Kohlekraftwerk zerstört das wirtschaftliche Potenzial der Region
Anlässlich ihrer Anwesenheit auf dem Umweltforum im Rahmen der 1. Mai Veranstaltung am Greifswalder Museumshafen sagt die grüne Europaabgeordnete Elisabeth Schroedter:
?Das geplante Kohlekraftwerk zerstört die Zukunftschancen der touristisch attraktiven Ostseeregion. Die im Kraftwerksbetrieb geplanten Arbeitsplätze stehen in keinem Verhältnis zu den drohenden Arbeitsplatzverlusten durch die Verschmutzung und dem Imageschaden der Erholungsregion. Der gewinnbringenden Tourismusbranche würde durch das Kraftwerk ein irreparabler Schaden zugefügt.
Das Kraftwerk würde bis zum Jahr 2050 klimaschädlichste und zunehmend teure Kohleenergie produzieren. Die Investoren wollen mit dem Kraftwerk ?schnelle Kohle? machen, ohne Rücksicht auf die Erholungsregion und die Arbeitsplätze in der Tourismusbranche. Angesicht der geplanten Überkapazitäten der Energieproduktion in Lubmin wird die Energie dieses schmutzigen Kraftwerkes in der Region nicht gebraucht. Wir GRÜNEN konnten inzwischen aufdecken, dass vorgesehen ist, sie im Wesentlichen über Beteiligungspartnerschaften nach Süd- und Westdeutschland sowie Österreich zu exportieren. Das widerspricht jeglichen Grundprinzipien einer nachhaltigen und verantwortlichen Energiepolitik einer Region.
Ich bezweifle zudem, dass sich das geplante Kohlekraftwerk überhaupt wirtschaftlich trägt. Es liegen bereits die Richtlinienvor-schläge der EU-Kommission auf dem Tisch, nach denen auch Energieunter-nehmen ihre Verschmutzungsrechte für den Emissionshandel künftig ersteigern müssen und nicht mehr, wie zurzeit in Deutschland, geschenkt bekommen. Da-mit soll sich der Schaden für die Umwelt auch endlich im Preis widerspiegeln und Anreize geschaffen werden, in eine klimafreundlichere Energiegewinnung zu investieren.?
Geschrieben von Elisabeth Schroedter, MdEP (Bündnis 90/Die Grünen)