Aus der Ostsee-Zeitung:

„Eine Halbierung auf 800 Megawatt wird es nicht geben“, sagte der Projektleiter des geplanten 1600-Megawatt-Kraftwerks, Peter Gedbjerg, heute. Ein Kraftwerk mit 800 Megawatt Leistung sei unwirtschaftlich und würde nicht in die Strategie des Unternehmens passen[…]. Es gebe aber Ideen, die Auswirkungen auf die Umwelt zu verringern. […] Genauere Angaben machte Gedbjerg nicht. […]

Dong Energy will Gedbjergs Angaben zufolge Mitte Mai das „erste umfangreiche Paket“ mit den von der Genehmigungsbehörde geforderten Projektergänzungen nachreichen. Im Juni soll dann ein zweiter Teil folgen. Die Ergänzungen würden sich hauptsächlich auf die möglichen Umweltauswirkungen des Kraftwerks beziehen. „Einen Baubeginn Ende 2008 halten wir immer noch für möglich“, sagte Gedbjerg. Das rund zwei Milliarden Euro teure Kraftwerk soll 2012 ans Netz gehen.

Auch bei der Suche nach Abnehmern der erzeugten Abwärme sei man auf einem guten Weg. Dong Energy hat Kaufoptionen für frühere und inzwischen wieder frei gewordene Grundstücke erworben, die zunächst der Biokraftstoff-Hersteller Choren hatte nutzen wollen. Es gebe zwei Interessenten, die möglicherweise auf diesen Grundstücken Produktionsstätten errichten und über Kraft-Wärme-Kopplung die Abwärme aus dem Steinkohlekraftwerk nutzen wollten. Nähere Angaben machte Gedbjerg nicht und begründete dies damit, dass Lubmin dabei in einem internationalen Wettbewerb mit anderen Standorten stehe. „Darüber hinaus wollen die Investoren auch wissen, dass das Kraftwerk gebaut wird“, sagte er.

Der SPD-Landesvorsitzende Erwin Sellering reagierte mit Befremden auf die Aussagen von Dong Energy . „Mit Blick auf die einzuholenden Gutachten wurde vereinbart, im Interesse der Sache zunächst die Vertraulichkeit zu wahren, bis Ergebnisse vorliegen“, sagte Sellering. Die Äußerungen von Dong Energy seien vor diesem Hintergrund ungewöhnlich.“

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Bewertung: Mit diesem Schritt setzt Dong Energie auf volles Risiko. Offenbar hat man das Gefühl den größten Bürgerprotest jetzt zu kennen und damit umgehen zu können. Es bleibt spannend, denn noch immer ist nicht raus, ob sich der Ministerpräsident halten kann, oder ob Sellering zum Königsmord anlegt (vgl Archiv).

Sollte es zum Machtwechsel kommen, könnte es das Aus für das Kraftwerk bedeuten.

Mehr über das Kohlekraftwerk gibt es in einem Übersichtsartikel hier. Alle Artikel zum Thema Kohlekraftwerk in der Übersicht findet ihr hier.

(Anmerkung: Das Bild ist natürlich verfänglich, da es keine realistische Darstellung des Bauherren ist, sondern eine Darstellung der Kohlekraftwerk-Gegner.)