In einer internen AStA-E-Mail, die mir zugespielt wurde, schreibt der AStA-Vorsitzende Thomas Schattschneider an seine Kollegen:
„Liebe Freunde,
anbei ein Artikel, der auf einem Blog im Internet veröffentlicht wurde*. Der Autor ist Ulrich Kötter, ehemaliger Chefredakteur des moritz und 1-Semester-StuPist. […]
@ Verärgerte: Bitte nicht auf den Artikel antworen!„
Meine Meinung nach zeigt diese E-Mail ganz beeindruckend, was der Vorsitzende von einer kritischen Öffentlichkeit hält und wie er sich den Dialog mit der Öffentlichkeit vorstellt: Schnauze halten und aussitzen!
* [Thomas bezieht sich auf den Artikel Zwischen Wahn und Wirklichkeit]
„@ Verärgerte: Bitte nicht antworten“ scheint mir weder eine Aufforderung noch eine Unterbindung der kritischen Öffentlichkeit. Wenn der AStA als Organ angegriffen wird, obliegt es dem AStA-Vorsitzenden den Laden beisammen zu halten und für eine Position zu sorgen. Damit hat er wohl AStA-Mitglieder vor Handlungen in (blinder?) Wut bewahrt, die für ihre Blogeinträge auch gerade stehen müssen! Alles andere wäre verantwortungslos und hätte Sebastian nur noch mehr Schlagzeilen beschert!
Der Artikel von Ulrich Kötter geht nicht gerade zimperlich mit dem AStA um, sondern stellt eine Aneinanderreihung mehrerer Schläge unter die Gürtellinie, die unsachlich und falsch sind, dar. Wie würdet ihr da an seiner Stelle reagieren?
Im gleichen Blog hat Thomas Schattschneider in seiner Funktion als AStA-Vorsitzender einen offenes Gespräch angeboten, in dem öffentlich Vorwürfe diskutiert und Kritik geübt werden kann. (Auf E-Mails und Artikel würde ich an seiner Stelle auch nicht eingehen) Sebastian nahm die Einladung dazu an.
@ SEBASTIAN: Ich verstehe daher nicht, wieso DU SEBASTIAN ihm mit einer internen E-Mail eine Abwertung kritischer Öffentlichkeit unterstellst. DEIN BLOG zeugt doch gerade davon, dass der AStA eben nicht die Schnauze hält und etwas aussitzt.
In seiner Überschrift muss das Verb „schweigen“ klein geschrieben werden, Sebastian!
Mehr Qualität statt Quantität!!!
@ Benjamin:
a) Thomas hat nicht dazu aufgerufen „nur sachlich“ zur argumentieren, sondern dazu aufgerufen, sich gar nicht zu äußern. Das ist das gute Recht des Vorsitzenden, halte ich jedoch nicht für sehr „transparente Politik“ von der gerne gesprochen wird.
b) Thomas hat mir bis vor zwei Tagen gedroht, sollte ich das AStA Logo verwenden. Nachdem ich in mehreren News (und mit Hilfe eines Kreativ-Alternativ-Logo-Wettbewerbs) diesen Zustand kritisierten, war der öffentliche Druck offenbar groß genug für Thomas auf mein Friedensangebot einzugehen.
c) Ich kritisiere schlussendlich nicht mehr und nicht weniger als die immer alte Leier des AStA, der (und das wird in vielen vielen Kommentaren hier deutlich) entweder persönliche Beleidigung oder sogar Angst empfindet, wenn Ihre Arbeit in der Öffentlichkeit bewertet wird.
d) Die E-Mail ist nichts besonders, da stimme ich Dir zu. Aber wollen wir diesen Zustand wirklich, indem AStA Mitglieder sich in der Öffentlichkeit nicht ihr Meinung äußern dürfen?
wow, bis vor einer Stunde hieß das Thema hier noch „AStA-Vorsitzender empfiehlt zu schweigen“ – da wird aber gewerket auf dem Blog!
@ Sebastian:
a) Das ist sein gutes Recht.
b) siehe a. Das Friedensangebot ließt sich für mich nicht wie ein unter öffentlichem Druck eingegangenes. Der Ball liegt bei dir und dem „Diskurs“. Nicht er, sondern du bist nun im Zugzwang.
c) Sorry, jede Person, die sich ehrenamtlich engagiert, und mit Worten wie „Profilneurothiker“, „krankhaft“ bezeichnet wird, würde derat reagieren. Wenn das Ganze auch noch mit sinnentstellenden Zitaten und falschen „Fakten“
gepaart wird, sorgt das nicht gerade für Kritikbereitschaft! Also bitte mehr Sachlichkeit! Dieser müssen sich StuPa, AStA und moritz dann auch stellen. Jedoch nicht in einem Blog. Das würde ich als Teil der Öffentlichkeit auch nicht wollen. Stell doch mal eine konkrete Frage an den AStA(nicht auf dem Blog, per E-Mail!), mit Bitte um Beantwortung.
