Elf Freunde sollt ihr sein. Jedenfalls auf dem Fußballplatz. Dort gelten eigene Regeln: Bundestrainer Sepp H. charakterisierte mit seinen Lebensweisheiten den Mannschaftssport, vergaß aber den nachweisbaren Einfluß des Privatlebens auf die sportliche Leistungsfähigkeit. Den Eintracht Imma 95-Spielern kann es nämlich nicht gut gehen. Zwar sind fast alle Spieler liiert, glücklich können sie aber nicht sein. Erstens muß der Kampf gegen den Abstieg in die sportliche Bedeutungslosigkeit gewonnen werden. Der Bomber des Teams kann dabei verletzungsbedingt nicht helfen. Zweitens tolerieren, ja haben sich die lebensabschnitts- begleitenden Personen mit der Fußballpassion ihrer Partner resignierend abgefunden.
Dass diese Opferbereitschaft nicht bis zum jüngsten Tag aufrechtzuerhalten ist, dient als Ausgangskonflikt des Kinofilms „FC Venus“. Die Regisseurin Ute Wieland veranstaltet den Kampf der Geschlechter auf und um den Fußballplatz.
Das Zukunft des Paares Paul Bruhn und Anna Rothe (Christian Ulmen und Nora Tschirner) wird auf die Probe gestellt: Unter falschem Vorwand zieht die Frau mit ihrem Mann in dessen Heimatstadt, er spielt Fußball ohne ihr Wissen, die weibliche Intelligenz deckt das Geheimnis auf und aus einer Schnapsidee wird ein alles entscheidendes Fußballspiel angesetzt. Die Eintracht-Männer gegen ihre unter dem Namen FC Venus spielenden Partner(innen).
Lohn der sportlichen Mühe ist der Verzicht auf alle fußballerischen Aktivitäten seitens der Männer bei einem Sieg der Frauen, umgekehrt müssen diese die männliche Leidenschaft zum Fußball unterstützen. Trotz 22 zu besetzender Positionen wird die Geschichte von den beiden Hauptfiguren getragen. Humorvoll und klischeebehaftet kommt diese daher. Handwerklich über das Niveau eines deutschen Kinofilms hinausgehend, macht es einfach Spaß, ein Remake eines finnischen Blockbusters zu sehen.
Geschrieben von Björn Buß