Im Sommer 2006 zog das Institut für Chemie und Biochemie in ein prachtvolles neues Gebäude aus Stahl und Glas am neuen Campus. Doch was ist mit dem altem Chemie-Gebäude geschehen? webMoritz-Redakteur Markus Hildner griff zur Kamera und begab sich auf die Suche.

Ehemailges Institu für Chemie

Die alte Chemie

Seit dem Umzug des Institutes für Chemie und Biochemie an den neuen Campus arbeiten nur noch die Glasbläser der Universität im alten Chemiegebäude in der Soldtmannstraße.

Unter abenteuerlichen Bedingungen werden in der Werkstatt Glasgefäße für die naturwissenschaftlichen Institute gefertigt. Es fehlt an essentiellen Dingen wie fließend Wasser oder einer Heizung. Mit Engagement und Kreativität wissen sich die beiden zu helfen: Bei Bedarf holen sie in alten 50l Fässern Wasser aus einem benachbarten Gebäude und schließen diese mit einer selbstentwickelten Schlauchkonstruktion an die Wasserhähne an. Wärme spendet ein Heizstrahler.

Seit einiger Zeit schon bereiten sich die Glasbläser auf den Umzug in ihre noch im Bau befindliche neue Werkstatt am Campus Beitz-Platz vor. Wann der Umzug jedoch stattfinden soll wissen die beiden noch nicht. Der Termin wird immer weiter nach hinten verschoben.

Unterdessen zerfällt das Gebäude, während es gleichzeitig wie eingefrohren wirkt. Dies dokumentieren unsere Fotografien aus dem Inneren des Gebäudes:

Die Galerie findet ihr auch hier.

Die Chemie wurde von 1904 bis1907 mit einem Mittelaufwand von 540.000 Reichsmark errichtet, nachdem das erste Chemiegebäude in der Löffler-Straße (heute Pharmakologie) zu klein geworden war.

Damit wurde die Greifswalder Chemie zu einer der modernsten in Deutschland seiner Zeit. Der damalige Bau umfasste das große Laborgebäude mit Vollunterkellerung und eine Direktorenvilla.

1955 erhielt das Institut für Organische Chemie einen Neubau, der mit dem alten Gebäude verbunden wurde. Das Institut für Physikalische Chemie bezog 1959 ebenfalls ein neues Gebäude in der Soldmanstraße 23/25.

Blick in die derzeitige Glaswerkstatt

Glaswerkstatt im alten Chemiegebäude

Seit August 2006 arbeiten nur noch die Glasbläser in dem alten Gebäude.

Die alte Chemie steht nun zum Verkauf. Die Sparkasse Vorpommern hat einen Verkaufspreis von 590.000 Euro angesetzt. Wer allerdings ein solch abgewirtschaftetes Gebäude kaufen soll ist fraglich.

Quellen:

Sparkasse Vorpommern
chemie.uni-greifswald.de

Fotos: Markus Hildner