Ein Leserbrief im Greifswalder Lokalteil der Ostsee-Zeitung vom 18.6. hat gestern für erheblichen Wirbel in Greifswald gesorgt. In dem Leserbrief sprechen sich die Verfasser (Rüdiger Klassen und A. Hoffmann) vehement gegen eine Umbenennung der Universität aus und brandmarken die Aktivisten als „extremistisch“ und indirekt auch als „kulturbolschewistisch“.
Pikant an dem Leserbrief sind zwei Fakten. Neben seinem rechtsextremen Duktus und Vokabular weist der Text unverkennbare Ähnlichkeiten zur Berichterstattung über die Umbenennung auf der Website „Altermedia“ auf, die dem rechtsextremen Milieu zugeordnet wird. Darüber hinaus ist der Verfasser Rüdiger Klassen kein unbeschriebenes Blatt. Ein Greifswalder schrieb in einem Brief an die OZ, der unserer Redaktion vorliegt:
Die Suche (nach Klassen, Anm. d. Red.) ergab, dass es in Hagenow einen NPD-Kreisvorsitzenden (dieses Namens, Anm. d. Red.) gab, den „das Landgericht Schwerin […] wegen versuchten Mordes zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt(e), weil er im Juli vor zwei Jahren (1992) den Überfall auf ein Asylbewerberheim organisiert hatte“ („Ein bißchen stiller“, DER SPIEGEL 51/1994 vom 19.12.1994, Seite 34a/ Online-Archiv). Wenn man nun einen Blick auf die Landkarte wirft, wird man feststellen, das Püttelkow nur ca. 20 Km entfernt von Hagenow liegt. Mir persönlich liegt der Schluss nahe, dass es sich hier um ein und die selbe Person handelt. Nun möchte ich niemandem unterstellen, dass er seine Gesinnung nicht ändern könnte, jedoch ist besagter Leserbrief rhetorisch auf einer Linie mit anderen Äußerungen, die man aus rechtsextremen Kreisen vernehmen kann.
Im Blog der Grünen wird in einem Artikel über den Leserbrief darauf hingewiesen, dass Klassen nach seiner Verurteilung 1994 dem Rechtsextremismus abgeschworen habe. Außerdem ist dort ein Antwortbrief von Studenten der Universität zu lesen.
Die Ostsee-Zeitung veröffentlichte in ihrer heutigen Ausgabe keine weiteren Leserbriefe zum Thema. Auf die Arndt-Debatte wurde in der heutigen Ausgabe des Lokalteils „Greifswalder Zeitung“ nur mit einer Umfrage eingegangen, in der sich fünf von fünf Befragten skeptisch zur Umbenennung der Universität äußern.
Update 20.6. 18:00
In ihrer heutigen Ausgabe veröffentlichte die Greifswalder Ostsee-Zeitung zwei weitere Leserbriefe, davon einer von Sebastian Jabbusch (Mit-Initiator des Antrags). Weitere Infos zum Thema gibt es hier beim Fleischervorstadtblog.
Bilder: webMoritz-Archiv/gemeinfrei
Prinzipiell kann ich eure Aufregung um den Herrn Arndt nicht nachvollziehen. Es war einfach eine andere zeit damals. Seit dem dritten Reich hat sich der Blick auf Deutschland und die Juden eben stark verändert. Daher kann man Menschen, die im 19. Jh. gelebt haben, starkes Nationalitätsgefühl, Verachtung von Ausländern und antisemitische Züge nicht krumm nehmen – zumindest nicht so krumm, dass ihr positives Schaffen im Schatten versinken muss.
Wenn wir Herrn Arndt als Uni-Titel abschaffen wollen, dann dürfen wir auch Karl Marx in keinem Titel mehr ehren. Der hatte sich damals ebenfalls Ausländerdiskriminierend und antisemitisch geäußert… Leute begreift mal bitte dass das damals wirklich eine andere Zeit war!
Sicher müssen wir auch die Pyramiden in Ägypten abreißen, da diese unter dem Terror der Sklaventreiber entstanden sind, wobei tausende unterdrückte Menschen zu Tode kamen…
Also: wenn man ne sehr griffige und sinnvolle Alternative zum Arndt-Titel hätte, könnte man ja über eine Umbenennung nachdenken. Aber das einfach nur aus Prinzip zu tun, weil Arndt aus heutiger Sicht kein zeitgemäßer Deutscher ist, finde ich ehrlichgesagt quatsch. Mit solchen Aktionen spielt man dem rechten Spektrum nur in die Hände, das ganze ist meinesachtens total kontraproduktiv!!
Hallo Max,
sicher hast du Recht. Man sollte nicht jeden Menschen, der im 20. Jhd etwas "schlechtes" über Juden gesagt hatte, verurteilen. Ich würde dies übrigens auch heute nicht tun, wenn Leute Vorurteile haben gegen Polen oder Holländer – Vorurteile und gewisse negative Bilder über "Fremde" gehören durchaus zum normalen Erscheinungsbild von menschlichem Verhalten in sozialen Gesellschaften,
ABER:
– Arndt war nicht jemand, der auch mal was gegen Juden oder Fremde gesagt hatte. Sein ganzes Lebenswerk ist durchzogen, von Fremdenfeinlichkeit, Aufruf zu "Völkerhass", Anti-Judaismus der üblen Sorte.
– Arndt begründete seinen Fremdenhass nicht kulturell, sondern biologisch. Italiener und Franzosen sollten sich nicht paaren, weil sie unterschiedliche Rassen seien (!) und ihr Blut sich vermischen würde.
– Diese "fanatische" Ideen lieferten die perfekte Grundlage, auf der NSDAP in eine fanatische Wirklichkeit umsetzte.
– Es gab durchaus auch in seiner Zeit Leute, die auf die Folgen des Antisemitismus und der Rassen-Idee hinwiesen und die bereits damals mahnten, wohin die Reise gehen würde!
– Auch die immer wieder angeführten Beispiele Luther und Goethe, die vereinzelt hier oder da, mal einen antisemitischen Spruch ließen, sind keinesfalls mit Arndts fantatischem Hass vergleichbar. Egal welche Schrift du aufschlägst. Sie ist geprägt von demselben infamen Hass (abgesehen von wenigen Kirchenliedern und Märchen!)
– All das "könnte" immer noch ok sein, wenn es ein anderes "gutes" Lebenswerk gäbe, mit der sich Arndt hervorgetan hätte. Das gibts aber nicht. Sein Nationalismus ist ausschließlich auf "Hass gegen Fremde" gegründet. Seine "Bauerbefreiung" war weder bedeutend noch einzigartig in der Zeit. In ganz Europa wurde zu dieser Zeit die Sklaverei abgeschaft…
==> Frage am Ende:
Wenn nichts positives für ihn steht, und wir sein negatives Verhalten auch nicht über seine Zeit erklären können. Dann stellt sich doch die Frage: Wofür steht Arndt ? Was soll der der heutigen Jugend sagen? Was können wir, die akademische Jugend von Arndt lernen?
Diese Frage ist noch immer unbeantwortet.
P.S.: Die Rechtsextreme Szene bezieht sich schon seit Jahren auf Ernst-Moritz Arndt und feiert ihn. Die sind nicht erst durch unsere Aktionen auf Arndt gestoßen, sondern haben ihn schon 1933 für sich entdeckt, als die Universität durch Göring ihren Namen enthielt =)
Martin Luther schrieb ein Werk, dass den Titel trug: "Über die Judensau".
Hast du schon einmal darüber nachgedacht, dass unter anderem die katholische Kirche am Antisemitismus, und unter anderem am Holocaust mitschuldig ist?
Wer hat denn den Juden verboten keine Berufe außer die, die mit Finanzen zu tun hatten auszuüben?
Die katholische Kirche. Aber dass ist ja nur eine "gelegentliche" Diskriminierung.
Wer war dadurch in der Bevölkerung schon von Grund auf unbeliebt?
Die Juden. Konnten Sie was dafür? Nein. Warum? Weil ihnen die katholische Kirche diese Rolle zugeschrieben hat. Und nun zu Arndt. Er war sehr überzeugter Katholik. Wie viele andere auch.
Es wäre mal wirklich an der Zeit Geschichte in ZUSAMMENHÄNGEN zu betrachten und nicht irgendwie heraus gerissen. Klar ist Antisemitismus verachtenswert. Damals wie heute. Nur ist Arndt allein nicht daran Schuld, was du aber unbedingt überall verbreitest. Du verbreitest auch, dass Arndt ausschließlich antisemitische Hetze betrieben hat und leugnest das Engagement für die Bauernbefreiung, seinen Einsatz für die Reichseinigung, stellst Naturschutz bei Arndt als etwas lächerliches hin…
Hallo Marco,
Ich habe mich bis heute ganz ehrlich nicht mit Luthers beschäftigt, sondern vor allem Arndt. Unter anderem habe ich aber gehört, dass Lutherden uralten katholischen Antijudismus anhing. Das ist das alte Vorurteil der Christenheit, dass die Juden Christus getötet hätten… Arndt hingegen vertrat einen modernen Anti_semitismus_. Also einen Judenhass, der auf einer (angeblich) unterschiedlichen Rasse / einem anderen "Blut" beruhte.
Aber selbst wenn Luthers Antijudaismus mit Arndts Antisemitismus vergleich gewesen wären:
>> Luther steht mit seiner Reformation vor allem für die Befreiung der Gewissensfreiheit – für den Aufbruch in ein neues Zeitalter. Die Geschichtswissenschaft lässt mit der Reformation die "neue Zeit" anbrechen… Das sagt wohl einiges 😉
>> Arndt Hauptwerk war die "Vereinigung der Deutschen". Dies beruht aber – und das bestreitest du ja nicht – auf Fremdenhass. Die Deutschen wurden definiert als Abgrenzung gegen das "nicht-germanische". Ihr Zusammenhalt sollte "der Hass gegen die Franzosen" sein. Da brannte nicht gerade die Flamme der Aufklärung…
Last but not least: Die "Befreiung" der Bauern hingegen war keineswegs sein Hauptwerk. Außerdem möchte ich den Greifswalder Geschichtsprofessor Stamm-Kuhlmann zitieren, der sich mit Arndts angeblicher Befreiung beschäftigte und zu dem Schluss kommt, dass Arndts Habil-Schrift einen "keineswegs originellen Teil des allgemeinen Teil des allgemeinen europäischen Diskurses über die Agrarreform darstellt."
>>> Es geht uns – den Antragstellern – keineswegs um die Demontage von Arndt! Er hat sich etwas gutes für seine Zeit tun wollen. Aber können diese Taten (Auruf zu Völkerhass, um eine Nation zu begründen) heute noch dienlich sein Universität zu benennen?
Dies ist kein wissenschaftlicher Streit – die Fakten sind klar – hier geht es um eine Wertentscheidung.
