Demokratische Wahlen sind nur ein Mittel zur Zuweisung politischer Macht. Egal, wieviele Wähler sich an die Urne begeben, die Arbeit der Parlamentarier scheitert daran nicht. Handlungsfähig sind diese auch bei einer niedrigen Wahlbeteiligung. Die Ergebnisse der Parlamentsarbeit sorgen für die Legitimation.
Wählen zu gehen wird vom Wählenden außerdem nicht als Pflicht angesehen. Denn seine Stimme nicht abzugeben ist auch ein Wahllentscheid. Gerade die Wahlen der studentischen Gremien zeigen dies durch geringe direkte Partizipation. Problematisch ist es aber nicht: Als stillschweigendes Einverständnis mit der studentischen Selbsverwaltung kann die Wahlenthaltung gedeutet werden. Zu großen Teilen gehören die studentischen Nichtwähler zu den hochschulpolitischen wenig Interessierten. Gut für den einzelnen Wähler: Seine Stimme fällt bei niedriger Beteiligung stärker ins Gewicht.
Geschrieben von Björn Buß