d) siehe a. Was ist an dieser Stelle öffentliche Kritik? Ein polemischer und verbitterter Artikel von Ulrich Kötter? Haben AStA-Referenten hier auf dem Blog oder per E-Mail an dich oder Ulrich Kötter auf die Kritik reagiert? Falls ja, kannst du deinen Punkt d streichen, wie du auch deinen Blog nach Gutdünken veränderst.
e) Dein Blog zeugt davon, dass AStA und StuPa nicht die Schnauze voll haben und etwas aussitzen.
f) Mir wurde zugetragen, dass du persönlich Wut auf Thomas hast, weil du entgegen den ersten Wahlergebnissen nicht in den Rat der Philosophischen Fakltät gewählt wurdest. Thomas wies die Wahlleitung auf einen generellen Fehler der Auszählung hin. Dieser wurde zu deinem Nachteil behoben. Führst du hier eine persönliche Fehde? Wenn ja, ist dies ein Armutszeugnis ohnes Gleichen und erklärt auch deine Kampagne, die mittlerweile nicht mehr gegen das StuPa, sondern ausschließlich gegen eine Person geht. Menschlich ist das ganz klein!
@ Benjamin:
Die Wahlleitung hat keinen Fehler bei der Auszählung gemacht, sondern vielmehr bei der „Interpretation“. Man hat schlichtweg vergessen, dass es sich um eine Listenwahl gehandelt hat. Beide Listen haben je 2 Plätze bekommen. Das Sebastian nun der Leittragende ist, ist reiner Zufall. Gleiches Problem ist bei den Juristen aufgetreten.
Generell:
Selbst wenn Thomas ein „Verbot“ zur Reaktion auf Herrn Kötters Brief ausgesprochen hat, so entscheidet jeder Referent immer noch selbst. Ich nehme mir jedenfalls nach wie vor das Recht auf Kritik an meiner Person oder Arbeit zu reagieren. Vorallem wenn sie unsachlich und veralteten Informationen zu Grunde liegt. Ich gebe Benjamin recht, wir haben hier zur genüge bewiesen, dass der AStA hier nichts aussitzt, sondern Kritik offen annimmt und dazu Stellung bezieht. Das Problem von Herrn Kötter ist jedoch, dass er auf diese nicht reagiert. An eine vernünftige Diskussion mit ihm , ist überhaupt nicht zu denken.
Zu deinem f)
Ich stehe mit Thomas in dieser Sache in Kontakt. Wenn ich eine persönliche Fehde daraus machen wollte, würde ich Thomas E-Mail veröffentlichen.
Ich verstehe ja das Interesse, dass jeder, der hier von mir oder anderen angegriffen wird, behauptet, dass es um persönliche Feden ginge.
Wenn das so wäre, müsste ich ziemliche viele „persönliche Feden“ führen.
@ Sebastian: Der Eindruck drängt sich auf. Auf a-e gehst du nicht ein?
Hmm – eigentlich wollte ich darauf tatsächlich nicht eingehen, da es nichts neues zu sagen gibt.
Meiner Meinung nach haben wir offensichtliche unterschiedliche Konzepte was Öffentlichkeit und Transparenz angeht. Ich halte da ein „Maulkorb“ für hinderlich, andere vielleicht nicht. Da können wir nun lange drüber streiten.
Im Prinzip möchte ich aber eigentlich, dass sich der geneigte Leser mit Euch darüber streitet, da ich bereits genug Position bezogen hab.
Du drückst dich also und hoffst auf die Kavallerie, wenn du nicht mehr weiter weißt. Du entziehst dich der Diskussion.
@ Benjamin: Lies Deine eigenen Kommentare noch mal genau durch: Du hast mir bisher keine Argumente geliefert, warum ein Maulkorb der richtige Weg ist für Transparenz und kritische Diskussionen in der Öffentlichkeit zu sorgen.
Worauf soll ich also eingehen?
Grundannahmen:
1. Blog ist keine Öffentlichkeit.
2. Der AStA agiert in der Öffentlichkeit. Dort wurde mit sachlicher Kritik bisher offen umgegangen.
3. Kritik muss sachlich und nicht beleidigend sein. Das ist partiell auf deinem Blog und in Gänze nicht im Kötter-Artikel der Fall.
4. Der AStA-Vorsitzende kann seinen Kollegen empfehlen, nicht auf unsachliche und beleidigende Kritik auf deinem Blog einzugehen (Denn siehe 1. und 2.).
