Die Meldung in der Ostsee-Zeitung (OZ) hätten wir fast übersehen: Nach deren Informationen soll in der kleinen Stadt Gützkow (~ 2700 Einwohner), 20 Kilometer südlich von Greifswald, ein Windkraftanlagenwerk entstehen.
Am Donnerstag habe dies die „Nordwind Energieanlagen GmbH“ aus Neubrandenburg angekündigt. Die Firma möchte demnach am Rande der kleinen Stadt ein Werk für 60 Millionen Euro errichten und benötigt dafür 300 bis 400 Mitarbeiter. Dies war selbst der Ostsee-Zeitung ein „wow!“ wert.
Einziger Unsicherheitsfaktor sei demnach noch das Grundstück so der Investor gegenüber der OZ. Weiter heißt es dort:
„Verschlingen wird das Gützkower Werk etwa 60 Millionen Euro. „Aus unserer Kasse bezahlen wir dafür 15 Millionen“, sagte der Geschäftsführer. Eine „bedeutende Förderung durch das Land MV“ sei ihnen weiterhin zugesichert worden, der Rest würde über Banken finanziert. Meuser geht davon aus, dass Ende Dezember die Finanzierung
steht..
Der Zeitplan für die Errichtung des Werkes hört sich sportlich an. Im Mai 2009 werde eine Baugenehmigung erhofft, 2011 soll das Werk fertig sein. Ziel des Unternehmens ist es […] pro Jahr 200 Anlagen [zu] fertigen. Gebaut werden in völlig neuer Technologie Rotorblätter, Stahlrohrtürme und Maschinen.
„Wir brauchen fast alle Berufsgruppen. Sozusagen vom Diplomingenieur über den Schweißer und Laminierer bis zum Gärtner.“ […]
Eine spannende Frage für die Geschäftsführung: „Finden wir die Arbeitskräfte?“ Nordwind möchte deshalb enge Kontakte zu den Schulen der Region herstellen und warb schon jetzt um Mitarbeiter. Meuser sprach von anspruchsvollen Tätigkeiten und: „Wir zahlen Lohn nach Tarif der IG Metall.“ […]“.
Kommentar Sebastian Jabbusch
Diese Meldung plazierte die Ostsee-Zeitung auf der Seite Drei im Lokalteil. Wohl nicht ganz zu unrecht. Denn die Pläne des Investors sollte man noch mit Vorsicht genießen. Zweifel sind in diesem Stadium der frühen Planung durchaus noch gerechtfertigt. Gerade in Mecklenburg Vorpommern sind schon viele Großinvestitionen wie eine Seifenblase geplatz.
Dazu kommt: Die Firma wurde erst 2006 gegründet und hat auf ihrer Firmenhomepage die zurzeit nur über Umwege erreichbar ist, nur Informationen zu zwei, sich im Bau befindlichen Prototypen…
Nordwind scheint dabei auf ein neues Konzept von „Zweiblatt-Rotortechnologie“ zu setzen, die höhere Windgeschwindigkeiten aushalten und weniger wartungsanfällig sein sollen. Dafür erhielt die Firma erst im vergangenn Monat eine Designauszeichnung. Mehr Details und eine schöne Anmimation hier.
Sollte es der Firma gelingen, das Werk zu bauen, hätte diese Meldung vielfache ökonomische und politische Sprengkraft:
a) 400 Dauerarbeitsplätze. Das wäre nicht nur für Gützkow, sondern auch für Greifswald die wichtigste ökonomische Investitition seit langem. Damit könnte das Werk schnell zu einem der größten Arbeitgeber der Region aufsteigen (nach Universtiät & Stadtverwaltung).
b) Es ist gleichzeitig ein Schlag ins Gesicht für die Verfechter des geplanten Kohlekraftwerks. Denn „gut bezahlte Arbeitsplätze“ waren bisher ihr wichtigstes Argument. Es zeigt, dass die Bürgerinitiativen Recht hatten: Während im Kohlekraftkwerk nur (bis zu) 130 Arbeitsplätze entstehen sollen, sind im Windkraftanlagenwerk (bis zu) 400 Arbeitsplätze allein in der Produktion geplant. Dazu kommen noch die Bereiche Wartung und Zulieferung, die bei solchen Werken sicher umfangreicher sind. Gleichzeitig gefährdet das Windkraftwerk die tausenden Arbeitsplätze im Tourismus nicht.
