Geht man durch die Greifswalder Innenstadt, so verliert man sicherlich eines nie aus dem Blickfeld: Bäcker. Zu Beginn des Sommersemesters 2005 hat sich die „Bäckerlandschaft“ in der hiesigen Altstadt radikal verändert. So eröffneten mindestens drei neue Backshops ihre Pforten und schon ansässige bildeten weitere Filialen aus, so dass die Greifswalder nun in den Genuss von 17 Bäckern allein in der Innenstadt kommen. Überall werden Backwaren angepriesen. Da staunt der Laie und fragt sich: „Brauchen wir wirklich so viele Bäcker?“ Erst kürzlich ging die Meldung durch die Presse, dass die in Greifswald weitverbreitete Bäckerei Witt von der Stadtbäckerei Junge übernommen wurde, und nach und nach alle Filialen umgestaltet werden. Die Greifswalder „Backwarenszene“ wird nun also von dieser Firma mit circa 10 Standorten dominiert. Nimmt das nicht schon mafiöse Züge an?
Konkurrenz belebt ja redensartlich das Geschäft, aber so richtig in die Quere kommt man sich wohl nicht. In der Dompassage beispielsweise bietet zwar jeder Bäcker Brot für die Laufkundschaft an, doch bilden sich auch vermehrt speziellere Kundenkreise aus. So laufen die Mediziner während ihrer Pause mal eben auf ein belegtes Brötchen zu Bob-Shop, wohingegen Bäcker Schulz seine Kunden eher mit Tellergerichten erfreut.
Schlussendlich, sind alle Bäcker froh, dass nun das Semester wieder angefangen hat und sich die Kassen schneller füllen, und das ist ja nicht nur in diesem Gewerbe der Fall. Studenten haben schließlich immer Hunger. Auch wenn man in Greifswald vielleicht einiges nicht bekommt, aber verhungern wird man keinesfalls.
Geschrieben von Cornelia Leinhos