Am Abend des 28. September fand um 19 Uhr auf dem Greifswalder Marktplatz eine Kundgebung von ‘besorgten Bürgern’ statt.
In dieser Woche machten sie sich Sorgen um ‘Atomwaffen auf deutschen Boden’. Im Vorfeld wurden bereits Zweifel laut, ob dies der wahre Grund für diese Versammlung sein würde. Bei der Veranstaltung gab es keine Redebeiträge, auch die gerufenen Parolen konnten diese Zweifel nicht zerstreuen. Zum Ende der Veranstaltung, zu der sich keine 50 Personen aufraffen konnten, wurde noch Musik abgespielt. Zu hören war diese jedoch nur für die Teilnehmer selbst. Der Gegenprotest der Zivilgesellschaft, zu dem sich knapp 250 Personen einfanden, übertönte diese problemlos. Die Polizei, die im Gegensatz zur letzten Woche bereits zu Beginn vor Ort war, stand dieses Mal mit einigen Beamten zwischen den beiden Veranstaltungen.
Die Sorgen der Bürger hielten allerdings nicht lange an, bereits kurz nach 20 Uhr löste sich die Veranstaltung wieder auf. Im Internet kursierten wenige Stunden später Bilder, die zeigten, dass sich einige Gegendemonstranten der Sorgen angenommen hatten. Unter dem durchaus ironischen Titel ‘Greifswald wehrt sich…’ ist für den 05. Oktober bereits eine Kundgebung um 18 Uhr auf dem Marktplatz aus den Reihen der Zivilgesellschaft angekündigt. Diese will sich gegen Rechts und Nationalismus und für eine weltoffene Universitätsstadt einsetzen.
Beitragsbild: Magnus Schult
Was ist das denn für eine Berichterstattung? Jeder in unserem Land hat das Recht zu demonstrieren, das sollte eine Demokratie aushalten können. Ist Greifswald vielleicht doch nicht so weltoffen und lässt nur gefällige Meinungen zu? Das wäre sehr schade für Greifswald und seine Bürger.
Es hat auch niemand am Demonstrationsrecht der sogenannten "besorgten Bürger" gezweifelt.