr zur Rugia zu sagen, aber im weiteren soll es ja um die rechtsextreme Markomannia gehen, die sich derzeit als Opfer eines "feigen, heimtückischen und hinterlistigen Angriff[s]" in Szene setzt.
und wen interessiert deine Polemik jetzt? wen interessiert eigentlich was ein bekennender Marxist wie du meint?
Ich wünschte mir, du würdest den gleichen fanatischen Eifer nicht bei der Verunglimpfung von Bürgern dieses Landes an den Tag legen, sondern mal ganz grundlegend auch bei staatlicher Enteignung, Mauerbau, Stacheldraht, Stasispitzelei, vergammelnden Altstädten, verpesteter Luft, Industriebrachen, Panzern für den Frieden, pseudodemokratischen Scheinwahlen, Staatsterror usw. der von dir so heissgeliebten DDR!
"Die beiden Brüder wurden 2007 bzw. 2008 aus der Rugia ausgeschlossen, nicht etwa wegen ihrer NPD-Mitgliedschaft, sondern wegen "disziplinarischer Verstöße"."
Ist es nicht durchaus möglich, dass ihr öffentliches Auftreten als Mitglieder der NPD und dem Fördern Antidemokratischen Gedankenguts einer von -was weiß ich wie vielen anderen- Disziplinarischen Verstößen war?
Leider hüllen die Rugianer ja immer noch einen Deckmantel des Schweigens über die eigentlichen Gründe des Ausschlusses.
Mag sein, dass die Internias einer Burschenschaft eine gewisse Schutzfunktion ausüben, aber in diesem Fall helfen sie nicht gerade, vorhandene Vorurteile (oder sind es doch eher gerechtfertigte Vorwürfe?- denn genau das ist in diesem Fall das Problem!) der Rugia zu entkräften.
Gerade für diejenigen, die niemals Mitglied einer Burschenschaft waren bzw. Mitglieder einer Burschenschaft sein wollen ist vollkommen fremd, was als "disziplinarischer Verstoß" gilt.
Aufklärung wäre an dieser Stelle hilfreich.
verschiedene mitglieder der rugia zeigen auch grad im persönlichen rahmen ihre fehlende abgrenzung zur rechtsextremen/-radikalen szene.
angefangen beim tragen von band t-shirts von nsbm-gruppen über das tragen von aufnähern mit dem motiv der "schwarzen sonne" bis gar zur leugnung des holocaust im zwei-augen gespräch. das volltrunkene herumlungern vorm burschenschaftshaus in freudiger erwartung einer körperlichen auseinandersetzung mit jedem der die robert-blum-str. passieren will, hake ich dann mal unter einfachem saufproletentum ab…
Die Markomannia:
Anders als die Rugia, die sich nicht politisch von ihren NPD-Mitgliedern distanziert, streitet die Markomannia jede Verbindung zu NPD und Freien Kameradschaften vehement ab (so ja auch wieder in der aktuellen Pressemitteilung). Anders als bei der Rugia sind Markomannia-Mitglieder bisher nicht in führenden Positionen von anderen rechtsextremen Organisationen öffentlich aufgefallen.
Der politische Standpunkt der Rugia wird u.a. über ihre organisatorischen Bezüge deutlich; so schrieb im November 2008 der Greifswalder AStA: “Wir vertreten weiterhin den Standpunkt, dass die im Dachverband der Burschenschaftlichen Gemeinschaft (BG) zusammengeschlossenen Burschenschaften durch ihr revanchistisches Geschichtsverständnis […] dem rechten Spektrum zuzuordnen sind. Dazu gehört auch die Burschenschaft Markomannia Aachen Greifswald."
Die pflichtschlagende [also sich rituell Fechtwunden an Kopf und Gesicht beibringende] Markomannia ist Mitglied der Deutschen Burschenschaft, dem größten Dachverband studentischer Verbindungen. Wo die Markomannia politisch steht, zeigte sie eindrucksvoll 1994 auf dem Burschentag in Eisenach, wo sie gleich Österreich "heim ins Reich" holen wollte: Sie forderte dort in einem Antrag den Anschluß der Republik Österreich an die Bundesrepublik Deutschland. In dem Antrag heißt es bezeichnend: "Weiterhin ist eine Wiedervereinigung der beiden Deutschen Staaten [gemeint sind hier Österreich und Deutschland!!] in dem Europa der Vaterländer eine wichtige Voraussetzung, um irgendwann später mal anschließend auch für die deutschen Gebiete unter momentaner Fremdverwaltung eine Wiederangliederung an das deutsche Vaterland herbeiführen zu können."