"Die freie, fortschreitende Gesellschaft will freie Bauern des Landes. Was einst erlaubt war, ist es nicht mehr für unsere Zeit; wir haben vom menschlichen Unrecht ein Wissen und Gewissen ganz anderer Art, als unsere Väter; wir sollen auch Bürger sein in einem anderen Sinne als die Väter"–> EMA in "Versuch einer Geschichte der Leibeigenschaft in Pommern und Rügen". Fest steht, dass sich Arndt durchaus in diesem Zitat gegen die Leibeigenschaft wendet. Dies steht mE auch nicht im Widerspruch zu dem Resultat von Prof. Stamm- Kuhlmann. Er hat lediglich gesagt, dass sich Arndt nicht explizit an einem Diskurs über die Agrarreform (was die Bauernbefreiung beinhaltet) beteiligt hat, er hat aber den Missstand kritisiert und artikuliert, dass einer zukünftigen Gesellschaft dies nicht nützlich ist.
Oh ich zweifel keinesfalls dass Arndt gegen die Leibeigenschaft der Bauern war. Ich bezweifle nur, dass er der einzige war, oder mit seiner Schrift etwas "innovatives" gesagt hätte…
Daher rechtfertigt das Bauern Argument leider keine Uni.
Gegenbeispiele wären "Martin Luther King" oder "Nelson Mandela"… Sie haben haben zwar Freiheit nicht neu erfunden, waren aber Galionsfiguren einer neuen Bewegung. Eine solche Gallionsfigur war Arndt zu keiner Zeit. Als Bauernbefreier ist er übrigens auch nur in Pommern bekannt. Vor allem die DDR hat diesen Mythos betrieben…
Noch ein paar andere Zitate aus Arndts Schriften, die mir Kopfzerbrechen, gerade hinsichtlich der Tatsache, dass Arndt eigentlich Monarchist und völkischer Nationalist war, bereiten:
"Der Gott…gab uns das Recht, als edle und freie Männer regiert zu werden, d.h.: uns selbst regieren zu helfen, zumal da es unmöglich ist, dass einer, der willkürliche Gewalt über allen hat, würdig herrschen und gerecht befehlen könnte."
"Frei mag der Pole, der Ungar, der Italiener und der gleichmächtige Franzos (…) wohnen. Wir gönnen jedem gern, was wir selbst glücklich haben."
Widerspricht sich Arndt in beiden Zitaten nicht selbst (bzgl. seiner anderen Ausführungen, die rassistisch, völkisch sind)?
"Er war kein Demokrat in dem Sinne, daß er das Volk als Souverän aller Staatsgewalt wollte."
Prof. Dr. Manfred Wichelhaus im Festvortrag am 16. Juni 1979 am Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium, Remscheid
"Wieder andere konstruierten aus diesem nationalchauvinistischen Monarchisten sogar einen Demokraten."
Prof. Dr. Harmut Lutz
Mit Professor Lutz hast du dir natürlich auch einen ebenso "neutralen" Betrachter des Themas gesucht. Glückwunsch zu diesem Missgriff.
*Blub-Kommentar?!*
Nicht jeder Mensch, der in Prof. Dr. vor seinem Namen stehen hat, ist auch prädestiniert dafür, sich zu allen Themen zu äußern! Was hat ein Amerikanist/Kanadist mit Ernst-Moritz-Arndt zu tun. NIX! Könntest du genauso einen Augenheilkundler, Hydogeologen oder Archäologen zitieren.
Was erlaubst du dir, die Argumentatiomslinie zu kritisieren, du Faschist! ;o)
Warum sollten sich OphtalmologInnen, ArchäologInnen oder HydrogeologInnen nicht fundiert über Arndt äußern können? Muß ich erst einen Abschluß in Arndt-o-logie machen, um was zu seinem Werk, zu seinem Wirken und zu seiner Person sagen zu dürfen. Oder kann ich mir nicht anhand der geschichtlichen Umstände, seiner Schriften und seiner Rezeption eine entsprechende Position zu Arndt erarbeiten?
Ich muß auch kein Henker (geschweige denn Todeszelleninsasse) sein, um mich über das Pro und Contra zur Todesstrafe zu äußern.
Damit hast du nun endgültig bewiesen, dass du null Ahnung hast.
Ebenso wie Luther sich nach enttäuschenden Versuchen der Judenbekehrung judenfeindlich äusserte, war er ein bedeutender Theologe und eine bedeutende Person der Religionsgeschichte.
Ebenso wie Arndt, der, geprägt von französischer Unterdrückung der deutschen Fürstentümer und im allgemeinen Denken seiner Zeit verhaftet, gegen Franzosen und Juden polemisierte, so war Arndt doch einer der bedeutendsten Vorkämpfer des deutschen Einigungsprozesses, gegen die Leibeigenschaft und für eine parlamentarische Monarchie. Alle drei Gedanken waren unheimlich fortschrittlich und er setzte Leben und Ruf für seinen Kampf für die gerechte Sache ein und liess sich auch nicht von Berufsverboten und anderen Schikanen seinen Idealismus trüben. Damit ist Arndt Vorbild für die ganze Welt, aber auch und insbesondere für unsere heutige Politkergeneration.
Aber wem erzähle ich das. Du weiss das ja alles aus diversen vorherigen Arndt-Diskussionen und da du keinen wissenschaftlichen Diskurs, sondern einen politischen Kampf austragen möchtest, wird auch diese Erinnerung an die Taten Arndts an Dich ins Leere verlaufen.
Wann war denn die parlamentarische Demokratie fortschrittlich? Seit 1789 sicher nicht mehr.
Arndt war schon zu seiner Zeit ein Reaktionär – und hat sich diese Geisteshaltung bis zu seinem Ableben erhalten.
Um eine Wertenscheidung treffen zu können, sollte man jedoch das gesamte Bild kennen, was durch deine selektive Herauspurzelung einzelner Passagen nicht möglich ist. Denn auch sein Kampf für Demokratie, die Einigung der Fürstentümer (die dann erst unter Bismarck kam) und gegen die Leibeigenschaft sind über ihre immense historische Bedeutung hinaus auch "Werte".
Da ich mit der Gesamtbreite des Werks und der Person 'Ernst Moritz Arndt' vertraut bin, treffe ich hiemrit eine Wertentscheidung zu Arndts Gunsten!
Na zum Glück hast Du nix zu melden!
…im Gegensatz zu dem maskierten Recher, der für die gesamte Studierendenschaft spricht…
Nö, der maskierte Rächer reißt einfach nicht das Maul auf…. zudem steht er auf der Seite der Guten!
"Da ich mit der Gesamtbreite des Werks und der Person 'Ernst Moritz Arndt' vertraut bin, treffe ich hiemrit eine Wertentscheidung zu Arndts Gunsten!"
Ah, ein Fachmann! – Leider wird das aber in Deinen Kommentarbeiträgen nicht sichtbar. Vielleicht nicht nur den Arndt im Regal aufbahren, sondern auch mal kritisch drin lesen. Das erhöht die argumentativen Fähigkeiten zum Thema enorm.
btw: Soll Bismarck jetzt auch zu einem progressiven Geist umgedeutet werden? Dann war sein Sozialistengesetz (1878-1890, „Gesetz gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie“) wohl auch als Akt der Förderung des Humanismus zu werten und nicht als Repressionsmaßnahme gegen die ArbeiterInnenbewegung (Berufsverbot, Pressezensur, Vereinigungsverbote, Hochverratsverfahren)? *lol*
Hehe, wie recht du hast Ede… Da ich mit der Gesamtbreite meiner Werke vetraut bin, treffe ich hiermit ein Werturteil zu meinen Gunsten. Die Greifswalder Uni heißt ab sofort Volldeppen-Universität Greifswald.
Noch eine Anmerkung:
Mir geht es hier nicht darum der katholischen Kirche die "Alleinschuld" am Antisemitismus zuzuschreiben. Mir geht es hier lediglich darum, einmal fest zu halten, dass der Antisemitismus ein Phänomen ist, welches es seit dem Aufstreben des Christentums gibt und keine Erfindung EMAs ist, wie hier jedoch der Eindruck zu entstehen scheint.
Alleine aufgrund der Tatsache, dass die Arndtdiskussionen von Beginn an Einseitig verklärend bzw. andererseits verteufelnd geführt wurde und die "Verteufler" durch die Tatsache, dass Arndt Antisemit war immer im Vorteil waren, selbst aber nicht mal ansatzweise an einer seriösen Diskussion interessiert waren und auch keinerlei Aufklärung oder Aufarbeitung betrieben wurde, bin ich nach wie vor gegen eine Umbenennung.
Erst muss eine Vielzahl von Studenten ein halbwegs unverfälschtes Bild von Arndt haben.
Dass des "Nur-Antisemiten, völkischen Nationalist", wie es derzeit vorherrschend ist, und das des "Nur-Nationalhelden und Patrioten" ist jedenfalls gewiss nicht unverfälscht.
Argumente bitte. Nicht bitte einfach diejenigen, die dir widersprechen mit dem Teufel gleichsetzen…
Wir sind für Deine Argumente offen. Bisher hast Du aber meiner Meinung nach keine gebracht, die über die bekannten Platitüden hinausgehen. Die wissenschaftliche Debatte ist darüber längst hinaus… sorry!
ach DU wirfst also Leuten vor , unwissenschaftlich zu werden?
siehst du dich eigentlich noch selbst, oder versperrt dir dein verqueres Ego und/oder dein Minderwertigkeitskomplex die Sicht auf diese Dinge??
Hier mal ein paar Wissenschaftler über Arndt:
"Vor allem die Überlegungen Arndts enthalten die Grundzüge des späteren anthropo-biologischen Menschenbildes der Nationalsozialisten und ihrer darauf fußenden Rassentheorie."
"Arndt ließ sich bei diesen Ausbrüchen seines Volkshasses, die weit über das Maß der durch die napoleonische Bedrückung gerechtfertigten und verständlichen Verbitterung und Empörung hinausgingen […], nur von dem Recht seines Gemütes, von seinem Instinkt und seinem Blut leiten. Sein Nationalstolz war, genau betrachtet, gleichzeitig Rassenhochmut; sein Volkshaß, geboren aus zügelloser Triebhaftigkeit, war gleichzeitig grausamer Rassenhaß."
E. Weymar: "Das Selbstverständnis der Deutschen", Stuttgart 1961
"Wie kein anderer hatte er zur Verwechslung von Religion und Nation beigetragen. Da stand also Ernst Moritz Arndt als Wegweiser am Anfang eines Irrweges."
"Mit Haßerziehung hat Arndt in Deutschland Schule gemacht."
"Er war kein Demokrat in dem Sinne, daß er das Volk als Souverän aller Staatsgewalt wollte."
Prof. Dr. Manfred Wichelhaus im Festvortrag am 16. Juni 1979 am Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium, Remscheid
"Arndt setzte nämlich die menschlichen Rassen mit den Völkern gleich und unterschied so zwischen einer deutschen, französischen, italienischen oder russischen Rasse; er verkündigte unmißverständlich, daß diese sich auf die gleiche Art und Weise wie die verschiedenen Kaninchen- oder Pferderassen fortpflanzten."
Leon Poliakov: "Geschichte des Antisemitismus", VI. Emanzipation und Rassenwahn
"In Ernst Moritz Arndt, dem begeisterten Freiheitshelden und Vorkämpfer für das Dritte Reich, hat die heutige Jugend ein hinreißendes Beispiel von vaterländischer Begeisterung gefunden."
