Im 19. Jahrhundert verlassen acht Inuit das im Osten Kanadas gelegene Hebron und machen sich auf den Weg nach Europa, um in Hagenbecks Tierpark in Hamburg die Attraktion zu werden. Harpunen werfend und Fellparkas tragend werden sie den schaulustigen Besuchern präsentiert. Doch ihre Chance auf ein besseres Leben wird nach nur fünf Monaten jäh zerstört. Alle Inuit sterben an Pocken. Abraham Ulrikab, Anführer der achtköpfigen Labrador Inuit, hält die Erlebnisse und Empfindungen in seinem Tagebuch fest.
Durch die engagierte Arbeit von Dr. Hartmut Lutz, Geschäftsführender Direktor des Instituts für Anglistik und Amerikanistik der EMAU, und seinen Studenten entstand die Übersetzung des Tagebuches in englischer Sprache. Dr. Lutz und seine Studenten recherchierten existierende Forschungsliteratur, Zeitungsberichte, und werteten Briefe von Abraham aus und beleuchteten den kulturellen Kontext Deutschlands im späten 19. Jahrhundert.
Nach langer Suche fanden sie einen Verleger für das Werk und veröffentlichten es zuerst in Kanada. Pünktlich zur Frankfurter Buchmesse wurde es auch in Deutschland vorgestellt. Eine deutsche Fassung ist bereits in Vorbereitung und sucht noch nach tatkräftiger Unterstützung.
Das Buch „The Diary of Abraham Ulrikab – Text and Context“ von Hartmut Lutz und Greifswalder Studenten ist bei University of Ottawa Press erschienen und kostet rund 30 Euro.
Geschrieben von Delia Holm