Neben der Mitgliedschaft in der Deutschen Burschenschaft ist die Markomannia auch in der Burschenschaftlichen Gemeinschaft (BG) organisiert. Die BG besteht aus 42 besonders völkisch-nationalistischen Burschenschaften aus Österreich und Deutschland. Die BG sagt über sich selbst: "Grundlegend für die Burschenschaftliche Gemeinschaft ist dabei, daß keine freiwillige Abtretung der Ostgebiete stattgefunden hat und somit eine einseitige Verletzung des Völkerrechts vorliegt. […] Weiterhin unterstützt die Burschenschaftliche Gemeinschaft den volkstumsbezogenden Vaterlandsbegriff ohne Rücksicht auf staatliche Gebilde und deren Grenzen." [Wohlgemerkt, der Text ist nicht aus Adenauers Zeiten, sondern der aktuellen Selbstdarstellung der BG im Oktober 2009 entnommen]
Unter dem Stichwort "Selbstbewußte Machtpolitik" heißt es in der Selbstdarstellung der BG weiter: "Gerade durch die Wiedervereinigung der 'DDR' [die Anführungszeichen sollen wohl symbolisieren, daß die DDR nie von den Burschenschaften anerkannt wurde] mit der Bundesrepublik Deutschland hat das neue Deutschland einen Stellenwert in Europa, der einer deutschen Machtpolitik [!!] bedarf. Die Integration der osteuropäischen Staatenwelt und Rußlands erfordert, daß Deutschland sich seiner Aufgaben bewußt wird und seine gewachsenen Machtressourcen zum Vorteil des eigenen Volkes einsetzt."
Die Markomannia selbst ist aber auch wiederholt durch Veranstaltungen mit einschlägigen Referenten aufgefallen. Im Juni 2005 z.B. wurde der rechtsextreme Autor Götz Kubitschek, Mitbegründer des ebenfalls rechtsextremen "Institut für Staatspolitik" aus Altenroda (Sachsen-Anhalt) "aufs Haus" der Markomannia geladen.
Achso, wenn also rassistische und antisemitische Ideologie als Motivation wegfallen, dann ist es in Ordnung, mit verbaler Hetze – Max schreibt sinngemäß "Erstis, wohnt nicht bei Burschis!" – und Steinwürfen gegen die Einrichtungen der Andersdenkenden bzw. diese selbst vorzugehen?
Gruß, Klaus
Wenn ein neurechter (would-be-)Thinktank wie das "Institut für Staatspolitik" für Dich Teil eines "breiten Spektrums" darstellt, dann aber gute Nacht Marie!
Wo sind denn Fakten "aus dem Zusammenhang gerissen"?
Ihr stellt euch hier als Opfer eines "antifaschistischen Mobs" hin, wollt aber die eigentlich interessante Frage, warum gerade die Markomannia Glasbruch erlitt, nicht thematisieren. Stattdessen wird der Öffentlichkeit und der Presse Sand in die Augen geblasen: "Keine Kontakte zu Rechtsextremen!" – Ganz schön dreist (und auch ziemlich bigotte), wenn gleichzeitig bekannt ist, daß u.a. ein Kubitschek offiziell "aufs Haus" geladen wurde.
Fakten sind z.B. da aus dem Zusammenhang gerissen, wo Du einen einzelnen Referenten als Beleg unserer extremen Ausrichtung bringst. Und das "Gute Nacht Marie" gilt vor allem für die, die das Meinungs- und Gedankenspektrum einseitig beschneiden.
Und zu der Frage, warum ausgerechnet wir Glasbruch – wenn auch glücklicherweise keinen Personenschaden – erlitten haben gibt es eine ganz simple und vielleicht auch treffende Erklärung: Du relativierst hier zum einen den Glasbruch und ordnest zum anderen liberale bis rechtskonservative Positionen mit den rechtsradikalen zusammen. Wenn nun irgendwelche Deppen sowieso nur mit Steinen argumentieren können, dann nimmt es nicht Wunder, wenn sie Deinen kruden Gedankengängen "konsequent" folgen.
Gruß, Klaus
"Wenn nun irgendwelche Deppen sowieso nur mit Steinen argumentieren können, dann nimmt es nicht Wunder, wenn sie Deinen kruden Gedankengängen 'konsequent' folgen." – Meines Wissens war die Chronologie eine andere: Erst gab es den Glasbruch bei euch, dann gab es den Artikel im Webmoritz und dann erst meinen Kommentar zum Thema.
Nachfrage meinerseits: Aber Du streitest nicht ab, daß Kubitschek aus dem rechtsextremen Lager kommt, oder?