Studiendirektor Walter anlässlich der Namensgebung des Remscheider Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums, zitiert nach Remscheider General-Anzeiger vom 29. September 1937
"Übertroffen wurden selbst Görres und Jahn durch die geradezu pathologische Besessenheit, mit der Arndt 'alle Deutschen' Jahr für Jahr in immer neuen Schriften, Gedichten und Pamphleten dazu aufrief, 'das Franzosenungeziefer', schlechthin 'jeden Franzosen… als Scheusal zu vertilgen'."
Einwänden schleuderte er entgegen: „Verflucht aber sei die Humanität”, „jener altweltliche
Judensinn”. Dem Toleranzgedanken setzte er seinen politischen Katechismus entgegen:
„Ich hasse alle Franzosen ohne Ausnahme im Namen Gottes und meines Volkes […]. Ich
lehre meinen Sohn diesen Hass. Ich werde mein ganzes Leben arbeiten, dass die Verachtung
und der Hass auf dieses Volk die tiefsten Wurzeln in deutschen Herzen schlägt”.
Dort sei „des Deutschen Vaterland”, „wo Zorn vertilgt den welschen Tand, wo jeder Franzmann heißet Feind”. […]
Hans-Ulrich Wehler, Der deutsche Nationalismus, S. 67
„Allerdings- und auch das muß gesagt werden – beweisen Arndts antijüdische Stellen durchaus, daß er ein Mann von weitsichtigem Charakter war, da diese Einschätzungen, wenngleich auch derb ausgedrückt, durchaus der Wahrheit entsprechen. Gerade die Geschichte des 20. Jahrhunderts beweist ja, daß den Juden allerhand erspart geblieben wäre, hätte man sich schon beizeiten die Warnungen Arndts zu eigen gemacht.“
„Altermedia – Nachrichten für Menschen mit europäischer Herkunft“ (Eine der wichtigsten rechtsextremen Internetseiten)
@Sebastian: Trotz dessen bleibt es aber dabei, dass Arndt ein Mensch des 19. Jh. war und nicht anhand heutiger gesellschaftlicher Verhältnisse und Vorstellungen verurteilt werden kann. Ihm eine Mitschuld am 3. Reich zu geben, halte ich für Unsinn. Objektiv betrachtet mag der Zusammenhang bestehen, aber so kann man Menschen nicht be-/verurteilen.
Problematisch wäre es, wenn die Universität seine unzeitgemäßen Äuerungen für die heutige Zeit für erstrebenswert halten und sich damit brüsten würde – aber ich glaub, dieser Bedrohnung stehen wir wirklich nicht gegenüber.
Sicher war Arndts positives Schaffen nicht solch ein Meilenstein, dass er als Garant der Deutschen zu verehren wäre. Aber wenn man schon unbenennen will, müsste zumindest eine Titel-Alternative gefunden werden, die auf allgemeinen Zuspruch stößt. Und die gibt es soweit ich weiß, nicht.
WAS, verdammt nochmal, soll dieses SCHWACHSINNIGE Argument, in seiner Zeit wäre das eben so gewesen….. NA UND? Hass bleibt Hass.
Oder soll man am Ende auch sagen "Nunja, das 3. Reich war nun einfach den Umständen geschuldet und DER HOLOCAUST EIN KIND SEINER ZEIT…."
Kommt klar!
Auch dies ist wieder mal nur eine (1.) selektive Auswahl von (2.) ohnehin schon kritischen Kommentaren, die (3.) dann auch noch ausschliesslich die kritischen Punkte in seinem Werk behandeln und alle anderen Punkte ausklammern. Viertens hättest du dir die Quelle "Altermedia" auch sparen können, die spielt absolut keine Rolle in einem ernsthaften Diskurs, dem du nach wie vor hartnäckig ausweichst.
Damit willst du suggerieren, Altermedia bzw. Rechtsextreme seien die einzigen Arndt-Verfechter. Dem ist nicht so, Arndt ist in der Mitte verankert, die einzigen die ihn falsch interpretieren und zu politischen Kampagnen missbrauchen sind die Leute von links und rechts aussen.
In welcher Mitte? In meiner nicht! Und scheinbar auch nicht in der Mitte 1000 anderer Studenten, die begriffen haben, worum es geht.
Und scheinbar auch nicht in der Mitte von ausgebildeten Historikern, die sich des Themas angenommen haben und zu einem klaren Urteil kommen.
Also, welche Mitte meinst du?
Schwachsinn!
Warum einer (Neo)Nazi-Ikone die Ehre verschaffen??
Was bedeutet denn eine Widmung einer Universität? Für die allermeisten Menschen sicherlich eine Ehrung des Schaffens des jeweiligenNamenpatrons. Arndt ist nach Auffassung vieler, die sich intensiver damit auseinander gesetzt haben als der gemeine OZ-Leser, in erster Linie durch sein Gehetze populär geworden. D.h. sein (zweifelthafter) Ruhm gründet sich darauf, dass er als Hochschullehrer viele junge Menschen mit Abneigung gegenüber Juden und anderen Nationen infiziert hat. Gerade hier in MV, wo wir eh gegen ein braunes Image ankämpfen, leisten wir uns damit einen Bärendienst! Die braunen Entrüstungsstürme gegen eine Umbenennung sind doch prima Indikatoren dafür, warum er Anerkennung genießt!
An alle Arndt-Fans: Welche Leistung von Arndt könnte denn diesen dicken Makel kompensieren?! Die Idee freier Bauern stammt mindestens aus dem 16.Jhd und nicht von ihm. Seine Gedichte sind so lau, dass nicht mal die, die das als seine Leistung herausstellen, sie kennen. Und wissenschaftlich soll er noch nicht mal den damaligen Standards genügt haben… Ich würde ja wirklich gerne verstehen, WARUM jemand, der nicht nationalistisch gepolt ist, diesem Menschen Ehre verschaffen möchte!?!
*zustimm*
"Gerade hier in MV, wo wir eh gegen ein braunes Image ankämpfen"
Get up stand up dont give up the fight!
Nicht aufwachen, nicht zum Friseur gehen, agititeren!
klingt n bischen nach Jan-Carl Raspe was du da von dir gibst…
Der erste Teil ist von Robert Nesta Marley 😉
Ein Vergleich von Arndt und Marx in Texten wäre wirklich mal interessant. Bei Interesse beteilige ich mich gerne dran, habe von beiden genügend aussagekräftige Texte.
Dann wird auch deutlich, wie reaktionär-verknöchert der Arndt eigentlich war – eben kein "Kind seiner Zeit", sondern "Fossil aus ganz dunklen Tagen".
Lustig übrigens, wie die Rechte an der Uni jetzt im Nachklapp zur VV "ihren Arndt" verteidigt. Aber an der Diskussion vor und auf der VV sich nicht beteiligen. Naja, es gibt halt immer auch schlechte VerliererInnen.
Juhu, hatte gehofft, das ihr bald wieder on seid, um mehr über die Story zu erfahren!
Also, so wie ich das als Außenstehender verstanden habe, geht es ja nicht nur darum, dass er ein Antisemit und Franzosenhasser war, sondern auch, dass er, wenn man davon absieht, nicht viel geschaffen hat. Karl Marx dagegen hat mit seinem Kapital, auch mit seiner Kritik an der Religion usw. schon etwas wichtiges und großes für die Gesellschaft getan (ob man mit seinen Ausführungen übereinstimmt, ist ne andere Sache).
Aber der Punkt, dass die Suche nach einer Alternative mehr in den Vordergrund gerückt werden sollte, find ich schon richtig.
Sehr richtig – das ist der Unterschied. Arndt hat nichts geleistet!
Allerdings verstehe ich auch, dass die Antragsteller nun zuerst darauf drängen, den alten Namen abzulegen. Wenn Du gleich mit der Diskussion über einen neuen Namen anfängst, verheddert man sich.
Das sind zwei getrennte Diskussionen, die getrennt geführt werden sollten.
mit "Grosses für die Gesellschaft getan" meinst du wohl widerrrechtliche Enteignungen, millionenfachen Gulag-Mord, Christenverfolgung, Unterdrückung, Armut und Staatskollaps? Na da danke ich dir aber nur sehr ungern!
Über die Richtigkeit seiner Werke kann man durchaus streiten, genauso gut kann man aber auch über z.B. die Bibel streiten. Deswegen erkenn ich M. Gott aber noch lange nicht ab, dass "sein" Werk wichtig für die Geschichte des Abendlandes gewesen ist.
Du willst mir aber nicht sagen, dass er mit seiner umfassenden Analyse des Kapitalismus etwas schlechtes getan hat? Selbst heute kann man sich noch mit dem Buch amüsieren, wenn man den Kapitalismus verstehen will, und das heißt ja noch lange nicht, dass man Kommunist ist. Ich würd sogar soweit gehen, dass selbst seine Schlussfolgerung, die er daraus zieht, nicht unbedingt schlecht gewesen sind. Nur hat sich im Nachhinein heraus gestelllt, dass seine theoretischen Ansätze für die Realität nicht taugen. Im Übrigen sind die Gulags und Christenverfolgungen wohl eher auf Lenin und Stalin als auf Marx zurückzuführen. Lenin und Stalin haben Marx nicht eins zu eins übernommen!
Die Debatte um Kommunismus etc. ließe sich endlos weiterführen, aber sie gehört nicht hierher.
Nur soviel noch: Selbst an meinem durch und durch katholischen Gymnasium haben wir uns im Religionsunterricht ausgiebig mit Marx Religionskritik beschäftigt. Ich denke das spricht für sich.
@ max_b
[EDIT Administrator In diesem Kommentar wurde ein Zitat verwendet, dessen Urheber behauptet, es nicht gesagt zu haben.]
Als Historiker ist mir bei diesem Satz fast schlecht geworden…
Lol – Ich bezweifle dass Jabbusch so was gesagt haben soll. Wo ist denn die Quelle dafür?
Auf der Vollversammlung hatten die Antragsteller gesagt, dass sie Arndt auch und gerade in der Betrachtung seiner Zeit verurteilen, da Arndt sowohl damals zum antisemitischen-extremistischen Lager gehörte, als auch es (schon damals) humanistische Alternativen gab.
Es gab also auch im frühen 19 Jhd. schon Menschen, die sehen konnten, dass die Vernichtung einer ganzen Volksgruppe (Juden) schelcht ist. Dafür brauchten diese Humanisten nicht erst die Vorführung durch die Nazis.
Das Infoblatt der Antragsteller fragt recht clever, warum wir die Universität nicht nach "diesen" Leute benennen?!
Wer waren denn diese Menschen?
Einen Beweis waren die Antragsteller genau so schuldig, wie der These, dass Arndt schon "lange vor der Besetzung Schwedisch-Pommerns" Franzosenhass geschürt hätte. Mich stört daran vor allem das "lange vor". Schwedisch Pommern wurde 1807 das erste mal besetzt. Die Befreiungskriege begannen "offiziell" 1806 nach der preußischen Niederlage bei Jena und Hassenhausen. Die Jakobinerdiktatur war Ende des 19. Jahrhunderts. Also wann war "lange vor"? Wenn man genau weiß, wann, dann sollte man das schon sagen, um die Zweifler von seiner Position zu überzeugen und dem Gegner auf seriöse Art und Weise den Boden zu entziehen. Durch derart schwammige Ausdrücke gelingt dies jedoch nicht mal ansatzweise.
