Wenn die hiesige Region kulinarisch für etwas bekannt ist, dann doch für Sanddornprodukte und „Rügen-Fisch“. Zugereiste wie Touristen fragen sich durch, nach dem bundesweit populären Fischchen, und auch die Einheimischen lieben ihr Fischfilet in Tomatensoße seit Jahrzehnten. Die Supermärkte und Discounter der gesamten Bundesrepublik haben die regionalen Produkte schon längst in ihre Angebotspalette mitaufgenommen. Doch bei der einen Sorte bleibt es natürlich nicht, gibt es doch die tollsten Geschmacksrichtungen, damit sich auch für jeden Gaumen etwas findet.
Doch wo werden diese Leckerlis eigentlich hergestellt? Erst im Oktober 2003 wurde das neue Fischverarbeitungszentrum im Fährhafen Sassnitz feierlich eröffnet und erneuerte damit das alte Fischwerk, das schon vor der Wende seit 1956 für seine Fischkonserven bekannt war. Direkt im Hafen landet der Hering, wahlweise auch Dorsch und Flunder, nach Luftlinie zehn Metern in seiner Dose und macht sich auf die Reise in unsere Vorratsschränke, denn jeder hat irgendwo eine Fischkonserve stehen, die sich am Ende des Monats glücklicherweise wieder anfindet.
Die Rüganer werben mit dem Slogan „Modernstes Fischwerk der Welt steht in Sassnitz/Rügen“ und sind stolz auf eine vollständig automatisch gesteuerten Produktionsprozess. „Mit dieser Technik können hier jährlich bis zu 50.000 Tonnen Fisch zu verschiedenen Halbprodukten für die Feinkost- und Konservenindustrie sowie den Massenabsatz innerhalb und außerhalb Europas verarbeitet werden.“, erfährt man in der Tourismuszentrale Rügen.
Mit der „Renovierung“ des Fischwerks Sassnitz haben dazu 150 Menschen Arbeit gefunden, was auch die Schweriner Abgeordneten freute Till Backhaus, Landwirtschaftsminister Mecklenburg-Vorpommern, wohnte der feierlichen Eröffnung des Neubaus persönlich bei und betonte, „dass jetzt das durch die Schweriner Politik einst angestrebte „Kompetenzzentrum für Fisch“ einen gewaltigen Schritt vorangekommen sei.“. Für die Region Vorpommern bleibt nur noch zu hoffen, dass diese positive Tendenz weiterhin anhält und sich dieser Industriestandort weiterhin behaupten kann. Wir Supermarktkunden hingegen freuen uns über leckeren, frischen Fisch aus der Ostsee.
Geschrieben von Cornelia Leinhos