Sie hat den stressigsten AStA-Job mit der vergleichsweise lausigsten Bezahlung gemacht und ist dennoch sowohl mit ihren Kollegen als auch mit der geleisteten Arbeit mehr als zufrieden: Catharina Frehoff, Erstsemesterreferentin und Frohnatur. Als das StuPa sie auf der Sitzung am 25. Oktober turnusgemäß entließ, gab es lang anhaltenden Beifall für eine gelungene Ersti-Woche vom 10. bis 16. Oktober.

„Ich weiß nicht mehr genau, wie ich zu dem Job gekommen bin“, erzählt Catharina, „angefangen hat alles mit Protestaktionen für den Erhalt des Instituts für Altertumswissenschaft, an dem ich studiere und dem ich viel verdanke.“ Kaum in der Hochschulpolitik drin, konnte sie sich deren Sog nicht mehr entziehen, wurde Mitglied des Fakultätsrats der Philosophischen Fakultät und landete schließlich Ende Juni als Erstsemesterreferentin beim AStA.
Die Amtseinführung war ernüchternd. „Meine Vorgängerin und die AStA-Kollegen bereiteten mich auf das Schlimmste vor“, berichtet Catharina. Tutoren würde sie keine finden, das Packen der über 1.000 Ersti-Beutel müsse sie mit zehn Helfern bewerkstelligen und eine Zusammenarbeit mit den Studentenclubs sei schon gar nicht möglich. „Es kam alles anders“, schmunzelt Catharina heute, „ich fand viele motivierte und engagierte Tutoren, die gut arbeiteten und viel Geduld mit mir hatten, das Beutelpacken war mit 100 Leuten binnen zweier Stunden über die Bühne und die Zusammenarbeit mit den Studentenclubs klappte mehr als hervorragend.“
Was bleibt? „Die Erinnerung an motivierte und aufgeschlossene Erstis, für die es Spaß gemacht hat, zu organisieren“, resümiert Catharina, „ein großes Dankeschön an die AStA-Kollegen und die Ersti-AG, die mir rund um die Uhr zur Seite standen, und an die gastfreundliche Stadt Greifswald, die sich mehr als aufgeschlossen gezeigt hat.“
Außerdem erwähnenswert: Erstmals waren Studienkollegiaten, Erasmus- und Sokrates-Studenten, von denen viele bereits einen Monat vor Semesterbeginn in Greifswald ankamen, in die Erstsemesterwoche eingebunden. „Wir haben im August ein Frühstück organisiert, gleich Einladungen für die Ersti-Woche verteilt und die Leute den Fachschaften zugeteilt“, berichtet Catharina.
Und dann war da noch die Sache mit der Globalisierung. In China fiel der sprichwörtliche Sack Reis in Gestalt einer Flutwelle über das Lager eben der Textilfirma her, die eigens gesponserte Ersti-Umhängetaschen liefern sollte. Vier bange Stunden dauerte es, bis die Zusicherung kam, dass als Ersatz die bewährten Stoffbeutel geliefert würden.
Einziger Wehrmutstropfen war und ist das Wohnungsproblem. Es empört Catharina noch heute, dass dieses Jahr nicht nur die Wohnungsgesellschaften und privaten Vermieter oft horrende Mieten verlangten, sondern dass es auch Studenten waren, die unter vermieteten.

Geschrieben von Ulrich Kötter