Der webMoritz stellt zusammen mit der Greifswalder Gruppe von amnesty international vom ersten bis zehnten Dezember einzelne Menschenrechte vor.
Artikel 3
Jeder hat das Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit der Person.
Für den folgenden Text zeichnet sich die Greifswalder Gruppe AI verantwortlich:
Beispiel Kongo:
Seit 1996 wird die DR Kongo von einem Krieg zerrüttet, der mehr Todesopfer forderte als jeder andere Krieg seit 1945 – 5,4 Millionen.
Die Geschichte des Konfliktes, die große Menge an Konfliktparteien, die unterschiedlichen Motive der bewaffneten Gruppen und die die Vorstellungskraft übersteigende Masse an Gräueltaten lassen diesen Krieg nicht nur auf den ersten Blick verwirrend, erschreckend und unverstehbar erscheinen. Eine Zuordnung in Gute und Böse ist nicht möglich. Es gibt keine bewaffnete Gruppe, die nicht für Menschenrechtsverletzungen verantwortlich gemacht wird.
Die Gründe für den Krieg sind vielfältig. Zum einen befinden sich insbesondere im Osten des Kongo zahlreiche Rohstoffvorkommen wie Öl, Diamanten und Coltan. Zum zweiten verlaufen die Grenzen zwischen verschiedenen Milizen entlang ethnischer Zugehörigkeiten. Während die FDLR (Demokratische Kräfte zur Befreiung Ruandas) aus geflohenen Hutus besteht, die am Völkermord in Ruanda beteiligt waren, gibt die CNDP (Nationalkongress zur Verteidigung des Volkes) unter der Führung von Laurent Nkunda an, die Tutsi des Landes vor Übergiffen durch die Regierungsarmee und anderer Milizen zu schützen. Als ein weiterer Faktor kommt hinzu, dass benachbarte Länder zum Beispiel durch Waffenlieferungen im Konflikt mitmischen.
Während es im Krieg bis 2003 um die Vorherrschaft im gesamten Kongo ging, beschränken sich die aktuellen Kampfhandlungen vor allem auf den Osten des Landes, insbesondere die Provinz Kivu. Mehrere Friedensabkommen, erfolgreiche Demobilisierungen verschiedener Milizen und die halbwegs geglückten Wahlen im Jahr 2006 stabilisierten die Situation in weiten Teilen des Landes.
Bisherige Bilanz des Krieges sind über 5 Millionen Tote, wenigstens 1,4 Millionen Inlandsflüchtlinge, wenigstens 322.000 Flüchtlinge im Ausland, Vergewaltigungen, Massenvergewaltigungen, Folter, Plünderungen, die „Rekrutierung“ tausender Kindersoldaten und die Entführung von Frauen, zum Zwecke des Missbrauchs als Sexsklavinnen und Zwangsarbeiterinnen. Die aktuellen Kämpfe im November und Dezember 2008 sorgten dafür, dass eine Viertelmillion Menschen ihre Heimat verlassen mussten. Die Nahrungsmittel- und Hygienesituation hat sich durch die große Menge an Flüchtlingen weiter verschlechtert, so dass die Menschen nun mit Cholera und Diarrhö zu kämpfen haben.
Alle Konfliktparteien machen sich des Verbrechens schuldig, die Würde vieler Menschen nicht zu achten, indem sie sich an der Zivilbevölkerung, besonders den Frauen und Kindern vergreifen und sich als marodierende Banden persönlich bereichern.
Nachdem die CNDP de facto die Macht im Osten des Kongo besitzt und sich die Regierungseinheiten aus der Provinz Kivu zurückzogen, geht die Regierung auf die Forderung Laurent Nkundas ein. Für den 08. Dezember sind Friedensgespräche zwischen der CNDP und der Regierung in Nairobi(Kenia) geplant. Ein gemeinsames Vorgehen der DR Kongo und Ruandas gegen die Hutu Milizen(FDLR ) wurde am 04. Dezember beschlossen.
