moritz: Wie viel Arbeit steckt in einem Stück?
Dörnen: Eine Minute auf der Bühne entspricht der Arbeit von einer Stunde im Ballettsaal.
moritz: Was passiert nach einer Premiere?
Dörnen: Wir arbeiten weiter, um ein Stück weiter lebendig zu halten.
moritz: Was fasziniert sie an Prokofjew?
Dörnen: Prokofjew war seiner Zeit weit voraus. Erstmalig gehen in „Romeo und Julia“ Tanz und Musik eine gleichberechtigte Partnerschaft ein. Zudem ist diese sinfonische Musik mit ihren Leitmotiven erstmals richtig durchkomponiert.
moritz: Was überrascht Sie beim heutigen Publikum?
Dörnen: Junge Leute suchen wieder nach Harmonie und Schönheit. Ich bin erstaunt, dass viele von ihnen eher in „Romeo und Julia“ als in die experimentelle Abende gehen. Ältere lassen sich in Greifswald lieber darauf ein. Normalerweise erwartet man das umgekehrt.
moritz: Das Ballett feiert 2007 sein 10. Jahr innerhalb des Theater Vorpommerns.
Dörnen: Ich fühle mich sehr wohl hier. Die Stadt steht hinter uns. Dennoch muss man aktiv bleiben und darf sich nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen. Denn die Erwartungen sind bei uns hoch.
Geschrieben von Uwe Roßner