„Die Drachenjäger“ von Arthur Qwak und Guillaume Invernet
Selten so wenig gelacht. Eigentlich sind Animationsfilme, die unter dem Pseudonym Walt Disney laufen, Garant für Schmerzen in der Zwerchfellgegend. Andererseits bewegte sich der Spaß- und Witzfaktor schon einige Jahre vor der Schließung der 2D-Zeichentrickstudios im Jahr 2003 immer mehr gen Abseits.
Die Ära der Meisterwerke, als Hans Zimmer und Elton John noch als Haus- und Hofkomponisten durch die Disney-Filme tourten und die Zeichner sich echte Löwen (König der Löwen) ins Studio holten, ist sowieso längst vorbei. Auch gesellte sich bisher noch kein 27. Oscar zu den schon vorhandenen.
Die deutsch-französische Koproduktion „Die Drachenjäger“ lädt noch nicht mal zum Weinen ein. Zwischen im Himmel herum schwebenden Erdfetzen und aufeinander prallenden maroden Schlosstürmen breiten sich ungestört Depressionen aus. Die Erde als Kugel existiert in der fantastischen Welt des Leinwandstreifens nicht mehr. Schuld daran trägt ein ominöser Weltenfresser. An der aufkommenden Langeweile ändern im Verlauf des Filmes aber auch die eigentlich putzig angelegten Charaktere nicht wirklich viel. Der geldgierige Gwizdo und sein Kumpel Lian-Chu, der die Statur eines Gorillas mit der Genügsamkeit eines Elephanten vereint und einen Fabel fürs Stricken hat, versuchen erfolglos als ernstzunehmende Drachenjäger von sich Reden zu machen. Dazu kommt Zoe, ein kleines dummes Mädchen mit erstaunlichem Wortschatz, und das Abenteuer beginnt. Die Spannung vergammelt derweil lustig vor sich hin, in irgendeiner Schublade von Regisseur und Drehbuchautor Arthur Qwak. Lediglich Hector, ein plüschig blauer Drachenhund, der schwere Ähnlichkeiten mit dem außerirdischen Protagonisten aus „Lilo und Stitch“ aufweist, sorgt für Schmunzeln. Aber irgendwie ließ die Figur doch wieder mehr erhoffen. Dazwischen durchziehen rasante Fluchten vor Feuer, Gesteinsbrocken oder kürbisköpfigen Drachen das 86-minütige Werk. Insgesamt jedoch bietet sich dem Kinogänger nur ein altbackener Animationsfilm.
Geschrieben von Maria Trixa