Da hat sich der Forscher mal wieder was schönes ausgedacht, könnte man denken, wenn man die Idee zum ersten mal liest. Sie ist etwas unkonventionell:
Im Kern geht es um Folgendes: Um den Klimawandel, ausgelöst durch die Freisetzung von CO2 bei der Verbrennung von Öl, Kohle und Ergas, wieder umzukehren, müssen wir den Prozess als ganzes umkehren. Dazu solle man jede Menge Wälder anpflanzen und aufziehen. Anstatt die Wälder jedoch dann, wie bisher, irgendwie zu verarbeiten müssen wir das Holz einlagern, um das CO2 wieder unter die Erde zu bringen. Dies sei in jedem Fall effektiver als alle bisher vorgeschlagenen Methoden der künstlichen CO2-Abspaltung.
Entwickelt wurde die Idee vom Greifswalder Professor für Analytische Chemie und Umweltchemie, Fritz Scholz, und Dr. Ulrich Hasse, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl, in einem Essay, das jetzt im Forschungsjournal „ChemSysChem“ (Chemie und Nachhaltigkeit) veröffentlicht worden ist.
„Diese Verfahrensweise stelle einen Paradigmenwechsel dar, weil erstmals umwelterhaltende Maßnahmen mit einer langfristigen Investition in die Zukunft verknüpft würden, betonen Scholz und Hasse. Es werde nicht primär das Ziel verfolgt, den produzierten Wertstoff direkt zu nutzen, sondern man entziehe ihn dem globalen Kohlenstoffkreislauf, um so katastrophale Klimaänderungen durch die Erderwärmung abzuwenden“, heißt es in der Pressemitteilung.
Die Pressemitteilung findet sich und hat im Internet erwartungsgemäß bereits eine weite Verbreitung gefunden…
Bildquelle: Uni-Greifswald
… interessant.
mir gefällt die strom aus scheisse lösung trotzdem noch besser,
Wir sollen also Wälder anpflanzen, dann die Bäume fällen und anschliessend in einem versiegelten Raum das Holz lagern und damit den Klimawandel bekämpfen? Entschuldigung, aber was ist das denn bitte für eine Idee?! Wie riesig müssten denn diese Holzlager sein? Das ganze ist doch mal wieder nur eine Abwehrmaßnahem, die ich für äusserst unsinnvoll halte. Laßt alle genausoviel verbrauchen, wir lagern es ja irgendwo ein. Nene, wenn dann sollen doch bitte die Emissionen gesenkt werden und zusätzlich sinnvolle Maßnahmen zur CO2 Speicherung unternommen werden.
Ich sehe diese Holzlager übrigens in Millionen von Jahren als potentielle Kohleflöze…
@daburna, zu der Aussage: „Laßt alle genausoviel verbrauchen, wir lagern es ja irgendwo ein.“
– Ein wichtiger Teil der Pressemitteilung (der hier leider nicht im Artikel steht oder als Aspekt erwähnt wird, aber es ist ja immerhin ein Link da) lautet: „Die Greifswalder Wissenschaftler betonen in ihrem Essay, dass auch weiterhin jene Verfahren, die Energie ohne Verbrennung fossiler Brennstoffe erzeugen, entwickelt und angewendet werden, damit möglichst Kohlendioxid auf diesem Weg gar nicht in die Atmosphäre gelangt. Die Menschen sollten Energie effektiver erzeugen und einsparen.“
oh, sorry, wollte noch weiter schreiben: „Nene, wenn dann sollen doch bitte die Emissionen gesenkt werden und zusätzlich sinnvolle Maßnahmen zur CO2 Speicherung unternommen werden.“ – genau das beinhaltet ja die Idee. Emissionen senken (s.o. mein Zitat aus der PM) und eine sinnvolle Maßnahme zur CO2 Speicherung ist das! Bäume die angepflanzt sind, kosten beim wachsen nicht. Naja, sagen wir kaum etwas. CO2-Abscheidung direkt in Kraftwerken sind verdammt teuer. Und wenn man das CO2 dann direkt (also nicht als Holz) unter die Erde (Salzstöcke, etc.) pumpt, entweicht pro Jahr sowieso wieder ein Anteil. Bei Holz wird das wohl nicht so sein…
Ach so, PPS, das Zitat von dir, das ich in meinem ersten Post nannte, hab shcon verstanden, dass das ironisch gemeint war 😛
Ja, das hab ich dann auch gelesen. Die Rechung geht trotzdem nicht auf. Hab gerade keine Zeit für mehr, aber nachher folgt noch ein Artikel dazu. Warte auf den Trackback.