Bild (Winkraftanlage auf der Startseite): robfra1973 via flickr
(ursprünglich veröffentlicht am 8. Dezember)
Kurze Frage zu Arbeitgeber Uni, zählst du da die Klinik auch zu?
So, jetzt aber zum Artikel. Nur ein paar Fragen als Denkanregung. Erinnert sich noch jemand an das hochgeförderte DVD-Werk Dassow? Droht hier nicht genauso ein Schicksal? Wo kommen die Arbeitsplätze her? Wieviele Technische Hochschulen besitzt denn MV? Wieviele Ingenieure werden in Greifswald ausgebildet? Wenn Arbeitsplätze geschaffen werden, werden allerdings auch ein Großteil der Arbeiter importiert werden müssen. Finanzierung über Banken? Haben die nicht gerade eine massive Kreditklemme? Ich sehe da viele Hindernisse. Natürlich wäre es für die Region eine tolle Investition. Gerade auch vor dem Hintergrund des Kontrasts zu dem fossilen Energieerzeuger Dong.
Jap – Klinikum hab ich jetzt zur Uni gezählt…
Handelt es sich bei den genannten 400 Arbeitsplätzen wirklich um Dauerarbeitsplätze? Wie ich das Zitat aus der Ostseezeitung verstehe, werden die Diplomingenieure, Schweißer, Laminierer und Gärtner wie oben zitiert zur Errichtung des Werkes gebraucht, die im Jahr 2011 abgeschlossen sein soll. Ich kann mir kaum vorstellen, dass sich ein Windpark mit einem Personalaufwand von 400 Stellen wirtschaftlich betreiben lässt.
Wenn es sich aber um die Stellen handelt, die zur Errichtung des Werkes geschaffen werden, dann vergleicht der Autor in seinem Kommentar leider Äpfel mit Birnen. Den 400 Arbeitsplätzen aus Gützkow sind dann die ca. 1500 Arbeitsplätze gegenüberzustellen, die nach Angaben von Dong-Energy (http://www.kraftwerkegreifswald.de/Fragen_und_Antworten/Fragen_und_antworten.htm) zur Errichtung des Kohlekraftwerkes in Lubmin benötigt werden, und nicht die im Kommentar genannten 130 Stellen, bei denen es sich jedoch in der Tat um Dauerarbeitsplätze handeln soll.
Unbenommen sei jedoch, dass die Errichtung eines Windkraftwerkes, so es sich denn wirtschaftlich betreiben lässt, für Gützkow eine willkommene Initiative sein wird.
zum verständnis: es handelt sich nicht um einen windkraftpark, sondern um eine produktionsstätte für windkraft-anlagen. da sind 400 dauerhafte arbeitsplätze nicht ungewöhnlich.
Verzeihung, da habe ich mich von der Überschrift aufs Glatteis führen lassen.
Wieso dann das geplante Kohlekraftwerk zum Vergleich herangezogen wird, ist mir dann jedoch erst recht schleierhaft. Den „Schlag ins Gesicht“ der Kohlekraftwerksverfechter halte ich für recht weit hergeholt. Wieso zeigt dies, das die Bürgerinitiativen Recht hatten?
Dito, dieser Meinung kann ich mich nur anschließen, das Unternehmen steht nicht in Verbindung mit dem Kraftwerk. Lieber moritz, achte bitte künftig auf etwas mehr Wertneutralität bei solchen Themen und selbstinitiierten Demonstrationen!!!
Für Greifswald ist die Ansiedlung in jedem Fall positiv, besonders weil damit erstmals ein Neubrandenburger Unternehmen näher an die Hanse und Universitätsstadt heranrückt und die Region damit wirtschaftlich gesehen zusammen wächst. Interessant ist die Frage, wer neben den Arbeitsplätzen von der Gewerbesteuer profitiert (Altes versus neues Kreisgebiet). Von einem neuen Gewerbegebiet in direkter Autobahnnähe profitert Greifswald eventuell nicht direkt.
@ Wissender:
Ich habe einen „Kommentar“ geschrieben. Der kann in der Natur der Sache nicht „neutral“ sein 😉
Also es geht um die Frage welche Industrie mehr Arbeitsplätze schaft.
