Der letzte Satz des Films steht von Anfang an fest: „und die Reise wird immer weitergehen…“

Zwei Stunden groß angekündigter Hollywoodstreifen lang fragt sich der Durchschnittskinogänger, warum Pinguine eigentlich nicht frieren, denn die französische Produktion Luc Jacquets bleibt hinter ihrem Dokumentationsanspruch weit zurück. Hinterher bewundert man diese putzigen Gesellen entweder für ihr Durchhaltevermögen oder fragt sich, wozu es Pinguine überhaupt gibt.

Der Dokumentarwert des Films verblasst durch die Vermenschlichung der beobachteten Pinguin-Familie. Auch das Unterlegen der Kinobilder mit dramatischer, romantischer oder sonst wie gearteter Musik verstärkt diesen Effekt, bis von der Doku nichts mehr übrig bleibt. Auch die Kommentierung des Streifens durch – man beachte! – die Pinguine selbst stellt keine Ablöse von den kitschigen Sonnenuntergängen dar. Hochtrabende und philosophisch angehauchte Scheindialoge werden auch bei der vierten Wiederholung nicht tiefgründiger.
Trotzdem zollt man der harten wissenschaftlichen Arbeit Respekt und die ästhetisch ansprechenden Bilder sind bemerkenswert. Der Farbkontrast von natürlichem Blau, Schwarz und Weiß ist selbst auf die Dauer des Films nicht anstrengend. Empfehlenswert ist der Film trotzdem ausschließlich für Pinguin-Liebhaber oder verliebte Pärchen, denen der Film sowieso Schnuppe ist.

Geschrieben von Cornelia Leinhos