Die Onlineredaktion „webmoritz“ hat einen Blog gestartet.

Gestern am späten Abend wollte ich mal wieder gucken, was die lieben Kollegen von webmoritz.de so machen. Allerdings gab es dort nur eine Fehlermeldung zu sehen. Heute Nachmittag hingegen wurde ich auf einen privaten Server weitergeleitet, auf dem sich ein neuer WordPress*-Blog befindet. So sieht er aus:

Überwiegend gefüllt mit den Artikeln aus der alten webmoritz-Seite. Geht man dorthin, kann man noch zwischen dem alten und dem neuen webmoritz wählen. Der neue Blog wird dort als „Moritz Web 2.0“ bezeichnet. Da man auf der alten Seite nicht mehr alle Artikel findet, hat man sich davon offenbar verabschiedet.

Komisch finde ich das ganze, wenn ich mich an die Diskussion mit den verantwortlichen Chefredakteuren auf der letzten StuPa-Sitzung am Dienstag erinnere. Ihre Argumente im StuPa waren:

– WordPress* kann den hohen Bedürfnissen von MoritzWeb nicht genügen
– Die Seite soll auf dem Uni-Server bleiben
– Statt eines Blogs soll es eine komplett neue Seite in Typo3** (extrem leistungsfähig, aber anspruchsvoller) geschrieben werden und zwar auf Grundlage eines eineinhalb Jahre alten Konzeptes der früheren Chefredakteure

Stand seit heute:
– Die neue Seite ist mit WordPress* erstellt und hat das typische Blog-Design
– Die Seite liegt auf einem externen Server (offenbar der private Server vom stellv. Chefredakteur)
– Alles andere ist praktisch gleich wie auf der alten Seite.

Der Wandel ist doch bemerkenswert.

Ohne Frage stellt die Seite einen Fortschritt zur alten Seite da. Sie hat ein schickes Design und auch endlich die in WordPress* mitgeliefete Kommentarfunktion. Auch sieht man endlich wer die Artikel geschrieben hat. Allerdings sieht die Website beim genaueren hinsehen aus, wie „schnell mal hochgeladen“.

Ganz schnell mal hochgeladen...

Gegen eine echte Ausarbeitung spricht zum Beispiel der Seitentitel, der direkt aus den Voreinstellungen von WordPress* kommt „moritz web – RSS Station – Ein weiteres tolles WordPress-Blog“. Nicht mal die sich überschneidenden Kategorien wurden angepasst…

Interessant ist auch der Termin der Veröffentlichung der neuen Website. Ein Jahr nach Amtsantritt erscheint endlich eine neue Website. Nun könnte man sagen „besser spät als nie“. Doch es bleibt ein bitterer Beigeschmack, denn die Chefredakteure stellen sie genau sechs Tage vor Ihrer angestrebten Wiederwahl im StuPa online. Aktionismus in letzter Sekunde?

Die Fragen die sich mir trotzdem stellen: Woher kommt der plötzliche Wandel? Wieso kein vernünftiges Magazinlayout? Was passiert jetzt mit der alten Seite? Wieso wurde dem StuPa über so grundlegende Entscheidungen, wie den Wechsel des Servers und des CMS, eine Woche vorher noch exakt gegenteilige Auskünfte erteilt?

(Der Autor ist Mitglied des StuPa)

Anmerkung des Chefredakteurs Sebastian Jabbusch

Wir haben lange mit uns gerungen, ob wir zu dem Thema überhaupt einen Artikel schreiben. Denn der Vorwurf, dass es uns hier um billiges denunzieren oder persönliche Abneigungen geht, wird natürlich wieder aufkommen. Damit müssen wir leben.

Trotzdem bleiben wir dabei unsere Meinung hier zu veröffentlichen, auch wenn manche diese als verletzend empfinden. Es ist richtig, dass wir mit diesem Beitrag einen Finger auf die Wunde legen. Doch für die Wunde sind wir nicht verantwortlich.

Wenn es in Zukunft nun eine Veränderung geben sollte, freut uns das. Zumal man damit offenbar auf unsere Kritik (siehe hier) reagiert. Und wir freuen uns auch über jeden neuen Blog in dieser kleinen Stadt. Doch „diese“ Website enttäuscht uns erneut. Hier soll wohl eher mit ein bisschen grober Kosmetik verdeckt werden, dass man noch immer nicht weiß, wohin es gehen soll. Wieso hat man sich denn teure Typo3-Bücher gekauft, wenn man jetzt doch ein WordPress-System verwendet?

Doch meine Kritik richtet sich nicht ausschließlich an die Chefredakteure, sondern auch an das StuPa, das sich bis heute noch nicht einmal zu einer Verwarnung hat durchringen können (in diese Kritik schließe ich mich als StuPa-Mitglied ein).

Die Chefredakteure des webmoritz wollten dazu keine Stellung beziehen.
Dieser Beitrag ist als eine Einladung zur Diskussion zu verstehen.

* WordPress ist ein sogenanntes Content Management System, also ein Verwaltungssystem mit dem man die Inhalte z.B. von Blogs verwalten kann. Diese Website etwa läuft ebenfalls mit WordPress.
** Typo3 ist ebenfalls ein Content Management System. Es gilt als eines der besten, ist aber wesentlich unzugänglicher für den Otto-Normal-Vertraucher.