Eine DVD ohne besondere Extras, aber als Film sehr empfehlenswert: Fünf Jahre nach seinem Jahr in der „L`auberge espagnol“ ist Xavier immer noch nicht mit Liebe und Leben zurecht gekommen. Zwar verdient er inzwischen gutes Geld mit dem Verfassen von Drehbüchern zu schmalzigen Liebesfilmen und dem Schreiben von Memoiren 24-jähriger Models, aber den Roman über sein Austauschjahr in Barcelona ist er immer noch nicht losgeworden und er fühlt sich zunehmend unwohl im Gewerbe der leichten Unterhaltung.

Sein Liebesleben besteht zu einem Großteil aus kurzen, nichts sagenden Affären. Gut, dass William, der vormals unerträgliche Bruder von Wendy, alle alten WG-Bewohner zu einem „Wiedersehen in St. Petersburg“ einlädt, zu seiner Hochzeit mit einer russischen Balletttänzerin – ein Anlass für Xavier, über seine Gefühle für Wendy nachzudenken, mit der er an der Übersetzung eines seiner Drehbücher arbeitet und ihr dabei näher gekommen ist.  Xavier muss sich darüber klar werden, ob er weiter nach der idealen Frau sucht, nach dem Prinzip „der russischen Puppen“ –„Les poupées russes“ ist der Originaltitel dieses Films – immer nach der kleinsten, der richtigen sucht oder ob er sich mit diesem Suchprinzip nicht um das Glück bringt, was direkt vor seiner Nase liegt. Wie in schon im ersten Teil mischt der französische Regisseur Cédrik Klappisch auch in der Fortsetzung fetzige Musik, kreative Schnitte und rasante Ortswechsel mit einem Sprachkauderwelsch und diversen Liebesverwirrungen zu einem unterhaltsamen, manchmal sehr treffenden Film zusammen.

Geschrieben von Bettina Bohle