>> "Welche Menschen das waren?" Heinrich Heine zum Beispiel:
"Wo man Bücher verbrennt, verbrennt man bald auch Menschen" (frühes 1821)
oder Georg Christoph Lichtenberg:
"Wenn die Physiognomik (Vorform der Rassenlehre) das wird, was Lavater von ihr erwartet, dann wird man die Kinder hängen, noch bevor sie die Taten begangen haben, die den Galgen verdienen". (1800)
Professor Stammt-Kuhlmann schreibt dazu: "Besser kann man das Konzept der Rassenhygiene des (späteren) 20. Jahrhunderts nicht zugespitzt ausdrücken".
>> Die Antragsteller sind keine "Beweise" schuldig geblieben. Wir berufen uns auf folgendes Buch:
"Ernst Moritz Arndt im Widerstreit der Meinungen: Materialien zu neueren Diskussionen / hrsg. von der Ernst-Moritz-Arndt-Gesellschaft e.V"
Dort wird Arndts Franzosenhass ein ganzes Kapitel gewidmet. Professor Dr. Reinhart Bach weist genau an einzelnen Werken nach, dass Arndt die Franzosen schon weit vor Napoleon für seine Hasstiraden nutze…
Genaugenommen lässt sich dieser Hass gegen Frankreich bereits in seiner Greifswalder Habilitationsschrift finden. Und Arndt hasste nicht nur Franzosen, sondern auch slawische Völker und "welsche" Völker allgemein (welsch => siehe Wikipedia!).
Arndt wiedersprach damals wie heute den grundlegenden humanistischen Idealen!
–
Danke für die Infos!
Von Heinrich Heine habe ich es mir denken können, da er im Gegensatz zu Arndt progressiv und nicht erzkonservativ war (im übrigen ist mir Heine daher auch deutlich sympathischer-aber Heine ist als Namenpatron schon an Düsseldorf vergeben und er hat auch nichts mit GW zu tun…).
Ok, auf das Buch habt ihr/ hat Herr Prof. Buchholz verwiesen.
Wobei sich mir abschließend doch noch eine enscheidende Frage stellt:
Warum haben die DDR und die BRD unbedingt versucht/ hält die BRD das Bild des "Nationalhelden" Arndt noch aufrecht? Denn an "Nationalhelden" dieser Zeit, die nicht unbedingt Anhänger des völkischen Nationalismus und Antisemitismus waren mangelt es gewiss nicht.
Zunächst: Es gibt nicht "die DDR" oder "die BRD"…
Kurz nach dem Krieg wurde der Name EMA für acht Jahre von der Universität nicht mehr verwendet – den Leuten war ja der Hintergrund mit Göring durchaus noch klar.
Es war ein ehemaliges Mitglied der NSDAP, der zwischenzeitlich in die SED gewechselt war, der den Namen Arndts sieben Jahre nach Kriegsende an der Uni wieder etablierte. Damals wurde dann diese "Bauernbefreier"-Argumentation groß gemacht, um ihn irgendwie zu rechtfertigen. Ich denke damals hat sich keiner groß damit beschäftigt und Arndt war lokal ja durchaus als pommerischer Regionalgröße bekannt.
Nach dem Fall der Mauer, gab es keine Überlegungen zu Arndt, der den meisten schlicht unbekannt ist. Erst 1998 startete ein längerer Artikel in der Zeit die Debatte "in der BRD". 2001 wurde dann vom Rektorat ein Seminar mit 7 Wissenschaftlern zu Arndt eingesetzt. Die stellten ihre Ergebnisse vor und kamen ziemlich einhellig zu der Meinung, dass Arndt untragbar ist. Die Entscheidung sollte aber der Senat treffen.
Dann kam es damals zu einer unsäglichen Debatte in der Ostsee-Zeitung, in der die Professoren als "Wessis" beschimpft wurden und mit Hate-Mails und nächtlichen Anrufen belästigt wurden. Nach einem Jahr kruder Debatten in der Ostsee-Zeitung, bei der den Professoren alles mögliche vorgeworfen wurde (ohne inhaltlich über Arndt zu sprechen) wurde das Thema dann begraben.
Erst seit 2005 mit dem "Arndt des Monats" im Studentenmagazin moritz kam das Thema wieder auf die Tagesordnung. Bis heute gab es drei Abstimmungen auf Vollversammlungen zu dem Thema… Alle drei waren gegen Arndt.
Was "die BRD" also entscheidet, entscheiden wir!
"…alles mögliche vorgeworfen wurde (ohne inhaltlich über Arndt zu sprechen)…"
Passt doch momentan ganz gut zu der "Diskussion" auf WebMoritz 😉
Ich habe wirklich versucht, mir ein ausgewogenes Bild über die ganze Arndt-Sache zu machen, weswegen ich auch mit hohem Interesse die Beiträge der Arndtbefürworter gelesen habe. Anfangs wurden ja noch gute Ansätze bei der Argumentation geliefert, die aber schnell von Herrn Jabbusch mit Zitaten und Belegen entkräftig wurden. Den Vorwurf eines unwissenschaftlichen Diskurses kann ich im Moment eigentlich nur bei den Jabbusch-Gegnern (mit Arndt haben diese Beiträge herzlich wenig zu tun) bestätigt sehen. Wenn ihr Arndt verteidigen wollt, dann tut es bitte nicht nur indem ihr sagt, dass die Ausführungen Jabbuschs nicht stimmen, sondern dazu erklärt, warum das eures Erachtens so ist.
P.S.: Das ist natürlich keine Pauschal-Verurteilung aller Arndt-Befürworter, wenn man die Kommentare durchliest, weiß man, wer gemeint ist.
Gruß
Patrice
GEGENFRAGE: Warum wurden viele Bundeswehrkasernen erst in den späten Neunziger Jahren von Wehrmachtsoffizieren als Namenspatronen befreit?
Als Historiker (Als solchen proklamiertest Du Dich doch?) solltest Du Dir so eine Frage nicht nur stellen, Du solltest sie Dir auch beantworten können.
Ich hab noch einen:
"Es kann nicht sein, dass unsere Universität nach einem Nationalsozialisten benannt ist".
Meinte eine Studentin am Mikro.
In der sogenannten Debatte wurde neben wirklich sachlichen Kommentaren und wirklich nachvollziehbaren Meinungen für eine Umbenennung mit Verlaub mE auch ziemlich viel Schwachsinn gefaselt.
Jo – Nationalsozialist war Arndt natürlich nicht. Schließlich gabs die erst 100 Jahre später.
Aber offenbar hat die Frau begriffen, dass die Ideologien zwischen Nazis und Arndt sich frappierend ähneln. Nicht zu letzt deswegen hat die Universität ja 1933 diesen Namen bekommen. Göring steht bis heute auf der Namensurkunde.
Ansonsten waren die Kommentare auf der Vollversammlung überraschend fundiert. Selbst Ivo vom RCDS hat einen guten Beitrag geleistet, auch wenn ich inhatlich nicht 100 % seiner Meinung war!
Übrigens wurden während der Herrschaft der Nationalsozialisten auch viele Schulen und Gymnasien nach Ernst-Moritz Arndt benannt. Die Gründe dafür sprechen aus den Quellen:
"In Ernst Moritz Arndt, dem begeisterten Freiheitshelden und Vorkämpfer für das Dritte Reich, hat die heutige Jugend ein hinreißendes Beispiel von vaterländischer Begeisterung gefunden."
(Studiendirektor Walter anlässlich der Namensgebung des Remscheider Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums, zitiert nach Remscheider General-Anzeiger vom 29. September 1937)
Richtig ist, dass die meißten Beiträge fundiert waren.
Nur die für mich entscheidenden Fakten wurden eben leider noch nicht genannt (und das Gesamtwerk von Arndt zu durchforsten ist wirklich ungemein langwierig).
So eben, wann bei Arndt erster Franzosenhass aufkommt (denn Abneigung gegen Franzosen ist ja nicht gleich Hass). Denn um über Arndt gerecht im Kontext seiner Zeit richten zu können, ist der genaue Zeitpunkt schon notwendig. Es macht schon einen Unterschied, ob er vor der französischen Revolution oder während der Jakobinerdiktatur zum Franzosenhasser wurde.
Des weiteren ist auch relevant, welchen Lehren er zu dieser Zeit an der Uni ausgesetzt war. Sozialdarwinismus war ja damals "der letzte Schrei" (mal sehr salopp gesagt).
ABNEIGUNG???
Zitate…
"Ich will den Hass gegen die Franzosen, nicht bloß für diesen Krieg, ich will ihn für immer. Dann werden Deutschlands Grenzen auch ohne künstliche Wehren sicher sein, denn das Volk wird immer einen Vereinigungspunkt haben, sobald die unruhigen und räuberischen Nachbarn überlaufen wollen. Dieser Haß glühe als die Religion des deutschen Volkes, als ein heiliger Wahn in allen Herzen und erhalte uns immer in unsrer Treue, Redlichkeit und Tapferkeit. (…)"
„Ich hasse alle Franzosen ohne Ausnahme im Namen Gottes und meines Volkes […]. Ich
lehre meinen Sohn diesen Hass. Ich werde mein ganzes Leben arbeiten, dass die Verachtung und der Hass auf dieses Volk die tiefsten Wurzeln in deutschen Herzen schlägt”.
Dort sei „des Deutschen Vaterland”, „wo Zorn vertilgt den welschen Tand, wo jeder Franzmann heißet Feind”. […]
"Ich will denn denn Haß, festen und bleibenden Haß der Teutschen gegen die Franzosen und ihr Wesen, weil mir die jämmerliche Äfferei und Zwitterei missfällt, wodurch unsere Herrlichkeit entartet und verstümpert und unsere Macht und Ehre den Fremden als Raub hingeworfen ward; Ich will denn Haß, brennenden und blutigen Hass, weil die Fremden laut ausrufen, sie seien unsere Sieger und Herren von Rechtswegen, und weil wir das nicht leiden dürfen."
und so weiter und so weiter…
das ist jetzt eine Zusammenstellung aus mehreren Werken, aber ich könnte auch nur aus z.B. „Über den Volkshaß und über den Gebrauch einer fremden Sprache“ (1813) zitieren. Da geht das über ganze Kapitel so…
Den "Volkshass" habe ich auch gelesen und ich weiß auch, dass dieses Werk ein riesiges hetzerisches Pamphlet ist (das letzte Zitat ist zB vom "Volkshass"-wir hatten ihn im Seminar "Sprachkritik" behandelt).
Du hast mich scheinbar an dieser Stelle auch völlig falsch verstanden. Denn ich habe nicht behauptet, dass er bloß eine Abneigung gegen Franzosen hatte, sondern lediglich die Frage aufgeworfen, ab wann seine Abneigung in Hass umschwenkte. Denn man wird ja nicht als Franzosenhasser geboren. Der Hass gegen die Franzosen 1813 ist im Kontext der Napoleonischen Fremdherrschaft nachvollziehbar (genau so wie der Hass auf die Deutschen nach 1945 nachvollziehbar war/ist). Nicht nachvollziehbar ist jedoch der Hass gegen die Franzosen vor Napoleon/ der franz. Revolution.
