„Unser Umgang mit Autos ist für das Klima ein Problem“ – das wollte die Greenpeace-Gruppe Greifswald bei einer spektakulären Aktion in Greifswald deutlich machen. Dazu dekorierten die Aktionisten zwei Autos als überdimensionale „Klima-Schweine“ mit rosa Pappohren und -Nase. Der erste Teil der Aktion fand direkt vor dem Mercedes-Autohaus „Boris Becker“ statt, der zweite Teil am Fischmarkt.
Die Aktion steht im Rahmen einer bundesweiten Kampagne: Danach seien Autos von Mercedes „zu schwer, zu schnell und übermotorisiert. Allein 12
Prozent des CO²-Ausstoßes in Deutschland werden vom PKW-Verkehr in die Atmosphäre geblasen.“ Greenpeace kritisiert vor allem, da
ss diese Klimaschweine als Dienstwagen zum Großteil steuerlich absetzbar sind. Damit würde Deutschland sowohl klimatechnisch als auch in der Autoindustrie die falschen Impulse setzen.
Alles weitere in diesem (von Greenpeace produzierten) Video:
Die Gruppe bittet uns, noch ein bisschen Werbung zu machen:
Wer Lust hat, bei Greenpeace mitzuarbeiten, kann sich am 20.10. bei einem Einführungsplenum in der Fischstrasse 20 informieren. Am 28. Oktober plant Greenpeace eine weitere öffentlichkeitswirksame Aktion zum Kohlekraftwerk, das bei Greifswald gebaut werden soll.
Fotos: Arik Platzek
Die Aktion ist eigentlich sehr sinnvoll und kreativ. Interessant finde ich nur, dass die Aktivisten selbst mit dem Mercedes zum Autohaus gefahren sind. Nicht sehr konsequent, oder?
Ich würde gerne wissen, ob Greenpeace sich das Auto gemietet hat, oder ob sie ein Auto des Autohauses so zugerichtet haben…
Wenn sie es gemietet haben, haben sie dann nicht Mercedes sogar noch unterstützt?
Wobei auf der anderen seite solche Fragen unfair sind, da solche Aktionen insgesamt (image-mäßig) wohl kaum Mercedes unterstützen. Und die Zeiten in denen RAF-mäßig Autos geklaut wurden oder Autohäuser angezündet worden sind, sind ja auch glücklicherweise nicht aktuell…
Das Auto (es war übrigens nur eines) ist ein Leihwagen einer großen deutschen Autovermietung. Das Eigentum des Autohauses zu verschandeln wäre nicht nur vermutlich illegal (das ganze ist zwar Wasserfarbe, eine Sachbeschädigung wäre aber wohl doch nie ganz auszuschließen), sondern auch unfair (die Autohausbesitzer machen ja nicht die Modellpolitik) und kontraproduktiv, da vermutlich wenige Leute hierfür verständnis hätten und die Diskussion danach kaum um die Sache, sondern um die Aktionsform geführt würde.
Von daher ist es natürlich korrekt, dass auch die Aktion selbst, zu gewissen Klimabelastungen durch die Anreise führt. Dieses Problem stellt sich bei den meisten Aktionen, auch wenn man versucht, die Sache so verträglich wie möglich zu halten: Die Schlauchboote fahren vermutlich auch nicht mit Öko-Rapsöl. Das muss man gegen den Nutzen der Aktion abwägen. Wenn die Schweinetour am Ende zu dem Ergebnis führt, dass Mercedes sich in der Modellpolitik bewegt, hat es sich fürs Klima am Ende dennoch gelohnt.
P.S.: Wem der Song aus dem Video genauso gut gefällt wie mir, findet ihn hier:
http://www.jonathancoulton.com/store/downloads/
(Ganz unten unterr dem Titel „I feel fantastic“)
Schweinerei! 😉
Von „spektakulär“ kann gar keine Rede sein. Und von Relevanz für Studenten auch nicht, da die eh nicht Mercedes fahren.
für greifswalder verhältnisse stufe ich die aktion durchaus schon als spektakulär ein. 😉 und studentische relevanz sehe ich da durchaus. diese politischen aktionen leben u.a. von studentischem engagement. tolle aktion!