Greifswalder Hochschulpolitker äußern sich zum Thema Studiengebühren

Alexander Schulz-Klingauf,  AStA-Referent für Soziales, Wohnen und Gleichstellung:
Ich habe schon Ende der 1990er Jahre und zu Beginn dieses Jahrhunderts massiv gegen die Einführung von Zweitstudiengebühren und Studienkonten gekämpft. Diese rigorose Blockadehaltung hat allerdings zu wenig bis nichts geführt. Trotzdem bin ich auch jetzt noch ein überzeugter Gegner von Studiengebühren in jeglichen Formen, da sie unsozial und bildungslähmend sind. Sie setzen die Zukunftschancen des Landes aufs Spiel und werden noch breitere Gräben in unserer Gesellschaft installieren. Deshalb ist von ihnen gänzlich abzusehen.

Justus Richter,  AStA-Referent für Hochschulpolitik:
Die Studierendenschaft der Uni Greifswald lehnt Studiengebühren sowohl für das Erst- als auch für das Zweitstudium ab. Diese Meinung vertrete ich auch. Wir verstehen Bildung nicht als Ware oder „Humankapital“, sondern als gesellschaftliche Institution. Ein Antrag dazu wurde auf der Vollversammlung der Studierendenschaft am 09. Dezember 2003 angenommen und zeigt die bis heute unveränderte Position der Studierendenschaft der EMAU Greifswald.

Kathrin Berger, Präsidentin des Studierendenparlaments (StuPa):
Ich bin prinzipiell gegen die Einführung von Studiengebühren und vertrete damit auch die offizielle Meinung des Studierendenparlaments (StuPa). Wir haben uns in einem Beschluss zu diesem Thema eindeutig positioniert.

Rektor Prof. Dr. Rainer Westermann:
Fakt ist, dass die Universitäten Geld für Lehre und Forschung brauchen. Darum erachte ich Studiengebühren prinzipiell für notwendig. Allerdings nicht in der unbegleiteten Form, wie sie momentan in der Diskussion sind. Das schreckt nur künftige Studierende ab. Besser wäre es dann doch, solche Gebühren nachgelagert zu verlangen und zwar von denen, die mit ihrem Studienabschluss schon gut verdienen.

Thomas Schattschneider,  AStA-Referent für Fachschaften und Gremien:
Ich finde Studiengebühren – insbesondere für Mecklenburg Vorpommern – nicht sinnvoll. Sie sind kontraproduktiv für die Landesentwicklung und der Gebührenanteil, der real bei den Instituten und Bibliotheken ankommen würde, wäre sehr gering. Eine Form von Studiengebühren würde ich zumindest als diskutabel erachten. Eine so genannte „Akademikersteuer“, die von jedem Studierten einen bestimmten Prozentsatz seines monatlichen Einkommens einzieht

Geschrieben von Kai Doering