Ich finde Hass weder vorher noch nachher nachvollziehbar. Während einer Besetzung habe ich ein gewisses Verständnis.
Hass "rechtfertigen" kann man jedoch auch dann nicht. Wenn man unterdrückt wird, sollte daraus ein Freiheitswille und ein Wille zur Gerechtigkeit erwachsen. Nicht aber Hass.
Denn dann stellt man sich mit den Unterdrückern ideologisch auf die selbe Stufe, tauscht nur von Zeit zu Zeit die Rollen… (Frankreich & Deutschland haben da ja ihre Geschichte…)
Diesen Punkt betreffend stimme ich dir weitestgehend zu.
Allerdings ist Hass durchaus auch nach einer Besetzung insofern nachvollziehbar, als dass "Zeitzeugen", also die "Elterngeneration" ihren Kindern erzählt, wie furchtbar es im Krieg unter der Besetzung von xyz war, sodass eine Grundablehnung noch längere Zeit bleiben wird.
Das ist nicht zu rechtfertigen, genau so wenig, wie Hass zu rechtfertigen ist.
Aber nicht alles, was unter "menschlich" fällt ist auch immer "menschlich".
Was nun wiederum mein Arndt-Bild angeht, so ist es nicht so, dass mir Arndt überaus sympathisch ist, oder dass er für mich der unumstrittene Held des Freiheitskampfes der Deutschen war.
Nur halte ich eine bloße Umbenennung, Ausradierung Arndts für den falschen Weg. Ich hab es bereits oft erwähnt, dass eine ständige Debatte mehr bringen würde, nicht nur über seinen Antisemitismus und völkischen Nationalismus, sondern auch über seine Schriften zur Leibeigenschaft, zum "Naturschutz", zu seinem literarischen Wirken (was übrigens nicht nur regional beschränkt blieb zB "Vaterlandslied").
Positive Aspekte an Arndts Wirken sind in meinen Augen durchaus zu finden (ich hab sie oft erwähnt) und eine ausgewogene Wertediskussion würde eher weiter helfen. Nur ist dies bisher nicht geschehen und aufgrund der Emotionalität, die dieses Thema die Gemüter ergreift möglicherweise auch illusorisch.
Was nun wiederum mein Arndt-Bild angeht, so ist es nicht so, dass mir Arndt überaus sympathisch ist, oder dass er für mich der unumstrittene Held des Freiheitskampfes der Deutschen war.
Nur halte ich eine bloße Umbenennung, Ausradierung Arndts für den falschen Weg. Ich hab es bereits oft erwähnt, dass eine ständige Debatte mehr bringen würde, nicht nur über seinen Antisemitismus und völkischen Nationalismus, sondern auch über seine Schriften zur Leibeigenschaft, zum "Naturschutz", zu seinem literarischen Wirken (was übrigens nicht nur regional beschränkt blieb zB "Vaterlandslied").
Positive Aspekte an Arndts Wirken sind in meinen Augen durchaus zu finden (ich hab sie oft erwähnt) und eine ausgewogene Wertediskussion würde eher weiter helfen. Nur ist dies bisher nicht geschehen und aufgrund der Emotionalität, die dieses Thema die Gemüter ergreift möglicherweise auch illusorisch (ich nehm mich da mal auch nicht raus- bin auch nur ein Mensch aus Fleisch und Blut :)).
Der Begriff Sozialdarwinismus passt hier nicht, da Darwin das seine Theorie begründende Werk 1859 herausgebracht hat. 1860 starb Arndt.
Innerhalb dieses Jahres hat sich die Wirkung des Werkes von Darwin nicht so weit ausgebreitet, daß man von einer Ideologie im Sinne des "Sozialdarwinismus" sprechen kann. Das wäre anachronistisch, wie einiges in dieser Debatte.
Und zu DDr-Zeiten nach Karl, Rosa, Wilhelm, etc. Soll Schulen geben, die noch immer so heißen.
Ich hab dies nicht gesagt . Der Satz wird hier bewusst genutzt, um mich in Misskredit zu stellen.
gut- hier kannst du dich noch rausreden, aber an deiner stelle würde ich aufpassen, was man zu seinen freunden in der öffentlichkeit sagt. zu schnell verrät man seine richtige meinung zu bestimmten themen und macht sich selbst unglaubwürdig. also ich zumindest kenne nach deiner aussage dein richtiges gesicht.
Drohst du mir ?
Also wie man in die aussage eine drohung reininterpretieren weiß ehrlich gesagt nicht, ziel sollte die erkenntnis sein, dass man mit solchen ungeschickten sätzen ganz schnell seine unterstützer verlieren kann.
oder mehr unterstützer findet, aber dass würde die sache nur noch trauriger machen.
darf ich dein schweigen, als "antwort" sehen?
darfst du
die frage ging an sebastian und war ernst gemeint- niemandem soll die chance genommen werden sich zu äußern.
Update aus dem webMoritz Offline:
Inhaltlich habe ich mich ja zu dieser Diskussion an anderer Stelle schon ausreichend gegen den hier vorherrschenden Mainstream der Meinungshoheit geäußert. Darum will ich hier auf einen "Weisen" (Blogger) der einen anderen Blick auf das angebliche Problem hat, hinweisen:
http://ostsee-zeitung-blog.blogspot.com/2009/06/o…
Also junge Revolutionäre, bleibt auf dem Teppich oder neudeutsch cool down.
Der rechtsextremen Szene zugehörig, wird o. g. Blog und mich hoffentlich keiner verdächtigen!
Als Antwort auf eine andere Behauptung von "floordress" im Meinungsaustausch des "webMoritz Offline", der in der Erwiderung das Thema des OZ-Blogs wohl verfehlt hat, nur soviel: Peters war auf der Vollversammlung. Meine Zeugen sind eine freundliche Studentin, die mir Zugang gewährte,
E. M. A.-Wiedergänger S. J., Carsten Schönebeck und Gabriel Kords. Aber meine, sowie die Anwesenheit des OZ-Bloggers war und ist für einen Meinungsaustausch hier doch vollkommen unwichtig.
Ich sehe EMAs angeblich unwichtige Leistungen als Strohhalm, den man ergriff, nachdem man nach mehreren Hieben mit der Antisemitismuskeule den Diskussionsgegner nicht niederstrecken konnte.
Und noch ein paar Gedanken:
Wir sollten schnell rausfinden, wer denn das tollste Deutsch_in war, damit mensch gleich ALLES nach es benennen kann. (Klingt noch sehr sperrig, dieser linksextremistische Duktus von Indymedia liegt mir nicht *gg*)
Diese Person sollte natürlich gender gemainstreamter Atheist und unpolitischer Aktivist sein, um niemanden zu diskriminieren. Migrationshintergrund wäre toll, staatenlos noch besser.
Ich finde der webMoritz sollte sich nicht über die Leserbriefe der Ostsee-Zeitung so lauthals beschweren, solange hier in den Kommentaren ähnliche Kommentare von ausgewiesenen Mitgliedern national ausgerichteter Burschenschaften stehen bleiben dürfen, die auf der Vollversammlung nicht den Mumm hatten, offen Ihre Meinung zu sagen.
Allein die ersten zwei Zeilen sind unglaublich widerwärtig:
a) Das Antisemitimus-Argument wurde bisher von keinem Wissenschaftler der Welt wiederlegt. Im Gegenteil – es wurde durch die Straßenaktion bestätigt. Als wir aus Arndts Büchern öffentlich vorlasen, wurde die Polizei wegen "öffentlicher Volksverhetzung" und "Antisemitismus" angerufen.
b) Der Begriff "Keule" wird gerne von Nazis verwendet, wenn sich Argumente ihrer Gegner nicht wiederlegen können ("Antisemitismuskeule").
c) Die Wörter "Hieben" und "Niederstrecken" zeigen eine aggressiv, kämpferische Sprachkultur, die von keinem hier auf dem webMoritz außer Burschies verwendet wird.
d) "Strohhalm" soll wohl andeuten, dass sonst nichts bliebe. Dies ist aber nicht der Fall. Die wissenschaftlichen Publikationen der Universität und der Ernst-Moritz Arndt Gesellschaft haben nicht nur wissenschaftlich aufgezeigt, dass Arndt im Bereich Antisemitismus und Lebensleistungen im schlechten Licht dasteht. Auch im "völkischen Nationalismus", "biologischer Rassismus", "Verächtlichung fremder Völker" uvm. ist Arndt absolut unhaltbar für eine Demokratie.
Fazit:
Falls wir einen neuen Namensgeber suchen, brauchen wir keinen "perfekten" Menschen (den haben übrigens die Nazis gesucht!), sondern einen Menschen, der mit all seinen Fehlern, für die gute Sache stand. Zum Beispiel sich für Aufklärung und den Humanismus einsetzte oder für die Freiheit kämpfte.
Wie wäre es, wenn wir die erste Universität werden, die sich nach einem Menschen nennt, der in der DDR für mehr Freiheit & Demokratie einsetzte?
Ich bin jedenfalls dagegen, dass wir an einer Universität studieren, die von Nazis benannt wurde (1933 durch Göring), weil sie Arndts Fremdenfeindlichkeit 6 Antisemitismus so perfekt für ihre mörderische Ideologie gebrauchen konnten…
Ist die Bauernbefreiung keine gute Sache?
Ist das Engagement für Reichseinigung keine gute Sache?
Ist Naturschutz/ Engagement für den Erhalt der Wälder keine gute Sache?
Ist das Sammeln und publizieren, also wiederbeleben traditioneller Sagen keine gute Sache?
Wie ich bereits beim Ersatz-Webmoritz sagte, ist das Antisemitismusargument unbestritten.
Und Sebastian, "Antisemitismuskeule" ist gewiss kein rein rechtsradikaler/ ultranationaler Ausdruck. Ich bin übrigens auch der Meinung, dass hier nur die "Antisemitismuskeule" geschwungen wird (genau so, wie Adenauer die "Antikommunismuskeule" und Ulbricht die "Faschismuskeule" schwang) und an einer seriösen Aufarbeitung nicht im Geringsten gelegen ist. Und ich weise entschieden von mir, ein Ultranationaler, Faschist o.ä. dergleichen zu sein.
Und nicht jeder Burschenschafter ist ein Nazi. Aber das weißt du eigentlich auch.
a) Arndt hat die Bauern nicht befreit. Sein Beitrag stand lediglich im Rahmen eines allgemeinen europäischen Trends. Selbst aber wenn Arndt die Bauern befreit hätte, würde dies nicht seine rassenbiologischen Ansatz und seinen Vöklerhass überstrahlen.
b) Sein Einsatz für die Reichseinheit bestand darin, dass er gegen die anderen Völker hetzte. Er "predigte" gerade zu einen Hass gegen Frankreich, der viel länger dauerte als die Besetzung Deutschlands. 40 Jahre lang schürte er Hass gegen Frankreich. Millionen Deutsche und Franzosen fielen daraufhin in zwei vernichtenden Weltkriegen, bei der keiner der beiden Völker siegreich war. Die Postkarten der Deutschen Armee im ersten Weltkrieg wurden verziert mit Arndt-Zitate aus seinen Dichtern, in denen er vom Heldentod des deutschen Soldaten schwärmt.
