Willkommen in der Bedeutungslosigkeit, Herr Eminem! Mit ?Encore? legt der ehemals böseste Mann des Planeten das Album vor, das ihn zum has-been machen wird.
Schon die Single ?Just Lose It? ist eine Frechheit: Eine uninspirierte Variation des typischen Eminem-Comeback-Songs, garniert mit hohlen Michael-Jackson-Witzen, die nun wirklich soooo einen Bart haben. Zudem ist der Stil des Rappers ganz allgemein glatter, will sagen langweiliger geworden.
Doch wer will schon einen erwachsenen Eminem? Eben. Das weiß der gute Mann selber, und daher befinden sich auf ?Encore? eigentlich nur zwei Arten von Songs: Diejenigen, die die Fans des bösen Eminem zufriedenstellen sollen und eben der ?erwachsene? Kram. Erstere sind nicht mehr als lauwarme Aufgüsse des white rage von gestern – das Thema von ?Yellow Brick Road? beispielsweise wurde in ?8 Mile? doch erschöpfend genug behandelt. Hinzu kommen belastende Kindereien wie ?Big Weenie? oder ?My 1st Single?, deren skatologische Rülps- und Furz-Effekte nichts der Phantasie überlassen.
Noch schlimmer die ?erwachsenen? Dinger. Ein Gute-Nacht-Lied für die kleine Tochter (?Mockingbird?)! Um Himmels willen! Wir wissen ja alle, dass Eminem seine Tochter liebhat – würde sie nicht ständig in seinen Songs auftauchen, würden wir sie wesentlich mehr lieben.
Der starke Track ?Mosh? reißt da auch nichts mehr. Bleibt ?Encore? die letzte LP des Ausnahmerappers? Wenn ja, sollten wir froh sein, dass uns weitere Zeugnisse von Eminems Gutmenschwerdung erspart bleiben.
Geschrieben von Norman Gorek