Landesregierung will Nahverkehrsdefizite beseitigen

Auf ihrem Treffen am Dienstag, 18. Januar will sich die Bahn Initiative Greifswald mit einer Antwort von Landesverkehrsminister Volker Schlotmann (SPD) beschäftigen, in der der Minister Stellung zur Forderung der Bahn Initiative zur Offenlegung der Nahverkehrsausschreibung nimmt. Anfang Dezember 2010 hatten Rasmus Klöpper und Nils Möllemann, Sprecher der Initiative, in einen Brief an Schlotmann genau das gefordert. Dabei geht es unter anderem um die Regionalzüge, die von Stralsund über Greifswald nach Berlin und zurückfahren. Die Ausschreibung betrifft den Zeitraum ab Dezember 2014 bis 2026, um die sich verschiedene Bahnunternehmen bewerben können.

Schlotmann: “Ziel des Landes sind einstündliche Fahrtenangebote”

Landesverkehrsminister Volker Schotmann (SPD)

In seiner Antwort räumt Schlotmann ein, dass er auf der Strecke Stralsund – Greifswald – Pasewalk – Berlin “Angebotsdefizite sieht, die durch die Ausschreibung beseitigt werden sollen”. Ziel des Landes sei dabei, “einstündliche Fahrtenangebote unter Einbeziehung des vorhandenen Fernverkehrs zu bekommen”, so Schlotmann weiter, der damit eine Forderung der Bahn Initiative unterstützt.

“Die zusätzlichen Fahrten des Schienenpersonennahverkehrs können aber keine Direktfahrten nach Berlin sein, sondern werden in Angermünde ein Umsteigen erfordern. Das Land Brandenburg wird keine weiterführenden Leistungen bis nach Berlin bezuschussen. Vertaktete Früh- und Spätverbindungen in beiden Fahrtrichtungen werden in der Ausschreibung Berücksichtigung finden,” macht Schlotmann deutlich. Was den Komfort der künftigen Nahverkehrszüge angeht, äußert der Verkehrsminister: “Es wird Zugmaterial modernster Bauart zum Einsatz kommen, wodurch sich der Fahrkomfort gegenüber heute wesentlich verbessern wird.” Diese Komfortmerkmale seien mit den Zügen auf der Strecke Hamburg – Rostock vergleichbar.

Angebotsverbesserungen dürfen nicht zulasten anderer Strecken gehen

Abschließend schränkt Schlotmann jedoch ein: “Angebotsverbesserungen müssen aus Ausschreibungsgewinnen finanziert werden, weil sonst Leistungen auf anderen Strecken reduziert oder gestrichen werden müssten.” Zu den von der Bahn Initiative geforderten durchgehenden Zügen von Greifswald nach Rostock weist der Verkehrsminister darauf hin, dass diese nicht Gegenstand der Ausschreibung seien.

Die Bahn Initiative trifft sich am Dienstag um 19 Uhr wie gewohnt in der Brasserie Hermann, Ecke Bahnhofstraße – Gützkower Straße. Dort soll ein Gespräch mit Detlef Lindemann vorbereitet werden. Lindemann ist Geschäftsführer der Verkehrsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern GmbH, die für die Ausschreibung zuständig ist.

Fotos: Landesregierung (Schlotmann), Aufmacher (Archiv)

Bahn plant Kahlschlag bei IC-Verbindungen

Demnächst selten in Greifswald: InterCity der Bahn

Demnächst selten in Greifswald: InterCity der Bahn

Die Deutsche Bahn will die IC-Verbindungen zwischen Rügen, Stralsund, Greifswald und Berlin ab Dezember von täglich fünf auf zwei Verbindungen reduzieren. Das bestätigte Bahn-Pressesprecher Burkhard Ahlert dem webMoritz auf Anfrage.  Endgültig werde diese Entscheidung zwar erst mit der Festlegung des neuen Fahrplans Ende dieses Monats. Da dieser aber weitgehend ausgearbeitet sei, werde es wohl so kommen.

Gestern hatte die SPD-Bundestagsabgeordnete Sonja Steffen aus Stralsund per Pressemitteilung über die Pläne informiert. Sie hatte auf Initiative eines Bürgers aus dem Wahlkreis bei der Bahn nach derartigen Plänen gefragt.

Nur noch zwei Fernzüge pro Tag und Richtung

Wie Bahn-Pressesprecher Ahlert ausführte, entfallen künftig alle IC Verbindungen bis auf den täglichen EuroCity aus bzw. nach Prag (aus Berlin an Greifwald 18:00, ab Greifswald in Richtung Berlin 12:00 Uhr) und einen weiteren Intercity (aus Berlin an Greifswald 16:00 Uhr, ab Greifswald in Richtung Berlin 10:00 Uhr). (mehr …)