Ich habe nichts gegen ein einiges Deutschland. Aber es muss auf Frieden und Gerechtigkeit beruhen, nicht auf Hass und Abgrenzung.
c) Gut – er setzte sich für lokalen Wälder und Moore ein. Das konnte man damals aber noch nicht Naturschutz nennen – eher Heimatverbundenheit. Wir können die Uni nach Al Gore benennen. Der hat mit seiner Aufklärung wirklich was für den Umweltschutz getan. Ich glaube bei Arndt müssen wir nicht wirklich diese Debatte führen (so sehr mir persönlich der Umweltschutz auch am Herzen liegt).
d) Ja. Aber Arndt hab aber als Dichter und Märchensammlung höchstens regionale Bedeutung gehabt. Er war weder Literat oder bedeutender Märchensammler…
@ MARCO:
Wenn Du glaubst, dass hier mit der "Antisemitismuskeule" geschwungen wird, liefer mir doch bitte einen Nachweis am Werk, dass Arndt kein Antisemit war. Und erkläre mir bitte warum Altermedia – Deutschlands größte rechtsextreme Szene-Seite, ein ganzes Kapitel seines Buches zur Judenfrage mit Vorliebe abdruckt? Hier der Link. Dein Aufgabe: Argumentiere am Werk, warum Arndt kein Anhänger des modernen Antisemitismus war:
[Edit Moderator: Bitte keine Links auf rechtsextreme Seiten.]
Danke Moderator!
Links auf Altermedia sind unerträglich, wer die Wahrheit[tm] erfahren will, soll sich an Indymedia halten!!!!!!!einseinselfelfelf!! Und Google und …media ist ja kein Link, geben sie Gedankenfreiheit!
Naja, es kommt mir etwas überzogen vor, Kommentare streichen zu wollen, weil sie deiner Meinung nach zu rechtslastig sein sollen. Wir leben in einer Demokratie und jeder hat das Recht auf freie Meinungsäußerung, die in meinen Augen ein wichtiger Bestandteil des ausgewogenen Austausches sein sollte.
Nun ja, ich selbst habe vor einem halben Jahr den webMoritz gestartet, um eine Plattform zu schaffen, wo man sich über Parteigrenzen hinweg austauschen kann.
Die demokratische Meinungsbildung zu fördern, finde ich also gut. Die Kommentarfunktion war mir dabei das wichtigste!
Aber wenn hier eine so "aggressive" Sprache verwendet wird, die völlig entfernt ist, vom Argument, hat das nichts mehr mit Austauschen von Meinungen zu tun.
Dann geht es nur noch darum, jemanden oder eine Sache zu diskreditieren. Dann verliert die Kommentarfunktion ihren eigentlichen Sinn und wird zu etwas, wo es darum geht, möglichst effektiv Leute fertig zu machen.
In diesem Kommentar fehlen (wie ich oben zeigte) jegliche Argumente. Im Gegenteil: Es werden falsche Tatsachen behauptet "Antisemitismus'keule' funktioniert nicht mehr". Das ist also dann nicht sinnvoll solche Kommentare stehen zu lassen.
Schade, dass der webMoritz hier die Kommentare nicht entsprechend moderiert, wie das auf anderen Seiten bei Debatten über Rechtsextremismus üblich ist. Denn solche Diskussionen sollten stark moderiert werden, so dass Beiträge ohne eigentliche Argumente nicht veröffentlicht werden.
"Aber wenn hier eine so "aggressive" Sprache verwendet wird, die völlig entfernt ist, vom Argument, hat das nichts mehr mit Austauschen von Meinungen zu tun."
Wenn es hier schon um die Diskussionskultur geht, finde es ich in diesem Zusammenhang eher peinlich, daß Du (Jabbusch) in diesem Zusammenhang das Burschie-Fass öffnen musst.
Deine gebetsmühlenartigen "Argumente", die angeblich so wissenschaftlich sein sollen, daß man bei der Präsentation dieser "Fakten" auch immer unterstreichen muss, wie "wissenschaftlich" diese "Fakten" sein sollen, deuten eher auf das Gegenteil hin.
Soweit ich weiß hat Göring die Universität auf den Vorschlag des Stahlhelms so benannt wie sie heute heißt. Was kann bitte EMA dafür, daß Göring seine Unterschrift unter diese Urkunde gesetzt hat? Dann müßte man auch Arminius verurteilen, weil die Nationalsozialisten ihn als Vorbild gesehen haben usw. Dieses Argument zieht leider nicht und entbehrt jeglicher Grundlage. Es wurde auf der Diskussion aber so häufig der Name Göring erwähnt, weil die Anti-Arndt Fraktion wusste, daß der Name Göring negativ konnotiert ist und bei vielen eine Schnappatmung auslöst, so lässt sich einfach Stimmung machen.
Für eure demokratische Diskussionskultur spricht auch, daß während der sogenannten Debatte Gegenargumente gegen die Umbenennung mit Buhrufen und Pfiffen quitiert wurden, wogegen diejenigen, die sich gegen Arndt aussprachen nach der Abstimmung in einer peinlichen Überheblichkeit vor den anwesenden Studenten zu verneigen glaubten.
Die Anregung einen Namen für die Universität zu finden, kam wohl von einem Stahlhelm-Vertreter (übrigens auch nicht Vertreter von Demokratie und Rechtsstaat!).
Ob dieser oder Göring nun die Namensidee hatten, ist meines Wissens nach ungeklärt, aber auch nicht entscheidend. Wichtiger ist, dass zurzeit der Umbenennung die demokratischen Strukturen bereits durch die der NSDAP ersetzt waren.
Eine demokratische Legitimierung der Namensgebung gab es also bereits nicht mehr.
——
Wo hab ich hier das "Burschi-Fass" geöffnet? Ich glaube ich hab es in einem anderen Diskussionsfaden angesprochen, nachdem jemand sagte, er seit Mitglied der Deutschen Burschenschaft oder so…
—–
Bei jeder politischen Sitzung gibt es Meinungsbekundungen (guck mal in den Bundestag!). Das ist zwar nicht der feine Ton, lässt sich aber nicht immer vermeiden. Gerade bei 1300 Teilnehmern ist es schwierig alle zur Ruhe zu bringen. Ich finde es war vergleichsweise ziemlich ruhig.
"Diejenigen" ist übrigens Plural. Es gab nur einen, der etwas "gegen" den Antrag gesagt hat. Das war Ivo vom RCDS. Er hat einen sehr vernüftigen Redebeitrag – gegen eine Umbenennung gebracht (auch wenn ich ihnhaltlich nicht übereinstimmte). Er konnte problemlos aussprechen. Das ihn das Publikum allerdings danach dafür nicht umarmte, war allerdings auch zu erwarten gewesen… Trotzdem fand ich gut, dass er was gesagt hatte.
Wie gesagt – Du hast Dich nicht getraut was zu sagen. Das finde ich viel trauriger. Stattdessen wir nun hintenrum und hinter dem Schutz der Anonymität gegen die Leute gestichelt / gepöbelt, die zu Ihrer Meinung stehen…
Schön ist was anderes!
Das Burschi-Fass hast Du in diesem Faden eröffnet.
Wenn das mit dem Herrn Göring nicht wichtig war, wieso wurde es dann so lange ausgeschlachtet?
Schön, daß Du den Unterschied zwischen Singular und Plural kennst, das hast du jetzt allen bewiesen.
"Das ihn das Publikum allerdings danach dafür nicht umarmte, war allerdings auch zu erwarten gewesen…" Das kann sein, daß Du das nicht erwartet hast. Es spricht aber nicht für einen guten Charakter Personen mit einer anderen Meinung auszubuhen und auszupfeifen, besonders wenn man in einer Debatte steht.
Daß es Dich traurig stimmt, daß ich mich nicht geäußert habe spricht für Dich und Deine Empathie, ein "Softskill", das Dich auf dem heiß umkämpften Arbeitsmarkt nach ganz vorne bringen wird.
Daß ich mich nicht am Mikrophon geäußert habe liegt vielleicht daran, daß ich wegen meiner Meinung nicht vor der VV ausgepfiffen und ausgebuht werden wollte, ich finde das traurig, daß in unserem System Leute wegen ihrer Meinung verurteilt werden, die auf dem Boden der freiheitlich-demokratischen-Grundordnung erwachen sind.
Es sei dir natürlich unbelassen, deine Meinung kund zu tun, allerdings empfinde ich es als unhöflich, meine Zeilen als "unglaublich widerwärtig" zu bezeichnen. Gott sei Dank, bin ich nicht so empfindlich, wie Andere hier. Ich kann mich auch nicht erinnern, dir gegenüber unfeundlich aufgetreten zu sein.
Das Antisemitismusargument lässt sich nicht entkräften, das war auch nicht Sinn meiner Aussage.
Die besagte Keule ist ein zum Symbol des Totschlagarguments schlechthin geworden, da das Zücken derselben eine Linie zwischen Kommunikationspartnern zieht, um sie in nur zwei Lager zu teilen. Der nächste Schritt ist dann, stetig wiederholend dem Anderen vorzuwerfen, er stehe auf der Seite eines Nazis, auch wenn dieser Nichts dergleichen verlauten lässt.
Da es Konsens ist, das die Phase, in der man dem NS anhing, vorbei ist, ist dieses Vorgehen regelmäßig ein (sachfremder) Angriff auf die Person.
Ein "kämpferischer Sprachgebrauch" ist zweckmäßig, wenn man den oben beschrieben Mechanismus als das darstellt, was er ist: Kein argumentativer Beitrag sondern ein aggresives Werkzeug zum Angriff auf die Integrität des Diskussionsgegners.
(Nebenbei zum fünften Mal hier: Ich bin kein "Burschi"…)
Wenn mein Duktus dir zu aggressiv ist, dann -und das meine ich ausdrücklich nicht beleidigend- hast du IMO eine zu niedrige Hemmschwelle. Ich selbst störe mich regelmäßig massiv an den Formulierungen auf Flyern und Demoaufrufen, die sich lesen wie Aufrufe zum Umsturz: Kampf, smash, Abschalten, aus der Deckung holen, Kein Platz für… , … aufs Maul und Symbole wie Zwille, Schraubenschlüssel, Sturmgewehre, Brandflaschen etc. pp.
Ich weiß, das gerade Arndt und Burschenschaften deine Steckenpferde sind und bin der Meinung, das es gut ist, Themen zu haben, die einem persönlich am Herzen liegen.
Das bestimmte Begriffe von "Nazis" gebraucht werden, kümmert mich nicht im Geringsten.
Ich lasse mir meine schöne deutsche Sprache von Niemandem beschneiden.
