Die Streichquartette besitzen im Schaffen Dmitri Schostakowitsch (1906 – 1975) eine eigene Aura. Ähnlich wie Beethoven lenkte der sowjetrussische Komponist erst in späteren Jahren sein Augenmerk auf dieses exquisite Feld der Kammermusik.
Ob sich damit gleich ein Rückzug ins Private oder gar ein Wunsch nach universaler Aussage in persönlich schweren Zeiten ablesen läßt, darüber mag geforscht werden. Ein schönes Gedenken ermöglicht in erster Linie die Aufführung seiner Musik. Dafür ist reichlich gesorgt. Mit der Unterstützung von Schostakowitschs Sohn Maxim korrigierte das Rasumowsky-Quartett einige Druckfehler der Autographen und bietet mit überdachter Wahl die fünfzehn Quartette des Vater in ihrer Gesamteinspielung mit neuen Tempi dar. Sagt die Musik dann nicht genug?
Geschrieben von Uwe Roßner