5. Gerade mit 4. wurde eine Antwort seitens der AStA-Mitglieder verhindert, die vermutlich vom gleichem Ton wie 3. wäre und dem AStA geschadet hätte.
6. Ein Maulkorb unterscheidet sich von einer Bitte. Eine Maulkorb schützt vor Bissen!
7. Derjenige, der Kritik äußert, muss auch bereit sein, sich Antworten der Kritisierten anzuhören. Das scheint mir, nach allem, was ich hier und im moritz von Herrn Kötter gelesen habe, nicht möglich.
Verbessere mich bitte, falls ich mit den Grundannahmen falsch liege und schiebe es nicht auf unterschiedliche Grundpositionen.
Kleine Ergänzung:
6. Ein Maulkorb schützt primär Dritte und nicht Hund und Herrchen. Nachgeordnet verhindert der Maulkorb, dass ein womöglich Gebissener gegenüber Hund und Herrchen noch blöder kommt.
Der letzte Absatz ist die Brücke, falls bei dir gar nichts mehr geht.
der artikel von kötter ist polemische scheisse und verhindern zu wollen, dass sich asta-referenten öffentlich mit uli kötter verbal kloppen, halte ich für angemessen. als asta-vorsitzender ist man auch für die aussendarstellung zuständig und da kommen beleidigungen nicht so gut.
wie uli kötter so drauf ist konnte man zwischen heute nacht und heute mittag wunderbar sehen, leider wurde sein kommentar gelöscht, der war in meinen augen nicht nur absolut erbärmlich sondern durchaus starfrechtlich relevant.
Wie schon gesagt: Wir haben unterschiedliche Grundannahmen. Ich der denke hier oder auch im Forum, jeder Raum der auch anderen frei zugänglich ist, ist Öffentlichkeit
Blogs sind Öffentlichkeit, definitiv. Um genau zu sein: Das gesamte Internet ist Öffentlichkeit, was sich daran zeigt, dass es inzwischen auch von staatlicher Seite überwacht wird.
Zur strafrechtlichen Relevanz von Kommentaren (den von flo angesprochenen des Herrn Kötter habe ich leider nicht gelesen):
Ich kann mir vorstellen, dass sich Herr Kötter nicht auf das Niveau von „Ein Leser“ begeben hat, der da spricht: „Selbstüberschätzung kann schnell enden. Zum Beispiel an einem pommerschen Alleebaum!“
Ich bin mir bis heute nicht klar, wie das gemeint war. Entweder als Morddrohung, in welchem Fall ich sagen würde, dass die SA wohl wieder marschiert mit festem Tritt; jedenfalls wäre der Kommentar dann ziemlich niveaulos. Oder aber als Beschreibung des Fahrverhaltens des gemeinen vorpommerschen Fahrzeugführers, in welchem Falle es makaber, aber witzig und gut erkannt wäre. Nachfragen geht leider nicht so einfach, denn wer ist eigentlich „Ein Leser“?
Beleidigung ist online auch sonst an der Tagesordnung, meistens geschieht es hinter irgendeinem schnuckligen Pseudonym verkrochen oder gleich durch Herrn/Frau/Ding Anonym. Beleidigung als Tatbestand ist dabei jedoch nicht immer gleich gegeben, nur weil man beleidigt ist.
Also seid doch Herrn Kötter dankbar, dass er die Eier hat, unter seinem Namen oder zumindest eindeutig zuordbar Kommentare zu schreiben, und wenn ihr Lust habt, klagt, bis die Gerichtssäle rauchen. Sympathie werdet ihr damit nicht einheimsen und politisch ist man damit gestorben (selbst wenn man Recht bekommen sollte).
Im Journalismus wird mit harten Bandagen gekämpft, anders geht’s nicht. Immer nur nachprüfbare Fakten vorlegen ist was für Naturwissenschaftler (und auch die verfälschen manchmal, wenn es sein muss).
viel interessanter wäre für mich noch, wer es dir denn zugetragen hat!? ich denke interne kommunikation sollte auch intern bleiben! die undichte stelle sollte mal drüber nachdenken!
das würde ich auch gerne wissen!
@da voice: harte bandagen schön und gut, aber gewisse grenzen sind einzuhalten und dazu gehört, dass man leuten nicht einfach so strafbares verhalten vorwirft. und das wäre auch bei mir die grenze, wo ich nen rechtsstreit beginnen würde, denn ich hab absolut keinen bock, dass wenn man meinen namen googelt sowas auftaucht. macht sich auf dem arbeitsmarkt eher schlecht.
Sebastian kannst du noch was Anderes als die Leute ankreiden? Erst schießt du gegen alle StuPisten nun gegen die AStA-Referenten… Wer folgt nun? Die FSK? Der Rektor? Die Kanzlerin? Gott?