Um die Geltung der eigenen Person bemüht und sich inhaltlich wiederholend. So wirkte die Vielfalt und Qualität der Beiträge, die nach einer runden Stunde Diskussion im StuPa noch vorgebracht wurden. Die grundsätzlich berechtigten Fragen und Antworten wurden wiedergekäut, dass es einer Schwarzbunten alle Ehre gemacht hätte.
Als wäre dies noch nicht genug gewesen, schaukelte man sich sodann bis zu aggressiven Tiraden hoch, die man sich ungeschickt an den Kopf zu werfen verstand. „Persönlich angegriffen“ fühlte sich eine AStA-Referentin. Waren es persönliche Aversionen, die da aufbrachen? War es die unübersichtliche Debatte oder die schier endlos wirkende Rednerliste, die Missverständnisse provozierte?
Es blieb dem Zuhörer oder StuPa-Mitglied nichts weiter übrig, als das Ganze resignierend über sich ergehen zu lassen. StuPa-Präsident Simon Sieweke, mit nachdrücklichen „Entschuldigung!“-Rufen um die Disziplinierung des Saales bemüht, ließ abstimmen, ob nicht die Rednerliste geschlossen werden sollte. Da aber jeder nochmal drankommen wollte, wurde der Vorschlag abgelehnt. Es wirkte ein wenig wie die Grundschulstunde nach den Ferien, in der niemand genug davon bekommen kann, von seinen Urlaubserlebnissen zu erzählen. So wurde dann auch konsequent dazwischen geredet. Es war fast schon wieder lustig. Simon Sieweke setzte seinem „Entschuldigung!“ hin und wieder ein würziges „Du bist jetzt nicht dran!“ hinzu und die Veranstaltung versank endgültig in den Tiefen der Strukturlosigkeit.
Wer sehen will, wie ein viel zu wichtiger Haufen von StuPisten selbst die sachlichste Debatte zu einem Schmierentheater verkommen lässt, sollte sich einmal dienstags zu so einer Sitzung bewegen. Außer Geduld und Nerven wie Stahl sollte man sich auch ein paar Kekse und eine Kanne Kaffee mitbringen. Das macht es wenigstens gemütlich.
Geschrieben von Stephan Kosa