Denkmal, Feierlichkeiten und ein Uni-Schau-Haus

Die Umgestaltung des Rubenowplatzes ist in vollem Gange. Erde wurde aufwändig gesiebt, das Denkmalfundament neu gegossen, große Gruben für Baumpflanzungen gegraben. Bis Ende November gestalten die Landschaftsgärtner noch, dann kommt auch das Rubenowdenkmal von seiner Schönheitskur in einer Berliner Restaurationsfirma zurück. Nebenbei buddelten Archäologen Wohnungen und Feuerstellen aus dem 13. Jahrhundert aus und sogar einen frühmittelalterlichen Siegelstempel. Der Rubenowplatz war ehemals Marktplatz der Neustadt und später wohl zum Teil bebaut mit billigen Wohnquartieren für Professoren und Studenten.

Das Jubiläumslogo „Wi55en l0ckt“, für dessen Gestaltung ein eigenes Seminar am Caspar-David-Friedrich-Institut lief, ist inzwischen veröffentlicht. „Jetzt muss dieses Zeichen als ‚Logo gelernt werden‘“, sagt Sabine Große-Aust. Als Leiterin des Organisationsbüros für das Uni-Jubiläum betreut sie unter anderem die Programmplanung für dieses Ereignis im Jahr 2006. „Das Logo muss in Verbindung gebracht werden mit der Uni und ihrer Geschichte“, so Große-Aust weiter. So prangt es seit neuestem in der linken oberen Ecke der Uni-Homepage und mit einem Klick gelangt man auf eine liebevoll gestaltete Internet-Seite mit den einzelnen Themen des Jubiläums. Erste Nagelprobe des Lernprozesses wird ein Merchandising-Stand in der Mensa während der Erstsemesterwoche sein, wo Pins und Buttons, aber auch Sweat-, Polo- und Kapuzenshirts, Schlüsselanhänger und ein Jubiläumskalender verkauft werden.
Im Juni genehmigte der Senat pauschal 150.000 Euro als Rückversicherung zu den Veranstaltungen des Uni-Jubiläums. Und auch wenn der Universitätsball auf Schloss Griebenow sowie die „Lange Nacht der Poesie“ von der Wunschliste gestrichen wurden, wird es ein vielfältiges Programm geben.
Für Sabine Große-Aust geht es jetzt darum, die Veranstaltungskosten durch Spenden einzuwerben. Dazu werden Patenschaften für die jeweiligen Programmpunkte des Jubiläums angeboten. Erfreulich: Einige Unternehmen, regional und überregional mit der Universität auf verschiedene Weise verbunden sind, haben bereits Patenschaften übernommen. „Gesucht wird aber auch noch jemand, der für dieses oder andere Projekte mit einem ganz großen Engagement ein ganz deutliches Ja zur Universität Greifswald sagt“, so Große-Aust.
Für die Sanierung des Rubenowdenkmals kamen unterdessen bereits rund 20.000 Euro an Spenden zusammen. Gemeinsam mit der in Aussicht gestellten Förderung durch eine Stiftung ist damit zwar ein guter Anteil der Sanierungskosten gedeckt. Ziel ist es aber, die Sanierung auf diesem Weg komplett zu sichern. „Spenden sind darum von großer Bedeutung und für dieses ebenso wie für weitere Projekte der Universität immer hoch willkommen“, unterstreicht Große-Aust.
So auch für das Projekt „Uni-Schauhaus“, das Sabine Große-Aust als Fundraiserin der Universität ebenfalls betreut. Wenn die Physiker in zwei Jahren ihr Institut gegenüber dem Audimax verlassen, sollen dort die umfangreichen Sammlungen der Universität zusammengeführt werden. Rund 5 Millionen Euro sind für Sanierung und Umbau des Gebäudes veranschlagt, die ebenfalls durch Spenden eingeworben werden sollen. Ausreichend Platz für alle gesammelten Schätze der Universität kann das Schau-Haus nicht bieten, es wird aber attraktive Ausschnitte der Sammlungen zeigen. Komplett mit Cafeteria und Museumsshop soll es im Idealfall 2008 eröffnet werden.
Weil die Ringvorlesung „Sammlungen der Universität Greifswald“, die während des Sommersemesters lief, nur einen Ausschnitt der vielfältigen Ausstellungen und Sammlungswelt präsentieren konnte, wird sie im kommenden Wintersemester fortgesetzt. Auftakt ist am Mittwoch, dem 19. Oktober, um 19 Uhr im großen Hörsaal des Instituts für Physik.
Die Arbeit der StuPa-AG zum Unijubiläum geriet über die Semesterferien etwas ins Stocken, resümiert Stefanie Hennig, AStA-Co-Referentin für Uni-Jubiläum und Alumni-Arbeit. Auch die kritischen Stimmen zum Jubiläum, deren Antrag auf Einrichtung einer AG „Kritisches Unijubiläum“ das StuPa verweigerte und sie stattdessen zur Mitarbeit in der bestehenden AG aufforderte, hätten vorerst gefehlt. Fest steht, dass die Studierendenschaft beim Festumzug in die Bresche springt und eine 24-Stunden-Vorlesung organisiert.

Geschrieben von Ulrich Kötter