Erste Greifswalder Kurzfilmnacht
Was haben eine Frau, die ein Walross mimt, eine Dokumentation über wachsende Körperteile und zwei Vegetarier namens Johannes Starke, gemeinsam? Sie alle waren Thema bei der ersten vom Radio 98eins und dem Caspar-David-Friedrich-Institut organisierten Greifswalder Kurzfilmnacht.
Am 9. Dezember konnte man sich im Fremdsprachen- und Medienzentrum eine Auswahl der deutschlandweit eingesendeten Filme ansehen.Insgesamt wurden 21 Filme präsentiert und die Themen der Filme waren sehr vielfältig. Den Beginn machte ein Film mit dem Titel „Solo“, in dem eine niedliche rote Kugel aufgeregt durch ein Labyrinth irrt. Es folgten Beiträge zum Beispiel über Jenny, die einen Mann sucht und hierfür mit einer Videokamera bewaffnet wildfremde Männer anspricht.Nach 12 Kurzfilmen und dem Einläuten der Pause begann dann der Ansturm auf das umfangreiche Buffet Im zweiten Teil der Veranstaltung liefen Beiträge, wie „Ich bin ein Mann, Baby“ in dem der Gemütszustand des Hauptdarstellers stetig zwischen Liebessucht und Aggression wechselt.
Am Ende der Filmvorführungen durfte jeder Zuschauer auf Stimmzetteln seinen Favoriten wählen. Während der Stimmenauszählung fand dann die Diskussionsrunde statt. Zwei Moderatorinnen vom Radio 98eins leiteten das Gespräch, zu dem die Produzenten von vier Kurzfilmen eingeladen wurden. Interessant waren die verschiedenen Beweggründe zur Produktion der Kurzfilme. Für die Einen ist es das Ergebnis eines Studienprojektes, für die Anderen das Produkt einer spontanen Eingebung.
Dem Gespräch folgte die Bekanntgabe der Gewinner. Neben dem Zuschauerpreis wurde auch ein Preis von der Kulturbeutelredaktion für den besten Film vergeben. Letzteren nahmen die „Videotouristen“ mit nach Hause. Mit ihrem Film über eine Schauspielerin, die zur Erweiterung ihres Erfahrungshorizontes eine holzfressende Raupe spielt, überzeugten sie die Kulturbeuteljury. Über den Zuschauerpreis darf sich Ingo Schiller freuen, der in seinem Film „Durch das Warten wachsen“ auf detaillierte und unterhaltsame Weise zeigt, wie sich Haare, Fingernägel und ähnliches innerhalb von neun Monaten verändern können.
Anschließend fand der Abend mit Kuchen, Obst und 98eins- Musik einen ruhigen Ausklang.
Geschrieben von Susanne Wächter