Kustodie bietet Universitätsführungen an
Längst vergessen sind die großen Feierlichkeiten und festlichen Einweihungen im Sommer letzten Jahres anlässlich des 550-jährigen Bestehens der Ernst-Moritz-Arndt-Universität. Die Briefköpfe alter Unterlagen mögen noch davon zeugen.
Doch was verbirgt sich nun hinter der stolzen, in neuem Gewand erscheinenden Fassade des Hauptgebäudes, welche Geschichte rankt sich um den Bau und welche Schätze finden sich im Inneren? Die meisten Studenten jedenfalls sind ahnungslos. Vermutlich besteht für viele kein Interesse an der Vergangenheit, an Hansestadt und Universität – ist man doch schneller fertig mit dem Studium und wieder weg aus Greifswald als gedacht.
Für alle aber, die sich hinterher nicht ärgern wollen und etwas Interesse mitbringen, bietet die Kustodie der Universität regelmäßig Führungen an. Diese kunsthistorische Verwaltungs- und Forschungseinrichtung hat sich der umfassenden Traditionspflege verschrieben und versteht sich als Bewahrer und Bewacher des universitären Kunstbesitzes. Unter der Leitung von Dr. Birgit Dahlenburg wird der Besitz wissenschaftlich erfasst und aufgearbeitet. Zudem organisiert sie entsprechende Ausstellungen und die Universitätsführungen.
Diese, zum großen Teil von Studierenden der Universität geleiteten Rundgänge, beinhalten neben der barocken Aula den Konzilsaal mit der Galerie der 32 Professorenportraits, das 1856 errichtete Rubenow Denkmal sowie den historischen Studentenkarzer im Audimax, in dem sich zahlreiche unartige Studenten mit Zeichnungen und Ritzereien verewigten. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit einer Führung durch den Croy-Saal des Pommerschen Landesmuseums, wo sich der berühmte gleichnamige Teppich sowie die Rektorinsignien befinden.
Für 2,50 Euro pro Person finden jeden Mittwoch und Sonnabend um 15Uhr 45-minütige Führungen durch die Aula statt. Treffpunkt ist das Rubenow Denkmal. Längere Führungen mit weiteren Objekten sind jederzeit im Büro der Kustodie buchbar. Die Preise sind dabei als Gruppenpreise angelegt, soll heißen, je größer die Teilnehmerzahl, desto geringer ist der Preis für jeden Einzelnen.
Geschrieben von Steffi Besch