Wie die Ostseezeitung heute berichtet, ist noch ein drittes Studentenwohnheim in Planung. Dieses soll in der Mittelstraße (nahe dem Netto an der Anklamer Straße) entstehen. Geplant sind hier 200 Wohnungen, die bis 2009 fertig gestellt werden sollen.
„Die Campus Real Estate AG [Bauherr] wird 11,5 Millionen Euro in Greifswald investieren“, kündigte Meyer-Geers [Pressesprecher] an. „Die durchschnittliche Wohnfläche liegt bei etwa 26 Quadratmeter.“ Geboten werden soll – wie es Neudeutsch heißt – studentisches Lifestyle-Wohnen. Die neuen Appartements sollen demnach über einen umfassenden Service mit Waschsalon, moderner Informationstechnologie und einer Lounge für Zusammenkünfte verfügen.“
Die Appartments sind für Studenten mit „einer überdurchschnittlichen Kaufkraft“ konzipiert, heißt es im OZ-Artikel.
Weitere Wohnheime sollen an der Anklamer Straße (vergleiche News hier) und in der Stralsunder Straße (siehe hier) entstehen. Außerdem hat der Investor auch noch ein Grundstück an der Scharnhorststraße (Freifläche vor der früheren Schranke) erworben.
Wir haben dazu mal eine Karte erstellt:
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Meine Meinung:
Das Wohnungsproblem ist in Greifswald ist dramatisch. Und daher ist jedes neue Studentenwohnheime begrüßenswert. Doch eins sollte jedem klar sein: Bafög-Empfänger und noch schlechter Gestellte werden sich diese „Studenten-Lifestyle-Oasen“ nicht leisten können.
Auch das andere geplante Wohnheim in der Anklamer Straße mit 400 Wohnungen wird teuer werden. Mieten unter 350 Euro sind wohl eher unwahrscheinlich. Wie das dann aber zu einer Entspannung der Wohnsituation führen soll, bleibt unklar.
Es bleibt dabei: Das Studentenwerk muss mehr günstigen Wohnraum schaffen. Das positive Meinungsbild der Vollversammlung vom letzten Herbst (ein offizieller Beschluss war mangels ausreichend Teilnehmern nicht möglich) sollte respektiert werden.
Doch der Verwaltungsrat winkt ab: Der Neubau der Mensa am Beitz-Platz (gegenüber der Universitätsbibliothek) frist derzeit alle finanziellen Mittel.
Ein sehr schönes Wort für diese, auf den Studierenden mit überdurchschnittlicher Kaufkraft zielenden, Wohnungen gibt es auh schon: Wessi-Bunker…
und das mira wird es sicher nicht leicht haben, es liegt doch unter einem solchen „wessi-bunker“ (böses wort!)?
nix gegen wessis.
sehts positiv, die dinger ziehen leute vom normalen wohnungsmarkt weg, wodurch sich die situation auf diesem entspannen sollte. aber ihr könnt auch nicht von privaten investoren erwarten, dass sie wohnheime bauen, mit denen sie kein geld verdienen können.
Dann sollen sie woanders ihr Geld verdienen und nicht an Studenten! Es kann wohl nicht sein, dass die Stadt sich immer mehr Studenten holt und gleichzeititig nichts für eine Entspannung auf dem Wohnungsmarkt tut! Die meisten Investoren sind raffgierig! Wenn ich 600€ jeden Monat zur VErfügung habe, kann ich doch nicht schon 350€ nur für die Wohnung ausgeben….
Es hat ja lange genug gedauert, bis private Investoren den Markt entdeckt haben. Ein Mehrangebot von Wohnraum wird meiner Meinung nach aber nicht zwangsläufig zu der hier angesprochenen Verteuerung führen.
Übrigens, auch „Ossis“ können in der freien Marktwirtschaft ihre Brötchen selbst verdienen! Solche Ressentiments gerade aus der Studierendenschaft und unserer Generation zu hören stimmt mich traurig.