Ich streite ab, dass wir Markomannen "offen rechtsextrem" sind.
Für weitere Details zu den alten Diskussionen musst Du schon die alten Diskussion bemühen, da haben wir – ich auch – uns mehrfach zu – ich wiederhole mich – allen "Fakten" geäußert.
Gruß, Klaus
Warum wird obiger Beitrag über die Rugia nicht gelöscht weil ohne Themenbezug..? achso…das passiert hier ja nur den ultranationalen rattenfängern…
Nenn mir mal eine antifaschistische Seite (außer vielleicht Endstation Rechts, wo das vorkommen könnte), wo rechtsextreme Internetforen verlinkt werden??
Es wäre ja auch absurd, wenn Nazi- und rechtsextreme Seiten in Antifa-Portalen verlinkt würden. Und wenn das in antifaschistischen Seiten nicht gemacht wird, warum sollte mensch so etwas dann ausgerechnet im webmoritz-Forum anfangen? – Wie gesagt, zumindest für organisierte AntifaschistInnen eher ein ungewöhnliches Auftreten.
Da Du ja mit Endstation-Rechts die erste Ausnahme nennst, kann man beim Webmoritz kaum mehr von einem Anfang reden.
Aber schön, dass wir beim weiteren Auftreten der Antifaschistinnen, siehe letztes Wochenende, nicht streiten müssen, was gewöhnlich ist (und was nicht).
Gruß, Klaus
Statt hier die immer gleichen Vorwürfe mehr schlecht als recht lauwarm auf den Tisch zu bringen sollte man vielleicht lieber Aktivitäten der Burschenschaften betrachten.
Mir geht auch auf die Nerven, wenn Personen die von vornerein Antikommunisten sind Kommunismus oder "links" stehts und ständig mit Gulag, Stalin u.ä. verbinden nur um dann ihre eh schon feststehende Meinung zu untermauern.
Von daher, warum immer Sachen von vor zehn Jahren anführen. Das ist doch nichts Konkretes. Wer hat wen mal dann und dann eingeladen kann ja wohl kaum als stichhaltiger Fakt gelten.
äh, blabla?
Lol! Das kann doch jetzt nicht dein Ernst sein, dass gerade DU mit dem Thema Klischees anfängst, oder?! Jeder, der sich deiner Wortergreifung hier unterwirft, ist doch in deinen Augen gleich Kommunist, Bolschewist oder wünscht sich zumindest Todesgrenze und Stasi- Knäste zurück. Und das wird dann auch offen kundgetan. Lass ma gut sein, ja?!
Dass sich hier viele Menschen, die vllt in alternativen Projekten engagiert sind etc. von der Tat distanziert haben, ist ja nun nicht mehr zu leugnen. Und auch wenn diese Einstellung nicht von allen im linken Spektrum geteilt wird – ein Aufruf zu Gewalt ist hier nicht zu bestaunen!
Guck erstma, wie es um deinen Standpunkt und die freiheitlich demokratische Grundordnung bestellt ist.
ret marut hat hier mehrfach DDR, Stasi und Kommunismus verharmlost und verteidigt. Auf nichts anderes als diese Tatsache sollte dies anspielen. Es tut mir leid, wenn deine intellektuellen Kräfte dies zu fassen nicht imstande sind.
Ach, erst fängst du an, dich zu unrecht in irgendwelchen Klischees wiederzufinden und dann stellst du auch noch Vermutungen über den Grad der Intellektualität bei anderen an? Zwei mal lol! Du kennst doch den Spruch "Wer im Glashaus sitzt, soll nicht mit Steinen werfen"
Also nochmal mein Tipp: überprüfe deine Verwendung billiger Klischees, guck mal, ob deine Meinung noch mit der fdGo konform geht und vor allem: fang ma bei deinen intellektuellen Kräften an! (einteilen! könnten sonst sehr schnell verbraucht sein)
"Der implizite Vorwurf, daß autonome AntifaschistInnen in ihrer Politik aus rassistischen oder antisemitischen Ideologien handeln, ist absurd und platteste Diffamierung. Die Grundlage antifaschistischen Widerstands (egal welcher Strömung und welcher Aktionsform) basiert doch gerade darauf, gegen völkisch-biologistisch-rassistische Gesellschaftskonzepte aufzutreten und entsprechende Diskriminierungen zu bekämpfen."
Stimmt vollkommen.
Nur sollte man aufpassen nicht in die gleichen Denkmuster zu verfallen wie der Gegner den man bekämpfen möchte.
Sorry!
"Jeder, der sich NICHT deiner Wortergreifung hier unterwirft" muss es natürlich heißen