Ist doch klar, wir müssen weg von dem Energieträger Kohlenstoff (fossil). Aber bis dahin sind es noch einige Jahre. Außerdem was machen wir mit dem ganzen CO2 was schon in der Luft ist? CO2 binden im Kraftwerk (Anilinwaschverfahren) bedeutet 30% Wirkungsgradverlußt. Dadurch wird a der Strom teurer und b muß 1/3 Kohle mehr verbrannt werden um die gleiche Leistung zu bekommen. Also auch 30% mehr CO2! Ist doch wohl ein Witz, oder? Und dann wohin mit dem Zeug. Besonders leicht und risikofrei transportieren is auch nicht. Wie in Kelzin unter die Erde? 60000t CO2 in 2 Jahren. Kostenpunkt: 35Millionen Euro. Macht ungefähr 580€/t CO2. Und dann wird auch noch davon ausgegangen, daß mehrer % pro Jahr entweichen. Was passiert eigentlich bei geologischen Aktivitäten? Da ist mir doch Holz im Boden viel lieber. Klar, das flächenkleine Deutschland hat nicht genug Fläche zum Anbau für seine ganzen Emissionen, aber man kann ja auch dafür zahlen, daß andere Länder für einen Wälder anbauen und dann vor Ort versenken. Allein in den Tropen (56t CO2 pro Jahr und Hektar Wald; Holz+Humusbildung) wurden 1 Milliarde ha Wald abgeholzt und durch falsche Bewirtschaftung zu Ödland gemacht. Für den Nahrungsmittelanbau nicht mehr zu gebrauchen. Rekultiviert man diese Fläche (Klar, billig ist das nicht…) Steht das Potential zum Binden von 56 Milliarden t CO2 pro jahr zur Verfügung. Als Anmerkung: Jährlicher Ausstoß anthropogen aus fossil: 32Milliarden Tonnen; Anstieg in Atmosphäre jährlich 15 Milliarden Tonnen( der Rest wandert in die natürlichen Senken) . Ach ja, in D. alleine liegen (von der EU finaziert) 1 Millionen ha Ackerland brach. Könnte doch auch besser genutzt werden.
Will sagen: Kann funktionieren, ist aber auf keinen Fall eine Alternative zur Emissionsreduktion bzw. Umstieg auf regenerative Energiequellen.
Gruß KG
@Jan und KG: Meine Eröterungen hierzu sind nun über den Link in Kommentar 7 zu finden.
@daburna:
Danke für den Kommentar. Ich weiß, das mit den Zahlen (was, wieviel und wodurch) für CO2 ist so eine Sache : die einen sagen so die anderen so.
