moritz sprach mit Moritz von der Wense, AStA-Referent für Studierende mit Behinderung und chronischen Krankheiten

Woher kommst du? Alter? Was studierst du?
Ich bin 21 Jahre alt und studiere  im ersten Semester Jura. Am 24. Oktober wählte mich das Studierendenparlament zum Autonomen AStA-Referent für Studierende mit Behinderungen und chronischen Krankheiten.  Ursprünglich komme ich aus dem niedersächsischen Landkreis Schaumburg.

Warum bist du ausgerechnet Referent für Studierende mit Behinderungen und chronischen Krankheiten?
Die Gründe meiner Bewerbung für dieses Referat liegen im Wesentlichen in meiner Biographie.
Ich bin unter anderem durch Freunde seit jeher an Mitmenschen mit Behinderungen oder chronischen Krankheiten gewöhnt und habe dadurch nie eine sonderlich große Berührungsangst in diesem Bereich entwickelt. Auch ist mir durch den Kontakt, insbesondere mit Körperbehinderten, das Eintreten für diese Menschen sehr wichtig geworden, da ihre Belange in einer ökonomisierten Welt nur allzu schnell unter den Tisch fallen.

Wie lange engagierst du dich schon für Studenten und deren Interessen? Was hast du vorher gemacht?
Mein Engagement für Studenten, dass liegt bei einem Ersti wohl in der Natur der Sache, beschränkt sich auf meine bisherige Studienzeit, also circa 2 Monate. In meiner Schulzeit habe ich mich stark im medizinischen und pflegerischen Bereich betätigt, habe im Rettungsdienst und Krankenhaus gearbeitet und bin seit 2002 Mitglied im Deutschen Roten Kreuz. In dieser Zeit war ich auch im Katastrophenschutz tätig.

Was (und wie) möchtest du mit deiner Arbeit verändern bzw. bewegen bzw. was sind deine Ziele?
Ich hoffe mit meiner Arbeit ein Stück weit die Greifswalder Universitätslandschaft zu verändern, dahingehend, dass sich in Zukunft auch behinderte und chronisch kranke Studenten bedenkenlos für ein Studium an dieser Universität entscheiden können. Konkret sollen dabei die baulichen und prüfungstechnischen Umstände den Bedürfnissen dieser Studienbewerber angepasst werden, wozu zweifelsohne die Mitarbeit und der Wille aller Beteiligten, insbesondere aus Verwaltung und Universitätsleitung notwendig sein werden. Ich bin jedoch zuversichtlich, dass dies auch mit Hilfe des freundlichen Klimas innerhalb der Studierendenschaft möglich sein wird.

Wie gestaltet sich deine Arbeit? Welche Erfolge und Probleme treten dabei auf? Was ist dir dabei wichtig?
Meine Arbeit gestaltet sich bisher erfreulicherweise recht viel versprechend und ich bin über die gute Zusammenarbeit sehr glücklich. So ist unter anderem in den Räumen des AStA nun ein Beratungsraum entstanden, in dem unabhängig und räumlich getrennt von der sonstigen AStA-Arbeit Beratungen zu allen sozialen Themen durchgeführt werden können. Ich möchte an dieser Stelle auch noch einmal alle Studierenden, die sich durch Behinderungen oder chronische Krankheiten beeinträchtigt sehen, herzlich einladen dieses Beratungsangebot wahrzunehmen. Neben der Beratung steht natürlich auch die Umsetzung der Barrierefreiheit im Vordergrund meiner Arbeit. So sind auch für die nächsten Tage noch einige Gespräche geplant, von denen ich mir eine weitere, schrittweise Verbesserung der Situation für Behinderte Studierende erhoffe. Wichtig ist mir bei alledem, eine verständnisvolle und vorurteilsfreie Atmosphäre zu schaffen.

Geschrieben von Ina Kubbe