Am vergangenen Samstag haben sich nun auch die Sozialdemokraten festgelegt: Mit 35 Kandidaten werden Sie zur Kommunalwahl am 7. Juni antreten, darunter auch überraschend viele Studenten.
Prominentester SPD-Bewerber um einen Platz in der Greifswalder Bürgerschaft dürfte der derzeitige Prorektor Prof. Wolfgang Joecks sein. Er wird die Liste in Schönwalde II anführen, tritt aber ebenfalls in den anderen Wahlkreisen an. Auch der Vorsitzende der Bürgerinitiative gegen das Steinkohlekraftwerk, Oscar Gulla, tritt für die Genossen an. Bisher geben die Greifswalder Sozialdemokraten in der Kraftwerksfrage ein wenig geschlossenes Bild ab.
Bei näherer Betrachtung fällt vor allem der hohe Anteil an Studenten auf. Insgesamt acht Kommilitonen aus verschiedenen Fachbereichen kandidieren auf den SPD-Listen. Darunter alte Bekannte aus der Hochschulpolitik, aber auch einige neue Gesichter. Jeweils der Listenplatz fünf ging in den Kreisen an: Jakob Lang, Eric Hartmann, Stephan Schumann, Klaus Stampa und Michael Seifert. Offenbar kein Zufall, in der Pressemeldung der Jusos heißt es:
„Zur Kommunalwahl werden ‚5 auf 5′ zu finden sein“, freute sich Eric Hartmann, Kreisvorsitzender der Jusos, „wer Jusos wählen möchte, wählt auf der SPD-Liste Platz fünf.“ Die Jusos hatten seit Beginn der KandidatInnensuche darauf gedrängt,möglichst einheitliche Platzierungen zu erhalten…
Was das für die anderen drei (Bianca Krüger, Marcus Unbenannt und René Springer) bedeutet, die auf anderen Plätzen landeten wird die Wahl zeigen.
Am Zwölf-Punkte-Wahlprogramm der SPD wird derweil noch gefeilt. Vom Juso-Vorsitzenden heißt es in Bezug auf die studentischen Bewerber:
„Natürlich wollen wir studentische und universitäre Anliegen in die nächste Bürgerschaft tragen, dabei soll es aber nicht bleiben, alles Weitere werden wir Anfang April beschließen.“
Damit haben nun die großen Parteien Ihre Kandidaten nominiert, bis zum 6. April dürfen wir noch gespannt bleiben, wie viele weitere Bewerber es geben wird.
Und jeden der 35 Kandidaten aufzuzählen ist ja auch zu müßig…
Das nenne ich vor allem umfassend informiert…
Soll ja keiner der Nichtwähler hinterher sagen können er wäre informiert 😉
Oder gibt es einen Grund, warum nichtmal ein Verweis auf die 35 Bewerber im Titel steht?
Vielleicht sollte der Anfang dann anders aussehen, vielleicht so:
"Am vergangenen Samstag haben sich nun auch die Sozialdemokraten festgelegt:
Mit überraschend vielen Studenten werden Sie zur Kommunalwahl am 7. Juni antreten."
Hat die SPD ein Frauenproblem oder wieso finden sich zumindest hier im Artikel an den prominten Stellen nur männliche Kandidaten? Oder haben die Frauen keine Lust oder haben sie schlechtere Listenplätze? Bin gespannt auf die nächste PM.
Bei der SPD treten in der Tat zu wenige Frauen an, das ist richtig. Aber die Frauen, die antreten haben alle sehr gute Listenplätze bekommen. In jedem Wahlbezirk ist unter den ersten drei Plätzen jeweils eine andere Frau. Das Argument der schlechteren Listenplätze stimmt also nicht.
Danke für die Info.
Hi Martin,
da die SPD die vollständige Kandidatenliste noch nicht veröffentlicht hat, kann ich mich nur auf die Pressemitteilungen verlassen (jeweils eine von der SPD und eine von den Jusos). Dort werden ebenfalls nicht alle Kandidaten aufgezählt, sondern eben nur einige. Bei den anderen Parteien hatten wir ja entsprechende Links zu den Listen gesetzt. Ein paar der vorgestellten Kandidaten habe ich in der Tat weggelassen, weil ich der SPD hier auch nicht mehr Raum geben wollte, als anderen Parteien. Dort haben wir im Artikel selbst auch immer nur die Studenten und einige wenige zusätzliche Kandidaten vorgestellt. Ich hoffe das ist nachvollziehbar. Sobald uns die vollständige Liste zur Verfügung steht, werden wir diese hier ebenfalls veröffentlichen.