Errichtung des Kohlekraftwerks (2-3 Jahre): 1500 Arbeitsplätze
Errichtung des Winkkraftanlagen-Werks (2-3 Jahre): nicht angegeben. Angesichts der Kosten in Höhe von 60 Millionen Euro dürften es aber auch nicht wenige sein!
Betrieb des Kohlekraftwerks: 130 Dauerarbeitsplätze
Betrieb des Windkraftanlagen-Werks: 400 Dauerarbeitsplätze
Und nun wird es interessant, folgende Jobs kommen noch hinzu:
Wind:
– Errichtung der einzelnen Windkraftanlagen: unbekannte Anzahl _Dauer_arbeitsplätze
– Service & Wartung der einzelnen Windkraftanlagen: unbekannte Anzahl _Dauer_arbeitsplätze
Kohle:
– ein paar Hafenarbeiter & Schiffsführer
Folgende Jobs wären gefährdet:
Wind:
– keine ?
Kohle:
– Tausende Jobs im Tourismus auf Rügen (man beachte die Demos der Hotelbesitzer!!)
– Tausende Jobs im Tourismus auf Usedom
– Hunderte Jobs im Tourismus in Lubmin
—-
So… das Thema Umwelt lass ich mal weg. Geht ja nur um das Jobargument…
Jedes Unternehmen, egal ob 10 oder 1000 Mitarbeiter darf angesiedelt werden, sofern es genehmigungsfähig und damit umwelttechnisch unbedenklich ist. Das Jobargument führt hier einfach ins Leere, da kein Zusammenhang zwischen der Ansiedlung des Kraftwerks und des Windanlagenbauers besteht.
Kein einziger Job („tausende Jobs“ ist ja nun wirklich VOLLKOMMEN übertrieben) auf Usedom, Rügen usw. ist durch das Kohlekraftwerk gefährdet. Das Kraftwerk soll vom Lubminer Strand nicht zu sehen sein. Und in Heringsdorf oder Binz juckt doch keinen ein Kraftwerk in Lubmin…. soviel dazu.
In Rostock steht seit Jahrzehnten ein Steinkohlekraftwerk und das hat dem Tourismus in Warnemünde, Graal-Müritz und Hohe Düne, selbst Fischland-Darss-Zingst auch nicht geschadet.
was ein anlagenbauer mit nem energieerzeuger so direkt zu tun hat versteh ich auch nicht ganz. denn wenn dann müssen erstmal genug windkraftanlagen aufgestellt werden (die wiederum den vögeln schaden, angeblich sehr laut sind und die landschaft verschandeln) und dann noch soviel energie erzeugen wie ein kohle-, gas- oder atomkraftwerk. mal abgesehen davon, wieviel fläche ein windpark benötigt für eine vergleichbare energieleistung.
für die grünen hier: strom ist gelb und kommt aus der steckdose 😉
Was verwundert: Erfahrene Anlegenbauer (Nordex – Windkraft, Liebherr – Krananlagen) setzen auf Wassertransportwege und Bahnanschluss. Beides ist im bezeichneten Gebiet nicht vorhanden.
Was den Artikel selbst betrifft: Nunja, Es ist halt ein typisch-subjektiver Jabbusch. Aber was soll’s – wir tickern ja, und darauf kommt’s ihm doch schließlich an, oder?! 😀
Guter Punkt. Wie sollen denn die Massen an Rohstoffen angeliefert werden? Bestehen die Qindkraftanlagen nicht aus haufenweise Metall?
Und zu der ganzen Kritik an Sebastian, möchte ich mal betonen, daß er hier seine Meinung in einem Kommentar darstellt. Kommentar bedeutet keine objektive Berichterstattung. Da sollte dem aufmerksamen Zeitungsleser von z.B. FAZ oder Süddeutsche auch bekannt sein. Kommentare stellen die eigene Meinung des Autors dar und überspitzen teilweise auch. Das ist gut so, denn nur so bekommt ein Medium ein Profil. Oder will hier jemand behaupten, die FAZ wäre nicht eher konservativ? Gerade diese leichte Prägung mit Einstellungen und Meinungen machen meiner Ansicht nach einige Medien erst interessant. Dabei sollen die Texte natürlich objektiv geschrieben sein. Ja die Texte. Nicht unbedingt die Kommentare. Alleine schon die Themenauswahl und der Fokus auf bestimmte Details gibt einem Medium aber schon ein Profil. Und ich finde, der WebMoritz sollte ein klein wenig Profil haben.