Auch nicht von dir, wenn du meinen sarkastischen Einwurf zum "perfekten Menschen" zu diskreditieren versuchst:
1. Nazis suchten den perfekten Reichsbürger, Soldaten Parteigänger…
2. "Ich" suche den perfekten Namenspatron als Symbol für alles Gute und Gerechte
Da besteht KEIN Zusammenhang. Ich will in den einen Satz nicht zuviel hineininterpretieren, aber zum Mechanismus solcher Aussagen siehe oben 😉
mfG
mens sana
p.s.: ich kann angemeldet nur neue Beiträge verfassen, nicht auf welche antworten..
möchtest du Mitgliedern der Studentenschaft die ihren Semesterbeitrag zahlen wie alle anderen auch (und damit auch den webMoritz mitfinanzieren), die Meinungsfreiheit absprechen? Ich würde mir an deiner Stelle das Grundgesetz nochmal gründlich durchlesen. Zudem würde ich dir raten vorsichtig damit zu sein, "rechtsextrem"/"national" usw. mit "Burschenschaften" in einem Satz zu nennen, Klagen dagegen sind nämlich nicht ausgeschlossen. Auch eine Andeutung, man wolle bestimmten Gesellschaftsgruppen die Mitwrikungs- und Rederechte beschneiden, sind juristisch durchaus mal durchleuchtbar.
Das Arndt seinen Zeitgenossen zu extrem war(Allen? Nur den Wichtigen?) ist schon ein dünnes Argument.
Das Schicksal teilt er mit Vielen.
Zum Beispiel Joseph Martin Fischer, (Polizistenprügler zum Minister), Ernesto Guevara(fanatischer Revolutionär, später Stilikone) und allen frühen Anatomen, Expressionisten, Demokraten etc. etc.
Wenn jetzt noch herauskommen sollte, das EMA Mitbegründer des Wingolf und laut DB* "Burschenschaftlicher Wegbereiter" war, ist er endgültig erledigt.
* "Die Abkürzung 'DB' kann schlechterdings nur als unauffällige Botschaft an die Mitglieder der Burschenschafts-Szene verstanden werden. Kein normaler Student kennt diese Abkürzung."
Sebastian Jabbusch
Dass die national gesinnten Burschenschaften hier Arndt verteidigen, finde ich sehr tüchtig liebe Burschies. Aber
a) Warum habt ihr in der Vollversammlung nicht die Eier in der Hose gehabt, euch auf die Bühne zu stellen und Eure "nationalen" Thesen dort laut und deutlich zu vertreten?
b) Auch ihr solltet anerkennen, dass es einen Nationalismus gibt, den die Demokraten durchaus mit euch teilen. Zum Beispiel einen Nationalbegriff, der sich aus unserer gemeinsamen Kultur, Geschichte oder Sprache begründet. Niemand will uns oder euch das "Deutschsein" wegnehmen! NUR: Arndt hat als "Deutsche" nur zugelassen, wer "germanisches Blut" in den Adern hat. Und diese rassenbiologische Unterstützung geht meines Wissens ( / Hoffnung) doch auch den Burschenschaften zu weit oder nicht? Sonst hätte ich gerne wirklich von Euch allen gerne den Arier-Nachweis gesehen. Denn nicht, wenn einer von Euch doch mal slavische Urgroßväter hat oder einen russischen Ur-Urgroßpapa? Dann fallt ihr nach Arndt nämlich aus seiner "Volksgemeinschaft" hinaus…
Also liebe Burschies: Lass uns doch gemeinsam einen Nationalismus vertreten, der auch für die Fremden zumindest die Möglichkeit lässt ein Teil zu werden (z.B. wenn Sprache, Kultur und Geschichte angenommen werden).
Das Sommermärchen war doch eben gerade, dass man zusammen mit Berliner Türken unter "einer" Fahne saß?! Dafür brauchen wir keine rassistischen Thesen mehr, die auf einem völlig falschen wissenschaftlichen Verständnis von Darvin beruhen?
== > Gemeinschaft & Zusammenhalt ja – Ausschluss wegen Blut & biologischen Unterschieden nein.
== > Liebe Burschies: Überlegt Euch bitte noch mal, ob ihr nicht durch einen konstruktiven Vorschlag für einen modernen Nationalen (Adenauer? / Kohl?) Euch konstruktiv in die Debatte einschalten könnt? Ich würde mich sehr freuen 🙂
Zum sechsten Mal hier: Ich bin kein "Burschie".
Zum ersten Mal hier: Diese Formulierung ist für Burschenschafter beleidigend. Es schreibt ja hier auch Niemand über Linke als "Zecken", "Bombenleger", "Kommis" oder ähnlich diskriminierend. Das wäre nämlich sehr unhöflich.
Ansonsten hast du mit deinem Beitrag recht.
Das Argument, E.M.A. im Kontext seiner Zeit zu betrachten, ist ganz toll. Machen wir das doch mal. Inzwischen wurde ja auch schon oft genug erwähnt, dass er selbst seinen Zeitgenossen zu extrem(istisch) war – und das will schon was heißen.
Seine wissenschaftlichen Leistungen sind auch weder damals noch heute besonders erwähnenswert.
Inzwischen wissen wir, dass er kein Vorbild sein kann und wenn, dann nur ein negatives.
Da bleibt als Argumentationsgrundlage kaum mehr als ein "ich will das aber so, aus Prinzip und außerdem war das schon immer so".
Die folgende polemische, ironische Schlussfolgerung kann ich leider nicht unterdrücken: so wie ich diese Universität kennengelernt habe – höchstgradig unorganisiert, Nichts zu Stande bringend und mitunter zur Unterdrückung neigend – ist Ernst Moritz Arndt vielleicht doch genau der Richtige.
SEHR SCHÖN!!!
[Edit Moderator: Die Kommentarfunktion ist dazu da über die Artikel und ihre Inhalte zu diskutieren, nicht um politische Aufrufe zu tätigen. Tob dich damit bitte im Forum aus. Wir haben die Aktion zur Kenntnis genommen und in der Ankündigung zur StuPa-Sitzung darauf hingewiesen.]
ach jetzt waren mitmal 1200 Studenten da, ja?
zählen kannste also auch nicht………..
und über Selbstverherrlichung solltest DU gerade mit niemandem streiten….
sorry – ich hab bisher keine Zahlen gehabt. Können auch 1300 gewesen sein.
Ein Kommilitone, der neben mir stand hatte um 18 Uhr bereits 5! Stimmzettel mit der dazugehörigen Losnummer. Da kann 1300 so was von nicht hinhauen.
„Dass die national gesinnten Burschenschaften hier Arndt verteidigen, finde ich sehr tüchtig liebe Burschies. Aber warum habt ihr in der Vollversammlung nicht die Eier in der Hose gehabt, euch auf die Bühne zu stellen und Eure „nationalen“ Thesen dort laut und deutlich zu vertreten?“
Muhahaha. Ja, warum wohl?
Vielleicht weil sie Angst haben, von übereifrigen Linken einen Pflasterstein an den Kopf zu kriegen???
Du bist als Linker derart priviligiert, daß Du die Benachteiligung Andersdenkender gar nicht mehr mitkriegst.
Du kannst Dich vor die Mensa stellen und Deine Show abziehen.
Wenn ein „national gesinnter Burschenschafter“ das tut, kommt die Antifa und wirft ihm Steine an den Kopf. Oder hängt Fahndungsplakate aus („Achtung, Nazi an der Uni…“) Alles schon gehabt.
Und DAS ist der eigentliche Knackpunkt an der ganzen Arndt-Debatte: Ein fairer Wettstreit der Positionen ist überhaupt nicht möglich. Die Linke hat Möglichkeiten der Selbstdarstellung, die konservativen oder rechten Studenten verwehrt bleiben.
Also komm mir nicht und fasel von „Diskussion“. Du kannst es ja nicht mal ertragen, wenn in der OZ ein nonkonformer Leserbrief erscheint!!!
Da ist sicher was wahres dran, aber das klingt trotzdem bisschen nach Ausrede. Sich gegen Mehrheiten an einer Diskussion zu beteiligen, ist IMMER unbequem, klar! Ob dir da aber gleich Steine ann Kopp geworfen werden, hängt auch davon ab, wie offen und tolerant du drauf bist. Wenn man, und das kommt im rechten Spektrum eben oft vor – intolerant und diskriminierend auftritt, muss man halt mit ebensolcher Intoleranz als Antwort rechnen.
Aber ich stimme zu, dass es unter einigen Linksorientierten eine ausgeprägte Unbelehrbarkeit und fundamentale Intoleranz gibt, die das Führen vernüftiger Diskussion nicht gerade erleichtert. Eine Ausrede, nicht öffentlich seine Meinung kund tun zu können, ist das aber nicht, ganz im Gegenteil – wenn du dich aus der verbalen Konfrontation verziehst, trägst du möglicherweise zu einer weiteren Verklärung bei. Denn dann interpretieren andere, was du -wahrscheinlich- für eine Meinung hast.
a) Ich wohne längerem in HGW und habe noch keinen Stein auf Menschen fliegen gesehen oder auch nur davon gehört. Das letzte Todesopfer im Zusammenhang mit politischem Extremismus war ein Obdachloser der glaube ich 2001 von zwei Neonazis in der Nähe der Mensa zu Tode getreten wurde…
b) Wenn Deine "Argumente" derart außergewöhnlich sind, dass Leute trotzdem auf dich mit Steinen schmeißen würden, solltest Du evt. überlegen, ob Deine Argumente wirklich Argumente oder viel mehr Hasstiraden sind?
c) Du kannst hier auf dem webMoritz Deine _Argumente_ äußern, wenn Du welche hast, die über die üblichen Sprüche hinausgehen.
d) Von Leuten die Asylbewerbeheime anzünden und mich als "Extremisten" beschimpfen, weil ich mich für einen mehr demokratischen Namensgeber einsetze, halte ich tatsächlich nicht viel.
"d) Von Leuten die Asylbewerbeheime anzünden und mich als "Extremisten" beschimpfen, weil ich mich für einen mehr demokratischen Namensgeber einsetze, halte ich tatsächlich nicht viel."
Ich frage mich manchmal, wie Dir das was Du hier teilweise schreibst nicht peinlich sein kann?
Solche Sätze suggerieren ja, daß diejenigen, die anderer Meinung sind möglicherweise Verbrecher seien, die in ein extremes Spektrum zu verorten sind.
Was jetzt ein zu Tode getretener im Jahre 2001 mit Arndt zu tun hat ist mir auch fraglich. Deine Devise heißt wohl: " Hauptsache Emotionen schüren."
"b) Wenn Deine "Argumente" derart außergewöhnlich sind, dass Leute trotzdem auf dich mit Steinen schmeißen würden, solltest Du evt. überlegen, ob Deine Argumente wirklich Argumente oder viel mehr Hasstiraden sind?"
Das ist ein widerliches, faschistisches, menschenverachtendes Scheinargument. Warum bitte soll man seine Argumente überdenken, wenn man Opfer eines Verbrechen geworden ist? Das erschließt sich mir nicht.
Langsam glaube ich wirklich, daß Du in Deiner ganzen Agitation den Bezug zur Menschlichkeit und Realität verloren hast. Das kommt wohl vom ganzen sich von Studentenmassen feiern lassen.
Mit "d)" beziehe ich mich auf den Artikel (oben – lies mal – lohnt sich!)
