Die akkustische Gitarre dümpelt etwas im Trüben vor sich hin, das Klavier hellt mit Akkorden vorsichtig die Stimmung auf, ein Ansatz einer Melodie, und dann gesellt sich Sophie Zelmanis zarte Stimme dazu:
„Don´t you ever go out/ When was the last time when you were out“. Zwar hebt der Titel „Oh Dear“ recht unbestimmt an, gewinnt jedoch zunehmend an Lebensfreude und Intimität und klingt im schwelgenden Soli von Gitarre und Klavier aus. Das Schlagzeug fällt fast gar nicht auf.
„Sing and Dance“, das 2001 erschienene, vorletzte Album der Schwedin Sophie Zelmani, versprüht eine für sich einnehmende Vertrautheit. Es ist ein Album, das auf leisen Sohlen daherkommt, sich den Ohren anschmiegt und in seiner Lieblichkeit hängen bleibt. Ein möglicher Begleiter für stille Stunden. Jemand, dem man zuhört, weil er sich nicht aufdrängt. Die Texte zeugen nicht von verklärter Weltfremdheit, sondern vom einem wachen Blick und schmunzelnden Lippen.
Musikalisch umsponnen von Klavier, Gitarren und Schlagzeug geht die Reise, an deren Ende Mann oder Frau weiß „How It Feels“. Eine Platte passend zum Frühling, zu Schmetterlingen im Bauch und eine wunderbare Liebeserklärung an die Stille in der Musik.
Geschrieben von Uwe Roßner