Äh natürlich mei ich Windkraftanlagen… 😆
Naja, ich finde es schon ausgesprochen unglücklich, wenn ein Artikelschreiber selbst kommentiert. So was gab es „früher“ nicht. Zum anderen schreibt Sebastian Dinge wie „Sollte es der Firma gelingen, das Werk zu bauen, hätte diese Meldung vielfache ökonomische und politische Sprengkraft:“ Mein lieber Scholli! Sprengkraft! Terroristische Pressemeldungen, Marodierende Kommentarspalten, wer weiß, was es noch alles gibt. Ein wenig mehr Sachlichkeit wäre angebracht. Zudem: Es wäre doch gut, wenn dieses Werk UND das Steinkohlekraftwerk UND die Gaskraftwerke gebaut würden. Die Region würde selbst dann noch nicht im Wohlstand ersticken. Und im CO² auch nicht. 😀
@ Oliver: Danke für die Darstellung. Da stimme ich überein.
@ Sören: Danke auch für Deine Kritik: Niemand muss meiner Meinung sein. Ist halt nur „meine Meinung“. Die Trennung von Artikel und Kommentar ist durchaus eine Anregung wert. Dank auch dafür.
Hehe nochmal guter Punkt! Das stimmt, so hab ich das auch noch nicht vorgefunden. Also das der Artikelschreiber und Kommentator dieselbe Person sind. Das ist etwas, was wir intern noch diskutieren müssen. Der WebMoritz in dieser Form ist ja keine seit langem bestehende Institution, sondern erst frisch geschaffen und sicherlich nicht ausgereift. Das ganze Team befindet sich zusammen mit seinen Lesern in einer Profilfindungsphase. Da sind Anregungen und konstruktive Kritik gerne gesehen (gerne auch im Forum).
Über das Steinkohlekraftwerk möchte ich mich an dieser Stelle aber nicht weiter streiten. Dazu haben auch genug Leute ihre Meinung und Stellung kundgetan, gibt also fast nichts mehr zu sagen, nur noch der Verweis auf diese guten Argumente. Einen Link bleib ich aber erstmal schuldig.
@sören:
Dein letzter Satz zeigt deine umweltwissenschaftliche Unkenntnis.
CO2 ist maßgeblich für den Klimawandel verantwortlich und stellt somit ein globales Umweltproblem dar. Die Befürchtungen über den lokalen Einfluß betreffen vor allem das sensible Ökosystem Greifswalder Bodden, welches in Form von Kühlwasserfahne, Nährstoff- und Schwermetalleintrag beeinträchtigt werden könnte. Die erwarteten Konsequenzen sind Eingriffe in Naturschutzgebiete (Veränderungen in Diversität und Ebenheit der Artenverteilung des Ökosystems), Verschlechterung der Badewasserqualität und der daraus folgenden Gefährdung menschlicher Gesundheit. Desweiteren wird eine Belastung der Luftqualität (z.B.Feinstaub) erwartet, welche auch kurortrechtlichen Bestimmungen widersprechen könnte. Ausserdem begünstigt viel Energie vor allem die Ansiedlung von energieintensiver Schwerindustrie, was mit weiteren Umweltbelastungen einhergeht – Dies widerspricht aber der bisherigen Wirtschaftsstrategie des touristisch geprägten „Gesundheitslandes“ MV.
@wayne interessierts
1. Bist Du das STAUN? 2. Hast DU das alles geprüft? 3. Bist DU dann nach Prüfung aller Unterlagen zu diesem abschließenden Ergebnis gekommen? Oder 4. hast Du nur einmal zu oft die Flyer hyperaktiver Umweltaktivisten gelesen?
Falls 1.-3. nicht zutrifft, bewegst Du Dich auf dem gleichen Pfad der Unkenntnis, wie ich.
Beste Grüße
Dein Spiegel
Ich hab gehört, man kann der OZ nicht trauen, was deren Informationen angeht (http://www.webmoritz.de/2008/09/06/ostsee-zeitung-greifswald-einseitig-unsachlich-sturr/), warum wird die hier noch als Quelle angegeben?
