„Quirkologie“ von Richard Wiseman
Aberglaube kann tödlich sein. Das behauptet jedenfalls der britische Psychologe Richard Wiseman. Und erklärt auch gleich, wie er zu dieser brillanten Erkenntnis kommt:
Forscher beobachteten in finnischen Krankenhäusern die Unfallquote an Freitagen den 13. gegenüber allen anderen Freitagen; natürlich über einen repräsentativen Zeitraum von 36 Jahren. Die Unfälle häuften sich tatsächlich, und besonders bei Frauen. Da waren es 38 Prozent mehr unglückselige Vorfälle. Ist daran jetzt der verflixte 13. schuld? Oder das verflucht leicht zu beeinflussende menschliche Gehirn?
Zur Erforschung solcher Phänomene des menschlichen Alltags bekam Wiseman den ersten, bisher einzigartigen Lehrstuhl für Public Understanding of Psychology an der Universität Hertfordshire in England. Zu seinen 21-jährigen Forschungen veröffentlichte er bereits acht Bücher.
„Quirkologie“ heißt das, im handlich kompakten Taschenbuchformat erschienene, neueste Werk des Verhaltensforschers, der seinen beruflichen Werdegang als Zauberkünstler begann. Daher kommt wohl auch das Interesse für diesen paranormalen Wissenschaftszweig, dessen Anerkennung mehr als umstritten ist.
Doch der Autor betont nicht nur einmal seine streng wissenschaftliche Herangehensweise an die Experimente, von denen er zahlreich berichtet. Seine Erklärungen sind dann auch weniger mystisch. An irgendwelchen Hokuspokus glaubt der Meister nämlich nicht. Befriedigend sind die Antworten deshalb trotzdem nicht. Manchmal scheinen diese sogar, durch die Begeisterung über die Reaktionen der menschlichen Versuchsteilnehmer, vergessen zu sein.
Dafür werden dem Leser aber einige Möglichkeiten zum aktiven Dabeisein eingeräumt. Denn das Experiment beginnt bereits auf dem Umschlag. Wer es auch nur kauft, ist Opfer seines neusten Alltagsversuchs. Ganz amüsant, aber Skepsis ist angebracht.
Geschrieben von Maria Trixa