Eigentlich hat Nick schon genug Probleme: Keinen festen Job, keine Freundin, und noch dazu machen ihm sein Stiefvater und sein Bruder das Leben zur Hölle. Nachdem er auch den letzten Job als Putzhilfe in einer psychiatrischen Klinik verliert, kann er gerade noch verhindern, dass sich die junge Leila vor seinen Augen erhängt. Niedergeschlagen geht er nach Hause und findet Leila kurz darauf vor seiner Tür vor. Sie lässt sich nicht abwimmeln und hat beschlossen, bei ihm zu bleiben…

Eine rührende und lustige Erzählung, in der es leider hin und wieder an Realismus fehlt. Zudem wird nicht ganz klar, ob Til Schweiger (Regisseur und Autor zusammen mit Jann Preuss) ein Märchen, eine Romanze oder einen nachdenklichen Film schaffen wollte. Und wenn dann auch noch Axel Stein und Markus Maria Profitlich ihren Comedy-Kurzauftritt absolvieren, ist die Verwirrung komplett.
Die Kameraführung ist gut gelungen. Allerdings hätte man sich mehr Gedanken machen können, ob die sehr stereotype Darstellung einer psychiatrischen Klinik komisch oder ernsthaft wirken soll. Denn die Grenzen zwischen einer gewissen oberflächlichen „KlapsenRomantik“ und dem ernsthaften Versuch, gesellschaftskritische Elemente unterzubringen, verschwimmen stark.

Til Schweiger zeigt überraschend, dass er das Zeug zum Märchen und zur einfühlsamen Tragikomödie hat. Newcomerin und Wiener-Burg­theater-Star Johanna Wokalek glänzt in der Rolle der Leila. Zart und sanft, mit der Neugierde eines Kindes, tastet sie sich ohne Schuhe und Strümpfe mit großen Augen durch den Alltag, den sie bisher nie kennen gelernt hat. Er hat mit ihr plötzlich eine Frau an den Hacken und den Geburtstag seines arroganten High-Society-Bruders vor sich.
Der Film dümpelt am Anfang ein wenig in der Gleichgültigkeit zwischen Arbeitsamt und Psychatrie-Alltag vor sich hin, wird aber mit dem Zusammentreffen von Nick und Leila sehr warmherzig. Spätestens der Soundtrack – „Shrek“ läßt grüßen – macht klar: Dieser Film will und darf ein Märchen sein.

Geschrieben von Anne Breuer, Ulrich Kötter