Weiterführende Links:
Aktuelle Fotos aus dem Krisengebiet
Bericht zur Kongo-Krise von Amnestey International
Bericht der TAZ zu den aktuellen Friedensverhandlungen
Journalismus ala Webmoritz:
Am 01.12.08 heisst es :
„Der webMoritz stellt zusammen mit der Greifswalder Gruppe von amnesty international vom ersten bis zehnten Dezember jeweils ein Menschenrecht vor.“
Am 02.12.08 heisst es:
„Der webMoritz stellt zusammen mit der Greifswalder Gruppe von amnesty international vom 1. bis 10. Dezember jeweils ein Menschenrecht vor.“
Am 03.12.08 heisst es:
„Der webMoritz stellt zusammen mit der Greifswalder Gruppe von amnesty international vom ersten bis zehnten Dezember jeweils ein Menschenrecht vor.“
Jetzt ist aber schon der 9.12.08 und auf EINMAL heisst es kleinlaut:
„Der webMoritz stellt zusammen mit der Greifswalder Gruppe von amnesty international vom ersten bis zehnten Dezember einzelne Menschenrechte vor.“
Liebe Redaktion,
bitte verhaltet euch nicht bei einigen Themen wie unfehlbare Gottheiten. Wir alle machen Fehler. Ihr verlangt diese Fehler zuzugeben. Bitte haltet Euch selbst daran oder gönnt auch anderen dieses Verhalten.
Hallo Martin,
Sehr gut beobachtet. Hiermit möchten wir gaaaaaaanz offen und transparent zugeben, dass wir einen Fehler gemacht haben. Der Plan, jeden Tag ein Menschenrecht vorzustellen, ist personellen Gründen gescheitert.
Wir haben den Text oben nicht geändert, um das zu vertuschen, sondern damit er mehr der Realität entspricht. Bei Dir und allen anderen Lesern möchte ich mich dafür entschuldigen, dass wir unsere Ankündigung nicht erfüllen konnten.
Wir nehmen dies als Erfahrung mit und wollen daraus für zukünftige Projekte lernen.
Besten Gruß, Sebastian
Anzumerken zum Kongo bleibt, daß gerade die westlichen Industrienationen (u.a. auch Deutschland) auf legalem wie illegalem Wege modernste Waffen in den Kongo und nach Ruanda verkaufen. Wer sich mal die Bilder von den Bürgerkriegsarmeen und Warlord-Söldnern anschaut, wird dort weniger die altbekannte AK 47 (Kalashnikov) finden, dafür umso mehr westliche Waffen wie das deutsche G3-Sturmgewehr.
Die gesamte Militarisierung der Region beruht v.a. auf der Ausbeutung von Bodenschätzen durch westliche Unternehmen wie das besagte Coltan, aber auch Gold, Kupfer, Cobalt und Erdöl. Nur mit den lukrativen Rohstoffverkäufen läßt sich überhaupt dieses Waffenarsenal und der Unterhalt der Söldnerarmeen finanzieren.
Der Preis von Coltan (aus dem das in der Elektronik- und Mobilfunkbranche begehrte Metall Tantal gewonnen wird), ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. Kostete Coltan 1999 noch 30 USD/500g auf dem Weltmarkt, stieg der Preis schon 2001 auf 380 USD/500g, tendenz steigend.
Bei solchen Profitraten gibt es für das Kapital auch kaum noch Schranken. Für den Krieg in der Region sind also nicht zuletzt westliche Unternehmen verantwortlich: zum einen als Aufkäufer der Rohstoffe, zum anderen als Waffenlieferanten.
Wie Karl Marx schon 1867 in einer Fußnote im Kapital Band I sagte: „Mit entsprechendem Profit wird Kapital kühn. Zehn Prozent sicher, und man kann es überall anwenden; 20 Prozent, es wird lebhaft; 50 Prozent, positiv waghalsig; für 100 Prozent stampft es alle menschlichen Gesetze unter seinen Fuß; 300 Prozent, und es existiert kein Verbrechen, das es nicht riskiert, selbst auf Gefahr des Galgens.“
Did You Know?!
http://rainbowwarrior2005.wordpress.com/2009/01/