Der Zuspruch gelang auf Anhieb. Während im Theater auf der Probenbühne Udo Zimmermanns Kammeroper „Weiße Rose“ Premiere feierte, wartete der Nordische Klang im großen Saal des Hauses des Theater Vorpommerns mit einer bunten Weltmusiknacht auf.Nicht ohne einstimmende Dankesworte. Hob der Festivalleiter Prof. Walther Baumgartner am letzten Sonntag kurz vor dem Auftritt der schwedischen Superstars Victoria Tolstoy und Svante Thuresson die Sponsoren hervor, so lenkte er seine Aufmerksamkeit am vergangenen Donnerstagabend auf die tatkräftige Unterstützung der Studierenden des Nordischen Institutes. „Sie helfen uns überall“, sagte Walther Baumgartner anerkennend. Sprich von der Erstellung des Programmheftes über Pressearbeit bis hin zur Künstlerbetreuung.
Farbenfroh zog der finnische A-cappella-Chor Ketsurat singend von den hinteren Sitzreihen des großen Saales her auf die Bühne ein. Das in Helsinki beheimatete sechsköpfige Frauenensemble gewann im Handumdrehen mit ihren anmutigen Stimmen und einer peppigen Bühnenchoreographie die Gunst des Publikums. Immer wieder schmunzelnd wartete das seit 2002 bestehende Ensemble das Verhallen des Beifalls ab, damit sie sich per Stimmgabel am Ohr wieder für das nächste Lied überhaupt einstimmen konnten. Mit ergreifendem Gruppenklang, wechselnden Rollenverteilungen zwischen Vorsängerinnen und Hintergrundchor boten die Finninen mit alten karelischen und bulgarischen Volksliedern sowie Eigenkompositionen singend den Lebenskreis einer Frau dar. Nicht von ungefähr kam die betont weibliche Programmauswahl. Denn der Gruppenname „Ketsurat“ stammt aus dem heute russischen Nordkarelien und bedeutet Mädchen, Maid, Ehefrau und Mutter.
Betont rhythmisch begeisterte anschließend Deodato Siquir mit seiner Band Balanco und dem befreundeten brasilianischen Percussionisten Jorge Bezerra. Seine Mischung von Jazz, Rock und Funk mit Einflüssen von rund um den Erdball verschmolz zu einem zwischen den Instrumentalisten gemütlich hin und her strömenden Spielfluss, aus dem hin und wieder ein Bandmitglied solistisch hervortrat. Und das mit einer globalen Botschaft des gebürtigen Mosambikaners. Denn Deodato Siquir trat bei einer seiner letzten Ansagen für einen behutsam Umgang mit der Erde ein. Nicht allein in Greifswald, sondern rund um den Globus.
Sehr schön!