Morgen ist der letzte Montag vor dem Ende der Präsidentenwahl in den USA. Und damit die letzte Gelegenheit, vor der Wahl darüber zu schreiben.
Wie @impolitics vor einigen Tagen auf Twitter schrieb, wird diese Wahl als die Wahl in die Geschichte eingehen, bei der der KGB, der Ku Klux Klan und das FBI den gleichen Kandidaten unterstützen. Mal durch eine direkte Wahlempfehlung, mal durch Diskreditierung der Gegenkandidatin. Wie auch immer die Wahl ausgeht, die Chancen für Richard Head (“Dick Head”) dürften 2016 deutlich höher sein als 1980, wo er kurzfristig seine Kandidatur bekannt gab. Sein Motto “Vote for Dick Head so you don’t get a Dickhead for President” ist immerhin aktueller denn je. Ebenso sein Vorhaben, das White House rosa zu streichen, weil rosa eine freundliche Farbe ist. Außerdem wäre das Pink House nicht für rassistische Interpretationen offen, ganz im Gegensatz zum White House. Leider handelte es sich bei Richard Head lediglich um eine Kunstfigur aus “Not the nine o’clock news”, dargestellt von dem brillanten Rowan Atkinson. Als Brite dürfte er also nicht für das Amt des amerikanischen Präsidenten antreten. A propos UK: In dem Land, das aus der EU austreten will, ist der Nationalismus weiter auf dem Vormarsch. Ein konservativer Abgeordneter hatte kürzlich BBC 1 aufgefordert, am Ende des Programms doch wieder die Nationalhymne zu spielen. Da kommt einem unwillkürlich die Conservative Conference in den Sinn, bei der der Redner sagte, dass er einige immigrants persönlich kennen würde und diese seien “perfectly nice people”. Es sei zwar eine Schande, dass sie schwarz seien, aber einige von ihnen könnten Jobs beinahe ebenso gut erledigen wie Weiße. Bei dem Redner handelt es sich natürlich wieder um eine Parodie, dargestellt von Atkinson. Rassisten Konservative reden schließlich nur frei von der Leber (“as we say in german”), wenn sie davon ausgehen, dass ihr geistiger Erguss nicht aufgezeichnet wird. Rassismus findet dann doch eher auf der Straße statt, zB. wenn es darum geht, dass eine Krankenhausstation geschlossen wird. Die FFDG, die zuletzt in Greifswald keinen Fuß mehr auf den Boden bekommen hatte und mit unter 50 Personen mehr vor sich hinvegetierte, hat sich endgültig mit der Bürgerinitiative zusammengeschlossen. Wenn es um unsere Kinder geht, ist schließlich jedes Mittel recht. Die BBC hat übrigens eine ganz eigene Antwort auf die Forderung des Abgeordneten gefunden: Zum Abschluss der Sendung Newsnight spielten sie einen Ausschnitt aus dem Musikvideo der Sex Pistols. In diesem Sinne: God save the queen!