Gruß
Carsten
Hallo Carsten,
so möge mir meine spitze Zunge wieder einmal verziehen werden 😉
Das ist natürlich ein Grund.Hab mir eben auch die Mitteilung auf der SPD Seite angeschaut. Hätt ich´s lieber gelassen… 🙂
Gibt es eigentlich einen Grund, dass die anderen Parteien sich in einem geupdateten Sammelartikel wiederfinden (müssen), die SPD – die dort auch schon auftaucht – nun aber einen eigenen Artikel bekommt?
Hallo Sören,
ich hatte schon befürchtet, das diese Frage kommen wird. Das kam so: Als wir mit der Berichterstattung über die Parteien begannen hatten Linke und FDP ihre Kandidaten schon nominiert (das hatte u.a. mit fehlenden Pressemitteilungen dererseits, aber auch mit Ferien-Personalmangel unsererseits zu tun) . Also habe ich versucht "in einem Abwasch", den aktuellen Stand zu allen Parteien vor zu stellen. Dieser Artikel war dann als Aufmacher (großer Artikel oben) auf der Seite. Zwei Tage nach dem der Artikel veröffentlicht war, gab die CDU ihre Kandidaten bekannt. Zu dem Zeitpunkt stand der allgemeine Artikel immer noch weit oben als Top-News (linke Spalte). Daher habe ich mich dafür entschieden ein Update zu machen.
3 Tage später kamen die Grünen mit ihren Kandidaten. Da war der Allgemeine Artikel aber schon aus den Top-News rausgerutscht. Also habe ich am Freitag einen neuen Artikel für die Grünen eingestellt, allerdings diesmal auch nicht als Aufmacher und noch mal mit dem Veweis auf den anderen Artikel. Zu diesem Zeitpunkt ging ich davon aus, dass ich Samstag am frühen Nachmittag die Kandidatenliste der SPD bekomme und diese als Update in den Grünen-Artikel einsetze. Samstagnachmittag als ich mir die SPD-Liste wie besprochen abholen wollte habe ich dann erfahren, dass die Liste nun doch noch nicht veröffentlicht werden soll. Handfeste Informationen von der SPD gab es erst gestern Mittag (Montag) da war dann aber der Grünen-Artikel auch schon wieder aus den Top-News raus.
So kam das… geplant war es anders.
@ all
Allgemein zum Thema Wahlkampf: Wir als Redaktion nehmen die Problematik der Ausgewogenheit sehr ernst. Viele Themen muss man aber nehmen wie sie kommen. Wir wollen vermeiden über Dinge absichtlich nicht zu berichten.
Da der Wahkampf uns aber die nächsten Monate begleiten wird, gehe ich fest davon aus, dass wir über diesen Zeitraum insgesamt und über die Bandbreite der politischen Themen jedem die gleiche Aufmerksamkeit schenken werden. Auf kurze Zeitabschnitte oder einzelne Themen bezogen wird dies aber kaum machbar sein.
Da die SPD in Greifswald, bis auf marginale Ausnahmen, die CDU-Politik vertritt, handelt es sich hier um versteckte CDU-Parteiwerbung.
Siehe auch: http://blog.gruene-greifswald.de/2009/03/17/die-a…
Vielen Dank für diese schnelle und einleuchtende Erklärung.
Hi Oliver,
so weit ich informiert bin, treten nur sehr wenige Frauen auf der SPD-Liste an. In der Pressemitteillung wird nur kurz erwähnt, dass von derzeitigen Bürgerschaftsmitgiedern u.a. Christiane Walther und Christa Landmesser wieder zur Wahl stehen.
Viele Grüße
Carsten
Ja die PM hab ich auch bekommen. Ich frag mich halt nur woran es liegt, da ich der Meinung war auch die SPD würde versuchen, die Ämter einigermassen paritätisch zu besetzen.
Herr Gustav Seils, ein Veterinär aus Greifswald, tritt leider nicht mehr zur Wahl an. Herr Seils war seit langem dabei und gehörte zu den wenigen Menschen in der Bürgerschaft neben den geldgeilen, gierigen Aasgeiern, welche sicher keine Minderheit darstellen…
Das ist ein kleiner Verlust für Greifswald!
Ich frage mich warum Herr Professor Joecks noch vor kurzem wegen Zeitmangels nicht weiter als Prorektor arbeiten wollte (u.a. ist er Richter am Landesverfassungsgericht, wenn ich mich richtig erinnere; zudem "hohes Tier" des Hanseatischen Golfclubs), nun aber Zeit dazu findet sowohl Wahlkampf zu führen als auch wohlmöglich Kommunalpolitik zu machen. Finde ich etwas widersprüchlig, also scheint es sich wohl weniger um Zeitprobleme zum damaligen Zeitpunkt gehandelt zu haben als um Präferenz für SPD-Kommunalpolitik statt der Sacharbeit im universitären Bereich?