Stimmt schon, wie ich geschrieben habe, die Emissionen müssen runter bzw. wenn möglich ganz weg, gar keine Frage. Da gibt´s auch gar keine Alternative dazu! Besser gesagt, die fossilbasierten CO2 Emissionen müssen weg . Ich geb die Hoffnung nicht auf, daß die Technik mal so weit ist, daß unser Hauptenergieträger Biomasse ist. Ein schöner ausgewogener Kreislauf… aber bis das mal soweit ist? Solarzellen, Windkraft, Kernenergie… sind auch nicht die Bringer. Abgesehen von dem Restmüll bei der Kernkraft sind die CO2 Bilanzen für diese Techniken gar nicht so sauber. Solarzellen müssen hergestellt, Spaltmaterial gereinigt und aufgearbeitet werden, Windräder hergestellt werden (Alu/Stahl). Alles Prozesse die sehr viel Energie/ Elektrizität benötigen und damit emissionsbelastet sind. Ich denke, daß nur durch konsequente Umstellung auf Biomasse als Energieträger langfristig der Ausstieg aus der fossilen Energiequelle möglich ist. ( Es sei denn, wir bekommen mal die Fusion langsam in den Griff, sieht aber bisher noch nicht so aus, als wenn damit in den nächsten Jahren im großen Stiel Energie gewonnen werden könnte, bisher gibt´s ja wohl nur Versuchsreaktoren)
Aber was machen wir mit dem Zeug was bereits in der Luft ist bzw. die nächsten Jahre noch ausgestoßen wird? In einem Interview mit den beiden Autoren wird die Notwendigkeit zur ökologischen Aufforstung und damit auch der Ernte betont. Genauso wie der Verzicht auf Dünger usw…Das sollen keine Monokulturen geben, die dann völlig abgeholzt und dann komplett wieder aufgeforstet werden. Das geht schließlich auch anders!
Ich finde man sollte mal die „Nebeneffekte“ beleuchten: Verminderung der Bodenerosion, Speicherung von Wasser, Luftqualitätsverbesserung, Humusbildung, Lebensräume, Klimaeinflüsse..durchweg positiv in meinen Augen.
Was den Platz zum Vergraben angeht: nun, in D. sind in der Tat die Kapazitäten begrenzt. Aber hier gibt´s auch gar nicht sooooo viel Anbaufläche. Schaut man aber mal nach Brasilien, Amazonas…da gibt´s Landstriche das sind die reinsten Mondlandschaften. Insbesondere die alten Eisenerz-, Bauxit- und Goldtagebaugruben haben gigantische Ausmaße. Sieht man übrigens gut, wenn man mal über Brasilien fliegt…total ätzend! Dagegen ist der Tagebau und die damit verbundenen Gruben in Deutschland kleine Löcherchen! Mit anderen Worten: Platz ist genug da und weil es völlig egal ist, wo man das CO2 bindet, kann man ja den Anbau/ Vergraben insbesondere in den Vegetationsgürteln machen, wo a.) die Holzzuwachsrate bzw. CO2 Bindungskapazität pro ha und Jahr (Tropen 55t CO2/ha/a, gemäßigte Zonen 37t CO2/ha/a) am höchsten ist und b.) auch genug Kapazitäten zum Vergraben gegeben sind.
Das soll jetzt nicht heißen, daß nicht jedes Land seinen Beitrag zu leisten hat. Auch in Deutschland können Brachflächen aufgeforstet bzw. neue Waldbestände geschaffen und das Holz dann in den genannten Tagebaugruben vergraben werden. Aber ist doch klar, nur in dem Rahmen der möglich ist!
Gruß KG
Sehr gut! Wenn alle so ein fundiertes Basiswissen hätten wie du, dann wäre das sicher schon die halbe Miete.
Welcher Energieträger uns in der Zukunft versorgen wird ist nicht ganz klar, aber es wird sicherlich wie heute ein Mix aus mehreren Varianten sein. Es muss halt nur jetzt eingestiegen und ausgebaut werden. Und gerade deswegen ist es auch gut, wenn sich viele Köpfe Gedanken dazu machen. Die Idee mit der Holzeinlagerung sollte geprüft werden. Sicherlich ist sie nicht der Masterplan, um alles zum Besseren zu wenden, aber eventuell ein bedeutendes Puzzlestück, mal ganz abgesehen davon, daß Aufforstung definitiv zu beführworten ist. Die Vorteile einer naturnahen Aufforstung hast du ja bereits oben genannt. Mein Beispiel mit Garzweiler war extra auf Deutschland bezogen, damit man es sich besser vorstellen kann. Soweit von mir. Das Thema bleibt jedenfalls spannend und wird weiterhin verfolgt.
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