Polizeikontrollen in der Anklamer Straße erregten am vergangenen Mittwoch nicht allein den Unmut der angehaltenen Radfahrer. Die Benutzung des von der Europakreuzung auf der rechten Seite befindlichen Radwegs in beide Richtung wurde plötzlich beanstandet und mit Strafen geahndet. Dagegen sprachen sich die Liberale Hochschulgruppe (LHG) der Ernst-Moritz-Arndt Universität und die die Jungen Liberalen Vorpommern (Julis) in einer gemeinsamen Pressemitteilung aus. Sie fordern darin die Möglichkeit der bisherigen Benutzung von Radwegen der Anklamer Straße in beide Richtungen und unterstützen damit einen Antrag der Bürgerschaftsgruppe der FDP. „Wenn bestehendes Recht den Bürgern so sehr zuwider läuft und sie sich in so großer Zahl ungerecht behandelt fühlen, sollte man erwägen, einer jahrzehntelangen Gewohnheit einen angemessen Anspruch zukommen zu lassen“, sagt Reinhard Müller, Vorsitzender der JuLis Vorpommern. Da der Weg breit genug sei müsse ein Radfahrerverkehr in beide Richtung möglich sein, um dem hohen Verkehrsaufkommen gerecht werden zu können. „Es kann nicht sein, dass die Bürger Greifswalds dafür bezahlen müssen, auf der ‚falschen Seite’ der Anklamer Straße zu fahren, wenn die zweite Seite der Anklamer Straße nicht verkehrstauglich ist?, bemerkt Mathias Krüger, Vorsitzender der LHG dazu. ?Die Sanktionen wären nur gerechtfertigt, wenn die Anklamer Straße auf beiden Seiten für Radfahrer ungefährlich zu befahren wäre.“ Solange dies allerdings nicht gewährleistet sei, müsse der Radweg in beide Richtungen dieser Hauptverkehrsader befahrbar sein.