Mit dem Todesopfer stellte ich den Vergleich zwischen Linksextremismus und Rechtsextremismus in Greifswald an. EMau-Absolvent hatte unterstellt, ich sei ein linker Extremist und würde mit Steinen schmeißen. Ich kenne kein Todesopfer von Linksextremen in Greifswald….
Da Du meine Argumente nicht verstehst und ich Deine für reine Ablenkung von der Frage "Wer war Arndt" verstehe, können wir die Debatte beenden. Wir haben keine Gemeinsamkeit gefunden…
Entgegen deiner Behauptung, du wüsstest nichts von Steinschmissen, ist richtig, dass du bereits in der damaligen webMoritz-Diskussion zu Studentenverbindungen (Markomannia) darauf hingewiesen wurdest, dass der unfaire Diskursmittel und fliegende Steine ausschliesslich von der linksradikalen Seite ausgegangen sind. Zudem unterscheidest du nicht hinreichen zwischen konservativen Burschenschaften und wirklichen Rechtsextremen. Das wäre so, als würdest du die Grünen und die Mitglieder der 'Kommunistischen Plattform' in einen Topf werfen.
bitte verbreite hier keinen Blödsinn Ede…
Welch frommer Wunsch!
… aber wahrscheinlich unerfüllbar. Ich denke zudem, daß viele mittlerweile gerade wegen der belustigenden Ausführungen von "Edmund Stoiber" hier im webmoritz-Kommentarbereich rumsurfen.
Ich wäre jedenfalls dafür, dem "Edmund Stoiber" eine Kommentarspalte beim webmoritz anzubieten – für die wöchentliche Dosis Realsatire.
Von einem moralisch denkenden Menschen erwarte ich, daß er sich und seine Gegner realistisch einschätzen kann.
Deine Macht basiert eben nicht auf Zustimmung sondern auf Einschüchterung. Viele Greifswalder Studenten würden niemals wagen, Dir öffentlich zu widersprechen, denn jeder weiß: Mit Linken ist nicht zu spassen.
Ich behaupte nicht, daß DU Steine wirfst. Aber Deine militanten Brüder im Geiste („Antifa“) verbreiten seit Jahren Angst und Schrecken. Nicht nur in HGW sondern in allen deutschen Universitätsstädten. Das weiß jeder! Die Sachargumente, die Du ständig forderst, kommen erst gar nicht zum Zuge, weil ein Klima der Angst und Denunziation entstanden ist. Du hast es z.B. mit Deinen Attacken auf Christoph Böhm selbst befördert.
Die Folge: Viele Studenten, die sich vielleicht gern an der Arndt-Debatte beteiligt hätten, tun dies jetzt nicht mehr. Sie verstummen. Die Leute, die zu Deinen „Vollversammlungen“ kommen, sind entweder aus Überzeugung links oder aus Opportunismus. Die große Mehrheit, die ein normales Nationalgefühl und kein Problem mit dem Namen Arndt hat, sagt nichts. Sie ziehen sich in ihre private Nische zurück und hoffen, das Studium ohne Blessuren zu überstehen.
Einem Menschen, der sich für die Freiheit einsetzt, sollte das zu denken geben.
Ich verbreite Angst und Schrecken? Öhm… year ! Hatte in meiner Kindheit schon immer mal davon geträumt den bösen zu spielen und eine ganze Stadt in Schutt und Asche zu legen…
😀 Also der ganze Kommentar ist so albern, dass ich ihn ihn schon richtig lustig finde. Geil was für eine absurden Blüten diese Debatte treibt…
Nur eine Info möchte ich noch anfügen. Ich war und bin zu keinem Zeitpunkt der "Anführer" oder Kopf von irgendwas gewesen. Ich hab nur den Arndt gespielt, weil mir solche Aktionen halt Spaß machen…
Es ist aber keinesfalls so, dass "ich" der Initiator war. Als die Arndt-Debatte richtig anlief war ich in Australien im Auslandssemester… Aber wahrscheinlich glaubst du auch, dass ich Greifswald und all seine Studenten selbst von dort aus noch "ferngesteuert" habe… Hat man sowas früher nicht über die Juden gesagt?
Bist Du besoffen?
Nö – nur gut amüsiert, da es in der Szene offenbar noch immer keine Argumente zum Thema gibt, sondern man weiter auf die Strategie der persönliche Angriffe setzt…
Sehr gut, dann bist Du also gut unterhalten.
Immer schön den Rücken gerade halten.
derjenige, der keine Argumente zum Thema hat, sondern persönliche Angriffe gegen Ernst Moritz Arndt startet, bist DU
Dann sag doch mal endlich, was Arndt so tolles geleistet hat, dass wir seinen Antisemitismus und Franzosenhass (der nur zu einem geringen Teil Kind seiner Zeit war) getrost aktzepieren können. Und bitte sag jetzt nicht einfach nur: "Er hat die Bauern befreit" sondern begründe warum sein Beitrag zu dieser gesamteuropäischen Bewegung so toll sein soll. Oder hat er noch etwas anderes gemacht, was rechtfertigt, dass er Namenspatron der Uni Greifswald sein soll?
Spätestens im Senat wird dieser Irrsinn gestoppt!
Die Anträge der Vollversammlung richteten sich vor allem an das Studierendenparlament. Der Senat soll erst in einer Urabstimmung nächstes Jahr aufgefordert werden, sich damit zu beschäftigen.
Spätestens im Senat wird dieser Irrsinn gestoppt!
„EMau-Absolvent hatte unterstellt, ich sei ein linker Extremist und würde mit Steinen schmeißen.“
Das habe ich nicht. Vielleicht lernst Du mal lesen!
Ich habe auf die politischen Umfeldbedingungen hingewiesen, auf denen Dein Erfolg basiert.
„Also der ganze Kommentar ist so albern, dass ich ihn ihn schon richtig lustig finde.“
So, Du findest die Analyse eines bedenklichen Demokratiedefizites also lustig. Interessant…
„…sondern man weiter auf die Strategie der persönliche Angriffe setzt…“
Na, damit kennst du Dich doch aus! Warum sollte denn der Leserbriefschreiber in der OZ eigentlich „geoutet“ werden? Und warum sollte der Burschenschafter Christoph Böhm als „rechtsextrem“ geoutet werden? Naaa?
Es ist ein altbekanntes Strategiemittel von Linksradikalen, andere Meinungen als ihre eigene ins rechtsextreme Licht zu stellen. Dabei spielt es gar keine Rolle was Asylheimanzündende Rechtsextreme zu dem Thema denken oder was sie für Leserbriefe verfassen. In der gleichen Zeitung zeigten sich 100% der Befragten normalen Bürger skeptisch zu einer Umbenennung. Der Widerstand gegen eine Umbenennung zieht sich durch alle Gruppen der Uni, d.h. er umfasst Studenten, Mitarbeiter und Professoren, und ist in einem Umfang vorhanden, bei dem man selbst einen eventuell rechts eingestellten Teil herausnehmen würde immer noch die 60% übersteigt. Die Skepsis an einer Umbenennung der Uni ist in der Mitte verankert. Was die linken und rechten Ränder zu Arndt denken, spielt für die Mehrheitsgesellschaft und die Mehrheit der Universitätsangehörigen keine Rolle. Mit diesem Leserbrief zu suggerieren, man müsse ja schon zweifelhafte Einstellungen haben um deinen peinlich zusammenklabüsterten Argumenten zu widersprechen, ist schäbig und vollkommen unwissenschaftlich.
Nachtrag:
1) Das "Dabei" am Anfang des zweiten Satzes bitte zum besseren Verständnis mit "In Wirklichkeit" ersetzen.
2) Für eine seriöse, wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Ernst Moritz Arndt ist die Meinung Sebastian Jabbuschs ebenso irrelevant wie die von Rechtsextremen, da sie inhaltlich nichts beisteuert und methodisch völlig unzureichend ist.
Warum meldest du dich dann zu Wort, wenn die Meinung von Rechtsextremen irrelavant ist? Wer nationale Visionen hat, Abgrenzungspolitik betreibt oder Diskriminierungssysteme konserviert, ist rechtsextrem. Es wird Zeit, das rechtsextreme Parteien endlich verboten werden, dann sind wir die C-Parteien wenigstens los.
[Edit Moderator: Die Kommentarfunktion ist dazu da über die Artikel und ihre Inhalte zu diskutieren, nicht um politische Aufrufe zu tätigen. Tob dich damit bitte im Forum aus.]
Klingt gut!
recht witzig gemacht, die Pährsieflahsch..
Ich werde deinem Aufruf eher nicht folgen, ich bin zum Studieren hier und nicht zum Politisieren.
Ich werde aber die von mir Gewählten mal auf ihren Standpunkt hin durchleuchten.
Wenn die Minderheit der Studierendenschaft ihren Unmut äußert, darf sie das und soll es auch.
Vielleicht entdeckt der eine oder andere ja sein Interesse an politischer Betätigung und wendet sich später ernsthaften Themen zu, die nicht weit über 50% der Studierenden mindestens egal sind.
Hier ist argumentativ meiner Meinung nach Nichts mehr zu holen. Godwins Gesetz erfüllte sich in diesem Faden ja schon mehrfach..
Stimmt ab. Weiter gehts.
Dem ist nichts hinzuzufügen. Allein der Fakt, dass alle, die für den Namen sind, vorab als Nazis abgestempelt wurden, zeigt wie bekloppt die Debatte mittlerweile ist. Als Schmiede der Akademiker von morgen, sollten wir alle mal in uns gehen und überlegen, ob ihr auch pluralistische Meinungen zulasst.
Die Debatte ist erbärmlich! Stimme Pro-Arndt zu!
So lasset uns Nägel mit Köpfen machen..! Die Deutschen sind ein Volk, welches viel Schrecken verbreitet hat…Im Grunde waren unsere Grosseltern alle Nazis…
Wir benennen UNS um!
Aus den DEUTSCHEN werden die LIEBEN!
Aus DEUTSCHLAND WIRD LIEBESLAND!
Damit hätten wir dann das Problem mit Unterdrückung und Fremdenhass gelöst, für immer!
He, hast verschlafen, Umbenennung war schon. Früher hieß das glaube ich "Deutsches Reich" oder so.
In dem die DEUTSCHEN REICHLER lebten, oder was?
Nebenbei hätte Herr Jabbusch eine längere Mission und Greifswald seinen Frieden 😉
„Wenn ihr Arndt verteidigen wollt, dann tut es bitte nicht nur indem ihr sagt, dass die Ausführungen Jabbuschs nicht stimmen, sondern dazu erklärt, warum das eures Erachtens so ist.“
Du irrst. Es geht in diesem Thread überhaupt nicht um die Person Arndt. Es geht um den Versuch einen OZ-Leserbriefschreiber zu skandalisieren.
Dies ist eine Metadiskussion. Eine Diskussion über das Diskutieren.
Bullseye!
… sollte natürlich heißen "parlamentarische Monarchie".
Eine Debatte um parlamentarische Demokratie wäre mit Arndt schon gar nicht gelaufen. Und Republik war erst recht ein Tabuwort für Arndt.
Schaf