Aus aller Munde sind Klagen über ein fehlendes Programmkino im Speziellen und über den Niedergang cineastischer Kultur im Allgemeinen vernehmbar. Punktuell gibt es diesbezüglich aber auch in Greifswald Bewegung.
Dieser Tage findet das durch 120 deutsche Städte reisende Filmfestival „Ueber Macht“ statt. Ausgerichtet und kofinanziert wird es von der Initiative „dieGesellschafter – Aktion Mensch„. Zwölf Filmvorführungen werden zwischen dem 16. und dem 30. April stattfinden. Die Filme flankieren einen kritischen Blick auf gesellschaftliche Probleme und Randstände.
„Ueber Macht“ widmet sich der Ambivalenz von Macht: Sie ist oft ein Tabu und selten unverhüllt zu sehen. Sie kann zum Missbrauch verführen – und ist doch unverzichtbar für jeden, der Veränderungen in Gang setzen will. Das Festival will sensibilisieren für Machtstrukturen, für legitime und illegitime Macht- und Herrschaftsverhältnisse. Und es möchte dazu ermutigen, im Alltag, in der Öffentlichkeit und in der Politik öfter, nachhaltiger und unbequemer die Machtfrage zu stellen.
Das Filmfestival zeigt Menschen, denen es gelingt, sich aus der Machtlosigkeit zu befreien, wie die Pakistanerin Mukhtar Mai, die sich gegen den übermächtigen Druck archaischer gesellschaftlicher Konventionen behauptet hat. Es beobachtet deutsche Firmen dabei, wie sie sich bei einer der schlimmsten Diktaturen der Erde anbiedern; es stellt Menschen vor, die uneingeschränkte Macht ausüben und solche, die sich dieser unterordnen oder aber entgegenstellen.
DAS FILMPROGRAMM IN KURZFORM
Samstag, 18. April 2009: Manda Bala – SEND A BULLET (Gesprächspartnerin: Ingrid Hapke, Kooperation Brasilien e.V. Hamburg)
Montag, 20. April 2009: Die Schuld, eine Frau zu sein (GesprächspartnerInnen: Amnesty International Gruppe Greifswald)
Dienstag, 21. April 2009: Monsanto, MIT GIFT UND GENEN (GesprächspartnerInnen: agriKultur gruppe Greifswald)
Mittwoch, 22. April 2009: Streik(T)raum (GesprächspartnerInnen: FAU-IAA | Hedonistische Internationale Greifswald)
Donnerstag, 23. April 2009: STRANGE CULTURE/Fremdkulturen (Gesprächspartner: Peer Stolle, Republikanischer Anwältinnen und Anwälte Verein)
Freitag, 24. April 2009: Ruhnama – im Schatten des heiligen Buches (GesprächspartnerInnen: Gesellschaft für bedrohte Völker)
Samstag, 25. April 2009: Für Gott, Zar und Vaterland (GesprächspartnerInnen: Stefan Melle, Deutsch- Russischer Austausch e.V.)
Programm im Haus der Begegnung (Trelleborger Weg 37), alle ab 20 Uhr
Mittwoch, 22. April 2009: Die Schuld, eine Frau zu sein
Donnerstag, 23. April 2009: Zuoz –Schule der Elite
Freitag, 24. April 2009: Die dünnen Mädchen
Donnerstag, 30. April 2009: Monsanto, Mit Gift und Genen