Nina Hoss liegt als Carola unter der Urlaubssonne Kenias. Mit ihrer weißen Haut, blondem Haar und einem leuchtenden Bikini. Ein paar Filmminuten später wird sie die „weiße Massai“ sein, die ihrem afrikanischen Geliebten in ein völlig fremdes Leben folgt. Die erste gemeinsame Nacht ist ernüchternd, das neue Zuhause eine Lehmhütte, die mit den Ziegen und der Großfamilie des Mannes geteilt wird. Wenn es keine gemeinsamen Worte gibt, wird ausdauernd gelächelt. Dann die Geburt des Kindes. Es will nicht zur Welt kommen. Für eine Massai bedeutet es den Tod. Sie ist keine Massai, sie lebt als Weiße unter den Massai. Ihr wird schließlich durch die „flying doctors“ geholfen.
rgendwann hilft das viele Lächeln nicht mehr über die Konflikte hinweg. Das laute Weinen und Schreien auch nicht. Von der Liebe – als Brücke zwischen den Welten – bleibt nur die Tochter. Nach vier Jahren in Afrika kehrt Carola mit ihr in die Schweiz zurück.
Der Film ist der Versuch, die Ungleichheit dieses Paares zu betonen und sie gleichzeitig als Annäherung zwischen zwei sehr verschiedenen Kulturkreisen darzustellen, ohne den Zuschauer mit der Aneinanderreihung von Klischees zu langweilen. Die Bildsprache lässt viel Raum für eigene Deutungen, in Bezug auf die Dialoge ist das Gelingen eher zweifelhaft.
Geschrieben von Katja Streller