Hat Nordwind keine Telefon-Nummer, bei der der Redakteur nachfragen konnte, um sichere Angaben zu bekommen? 😕
Hi Thorben,
Die OZ bleibt bei aller berechtigter Kritik die wichtigste Zeitung in HGW und ganz MV. Man wird nicht um sie herum kommen. Wenn man aber weiß, dass gerade politische Meinungen in einem bestimmten Licht dargestellt werden, kann man trotzdem von Zeit zu Zeit nützliches aus der Zeitung finden.
Wir behaupten ja auch nicht, dass alles was im Artikel der OZ steht, richtig IST, sondern wir haben ja ganz bewusste geschrieben, dass die _OZ_ behauptet, dass dies so SEI. Wir gehen ganz bewusst sehr transparent mit unseren Quellen um.
Wir haben die Nachricht gestern Nacht um 3 Uhr geschrieben. Da war sicher dort keiner mehr wach. Zudem geht es ja erstmal nur, um die reine Nachricht, dass ein Werk geplant ist. Da glauben wir der OZ, dass dies nicht frei erfunden ist… 😉
Gruß, Sebastian
Warum schreibt der Autor immer wieder „wir“ statt „ich“ – das verwischt doch nur seine Verantwortlichkeit für das Geschriebene und täuscht eine anonyme Masse von Leuten vor, obwohl der Artikel einen ganz genau feststellbaren Autor hat.
@ Sebastian
Warum müsst ihr denn die Nachricht auch morgens um 3 uhr releasen? -So- eine bedeutende Schlagzeile ist es auch wieder nicht.
Zum Thema Subjektivität der Kommentare, da hinkt (@ Oliver Wunder) der Vergleich mit den großen Qualitätsblättern. Denn da steht es mir frei, ob ich diese kaufe oder es bleiben lassen. Der Webmoritz soll -alle- Studenten der Uni vertreten und wird damit durch Gelder -aller- Studenten finanziert.
Und Sebastian: Natürlich „würzt“ so ein Kommentar jedes Medium, aber hier kommt es leider gehäuft zu Vermischungen von subjektiver Meinung und objektivem Faktenbericht. (siehe Fahrraddemo am 6.12., …)
An sich ist das ja eine sehr gute Nachricht für die Region.
Ich frage mich nur, warum der Autor dies mit dem Kohlekraftwerk verbindet und daraus ein Argument gegen selbiges konstruiert.
Nach meinen Mathematikkenntnisse sind 400+130=530 und 530 sind mehr als 400. Es spricht doch alles für BEIDE Investitionen. Irgendwie finde ich es etwas schwach zu behaupten „aber jetzt haben wir ja die 400 Arbeitplätze da, also brauchen wir das Kohlekraftwerk nicht mehr“….
PS: Wenn man 2-4 Personen pro Haushalt rechnet, dann ernähren beide Investitionen zusammen möglicherweise bis zu 2000 Menschen in der Region.
Also erst einmal fänd ich es gut, dass größere Industrie in der Nähe von Greifswald angesiedelt werden soll. Allerdings sind Windräder ziemlich große Gegenstände. Dass heißt, dass wohl kaum normale LKW die fertigen Windradteile (und die Rohrteile für Windräder sind schon ziemlich groß) transportieren könnten. Daher frage ich mich, was ein solches Werk mitten in der Pampa nützt (denn der Autobahnanschluss ist für ein solches Werk im Vergleich zu einem Eisenbahnanschluss ein schlechterer Standortfaktor). Der „Möchtegern-Industriestandort“ wäre da doch für den Anlagenbauer wesentlich besser geeignet, da hier bereits ein komplettes „Industriebahnnetz“ vorhanden ist. Daneben baut man noch das Kohlekraftwerk und schon sind 530 Industriearbeitsplätze in Lubmin entstanden…
Dennoch bezweifle ich ernsthaft, dass das was mit den 400 Arbeitsplätzen wird. Aber immerhin sind die 130 von Dong sicher, vorausgesetzt, dass die Kraftwerksgegner mit ihren Protesten scheitern (werden)/gescheitert sind.
Der Webmoritz sollte bei diesem Thema am „Ball“ bleiben und unbedingt weiter recherchieren!